(Minghui.de) Wir sehen einen jungen, stolzen Adler. Einige Meter entfernt befindet sich eine Schüssel mit frischem Wasser und etwas frischem Lammfleisch. Allerdings interessiert er sich für etwas anderes. Er versucht mit aller Kraft, seine Flügel zu öffnen und zurück in den blauen Himmel zu fliegen. Aber sobald seine Füße vom Boden abheben, rasselt die dünne Kette an seinen Beinen und wird straff, so dass sein ganzer Körper sofort wieder zum Boden zurück gezogen wird. Der Adler hackt mit seinem Schnabel auf der Stahlkette herum und schreit laut. Nachdem er wieder und wieder erfolglos war, tropft Blut aus seinem Maul, tropft auf die gelbe Erde, auf der er steht. Und seine Augen blicken in Richtung eines weit entfernten Ortes. Sein größter Wunsch ist es in diesem Moment, seine Freiheit zurück zu gewinnen und unter freiem Himmel umherzustreifen.
Langsam wird es dunkel. Nach einem Tag des Kampfes ist der Adler hungrig, durstig und müde. Aber sobald er sich ausruhen will und seine Augen schließt, rüttelt der Jäger an seiner Kette, oder er lässt den Jagdhund wie wild bellen. Wenn sich der Adler nicht länger aufrecht halten kann und umfällt, bespritzt ihn der Jäger mit kaltem Wasser. Nach einer langen Nacht mit viel Hin und Her, Müdigkeit, Hunger und Durst erwartet ihn ein neuer Tag. Obwohl der Adler noch nicht nachgibt, ist sein Körper langsam erschöpft. Nach vielen Tagen sieht es so aus, als ob das Leiden nie enden würde. Wenn die Müdigkeit, der Hunger und die Verzweiflung den Willen des Adlers besiegt haben, taucht der Jäger mit klarem Wasser und frischem Lammfleisch auf. Der Adler lehnt es nicht mehr ab. Er ist sogar dankbar und beginnt, das Fleisch herunter zu schlingen. Der Jäger kämmt behutsam das Federkleid des Adlers mit seinen Fingern, und der Adler schließt seine Augen ein wenig und fängt an, es zu genießen. Nach drei Tagen hilflosem und schmerzhaftem Leiden scheint es, als ob der Adler den Jäger als Wohltäter betrachtet, der ihn vom Leiden befreit hat.
Wenn man den Adler wiedersieht, hockt er auf der Schulter des Jägers und befolgt dessen Befehle zum Jagen. Obwohl er keine Ketten mehr an den Füßen hat, ist sein Wille für immer gebrochen, und er wird den Jäger nie verlassen. Jedes Mal, wenn er etwas fängt, wirft ihm der Jäger die Eingeweide hin, und er wird dem Jäger für seine „Großzügigkeit” noch dankbarer sein. Er hat völlig vergessen, dass er einmal wie ein spitzer Pfeil in den Himmel geschossen und dort frei geschwebt ist. Diese freie Seele ist gestorben.
Das nennt man „den Adler zähmen”. Als ich diesen Ausdruck jedoch das erste Mal hörte, wurde diese grausame Methode bei einem Menschen angewendet. Der Grund für diese Tat war, die Gedanken eines Menschen „umzuwandeln” und ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen.
Am nördlichen Ende der Xinhua Straße in Stadtteil Kuiwen der Stadt Weifang in der Provinz Shandong gründete das „Büro 610” der Stadt Weifang ein sogenanntes „Schulungscenter für gesetzliche Erziehung”. Der Falun Gong-Praktizierende Zhang Liang wurde verhaftet und in dieses Zentrum geschickt, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben. Fu Jinbin, der Leiter des Zentrums, wendete verschiedene brutale Foltermethoden an, um seine Gedanken „umzuwandeln”. „Den Adler zähmen” ist eine der Lieblingsmethoden von Fu Jinbin. Zhang Liang wurde gezwungen, mehr als einen Monat lang 24 Stunden am Tag zu stehen, ohne eine Pause und ohne Schlaf. Das Zentrum organisierte auch eine Gruppe von Personen, von der ihn jeder einzelne immer wieder anschrie, ihn schlug und trat. Wenn Zhang Liang müde wurde, leerten sie Wasser über seinem Hemd aus. Nach einem Monat war Zhang Liang so weit gefoltert worden, dass er verwirrt war und die Worte der Menschen nicht mehr verstehen konnte. Seine Füße waren stark geschwollen. Seine Haut wurde durchsichtig und blass und brach leicht auf. Seine Waden waren so dick wie die Oberschenkel, und seine Füße waren so stark geschwollen, dass es ihm sehr schwierig war, Schuhe anzuziehen. Schließlich konnte er fast nicht mehr gehen oder stehen. Unzählige Male stieß er gegen die Wand und fiel hin.
Neben der Foltermethode „den Adler zähmen” wendete das Zentrum auch die Methoden der Einschüchterung und Versuchung an, indem sie den Vater, die Großmutter und Tante von Zhang Liang nötigten, ihn zu überzeugen. Das Zentrum zwang sogar die 80-jährige Großmutter, ihn auf Knien zu bitten. Zhang Liang verlor seine persönliche Freiheit ohne jegliches gerichtliche Verfahren. Das „Büro 610” und das „Trainingszentrum für Gesetzesfragen”, diejenigen, die ihn seiner Familie weggenommen hatten, versuchten, Zhang Liang mittels des Arguments der „Pflichten gegenüber seiner Familie” dazu zu bewegen, seinen Glauben aufzugeben. Sie wendeten die Taktik „Lammfleisch und frisches Wasser” an, um ihn zu verführen. Sie sagten ihm, dass er frühzeitig entlassen werde, wieder zu seiner Familie zurückkehren und den dringend benötigten Schlaf bekommen könne, wenn er die so genannte „Reueerklärung” unterschreiben und das „kritische Material herausgeben” würde.
Dieses Gehirnwäschezentrum begann im Jahre 2000 damit, Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen. In den letzten fünf Jahren wurden unzählige Falun Gong-Praktizierende zu Tode gefoltert. Informationen zu Folge, die die Informationsblockade durchbrechen konnten und in Übersee ankamen, gab es in der Stadt Weifang mehr als 30 bestätigte Fälle von Falun Gong-Praktizierenden, die in ähnlichen Haftanstalten, Arbeitslagern und Gehirnwäschezentren zu Tode gefoltert worden sind.
Unverschämter Weise nennt sich diese dunkle Gemeinschaft sogar „das Trainingszentrum für Gesetzesfragen”. Aber das ist im heutigen China keine ungewöhnliche Sichtweise. 2005 wurde Han Huiyue, der Gruppenleiter der zweiten Gruppe des Changle Arbeitslagers, in der Stadt Weifang für den Titel „einer der zehn außergewöhnlichen jungen Wärter” vorgeschlagen.
Han Huiyue entwickelte eine ganze Reihe von Methoden für das Vorgehen des „den Adler zähmen”. Wenn Praktizierende, die gezwungen wurden, nachts wach zu bleiben, einschliefen, wies Han seine Wärter an, die Praktizierenden mit ihren Schuhen auf den Kopf zu schlagen, ihre Rippen zu quetschen und ihre Köpfe mit den Fäusten zu traktieren. Außerdem stießen sie eine Rolle aus Papier oder Plastik in ihre Nasenlöcher, sodass diese bluteten. Dann wischten die Wärter das Blut weg und fuhren mit dem Stechen fort. Zusätzlich nahmen sie einen leistungsstarken Lautsprecher, den sie an das Ohr des Praktizierenden hielten und auf diese Weise lautstark Falun Gong verleumdeten. Han Huiyue verwendete außerdem einen elektrischen Schlagstock, um Falun Gong-Praktizierende zu schlagen und warnte öffentlich: „Niemand wird zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er einen Falun Gong-Praktizierenden zu Tode prügelt.” Anfang des Jahres 2001 stachelte er Wärter dazu an, den Falun Gong-Praktizierenden Liu Shuchun aus der Stadt Changyi im Aufenthaltsraum zu Tode zu prügeln. Lius Körper war dunkelviolett, als er starb.
So war es kein Zufall, dass Sun Shaomin, der Chef des Hulu Polizeireviers in der Stadt Daqing, am 30. November 2004 von dem Komitee des kommunistischen Jugendbundes der Provinz Heilongjiang den Titel „außergewöhnlicher junger Wärter” verliehen bekam. Tatsächlich sind den Informationen aus China zu Folge 13 Praktizierende nachweislich durch den direkten Befehl von Sun Shaomin zu Tode gefoltert worden.
Unter den zu Tode gefolterten handelt es sich um: Wang Guofang, weiblich, 42; Zuo Guoqing, männlich, 37; Lu Bingsen, männlich, 39; Hua Haiyu, männlich, 59; Liu Tongling, weiblich, 53; Wang Kemin, männlich, 38; Yu Yongquan, männlich, 45; He Huajiang, männlich, 42; Niu Huaiyi, männlich; Li Xiaorong, männlich, 41; Wang Bin, männlich, 47; Zhang Tieyan, weiblich, 29; Gao Shuqin, weiblich, 51.