(Minghui.de) Meine Mutter begann mit dem Praktizieren von Falun Gong Anfang 1999. Sie pflegte täglich das Buch zu lesen und die Übungen zu machen und gewann dadurch körperliches und geistiges Wohlbefinden. Nachdem die Verfolgung von Falun Gong begann, hörte sie unter dem Druck eine Zeit lang mit dem Praktizieren auf. Sie nahm einige Jahre lang begeistert Volksmedizin ein, um sich ihre Gesundheit zu erhalten, so, als ob sie nach dem bitteren Tee nicht krank werden könnte. Ich dachte, dass sie von den Anforderungen für Dafa- Praktizierende abgekommen sei und mich beunruhigte es, zu Hause die bittere, säuerliche Medizin zu riechen. Und nicht nur das. Wenn ich in dem Buch las, die Übungen machte oder aufrichtige Gedanken aussandte, rief sie laut und drängte mich zu anderen Betätigungen, als ob sie nicht sehen würde, was ich tat. Ich wurde ärgerlich und besorgt. Ich wollte, dass sie das Fa lernte und nicht in so einem unvernünftigen Zustand lebte. Aber wenn ich mit ihr darüber reden wollte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck vollkommen. Sie schwieg und hörte nicht zu. Ich sprach gegen eine Wand. Nach etlichen Enttäuschungen gab ich die Hoffnung auf.
Als ich die Worte des Meisters las: „...ich möchte keinen Einzigen zurücklassen.” (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004 vom 23.05.2004) klopfte mir das Herz. Danach erinnerte ich mich immerfort an die Worte des Meisters:
„Ich sage häufig, wenn ein Mensch voll und ganz für das Wohl der anderen Menschen dient und hat nicht die geringsten eigenen Absichten und Einstellungen, die Worte die aus ihm kommen, können den anderen Tränen in die Augen treiben. ” (Klar und Wach, 13.06.1997, aus Essentielles für Weitere Fortschritte).
Sicher sollte ich die Kultivierung meiner Mutter nicht beeinträchtigen, nur weil ich selbst nicht gut genug war. Als meine Gedanken berichtigt wurden, konzentrierte ich mich überraschender Weise nicht mehr auf die Fehler meiner Mutter, sondern auf meine eigenen Worte und Fehler. Dadurch erkannte ich auf einmal, dass mein Verhalten gegenüber meiner Mutter das eines gewöhnlichen Menschen war. Seitdem ich Praktizierende war, hatte ich mich ziemlich gut verhalten. Ich hatte mich selbst aufgefordert, nach den Maßstäben des Fa zu handeln, wenn ich mit alltäglichen Menschen zusammen war und ich hatte mich immer daran gehalten, eine Dafa-Praktizierende zu sein. Gewöhnlich konnte ich Schwierigkeiten aus der Sicht des Fa betrachten und sogar, wenn ich nicht gut handelte, ging ich mit den Angelegenheiten nie so schlecht um wie ein gewöhnlicher Mensch; ich erinnerte mich ständig daran, dass ich es das nächste Mal besser machen wollte. Warum vergaß ich also die Anforderungen, wenn ich mit meiner Mutter zu tun hatte? Warum ließ ich es zu, dass ich von den menschlichen Ansichten beeinflusst wurde, ohne nachzudenken? Kein Wunder, dass meine Mutter das Fa nicht länger lernen wollte. Ich hatte versäumt, mich wie ein echter Dafa-Jünger zu verhalten. Auch wenn sie mich jeden Tag das Buch lesen, die Übungen machen und rechte Gedanken aussenden sah, konnte sie die Heiligkeit von Dafa in meinen Handlungen nicht erkennen.
Selbst die Versuche, sie zum Fa- Lernen zu überreden, hatten egoistische Hintergründe. Ich wollte zu Hause eine eigene Kultivierungsumgebung erhalten, anstatt mich bedingungslos um ihr Wohlbefinden zu kümmern. Als ich das erkannte, war ich entschlossen, wirklich in mir nachzusehen, um ihr damit die aufrichtigen Gedanken und Taten eines Dafa-Jüngers zu zeigen. Schließlich kam der Tag, an dem sie das Zhuan Falun wieder zur Hand nahm und die Übungen machte.
Bald traten wieder neue Schwierigkeiten auf. Mama wurde nachlässig im Praktizieren. Fernsehen und Zeitungen wurden ihr wieder wichtig und die Ernährung war für sie das Wichtigste. Ich wurde sehr besorgt und drängte sie, täglich das Fa zu lernen. Ich starrte sie an, wenn ich rechte Gedanken aussandte. Das konnte sie nicht akzeptieren. Sobald ich anfing, mit ihr über Dafa zu sprechen, reagierte sie ablehnend. Die Minghui Weekly, die sie an andere Praktizierende weitergeben sollte, wurde oft verspätet zurückgegeben. Wenn ich sie daran erinnerte, dann gab sie sie mir schnell zurück. Ich wusste aber nicht, ob sie sie aufmerksam gelesen hatte oder nicht. Wenn ich an Mamas Kultivierungszustand dachte, wurde ich traurig. So, als ob sie für mich praktizieren würde.
Als ich mit den Mitpraktizierenden darüber sprach, rieten sie mir, sie vor allem als Mitpraktizierende und erst dann als meine Mutter zu betrachten. Ich merkte, dass ich sie nicht als Mitpraktizierende ansah, sondern mich über sie stelle. Ich hatte außerdem keine Lust, mich mit ihr zu unterhalten. Schlimmer noch: ich betrachtete sie nicht als ein Teilchen von Dafa. Andererseits war die Angst, sie zurückzulassen, infolge meiner Gefühlsabhängigkeit entflammt. Sie war meine Mutter. So wurde ich nervös, achtete nicht auf meine Xinxing und verlor die Geduld. Durch das Fa-Lernen wusste ich, dass jeder seinen eigenen Weg hat. Jeder kultiviert sich auf andere Ebenen und der Meister richtet jeden Schritt auf dem Wege ein. Nachdem ich meine Gefühle abgelegt hatte, wurde ich nachsichtiger. Ich konnte in jedem Augenblick mit meiner Mutter über das Fa sprechen und erzählte ihr meine Erkenntnisse, die ich durch den Austausch mit anderen Mitpraktizierenden gewonnen hatte. Wir konnten unsere Schwierigkeiten überwinden und kamen wieder als ein Körper voran.
Anfangs war es immer ich, die über Erfahrungen sprach. Meistens schien Mama vor sich hin zu brüten. Schließlich, als ich einmal darüber sprach, dass uns der Meister mit Gelegenheiten versehen würde, wenn wir daran dachten, Lebewesen zu erretten, sagte Mama, die nie gut über sich selbst zu reden pflegte plötzlich, dass sie eine tiefe Erfahrung gemacht habe. Als sie im Krankenhaus kranke und ältere Menschen betreute, war da eine Patientin von etwa 40 Jahren. Sie saß im Rollstuhl und war jeden Tag schlecht gelaunt. Als Mama mit ihrer Lage vertraut wurde, bekam sie Mitleid mit ihr, weil sie mit ihren eben 40 Jahren doch elend dran war. Mama machte sich klar, dass sie nur durch Falun Dafa zu retten sei. Darum erklärte sie der Frau nach ihrem Verständnis die Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Die Patientin war fasziniert von dem, was sie hörte und wollte gerne jeden Tag mit Mama sprechen. Kaum kam Mama im Krankenhaus an, da jagte sie hinter ihr her, um noch mehr zu hören. Schließlich, als sie gehört hatte, was Mama ihr erzählt hatte, sagte sie entschlossen:” Ich muss meine ältere Schwester finden, damit sie Falun Gong lernt. (Diese hatte sie einmal dazu gedrängt, Falun Gong zu lernen.) Sie verließ am nächsten Tag das Krankenhaus. Ich war ganz entzückt, Mamas Worte zu hören. Es sah so aus, als ob sie wahrhaftig den Weg der Fa- Berichtigung, der Kultivierung gehen würde. Dann erfuhr ich, dass sie fast jeden Tag morgens um 5 Uhr aufstand, um die Übungen zu machen. Sie las eine Zeit lang jeden Abend das Buch und ging erst zu Bett, nachdem sie um Mitternacht rechte Gedanken ausgesandt hatte.
Durch die Veränderungen meiner Mutter wurde mir klar, dass ich nur dann, wenn ich nachsichtig, nachsichtiger und noch nachsichtiger war, meine eigenen Angelegenheiten zur Seite schieben und Lebewesen erretten konnte. Ich erkannte auch, dass jede Lage, in die ein Dafa- Schüler gerät, Elemente für die Kultivierung enthält. Es liegt an uns, ob wir die Erfordernisse von Dafa erkennen und erreichen können. Das ist der Weg, den der Meister für uns eingerichtet hat. So verstehe ich auch seine Worte in ”Auch einen Stockschrei”, 17.10.2004):
„Der Weg, den die Dafa-Jünger bei der Fa-Bestätigung gehen, auf dem sie sich sowohl selbst kultivieren, als auch gleichzeitig Lebewesen erretten und sich dann noch den Anforderungen der Fa-Berichtigung im Kosmos anpassen, die schwarzen Hände, morschen Gespenster und verschiedenen Faktoren der Störungen und Verfolgung auflösen und beseitigen, die von den alten Mächten arrangiert sind, die Übeltaten gegen die Dafa-Jünger ausüben - das ist eben der vollständige Weg von Dafa-Tu zur Kultivierung, zur Vollendung und zur Erschaffung von großartigen Gottheiten. ”
Berichtigt bitte Fehler, die ich entsprechend meines begrenzten Verständnisses gemacht habe.