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Ein 70jähriger erzählt mit eigenen Worten über seine siebenmonatige Haft und die Folterungen (Fotos)

3. September 2005 |   Von einem Falun Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.de) Shi Zhimin ist ein pensionierter Innendienstmitarbeiter der Langfang Landkreis Stofffabrik in der Provinz Hebei. Er ist 70 Jahre alt. Im Jahre 1995 litt er an ernsten Herzproblemen und bei ihm wurde ein kritischer Zustand diagnostiziert. Nachdem er mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte, verschwanden seine Erkrankungen ohne medizinische Behandlung. Als die Verfolgung einsetzte, berichtete er öffentlich die Wahrheit über Falun Gong. Er wurde viele Male verhaftet, illegal eingesperrt und in Zwangsarbeitslager eingewiesen. Seine Wohnung wurde geplündert. Schließlich wurde er fast zu Tode gefoltert und in diesem Zustand nach Hause geschickt. Als er sich ein wenig erholt hatte, musste er seine Wohnung verlassen und umherziehen, um weiterer Verfolgung zu entkommen.

Im Dezember 2004, entschied sich Shi Zhimin, die Menschen in seiner Heimatstadt im Landkreis Meng, Provinz Henan, über die wahren Begebenheiten über Falun Gong und die Verfolgung aufzuklären. Er wurde von Beamten der lokalen Polizei verhaftet und in das Verwahrungszentrum des Landkreises Meng gesperrt. Er trat in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Seine Hände waren andauernd gefesselt. Einmal wurde er auf das „Bett des toten Mannes” gefesselt (1), so dass er sich nicht bewegen konnte und wurde drei Tage lang gefoltert. Er verlor rapide an Gewicht und magerte bis auf Haut und Knochen ab, war unfähig zu gehen und stand immer wieder kurz davor, die Besinnung zu verlieren. Er konnte nur mit Mühe reden und an seinem unteren Rücken gab es eine eiternde Wunde.

Gegen Ende Mai 2005, kamen Personen vom Landgericht Meng in das Verwahrungszentrum des Landkreis Meng und informierten Shi Zhimin, der so schwach war, dass er nicht sprechen konnte: „Das Verfahren für Ihren Fall hat begonnen. Sehen Sie diese Dokumente durch.” Er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Um den 20.Juni herum, wurde Shi Zhimin in das Zhengzhou Gefängnis eingewiesen. Zu dieser Zeit wog er nur noch 50 Pfund. Weil er im Sterben lag, lieferten sie ihn in das Hospital ein.

Aus Furcht davor, zur Verantwortung gezogen zu werden, falls Shi Zhimin sterben würde, wollten sowohl das Gefängnis, als auch das Verwahrungszentrum die Verantwortung für ihn auf andere abwälzen. In der Nacht des 6. Juli, überführte die Polizei des Landkreis Verwahrungszentrums Meng, Shi Zhimin zum Langfang Polizeidezernat, Provinz Hebei. Das Polizeidezernat lehnte eine Übernahme ab, so dass er schließlich nach Hause gebracht wurde. Seine Familie beschimpfte die Polizei, wegen der Misshandlungen Shi Zhimin's. Die Polizisten aus der Provinz Henan entfernten sich eiligst.

Nun folgt die von Shi Zhimin abgegebene Darstellung über seine Erfahrungen in diesem siebenmonatigen Zeitabschnitt:

Am 11. Dezember 2004, ging ich in meine Heimatstadt Nanzhuangbei, in der Provinz Henan zurück, um dort die Wahrheit über Falun Gong zu erklären. Ich wurde „festgenommen”. Weil ich gegen die Festnahme protestierte, wurde ich zu Boden gedrückt. Sie warfen Sand in meine Augen, so dass ich sie nicht öffnen konnte, fesselten meine Hände, traten und schlugen mich. Dann schleppten sie mich in einen Polizeiwagen, während ich zu entkommen versuchte. Sie schleppten mich immer und immer wieder zurück. In dem Kastenwagen griffen sie in meine Taschen, holten Dinge heraus und schlugen mich gleichzeitig. Sie traten gegen meine Augen und schütteten mir noch etwas in die Augen. Einer der Polizisten beschwerte sich noch: „Was? Der hat ja nur ein paar Dutzend Yuan in seinen Taschen!” Ein anderer Polizist nahm meine Telefonkarte und sagte: „Warum hat er bloß kein Mobiltelefon? Nun gut, die Karte ist wenigstens etwas.”

Dann fuhren sie mich in das Verwahrungszentrum des Landkreises Meng. Sie trugen mich buchstäblich in meine Zelle (Später erfuhr ich von Leuten im Verwahrungszentrum, dass es der Staatssicherheitskader des Landkreises Meng war, welcher mich festgenommen hatte). Da ich kein einziges Gesetz verletzt hatte, trat ich in einen zweimonatigen Hungerstreik, um gegen die illegale Verhaftung zu protestieren. Während dieser Zeit wurde ich zwangsernährt. Vor der Zwangsernährung, fesselten sie meine Hände. Dann führten sie einen Schlauch in meine Nasenöffnung ein. Nach der Zwangsernährung, ließen sie mich mit dem Schlauch in der Nase, an den Händen gefesselt, zurück - anfangs zwei bis drei Tage, dann für vier oder fünf Tage, bevor er herausgenommen wurde. Ich konnte mich nicht bewegen, schlafen oder zur Toilette gehen. Ich konnte nur Insassen bitten, mir zu helfen, die Toilette zu benutzen. Erst nach dem 8. Februar fing ich an, etwas Nahrung zu mir zu nehmen. Nach dem chinesischen Neujahr, trat ich erneut in einen Hungerstreik und hielt ihn bis Mitte Mai durch.

Einmal wurde ich mit gespreizten Armen und Beinen wie ein Wappenadler auf das „Bett des toten Mannes” gebunden, wobei meine vier Gliedmaßen eng gefesselt waren und mit einem Schlauch in meiner Nase. Ich konnte mich überhaupt nicht bewegen. So musste ich drei Tage lang ausharren. Wenn ich mich nur ein bisschen bewegte, warfen sie mir vor, ich versuche die Falun Gong-Übungen zu praktizieren, wobei sie die Fesseln dann enger zogen. Am 15. Mai, ordnete ein Polizist mit Nachnamen Zhang, an, mich zehn Tage zwangszuernähren, ohne den Schlauch herauszunehmen oder die Fesseln abzunehmen. In der zurückliegenden Zeit ernährten sie mich unter Zwang ein oder zwei Mal jeden Tag, jedes Mal mit dem Inhalt einer Schale. Doch nun ordneten sie drei oder vier Zwangsernährungen mit viel mehr Inhalt an.

Am 19.Mai bemerkte der Leiter der Zelle, dass ich mich zu bewegen versuchte, worauf er die Fesseln noch enger zog. Damals stellte er fest, dass eine harte Masse in meinem Bauch war, weshalb er den Doktor rief. Der Doktor betrachtete mich aus einem Abstand von sechs Metern und sagte, meine beiden Füße seien geschwollen. Er äußerte auch etwas über das Sterben. Deshalb entfernten sie den Schlauch aus meiner Nasenöffnung und nahmen die Fesseln an Händen und Füßen ab. Erst da entdeckten sie meine eiternde Wunde oberhalb des Gesäßes und dass alles sehr angeschwollen war.

Ich kam ins Hospital. Damals durfte ich nach langer Zeit einfach wieder Exkremente oder Urin ausscheiden. Ich war so schwach, dass ich kein Wort herausbekam. Manchmal fiel ich auch ins Koma. Die Ärzte setzten Katheder ein, um Urin aus meinem Körper abzuleiten. Ich vernahm, wie sie davon sprachen, dass ich täglich vier große Flaschen füllte. Sie ersetzten den Katheder jede Woche. Sie gaben mir auch Infusionen. Ich fiel immer wieder ins Koma. Als ich wieder zu mir kam, zwang ich mich selbst dazu, etwas Congee zu nehmen, nur um herauszufinden, dass es schwierig war zu schlucken. Jedes Mal konnte ich nur drei bis fünf Löffel Congee schlucken. Nach vier Tagen im Hospital besserte sich mein Zustand etwas. Dann schickten sie mich wieder in das Verwahrungszentrum zurück.

Am 31. Mai sagten sie mir, sie würden ein Verfahren gegen mich einleiten. Polizisten befahlen Insassen, mich anzukleiden und mich in das Gericht zu tragen. Sie stellten mich 20 Minuten lang in den Regen. Dann trugen sie mich in einen Raum von etwa 12 m² Größe. Ein Mann, mutmaßlich vom Gericht, sagte: „Nun eröffnen wir das Verfahren. Werfen Sie einen Blick auf diese Dokumente.»

Vom Regen durchnässt, war mir zu kalt, um etwas sagen oder klar denken zu können. Ich lehnte es ab. Der Mann vom Gericht las dann das Gerichtsurteil vor und erklärte, dass ich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt sei. Sie forderten mich auf, das Schriftstück zu unterzeichnen, doch ich lehnte dies ab. Ich konnte nicht ein Wort hervorbringen.

Später sagte der Mann vom Gericht zu den Polizeibeamten und den Insassen, die mich herein getragen hatten: „Ihr habt alle diese Situation heute miterlebt. Ihr könnt für ihn unterschreiben.” Ich sah die Insassen und den Polizisten mit dem Nachnamen Zhang, das Dokument unterzeichnen. Fünf Minuten später wurde ich von den zwei Insassen in die Zelle zurückgetragen. Mein Verstand schien nun etwas klarer. Die Insassen erzählten mir, das offene Verfahren sei nun abgeschlossen. Tatsächlich war es ein illegales Urteil. Ich werde es nicht anerkennen.

Ungefähr 20 Tage später, als sie sahen, dass ich mich langsam erholte, wollten sie mich unbedingt in das Gefängnis bringen. Sie sagten, falls das Zhengzhou Gefängnis sich weigere, mich zu übernehmen, würden sie vorgeben, etwas zu benötigen oder zu kaufen und mich einfach dort zurückzulassen. Sie sagten, sie ließen mich da im Gefängnis, dann könne sich die Gefängnisverwaltung mit meinem Fall beschäftigen.

Am 20. Juni überführten sie mich in das Zhengzhou Gefängnis. Als die Ärzte im Gefängnis eine körperliche Untersuchung vornahmen, fanden sie heraus, dass ich nur 50 Pfund wog. Sie stellten auch die eiternde Wunde an meinem Gesäß fest. Sie lehnten es ab, mich zu übernehmen, weil sie dachten, ich würde bald sterben. Die Wächter im Gefängnis forderten die Insassen auf, mich in den Flur im Hof zu tragen und dort auf Leute vom Verwahrungszentrum zu warten. Doch vom Verwahrungszentrum kam niemand. So schleppten sie mich wieder in das Hospital zurück. Die Ärzte gaben mir eine Infusion, um zu sehen, wie sich das auswirkt. Als sie sahen, dass ich Urin ausschied, meinten sie, es bestände noch Hoffnung. So setzten sie die Infusion fort, während sie sich über die verantwortungslose Polizei im Verwahrungszentrum des Landkreises Meng beklagten, weil sie mich in diesem Zustand dort gelassen hatten. Sie sagten, sie würden die Polizei verklagen.

Deshalb schoben das Gefängnis und das Verwahrungszentrum mich hin und zurück, keiner wollte mich haben, da ich sterben würde. Ich hörte die Ärzte zu den Insassen sagen, das Polizeidezernat der Provinz Henan habe entschieden, mich in das Zhengzhou Gefängnis Hospital zur Behandlung einzuliefern. Zwei Wochen später, als sie sahen, dass ich mich erholte, trafen sie Vorbereitungen, mich ins Gefängnis zu überführen. Am Morgen des 6. Juli, forderten sie die Insassen, welche sich um mich kümmerten, auf, meine Sachen zusammen zu packen und mich für die Einlieferung ins Gefängnis fertig zu machen. Noch bevor die Infusion beendet war, erhielten sie eine Nachricht vom Polizeidezernat der Provinz Henan, mich in das Langfang Gefängnis in der Provinz Hebei zurückzubringen. Gegen 10 Uhr fuhren Xie Guozhi, der Leiter des Verwahrungszentrums des Landkreises Meng und Doktor Deng zum Zhengzhou Gefängnis und packten mich in den Kastenwagen.

Auf dem Weg zurück nach Langfang, sprach Xie, um die Verantwortung abzuwälzen, mit leiser Stimme zu den Leuten im Kastenwagen: „Nehmt keine Mobiltelefone mit. Wenn das Langfang Gefängnis es ablehnt, ihn aufzunehmen, versucht alles nur Mögliche, um ihn dort zu lassen.” Ein anderer Polizist fragte: Was ist, wenn wir den Kastenwagen nicht hinausfahren können?” Xie sagte: „Wir würden eher den Kastenwagen zurücklassen als Herrn Shi wieder mitzunehmen, obwohl der Wagen einige Hunderttausend Yuan kostet.”

Am Abend des 06. Juli 2005 erreichten wir das Polizeidezernat in Langfang, in der Provinz Hebei. Die Beamten sagten, keiner sei im Dienst und forderten sie auf, mich in die Polizeistation Xinkailu, Langfang Stadt zu bringen.

Auf der Polizeistation sagte eine Person zu Xie und seinen Leuten, sie sollen mich nach Hause schicken. Gegen 2 oder 3 Uhr nachts, am 07. Juli, klopften sie heftig gegen die Türe. Meine Familie öffnete die Tür. Der Mann von der Polizeistation und Xie Guozhi sagten, sie würden mich nach Hause bringen. Sie nahmen die vier Enden des Tuches und legten mich im Hof auf den Boden. Xie und seine Leute vom Verwahrungszentrum riefen laut zu mir: „Shi, Sie sind nun zu Hause. Öffnen Sie Ihre Augen und schauen Sie sich um.” Ich war nicht bei vollem Bewusstsein. Ich konnte nicht reden. Mein Körper bestand nur noch aus Knochen, die von einer Lage Haut bedeckt waren und ich fühlte bald sterben zu müssen.

Meine Familie sagte zu Xie: „Warum bewegt er sich nicht? Atmet er überhaupt noch? Warum schickt Ihr ihn nach Hause, wenn Ihr ihn bis zu solch einem Zustand gefoltert habt?” Xie versuchte sich zu verteidigen, indem er sagte: „Wisst Ihr, wie schwer es ist, ihn zu einer medizinischen Behandlung herauszubringen. Wisst Ihr, wie schwer es ist, ihn frei zu bekommen?” Meine Familie sagte: „Warum haben Sie das nicht schon früher getan? Wir haben zweimal um Freilassung nachgesucht und Sie haben uns nicht einmal angehört. Nun schicken Sie ihn zurück, nachdem Sie ihn nahezu zu Tode gefoltert haben.” Sie trugen mich nach innen und legten mich auf den Boden. Xie holte das Urteil heraus und das Dokument, welches angab, dass ich meine Haftzeit außerhalb des Gefängnisses ableisten werde. Sie beeilten sich wegzukommen, während meine Familie sie weiter beschimpfte.

Als sie weg waren, bemerkte meine Familie, dass meine Hosen von Exkrementen und Urin durchnässt waren. Beim Ausziehen der Hosen, entdeckten sie die eiternde Wunde auf meiner Rückseite. Das Fleisch in dieser Umgebung war weggefault und der Knochen lag frei.

Das Obenstehende schildert meine Erfahrungen während der vergangenen sieben Monate, seit meiner Verhaftung am 11. Dezember 2004. Als 70 Jahre alter Mann wurde ich von der skrupellosen kommunistischen Partei Chinas und Jiang Zemins Gruppe von Schurken, verhaftet, eingesperrt, in Zwangsarbeitslager eingewiesen und zu Gefängnisstafen verurteilt, nur wegen meines Glaubens an Falun Gong und "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" und dafür, dass ich ein guter Mensch sein wollte. Ich werde meinen Fall mit Hilfe der internationalen Menschenrechtsorganisationen zur Anklage bringen und vor dem Internationalen Gerichtshof Anklage erheben. Hier möchte ich alle gutherzigen Menschen in der Welt dazu aufrufen, die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong-Übenden zu unterstützen, den Ruf von Falun Gong und seiner Praktizierenden wiederherzustellen. Möge sich die Gerechtigkeit durchsetzen!”


Anmerkung:
(1) Bett des toten Mannes - die vier Gliedmaßen des Praktizierenden werden gestreckt und an die vier Ecken eines kalten Metallbettrahmens gebunden. Der Praktizierende kann sich überhaupt nicht bewegen. Es wird ihm nicht erlaubt, aufzustehen, zu essen, zu trinken oder auf die Toilette zu gehen. Üblicherweise dauert diese Behandlung von einigen Stunden bis zu mehr als einem Dutzend Tage. Man kann sich vorstellen, diese Form grausamer Folter verursacht bei den Praktizierenden schwere Schäden an Körper und Geist. Die Darstellung dieser Form von Folter können Sie sehen, unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/12/15/55600.html