(Minghui.de) Zhao Gai lebte während der Song Dynastie in Nanjing und war einst ein königlicher Hofgelehrter und Ratgeber vom Sohn des Kaisers.
Er war ein Kollege von Ouyang Xiu, der eine berühmte literarische Figur dieser Zeit darstellte und gemeinsam mit ihm Bücher übersetzte. Zhao war ein ehrlicher, achtsamer und sehr ruhiger Mann. Ouyang sah jedoch auf ihn herab. Als Ouyang zum Sekretär des Kaisers befördert wurde, degradierte er Zhao wegen seines schlichten Schreibstils. Zhao nahm sich dies nicht zu Herzen, da er sich nicht viel aus Ruhm und Reichtum machte.
Später hatte die Nichte von Ouyang „unsittliche Beziehungen” zu anderen Menschen, und diejenigen die Ouyang nicht mochten, nutzten dies aus, um ihn zu verleumden. Als der Kaiser von den „Beziehungen” hörte, war er sehr böse und niemand außer Zhao wagte es, sich für Ouyang auszusprechen. Zhao schrieb an den Kaiser: „Ouyang Xiu wurde wegen seines hervorragenden literarischen Talents zu einem vertrauten Beamten des Kaisers. Eure Majestät, glaubt die verleumderischen Worte nicht, welche Ihr gehört habt und verurteilt Ouyang nicht voreilig. Ich hatte kaum gesellschaftlichen Kontakt zu ihm und er behandelte mich nicht gut. Jedoch ist das, worum ich mich sorge, das allgemeine Interesse des königlichen Hofes.” Einige Leute fragten Zhao: „Wurdest du nicht von Ouyang enttäuscht?” Zhao erwiderte: „Ich kann mein persönliches Interesse nicht über die öffentlichen Angelegenheiten stellen.”
Der Kaiser war über den Brief von Zhao nicht erfreut und Ouyang wurde weiterhin geächtet. Danach war Zhao verantwortlich für Suzhou [Stadt oder Verwaltungsbezirk]. Später gab er seine Arbeit auf, um die Totenwache von einem seiner Verwandten zu halten. Als die Zeit der Totenwache zu Ende war, wurde Zhao auf dem königlichen Hof die Position eines offiziellen Gelehrten gegeben. Zhao schrieb wieder an den Kaiser und bat ihn, Ouyang wieder in seiner ehemaligen Position einzustellen.
Obwohl der königliche Hof den Appell von Zhao ablehnte, bewunderte jeder sein hohes moralisches Niveau und seine selbstlose Handlung. Ouyang kam auch, um Zhao wissen zu lassen, dass er eines erhabenen Älteren würdig sei und er ihn sehr respektiere. Daraufhin wurden sie gute Freunde.
Als Zhao die Verantwortung für das Gebiet um Yunzhou hatte, unterschlug einer seiner jüngeren Mitarbeiter 300.000 Dollar aus der Staatskasse und kaufte ein Stück Land, um Geld durch dessen Verpachtung zu verdienen. Als Zhao davon hörte, nahm er sein eigenes Geld, um die Schulden zu bezahlen, da er über die finanzielle Notlage dieses Beamten wusste. Die Geschichtsbücher erzählen von Zhaos hohem moralischen Niveau und wie er zu seinen Lebenszeiten andere mit Freundlichkeit und Gnade behandelt hat.
Zhaos hohes moralisches Niveau war die Folge seiner gewissenhaften moralischen Kultivierung, welche die Basis seines täglichen Lebens darstellte. Um so einen hohen und gewissenhaften moralischen Standard zu erreichen, pflegte er ein Ritual mit zwei leeren Flaschen. Jedes Mal, wenn er eine gute Absicht hatte oder wenn er eine gute Tat verrichtete, warf er eine gelbe Sojabohne in die eine Flasche. Wenn er einen bösartigen Gedanken hatte oder wenn er eine schlechte Tat beging, warf er eine schwarze Bohne in die andere Flasche. Anfangs gab es mehr schwarze Bohnen. Daran erkennt man, dass jeder Mängel hat und Fehler macht. Der Schlüssel ist, wie man sie behandelt.
Später kultivierte sich Zhao streng und gewissenhaft. Er schaute regelmäßig bei sich selbst nach, übte Nachsicht, korrigierte ständig seine Fehler und schritt so der Güte entgegen. So sammelten sich in der einen Flasche immer mehr gelbe Bohnen. Zhao Gai erreichte schließlich einen hohen und würdevollen Charakter. Dieses Beispiel stellt die Würde und das aufrichtige Verhalten als eine Folge der gewissenhaften und schrittweisen Selbstkultivierung dar.