(Minghui.de) „Alle glücklichen Familien lieben sich gegenseitig; jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art und Weise unglücklich.” Dieses Zitat stammt von dem berühmten Leo Tolstoi. Jedoch sind in dem heutigen China tausend und abertausend Familien in gleicher Weise unglücklich. Mitglieder ihrer Familien praktizieren Falun Gong, so dass sie unrechtmäßig festgenommen und inhaftiert werden. Das bewirkt das allmähliche Zerbrechen und sogar Auseinanderfallen jener Familien. Vor meiner Hochzeit erlitt ich dieselben Qualen.
Mein Verlobter Xue Xinkai ist ein Falun Gong-Praktizierender aus Dalian. Seit dem 21. März dieses Jahres befindet er sich in Haft.
Während dieser Zeit ist seine großartige Familie fast zerrissen worden. Sein Vater und seine Mutter, sie leidet an einer Herzerkrankung, wurden zur Mittellosigkeit gezwungen und verloren jeglichen Kontakt zur Familie. Seine ledige jüngere Schwester blieb alleine zu Hause zurück und pflegte die 84-jährige Großmutter, die an den Folgen eines Schlaganfalls leidet. Seine Schwester ärgert sich über die Inhaftierung ihres Bruder und ihrer Mutter, deren gegenwärtige Aufenthaltsorte unbekannt sind. Sie ist mit Störungen und Fragen seitens der Polizei bezüglich des Aufenthaltsortes ihrer Mutter konfrontiert.
In diesem halben Jahre erkannte ich allmählich, dass Kummer allgegenwärtig sein kann und ein sicheres und friedvolles Leben zu einer weit entfernten Erinnerung wird.
Wir heirateten im Mai und schmückten unser neues Zuhause. Am 21. März wollten wir die Hochzeitsfotos auswählen, als am Morgen Polizisten meine Schwiegermutter entführten, die uns gerade bei der Dekoration half. Eine Gruppe von Polizisten brach in das Zimmer ein und verhaftete Xinkai. Sie zerstörten den Holzfußboden, den Teppich und verwandelten den Ort in ein Chaos. Sie beschlagnahmten sogar 16.000 Yuan von der 84-jährigen Großmutter.
Als meine Schwiegermutter nach Hause zurückgebracht wurde und das Durcheinander mit ansah, fragte sie den Leiter der nationalen Staatssicherheit: „Dort gibt es Hausschuhe neben der Tür, aber dennoch seid Ihr mit den dreckigen Schuhen über den ganzen Boden herumgelaufen? Das würdet Ihr sicherlich nicht im eigenen Zuhause so machen, nicht wahr? Warum verhaltet Ihr euch dann so in unserem Zuhause?» Der Leiter der Polizisten konnte nichts hierauf erwidern.
Während des Zwischenfalls hielt ich zu Xinkai und ließ nicht zu, dass die Polizei sie fortbrachte. Ein Polizeibeamter sagte zu mir: „Verhalte Dich nicht so, es ist zwecklos.» Ich fragte ihn: „Nehmen wir an, Du würdest unschuldig entführt werden. Ist es dann nicht selbstverständlich, dass Deine Frau sich für dich einsetzt, Dich beschützt und für Dich spricht?” Er senkte seinen Kopf und gab mir keine Antwort. Ich konnte spüren, wie seine Menschlichkeit und das Gewissen aus seinem Herzen hervortraten.
In diesem Augenblick erfuhr ich, dass diese Polizisten auch Liebenswürdigkeit in ihren Herzen besitzen. Warum haben sie ihr Wesen preisgegeben und handeln auf eine Art und Weise, die sie selbst ablehnen? Wir hatten nichts Gemeinsames, es gab keinen Grund, gegenseitig in Kontakt zu treten. Wie und warum geschah dieses schicksalhafte Zusammentreffen? Wer ist dafür verantwortlich?
Ein Polizeibeamter, der gezwungen war, sich an der Verfolgung zu beteiligen, sagte zu meiner Schwiegermutter: „Wir alle wissen, dass Falun Gong gut ist, aber wir müssen Befehle ausführen, wenn wir unseren Arbeitsplatz behalten möchten.” Muss man, um einen Job zu haben, entgegen seinem Gewissen handeln? Was wird aus dieser Welt?
Die Mehrzahl der Menschen kennt die Wahrheit über Falun Gong. Ich hörte oft, wie nette Freunde Folgendes sagten: „Wir wissen, dass Falun Gong gut ist, aber wenn die Verantwortlichen das Praktizieren nicht erlauben, dann sollte man dies auch nicht tun.” Ich kann diese Art der Logik nicht nachvollziehen. Warum müssen gute Dinge verboten werden? Gibt dies für sich genommen einen Hinweis, dass die offizielle Strategie unlogisch ist? Des Weiteren ist es absolut rechtens, einen Glauben oder eine Lebensart zu wählen, wodurch Geist und Körper profitieren und niemandem Schaden zugefügt wird. Warum muss einer gezwungen werden, ein solches Recht aufzugeben? Die lange in Ehren gehaltene Tradition der chinesischen Nation ist, „nicht von Reichen bestochen zu werden, nicht durch Armut sich zu wandeln und nicht durch Gewalt kleinlaut gemacht werden”. Warum müssen wir dies nun aufgeben? Wenn die gesamte Gesellschaft ihren Sinn für richtig und falsch missachtet, wird sie dann noch gerecht und gutherzig sein?
Jemand sagte auch: „Falun Gong ist zwar gut, aber warum praktizierst Du nicht im Geheimen und erzählst niemandem etwas darüber.” Warum sollte das, was gut ist, nicht öffentlich verbreitet werden? Warum sollten wir herumschleichen wie Diebe?
Die gegenwärtige Situation von Falun Gong ist wie folgt. Seit sieben Jahren haben alle Falun Gong- Praktizierenden ausschließlich die wahren Umstände über deren Verfolgung erklärt und Lügen zerstreut. Ob es nun gesetzeskonform ist, Flyer zu verteilen, so sagen die Praktizierenden nur, dass Falun Dafa gut ist und sie sollten hierfür nicht verfolgt werden. Die Falun Gong-Praktizierenden wünschen sich lediglich, dass sie den von Lügen vergifteten Menschen helfen können, damit sie die Wahrheit erkennen und so auf diese Weise ihre Feindseligkeit gegenüber dem Buddha Gesetz aufgeben, so dass sie auch eine gute Zukunft erleben können. Deswegen werden die Praktizierenden inhaftiert, verurteilt, getötet und sogar lebendig ihrer Organe beraubt. Einige mögen warnen, selbst wenn man im Geheimen praktiziere und nicht darüber spreche, würde man verfolgt werden.
In der Vergangenheit gab es eine bezaubernde Geschichte von „Yang Sanjie rief die Ungerechtigkeit heraus”. Sie wurde nicht festgenommen, als sie „ungerechte Behandlung» rief. Warum ist es dann heute den Falun Dafa-Praktizierenden nicht erlaubt, ein berechtigtes Wort auszusprechen?
Xue Xinkai wurde festgenommen, weil er Flyer verteilte. Sind Flyer nicht ein Mittel, um etwas auszusprechen? Die Flyer beinhalten keine Lügen und sie schaden niemandem. Wie kann dies als gesetzwidrig bezeichnet werden? Deutet die Angst vor der Verbreitung der Wahrheit darauf hin, dass die Verfolgung nicht rechtmäßig ist?
Die Medien in Übersee erfuhren von den Fakten der Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden, die darauf bestehen, den Glauben an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” fortzuführen und
hielten fest, dass „der Preis nach Glück zu streben, angeblich nicht so wichtig sei”.
Falun Gong-Praktizierende möchten einfach nur gute Menschen gemäß den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht sein. Warum müssen sie solch eine Verfolgung erleiden? Wenn diese Gesellschaft „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” nicht tolerieren kann, was hält dann diese Gesellschaft noch aufrecht? Hat solch eine Gesellschaft noch Hoffnung?
Bei der Verfolgung von Falun Gong beträgt die Anzahl der Opfer mehr als 100 Millionen Menschen. Die nahezu 100 Millionen Falun Dafa-Praktizierenden und ihre Familien sind direkt betroffen. Die an der Verfolgung beteiligten Polizisten und Beamten werden schließlich für ihre grausamen Handlungen zur Verantwortung gezogen. Ähnlich wie die Täter bei den Nazis oder der großen Kulturrevolution werden diese früher oder später dafür verantwortlich gemacht. Außerdem haben viele Menschen in dieser Periode der Verfolgung für ihr bösartiges Handeln bereits karmische Vergeltung erfahren. Selbst ihre Familienmitglieder wurden hineingezogen und zu Opfern dieser Verfolgung. Jene durch Lügen vergifteten Menschen erfahren auch Schaden.
Wird diese Angelegenheit nicht in der Geschichte von „Doue's Unrecht” aufgezeigt? Die Menschen in Yingzhou beobachteten, als Doue unrechtmäßig getötet wurde, aber sie standen nicht auf, um ein Wort für sie einzulegen. Bevor Doue starb, machte sie drei Versprechen. Das Versprechen von „drei Jahre große Trockenheit” wurde zur Wirklichkeit. Die Felder waren voll toter Menschen, die verhungert waren, und die Massen hatten keine Mittel, um zu überleben. Dies zeigt auf, dass ein Schweigen zu der Verfolgung ein Tolerieren und eine Zusammenarbeit mit dem Verbrechen darstellt, und man macht sich auch der Sünde schuldig, als ein Komplize gehandelt zu haben. Das Schweigen identifiziert jene, die nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden. Sie beobachten jemanden in Gefahr, greifen nicht ein und am Ende werden sie auf verschiedenen Ebenen Schaden erleiden.
Die Opfer dieser Verfolgung schließen die gesamte Gesellschaft mit ein.
Während der vergangenen sieben Jahre der Verfolgung waren immer mehr Menschen verärgert; es wurden enormen Ressourcen vergeudet und das kollektive Gewissen einer Nation zerstört. Mehr Menschen leisten den Falun Dafa-Praktizierenden Hilfestellung. Dies gilt selbst für einige Polizeibeamte. Dreizehn Millionen Menschen haben sich von der KPC (Kommunistische Partei Chinas) und ihren angegliederten Organisationen losgesagt; dies ist ein bezeichnender Hinweis gegenüber dieser Verfolgung.
Nach der Erfahrung dieses Leidens ist mein Verständnis von Glück nun sehr einfach. Eine Familie, die in Frieden lebt, ist glücklich. Als die Verfolgung erstmalig begann, spürte ich, dass deren Beendigung weit entfernt war. Glück war wie ein schwer fassbarer Schatten. Heute habe ich dieses Gefühl nicht mehr. Die Polizei, die sich an der Verfolgung beteiligt, scheint widerstrebend zu handeln. Alle, die über diese Angelegenheit Bescheid wissen, kritisieren die bösartige Strategie gegenüber Falun Gong. Die an der Verfolgung Beteiligten handeln so aufgrund von Befehlen der Verantwortlichen.
Ich erinnere mich oft an die Zeit, bevor die Verfolgung im Jahre 1999 begann. Damals praktizierten Menschen in der Stadt Dalian am frühen Morgen in vielen Parks, auf Plätzen und Bürgersteigen Falun Gong. Dies schuf ein harmonisches Bild einer modernen Stadt und traditionellen Kultur in völligem Zusammenspiel. Materielle und spirituelle Weiterentwicklung waren harmonisch miteinander und fügten dieser belebten, modernen Stadt eine interessante Note hinzu. Meine Freunde sagten oft voller Bewunderung: „Es ist sehr gut, die eigene Moral und den Charakter zu kultivieren. Wenn ich Zeit dazu finde, werde ich ebenfalls praktizieren.” Wer hat diese Harmonie zerstört? Weshalb würde jemand dies tun?
In Wirklichkeit ist die Harmonie zerstört, aber die Hoffnung in meinem Herzen ist noch da. Ich empfinde keinerlei Gefühle des Hasses gegenüber jenen Menschen, die in diese Verfolgung hineingezogen wurden. Ich denke, sie sind ebenfalls Opfer dieser Verfolgung. Lieber bewahre ich den Glauben an das Gute eines jeden Einzelnen. Ich möchte diesen Polizeibeamten helfen, damit sie eine Chance erhalten, die Wahrheit zu verstehen, sich von der Verfolgung loszusagen und für sich selbst und ihre Familie eine wundervolle Zukunft auszuwählen.