(Minghui.de) Das Mitte-Herbst Fest steht vor der Tür. Ein „Minghui Weekly” Artikel über das Verteilen von Informationsmaterial über Falun Dafa in Dörfern erinnerte mich an einen ähnlichen Ausflug, den ich vor fünf Jahren rund um das Mitte-Herbst Festes gemacht hatte. Ich möchte es heute gerne mit meinen Mitpraktizierenden teilen.
Ich lebe in einer Kleinstadt, zwanzig Meilen von dem Dorf entfernt, in dem ich aufgewachsen bin. Ich bin in den Sechzigern und habe keine Verwandten mehr in diesem Dorf. Das Haus meiner Eltern wurde verkauft, weshalb ich selten in das Dorf zurückgehe.
Ein paar Tage vor dem Mitte-Herbst Fest im Jahr 2001 hatte ich einen Traum. In meinem Traum kamen viele Dorfbewohner zu meinem Haus in die Kleinstadt. Viele von ihnen waren sehr mager, manche weinten, einige waren tief besorgt, etliche hielten ihre Hände auf ihrem Bauch und konnte nicht aufrecht stehen, manche konnten überhaupt nicht sprechen und einige saßen am Boden, da sie keine Kraft hatten, zu stehen. Ich fragte sie: „Was ist denn mit euch passiert?” Sie antworteten: „Unser Dorf verarmte so sehr, dass wir nichts mehr zu essen haben. Wir sind hier, um dich um Essen zu bitten. Bitte rette uns. Wir sind kurz vorm Verhungern.» Ich beeilte mich, ihnen ein Essen zu zubereiten. Als ich aufwachte, wurde mir klar, dass die Dorfbewohner sehnsüchtig auf mich warteten, um sie zu erretten. Es gab früher ein paar Falun Dafa-Praktizierende in dem Dorf, doch sie hörten mit dem Praktizieren auf, als die Kommunistische Partei Chinas (KPC) am 20. Juli 1999 begann, Falun Gong zu verfolgen. Momentan gab es keine Dafa-Praktizierende mehr im Dorf und es war schwer für sie, Informationsmaterial zu bekommen.
Deshalb packte ich einiges an Informationsmaterialien zusammen und fand einen Freund, der sich bereit erklärte, mich am Abend vor dem Mitte-Herbst Fest in das Dorf zu fahren. Weil die KPC zu der Zeit so herb in ihrer Verfolgung von Falun Gong war, wollten mich meine Familienangehörigen, die sich nicht kultivierten, an diesem Abend nicht ausgehen lassen. Ich erklärte ihnen, dass Mitte-Herbst Fest sei und ich einige Ältere in meinem Dorf besuchen müsse. Da stimmten sie zu.
Mit einer großen Tasche voller Informationsmaterialien (meine Familienangehörigen dachten, darin befänden sich Geschenke) kam ich gegen sieben Uhr in meinem Dorf an. Es dämmerte gerade. Ich bat den Fahrer, das Auto außerhalb des Dorfes zu parken und dort auf mich zu warten. Dann ging ich zur Ostseite der Hauptstraße und gegen Westen schauend beruhigte ich mich selbst; eine Hand aufgerichtet sagte ich leise: „Meine Dorfmitbewohner, ich bin hier, um euch zu erretten. Ihr alle wartet in euren Häusern. Kommt nicht heraus. Auch die Katzen und Hunde sollen drinnen bleiben.” Damals wusste ich noch nichts über das Aussenden von aufrichtigen Gedanken, doch ich fühlte mich sofort äußerst groß und ohne Angst. In diesen Sekunden sandte ich barmherzige Gedanken für die Errettung der Menschen in jedem dieser Häuser aus.
Ich verteilte das Informationsmaterial entlang jeder Straße, das ich bereits zuhause gefaltet und sortiert hatte. Manches war in rotes Papier gewickelt, manches in kleinen geblümten Plastiktüten und manches hatte ich mit einem Gummiband zusammengebunden; auf diese Weise erhielt ich leicht verschieden aussehende Materialien und verteilte sie an die verschiedenen Häuser derselben Straße. Später konnten sich die Menschen darüber austauschen. Ich legte auch ein Gedicht bei, das leicht zu lesen und zu merken war.
Zwischen 19:00 und 20:00 Uhr war Essenszeit im Dorf und die Türen waren nicht verschlossen. Ich legte das Informationsmaterial rasch in jede Einfahrt. Ich beeilte mich im Mondlicht und verteilte mehr als hundert Pakete in jeder Straße. Während dieser Zeit war es im Dorf sehr leise. Niemand kam auf die Straße und kein einziger Hund bellte. Eine halbe Stunde später kam ich zum Auto zurück. Der Fahrer stellte fest: ”Du warst sehr schnell. Wie viele Familien hast du besucht?» Ich antwortete: „Ich habe jeden besucht, den ich besuchen musste.” Danach erwiderte er: „Es ist nicht leicht für dich, in dein Dorf zurückzukehren. Du musst erstklassige Geschenke für sie mitgebracht haben.” Ich lächelte und antwortete in meinem Herzen: „Du kannst nicht wissen, dass ich meinen Dorfmitbewohnern das kostbarste Geschenk überbracht habe.”
Nach dem Mitte-Herbst Fest traf ich mehrere Menschen aus meinem Dorf. Sie berichteten mir: „Ihr Falun Dafa-Praktizierenden seid wirklich nett. Praktizierende schickten ein rot eingewickeltes Infopaket in jedes Haus unseres Dorfes.” - „Falun Dafa-Praktizierende verteilten im ganzen Dorf Flyer, wie die Feen Blumen vom Himmel verteilen.” Ein anderer alter Mann, der in die Stadt kam, um seinen Sohn zu besuchen, sagte mir: „Seitdem ich den Flyer zum Mitte-Herbst Fest erhalten habe, rezitieren mehrere ältere Leute wie ich, wenn wir uns treffen, gemeinsam jenes großartige Gedicht.” Tief in meinem Herzen fühlte ich die Freude für diese Menschen, die die Wahrheit über Falun Gong gefunden hatten.
29. September 2006