(Minghui.de)
Paris, 23. Oktober 2006
Sehr geehrter Herr Präsident,
wir haben erfahren, dass Sie in dieser Woche nach China reisen werden und erlauben uns aus diesem Grund, Sie an einige Fakten bezüglich der Verfolgung von Falun Gong in diesem Land zu erinnern - in der Hoffung, dass Sie sich dort wieder für die Menschenrechte einsetzen können.
Seit Juli 1999 sind es jetzt sieben Jahre, dass Praktizierende der Kultivierungspraxis Falun Gong in China brutal verfolgt werden. Menschenrechtsverteidiger haben sehr viele Berichte zu diesem Thema geschrieben. Lügen und Verleumdungen durch die chinesische Propaganda sind erfolgreich durch die internationale Gemeinschaft aufgedeckt worden. Auch NGOs und Verbände haben nicht aufgehört, die Gräueltaten zu verurteilen. Nicht zuletzt wurden Millionen von unterzeichneten Petitionen auf der ganzen Welt eingereicht, die das chinesische Regime auffordern, die politisch motivierte Verfolgung sofort zu beenden.
Seit sieben Jahren wurden über 3.000 Fälle bestätigt, in denen Falun Gong-Praktizierende durch das berüchtigte „Büro 610”, das straflos Verbrechen begeht, ermordet wurden. Tausende werden immer noch in psychiatrischen Anstalten gefangen gehalten und gefoltert, Hunderttausende werden immer noch in Arbeitslagern inhaftiert, wo sie als kostenlose Arbeitskräfte ausgebeutet und gleichzeitig gefoltert werden. Zahllose Praktizierende, Männer, Frauen und Kinder, sind auf der Flucht vor der Verfolgung und befinden sich in einer sehr misslichen Lage. Der jüngste aufgedeckte Skandal hat uns noch mehr schockiert, als alles andere davor und ist unerträglich: Es ist der massive Handel mit Organen, die lebenden Falun Gong-Praktizierenden entnommen werden. Jiang Zemins Regime nennt es den besten Weg, „die größte Gruppe von Staatsfeinden” zu eliminieren.
Seit sieben Jahren hat in Frankreich der Falun Dafa Verein diese Schwerverbrechen durch die Kommunistische Partei Chinas verurteilt, Tausende von französischen Staatsbürgern haben unsere Petitionen unterschrieben, um das chinesische Regime aufzufordern, sofort mit den barbarischen Taten aufzuhören und Sie, Herr Präsident, um Ihre Unterstützung gebeten.
Frankreich pflegt enge diplomatische Beziehungen mit China, seine Stimme kann Gehör finden. Aber während der vergangenen Jahre haben die Fakten belegt, dass der Dialog mit China nicht so funktioniert hat, wie wir es uns erhofft haben, wie auch immer sich die Komplexität der Situation in China und die inneren Konflikte zwischen Hu und Jiang entwickelt haben. In der Tat, wenn Frankreich die Botschaft nicht öffentlich und in Gegenwart der Medien übermittelt, wird dies keinerlei Druck auf das chinesische Regime ausüben. Die Zeit ist jetzt reif, weil diese Verfolgung vom früheren Präsidenten Jiang Zemin gewollt und initiiert wurde. Möchte der jetzige Präsident Hu Jin Tao wirklich die Verantwortung für diese blutige Affäre übernehmen?
Die Geschichte hat sich gewendet. Um die Menschenrechte in China zu unterstützen, hatte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel während ihres letzten Staatsbesuches chinesische Dissidenten zu einem Gespräch eingeladen. Chinesische Menschenrechtsanwälte in China, wie Gao Zhi Sheng und andere, haben ihre Stimme trotz Terror und fortwährendem Druck erhoben. Seit November 2004 sind über 14 Millionen Chinesinnen und Chinesen aus der Kommunistischen Partei ausgetreten. Das chinesische Regime registriert jährlich 87.000 soziale Aufstände, was nach Expertenmeinung noch weit unterschätzt ist. Dies zeigt, dass die Partei sehr instabil ist und jeden Moment zusammenbrechen kann.
Wir denken, es ist an der Zeit, dass Sie, Herr Präsident, einen öffentlichen Dialog mit China beginnen. Mit diesem Brief bitten wir Sie erneut, sich auf Ihrer China-Reise für Falun Gong einzusetzen. Wir und die sich in Lebensgefahr befindenden Menschen danken Ihnen bereits im Voraus dafür.
Hochachtungsvoll
Alain Tong
Präsident des Französischen Falun Dafa Vereins
Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200610/34571.html