(Minghui.de) Wenn wir einen Erfahrungsbericht für eine Fa-Konferenz schreiben, besteht jedes Mal die Gelegenheit, sich selbst zu überprüfen. Dabei können wir mit einem ruhigen Herzen zurückblicken, so wie der Meister sagt:
„Weniger ruhen, nach innen schauen, mehr aufrichtige Gedanken.
Mängel klar erkennen, weiter fleißig vorankommen.”
(HongYin II, Vernünftig, erwacht, 04.09.2003)
Darum bedanke ich mich bei dem Meister und den Mitpraktizierenden der Minghui-Webseite für die Gelegenheit, durch die sich die Praktizierenden in China in großem Umfang austauschen können. Denn jeder Bericht hilft uns, nach innen zu schauen, unsere Unzulänglichkeiten zu finden und den Weg während der skrupellosen Verfolgung aufrichtig zu gehen.
In diesem Bericht möchte ich von der Wichtigkeit des Fa-Lernens reden. Denn ich habe in den letzten zehn Jahren an dem Fa festgehalten und konnte deshalb durch dick und dünn gehen. Ich habe am eigenen Leib begriffen, dass man durch gutes Fa-Lernen den Kultivierungsweg aufrichtig gehen, allerlei dämonische Prüfungen bestehen und zur Vollendung kommen kann. Manche kamen nicht durch, manche gaben auf oder handelten sogar dem Fa zuwider. Eigentlich liegt es daran, dass sie das Fa nicht gut gelernt hatten.
Im Jingwen „Lernen des Fa” aus „Essentielles für weitere Fortschritte” hat uns der Meister bereits gelehrt, in welchem Zustand wir das Fa lernen sollen, nämlich:
„... wenn ihr nach nichts trachtet, bekommt ihr alles von selbst!”
Außerdem, wie sollen wir das Fa durchlesen:
„Man kann das Dafa nur richtig verstehen, wenn man es ohne Absicht lernt. Jedes Mal, nachdem du Zhuan Falun einmal zu Ende gelesen hast, und ein bisschen klarer verstanden hast, so hast du dich erhöht.”
( Essentielles für weitere Fortschritte , "Lernen des Fa", 09.09.1995)
Über zehn Jahre lang habe ich nach diesen Worten gehandelt. Nachdem ich viele Schwierigkeiten erlebt hatte, erkannte ich, dass es der einzige richtige Weg ist, nach den Worten des Meisters zu handeln.
Ich kann nichts in anderen Räumen sehen und bin körperlich unempfindlich. Nur sehr selten spürte ich im Traum etwas. Während meiner Kultivierung habe ich nur nach den Fa-Grundsätzen gehandelt. Manchmal tauchte ein Fa-Grundsatz einfach im Kopf auf, wenn ich etwas machen wollte. Ich weiß, das ist darauf zurückzuführen, dass ich das Fa sehr viel gelernt habe.
Es fing schon an, als ich das Fa kennen lernte. Eines Tags im Juni 1997 schlug ich bei meinen Eltern zufällig das Buch „Zhuan Falun” auf und wurde davon sofort angezogen. Ich verstand das Fa nicht ganz, fand aber Meister Li großartig, weil er alle Dinge so klar erklärte. Das Buch ist ja wunderbar, besser als die Worte aller Experten, Professoren und Beamten. Meine Mutter sah, dass ich so fasziniert von dem Buch war und schenkte mir gleich „Zhuan Falun”, „Zhuan Falun 2”, „Jingwens” und „Falun Dafa Yijie”. Wenn ich im Betrieb Zeit hatte, las ich ein Buch nach dem anderen. Ich las sie nicht einfach durch, zwar nur hie und da, aber sehr gewissenhaft. Einmal sah ich den Satz:
Solange du dich kultivierst, bist du einer unserer Schule.”
(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, "Guanding" in Lektion 4)
Ich war sehr glücklich darüber. Ich wollte mich auch kultivieren, wollte einen Meister. Daraufhin wünschte ich mir im Herzen: „Ich will Falun Gong lernen.” Aber wozu die Kultivierung dient, wusste ich nicht. Ich wollte eben einen Meister haben.
Als ich einen Monat später auf einer Reise war, spürte ich die Herrlichkeit des Fa. Die Worte über den Himmelskreis tauchten sofort auf:
„Du wirst dich ganz leicht am Körper fühlen, beim Gehen wirst du spüren, dass der Wind dich begleitet. Früher warst du schon nach ein paar Schritten müde, jetzt fühlst du dich jedoch sehr leicht, egal wie weit du auch läufst; beim Radfahren scheint es dir so, als ob dich jemand nach vorne schiebt; und egal wie viele Treppen du auch hoch steigst, wirst du nicht müde sein, das ist garantiert so.”
(Zhuan Falun, 2.Übersetzung, "Der Himmelskreis" in Lektion 8)
Wieso verwunderte mich das so? Als Baby war ich sehr krank. Medikamente begleiteten mich all die Lebensjahre über. Obwohl ich ein Mädchen war, hatte ich die größten Ängste vor Einkaufsbummel. Nach einer kurzen Fußstrecke wurde mir schon schlecht. Ich bekam sofort Kopfschmerzen und wollte erbrechen. Doch bei dieser Reise gingen wir den ganzen Tag zu Fuß und keinerlei üble Gefühle traten bei mir auf. Ich war sehr glücklich. Als mir mein Mann sagte, dass er nicht weiter gehen könnte und ob wir nicht lieber mit dem Bus nach Hause fahren sollten, kam ich zur Erleuchtung: „Oh, der Meister kümmerte sich schon um mich und reinigte meinen Körper. Er hat mich schon als seine Jüngerin betrachtet!” Kein Wort konnte meine Freude beschreiben. Ich entschloss mich, mir die Übungen von meiner Mutter beibringen zu lassen, ich wollte mich im Falun Gong kultivieren.
Seitdem ich das Fa erhalten habe, lese ich es sehr gerne. Mir war noch nicht ganz klar, dass das eben das Fa-Lernen ist. Ich nahm jeden Tag das „Zhuan Falun” in die Hand, sobald ich etwas Zeit hatte. Meine innere Haltung beim Lesen war so ruhig wie nie zuvor. Mich konnte nichts ärgern; es schien weder Probleme bei der Arbeit noch Schmerzen der Vergangenheit zu geben. Ich war unbeschreiblich glücklich, wenn ich im Fa verschmolzen war. Zum ersten Mal fühlte ich, dass das Leben einen Sinn hatte. In dieser Situation befand ich mich vor dem 20. Juli 1999 in dem Zustand „Dafa den Körper nicht verlässt” ( Hong Yin I , „Mächtige Tugend” vom 06.01.1996).
Durch ununterbrochenes Fa-Lernen verstand ich immer mehr, was Kultivierung ist. Ich verstand den Zweck der Kultivierung, nämlich zur Vollendung kommen, sich zu einem Lebewesen hoher Ebenen, wie zu einem Buddha, Dao oder einer Gottheit zu kultivieren. Man muss also verschiedene menschliche Gesinnungen und allerlei Begierden ablegen. Man muss zuerst zu einem guten Menschen und immer besseren Menschen werden, den Stand eines Kultivierenden erreichen und letztendlich zu einer selbstlosen Gottheit werden. Der Meister hatte uns vor dem 20. Juli 1999 auf unsere höchste Position geschoben. Seitdem müssen wir noch den Weg der Fa-Bestätigung gehen und währenddessen die Tugend und Würde eines Dafa Tu erreichen, somit werden wir zur Vollendung kommen.
Alle diese Erkenntnisse habe ich durch das Fa-Lernen erlangt, obgleich wir uns zu jener Zeit nur auf die persönliche Kultivierung konzentrierten. Wir richteten uns auf die Verbesserung der eigenen Xinxing. Viele Dinge erkannte ich in der Praxis, zum Beispiel, wie wir vom Fa her das Fa verstehen und was die tatsächliche Kultivierung bedeutet. Der Meister sagte uns:
„Die Falun Dafa kultivierenden Schüler sollen sich unbedingt merken: das Fa nicht als Wissenschaft von den gewöhnlichen Menschen oder von den Mönchen betrachten und forschen, so dass ihr euch nicht richtig kultiviert. Warum habe ich euch gesagt, ihr sollt das Buch Zhuan Falun lernen, lesen, und auswendig lernen? Der Sinn liegt darin, euch bei der Kultivierung anleiten zu lassen. Diejenigen, die kein Fa lernen, sondern nur die Übungen machen, zählen nicht zu den Dafa-Schülern. Nur wenn man das Fa lernt, sein Herz kultiviert und zusätzlich die Übungen als die Methode zur Vollendung macht, verändert man sich wirklich grundsätzlich, erhöht seine Xinxing und auch die Ebene. Das ist die wahre Kultivierung.”
(„Was ist Kultivierung”, 06.09.1996, im Essentielles für weitere Fortschritte )
Durch ein kleines Ereignis, dass mich sehr rührte, erkannte ich, was tatsächliche Kultivierung heißt und wie ich das Fa vom Fa her verstehen soll.
Es war im Jahr 1998. Ich war bei einer dienstlichen Abschlussprüfung, ich schrieb sicher und ruhig. Als ich fast alle Fragen beantwort hatte, blickte ich auf: „Meine Güte, alle Kollegen schummelten! Manche schrieben sogar direkt von ihrem Übungsheft ab. Ich wurde unausgeglichen und dachte: "Alle schummeln, während ich noch drei Zeilen nicht ausgefüllt habe. Solle ich auch abschreiben? Wenn nicht, ist es dann nicht zu unfair?" Nach kurzem Zögern schrieb ich die letzten drei Zeilen auch ab. Aber dann begann mein rechtes Augen zu schmerzen, es schmerzte ununterbrochen. Ich verstand nicht, warum das rechte Augen schmerzte. Als ich nach Feierabend am Prüfungssaal vorbeiging, drückte ich auf mein rechtes Auge und wiederholte zu mir: „Das rechte Augen tut weh, das rechte Auge tut weh...” Plötzlich fiel mir ein:
„... denn das hängt direkt mit dem Fa zusammen. Wenn Menschen Schlechtes tun, benutzen sie eher das rechte Auge, deshalb gibt es keinen Nebenkanal unter dem rechten Auge.”
(Zhuan Falun, "Über das Himmelsauge", 2. Lektion)
Mir wurde klar, dass ich Schlechtes getan hatte. Ich glaubte, dass mich keiner beim Schummeln sehe, aber der Meister sieht uns zu. Deshalb entschuldigte ich mich sofort beim Meister und sagte: „Meister, ich schummle nie wieder.” Der Schmerz verschwand sofort.
Allmählich erkannte ich das Fa nicht mehr vom Gefühl her. Ich begriff, dass sich ein Kultivierender in der Umgebung der gewöhnlichen Menschen nach dem Maßstab des Fa fordern soll und alle Probleme und dämonischen Prüfungen Pässe sind, wobei er Ruhm, Reichtum und Gefühle leicht nehmen muss. Wenn man das Fa in der Phase der persönlichen Kultivierung gut gelernt und das Fa rational erkannt hat, wurde eine Basis dafür gelegt, den weiteren Weg in der Fa-Berichtigung gut zu gehen. So wie der Meister sagt:
„Ich verbreite schon seit vier Jahren das Dafa. Bei einem Teil der Schüler erhöht sich die Xinxing und die Ebene sehr langsam. Sie befinden sich immer noch auf der Ebene, wo sie mich und das Dafa nur durch ihre Gefühle erkennen. Wegen ihrer körperlichen Veränderungen und dem Auftauchen der Kultivierungsfähigkeiten zeigen sie mir eine Art Dankbarkeit. Das sind Erkenntnisse der gewöhnlichen Menschen. Wenn ihr den menschlichen Zustand nicht ändern wollt und nicht mit Hilfe der Vernunft die wahre Erkenntnis vom Dafa erhöht, werdet ihr die Chance verlieren. Wenn ihr die menschlichen Prinzipien nicht ändern wollt, die schon seit Jahrtausenden in euren Knochen eingeprägt sind, könnt ihr die menschliche Schale auf der Oberfläche nicht abschütteln und die Vollendung nicht erlangen.”
(„Wachsame Worte”, 10.09.1996)
Diese Worte hatte ich tatsächlich erst verstanden, nachdem die Verfolgung angefangen hatte. Mit einer menschlichen Gesinnung kann man auf keinen Fall durch die wilde Verfolgung kommen. Die so genannten Prüfungen der alten Mächte sind eben auf unsere menschliche Gesinnung gerichtet.
Nach dem Juli 1999 spürte ich, dass der Druck und das Böse aus anderen Räumen enorm anwuchsen. Aber ich nahm die häretische Verfolgung zuerst nicht ernst, lernte das Fa und machte die Übungen wie bisher. Der Verleumdung der schurkischen Regierung schenkte ich gar keine Aufmerksamkeit, weil ich sehr gut wusste, dass das nur die Verschmutzung des Fa war, damit das Regime alle Verbrechen begehen konnte. Als ich erfuhr, dass die Mitkultivierenden, einer nach dem anderen, zum Petitionsbüro gegangen waren, um Gerechtigkeit für Dafa zu suchen und den Ruf des Fa und des Meisters wieder herzustellen, fand ich, dass sie zu simpel über die Angelegenheit gedacht hätten. Wie konnten sie dem schurkischen Regime noch vertrauen und ihr soviel erklären wollen. Durch die Kultivierung waren sie wahrscheinlich zu rein geworden! Meine Vorfahren waren bei verschiedenen Bewegungen verfolgt worden. In meiner Arbeitsumgebung hatte ich das korrupte Regime längst durchschaut. Ich hätte ihm nur geglaubt, wenn ich ein Idiot gewesen wäre.
In diesem geistigen Zustand lernte ich das Fa ruhig zu Hause. Dennoch traten in meinem Herzen beim Fa-Lernen Konflikte auf. Jedes Mal wenn ich Bücher vom Meister aufschlug, wagte ich nicht, sein Foto anzugucken. Ich schämte mich irgendwie. Ich wusste nicht genau, wo ich Fehler gemacht hatte. Ich fragte mich, aus welchem Standpunkt heraus ich das Fa betrachtete. War etwa mein Standpunkt falsch? Ich war mir nicht sicher. In jener Zeit sagte der Meister gar nichts. Ende 1999 kam mir ein Erfahrungsbericht aus der Fa-Konferenz in Guangzhou in die Finger. Ich erfuhr, dass die Mitkultivierenden Leben und Tod leicht nahmen und nach Peking gingen, um dem brutalen Regime die Wahrheit zu sagen, obgleich sie wussten, dass es ihr Leben kosten könnte. Aber um das Fa zu bewahren, um den guten Ruf des Meisters und des Fa wieder herzustellen, kamen sie nach Peking. In diesem Moment wurde mir klar, dass mein Wille, mich zu schützen, stärker war, als das Fa zu bewahren. Ich schämte mich wegen meiner Gleichgültigkeit und war sehr gerührt von der großartigen Handlung meiner Mitkultivierenden. Als ich den Erfahrungsbericht mit fließenden Tränen zu Ende las, hatte ich nur einen starken Gedanken: „Ich werde unbedingt zum Platz des Himmlischen Friedens gehen. Wie kann ich es sonst wagen, eines Tages vor den Meister zu treten?”
(Fortsetzung folgt)