(Minghui.de) Vegesack: Mit drastischen Bildern hat eine deutsch-chinesische Menschenrechtsgruppe am Sonnabend in der Fußgängerzone auf sich aufmerksam gemacht. Dort protestierten die Aktivisten gegen die Zwangsentnahme von Organen bei politischen Gefangenen in China.
In Höhe des früheren Kaufhauses Kramer hatte die Gruppe um die Ritterhuderin Rosa Jansohn einen Käfig aufgebaut, wie er nach Angaben der Gruppe in chinesischen Straflagern verwendet wird. Halb in einem Wasserbecken versenkt, müssen die Insassen stundenlang in dem Käfig ausharren. Wer dabei müde werde, gerate in Gefahr zu ertrinken.
Es war indes weniger der Sadismus des Lagerpersonals als vielmehr eine besonders schockierende neue Praxis des chinesischen Regimes, mit der die Menschenrechtsaktivisten die Passanten konfrontieren wollten. Offenbar werden politischen Gefangenen in China vor oder nach ihrer Hinrichtung Organe entnommen, um sie anschließend kommerziell zu verwerten. Betroffen sind insbesondere Angehörige der buddhistischen Meditationsbewegung Falun Gong, gegen die die Kommunistische Partei Chinas seit Ende der 90er Jahre rigoros vorgeht.
Zahlreiche Bürger, die auf ihrem Einkaufsbummel an dem Stand stoppten und mit der Gruppe um Rosa Jansohn ins Gespräch kamen, zeigten sich betroffen von den im Westen kaum bekannten Verbrechen in den Gefangenenlagern. „Ich hatte China zwar schon länger als menschenverachtendes Regime vor Augen”, sagte Susanne Bongartz aus Aumund, „aber von dieser Sache wusste ich nichts. Mit so einem Land Handel zu treiben ist eigentlich pervers.”
Dass die Vorwürfe der Menschenrechtler keine substanzlose Propaganda der Falun Gong-Bewegung sind, bestätigt das Auswärtige Amt in Berlin. Eine Sprecherin des Ministeriums sagte dieser Zeitung auf Anfrage, dass die Organentnahme bei zum Tode Verurteilten tatsächlich vorkomme. „Die chinesischen Behörden behaupten, die Angehörigen hätten zugestimmt.” Das Thema sei gegenüber der chinesischen Regierung im Rahmen des bilateralen Menschenrechtsdialogs schon häufiger angesprochen worden, erklärte die Sprecherin. Auch ein unabhängiger Report, der von einem Parlamentarier und einem Anwalt aus Kanada verfasst wurde, untermauert die Existenz „lebender Organbanken” in chinesischen Straflagern.
Bremer Tageszeitungen AG 2006
Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200612/35208.html