(Minghui.de) Am 8. Dezember veröffentlichte Oriental Daily, die größte chinesischsprachige Zeitung Malaysias, einen ganzseitigen Artikel, der die Hauptaussagepunkte des Untersuchungsberichts von Matas und Kilgour über die Anschuldigungen des Organraubs durch das chinesische kommunistische Regime hervorhob.
In dem Artikel wurde die Rede von David Matas wiedergegeben, die er am 10. Oktober bei einem Forum der malaysischen Anwaltsvereinigung hielt. Der Artikel betont besonders, dass die Zahl der Organtransplantationen nach 2001 dramatisch anstieg und die Quellen der Organe fragwürdig sind.
Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass Herr Matas seinen „Untersuchungsbericht über die Anschuldigungen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden in China” vorstellte und betonte, dass einige Dienststellen in China an den grauenvollen Verbrechen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden beteiligt sind.
Matas erklärte: „Die lebenswichtigen Organe dieser getöteten Falun Gong-Praktizierenden, einschließlich Herz, Nieren, Leber und Augenhornhaut, wurden ihnen gegen ihren Willen buchstäblich gleichzeitig entnommen, um sie zu hohen Preisen zu verkaufen, unter anderem an Ausländer, die normalerweise in ihren Heimatländern lange Wartezeiten auf derartige freiwillig gespendete Organe in Kauf nehmen müssen.”
In diesem Bericht, der von David Matas und David Kilgour gemeinsam herausgegeben wurde, heißt es: „Unsere Schlussfolgerung gründet sich nicht auf irgendeinen einzelnen Beweispunkt, sondern ergibt sich aus dem Zusammenfügen aller Beweise, die wir betrachtet haben.”
In Bezug auf ihre Initiative zur Untersuchung dieser Angelegenheit erklärte Matas, dass sie von der „Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong” (Coalition to Investigate the Persecution of Falun Gong, CIPFG) eine Einladung erhalten hatten, die Anschuldigungen zu untersuchen, dass Falun Gong-Praktizierende ihrer Organe unfreiwillig beraubt werden. Er betonte, dass diese Untersuchung vollkommen unabhängig gewesen sei, keinerlei Verbindung zur spirituellen Gruppe Falun Gong hatte und dass er und David Kilgour keinerlei Bezahlung dafür akzeptiert haben.
Herr Matas sagte, dass sie versucht hatten, zur Untersuchung nach China zu reisen, was jedoch nicht von Erfolg beschieden war. Obwohl sie darum gebeten hatten, sich mit Diplomaten der chinesischen Botschaft zu treffen, um die Bedingungen für ihre Einreise zu besprechen, stritt die Botschaft einfach diese Anschuldigungen ab und verweigerte die Einreise nach China.
David Matas bestätigte, dass es nicht einfach sei, „die Anschuldigungen des Organraubs zu beweisen oder zu widerlegen. Doch bei dieser Art von Verbrechen ist es ziemlich unwahrscheinlich, irgendeinen Augenzeugen aufzutreiben, denn die Personen, die beim Organraub an Falun Gong-Praktizierenden - wenn es ihn gibt - zugegen sind, sind entweder Täter oder Opfer. Es gibt keine überlebenden Opfer, die erzählen könnten, was geschah. Und es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Täter ein solches Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestehen würden - wenn es stattfindet. Nichtsdestotrotz haben wir eine überraschende Anzahl von Zugeständnissen bei Nachforschungen mittels Telefonanrufen gesammelt, auch wenn wir keine vollständigen Geständnisse bekamen.”
Konsequenterweise empfahl Matas in dem Bericht: „Regierungs-, Nicht-Regierungs- und internationale Menschenrechtsorganisationen mit weitaus besserer Ermittlungskapazität als unserer, sollten diese Vorwürfe ernst nehmen und selber entscheiden, ob sie wahr sind oder nicht.
Artikel 3 des Protokolls der Vereinten Nationen zur Vorbeugung, Unterdrückung und Bestrafung von Personenhandel verurteilt unter anderen Praktiken,... auch die Organentnahme. Regierungen sollten die relevanten Abteilungen der UN auffordern (wir schlagen das UN Komitee gegen Folter und den Sonderbeauftragten der UN für Folter vor), Nachforschungen anzustellen, ob die Regierung Chinas sich irgendeiner Verletzung des Artikel 3 schuldig gemacht hat oder noch macht.”
Matas stellte folgende Frage: „Nach Angaben von Amnesty International lag der Jahresdurchschnitt der hingerichteten Häftlinge in China zwischen 1995 und 1999 bei 1.680. Zwischen 2000 und 2005 lag er bei 1.616. Öffentlichen Berichten zufolge gab es in China in den sechs Jahren zwischen 1994 und 1999 etwa 18.500 Transplantationen, während es in den sechs Jahren von 2000 bis 2005 - seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong - ungefähr 60.000 Transplantationen gab. Woher kommen die Organe für diese 41.500 durchgeführten Transplantationen?”
Er erklärte weiter: „Noch einmal, diese Art Lücke in den Zahlen beweist noch nicht, dass die Anschuldigung des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden wahr ist. Andersherum, eine vollständige Erklärung aller Quellen der Organtransplantationen würde diese Behauptung widerlegen. Falls die Spuren für alle Organtransplantationen entweder zu freiwilligen Spendern oder zu hingerichteten Gefangenen zurückgeführt werden könnten, dann würde sich die Behauptung bezüglich Falun Gong nicht bestätigen. Doch das chinesische Regime hat solche Daten nicht vorgelegt.”
Auf der Basis der Betrachtung von 18 Punkten von Tatbeständen der Beweise und Widerlegungen kommt der Bericht zu dem Schluss, dass Falun Gong-Praktizierende ihrer Organe beraubt werden. Unter diesen Beweisen befinden sich die hohe Nachfrage nach Organen in China, die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden, obligatorische Blutuntersuchungen bei inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden, Leichen von Falun Gong-Praktizierenden mit fehlenden Organen, kurze Wartezeiten bei Organtransplantationen in China und riesige Gewinne auf dem chinesischen Organtransplantationsmarkt.
In dem Bericht wurde auch darauf hingewiesen, dass auf einigen Webseiten von Krankenhäusern in China angegeben wurde, dass die Wartezeiten für Organe sehr kurz sind. Zum Beispiel heißt es auf der Webseite des Internationalen Chinesischen Transplantations-Betreuungszentrums: „In nur einer Woche finden wir einen passenden (Nieren-)Spender, maximal dauert es einen Monat ... Wenn etwas Unvorhergesehenes mit dem Organ eines Spenders passiert, hat der Patient die Möglichkeit, einen anderen Organspender angeboten zu bekommen, und die Operation kann dann in einer Woche erneut stattfinden.” ... Die erstaunlich kurzen Wartezeiten, mit denen für perfekt passende Organe geworben wird, lässt die Existenz sowohl eines Computer gesteuerten Abgleichsystems vermuten, das die passenden Organe für Transplantationen findet, als auch eine große Bank von lebenden potentiellen „Spendern”.
Matas sagte: „Die durchschnittliche Wartezeit für eine Niere in Kanada, betrug im Jahr 2003 32.5 Monate.”
Er erklärte weiter, dass mindestens 98 Prozent der Transplantationsorgane von Spendern kommen, die keine Familienangehörigen sind. Was z.B. die Nieren anbelangt, so stammen von 40.393 Transplantaten, die zwischen 1971 und 2001 in China verpflanzt wurden, nur 227 - ca. 0,6 % - von Spenden von Familienmitgliedern. Aus kulturellen Gründen stellen Chinesen nur ungern ihre Organe nach ihrem Tod als Spende zur Verfügung. Daher gibt es viel mehr Organe von unbekannten Quellen, außer einigen, die von exekutierten Häftlingen und von den wenigen freiwilligen Spendern stammen.
In dem Bericht heißt es, dass das chinesische Regime die Verwendung von Organen exekutierter Häftlinge nur für das letzte Jahr zugab, obwohl dies bereits seit vielen Jahren der Fall ist.
Malaysier sollten nicht zu Organtransplantationen nach China reisen
Matas appellierte an die malaysische Regierung und ihre Bürger, etwas zu unternehmen, damit Malaysier nicht zu Organtransplantationen nach China reisen, bevor China internationale Organtransplantationsgesetze nicht in Kraft setzt.
Er sagte: „Zumindest haben Malaysier die Wahl, nicht zu Transplantationen nach China zu fahren, wenn die chinesischen Organtransplantationsgesetze nicht den internationalen Normen entsprechen und nicht strikt durchgeführt werden. Die malaysische Regierung kann außerdem die Ausstellung und Verlängerung von Pässen für Leute verweigern, die zu Transplantationen nach China reisen wollen.”
Der Matas-Kilgour-Bericht empfahl außerdem: „Bis das chinesische Gesetz über Organtransplantationen effektiv durchgesetzt wird, sollten ausländische Regierungen chinesischen Ärzten kein Visum ausstellen, die zum Zwecke der Weiterbildung der Organ- oder Körperteil-Transplantationstechnik ins Ausland reisen. Jedem Arzt, von dem bekannt ist, dass er an dem Organhandel von Gefangenen beteiligt ist, sollte von ausländischen Ländern dauerhaft die Einreise verweigert werden.”
Obligatorische Blutuntersuchungen bei inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden
Matas stellte auch folgende Frage: „Bei Falun Gong-Praktizierenden werden Blutuntersuchungen durchgeführt, wenn sie in ein Arbeitslager kommen. An anderen Häftlingen werden solche Untersuchungen nicht durchgeführt. Warum?”
Er wies darauf hin, dass diese Blutuntersuchungen eine Vorbedingung für Organtransplantationen sind. Der Spender muss auf den Empfänger abgestimmt werden, so dass die Antikörper des Empfängers nicht das Organ des Spenders abstoßen.
Der Falun Gong-Praktizierende Chen Jin sagte aus, dass er zu einer körperlichen Untersuchung gebracht wurde, während dies von anderen Häftlingen nicht verlangt wurde.
Herr Matas sagte weiter: „Die bloße Tatsache der vorgenommenen Blutuntersuchungen beweist noch nicht den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden. Aber das Gegenteil ist wahr. Wenn es keine Bluttests gäbe, wäre die Anschuldigung widerlegt.”
Außerdem berichteten Familienangehörige von vielen Falun Gong-Praktizierenden, die in Arbeitslagern gestorben waren, dass sie an den Leichen ihrer Lieben gesehen hätten, dass die Körper aufgeschnitten wurden und Organe entnommen worden waren. Das kommunistische chinesische Regime gab dafür keine Erklärungen ab.
In dem Untersuchungsbericht sagte außerdem die Frau eines chinesischen Chirurgen, dass ihr Mann ihr erzählt habe, dass er persönlich die Augenhornhaut von etwa 2.000 betäubten Falun Gong-Gefangenen in Nordost-China während der 2 Jahre vor Oktober 2003 entfernt habe und die anderen Organe dieser Praktizierenden von anderen Ärzten entfernt wurden.
Matas betonte, dass sie - neben dieser Zeugenaussage - noch einige Aufnahmen von Telefoninterviews gesammelt haben. In diesen Interviews gaben viele Internierungslager und Krankenhäuser in China zu, dass ihnen Organe von Falun Gong-Praktizierenden zur Verfügung stehen.