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Den Eigensinn auf Egoismus aufgeben und den einen Körper zur Errettung der Lebewesen harmonisieren (Teil 1)

6. Dezember 2006 |   Von Xin Qing, einer Falun Gong-Praktizierenden aus der Provinz Jilin

(Minghui.de)

Ich grüße den Lehrer und meine Mitpraktizierenden!

Immer wenn ich an die Barmherzigkeit des Lehrers denke, dann laufen mir die Tränen die Wangen herab. Ich weiß, dass ich, wenn es den Lehrer und Dafa nicht gäbe, in der gewöhnlichen menschlichen Gesellschaft gefangen sein würde, von der wir wissen, dass sie in den vergangenen Jahren immer mehr abgerutscht ist. Als meine starken Eigensinne Konflikte mit den Mitpraktizierenden hervorriefen, wollte ich mit der Kultivierung aufhören. Doch die Barmherzigkeit des Lehrers und die Verantwortung gegenüber dem Fa, die die Mitpraktizierenden in der Zeit der Fa-Berichtigung zeigten, hielt mich davon ab, nach unten zu fallen. Als ich meine Eigensinne losließ, erkannte ich die Tiefgründigkeit der Buddha-Natur. Der Lehrer sagte:

"Die Buddha-Natur der Menschen ist die Gutherzigkeit. Sie zeigt sich als Barmherzigkeit, Rücksicht auf die anderen und das Durchhaltevermögen bei Leiden und Schmerzen." ("Buddha-Natur und Dämon-Natur", 26.08.1996, in "Essentielles für weitere Fortschritte")

Das Verstehen des Fa half mir zu erkennen, warum ich so aggressiv gegenüber meinen Mitpraktizierenden war. Ich schätze das Arrangement des Lehrers für mich ohne jede Ausnahme. Ich konnte die Hinweise, die der Lehrer mir gab, eine ziemlich lange Zeit nicht erkennen. Doch als ich mich erhöhte, erkannte ich, dass es zwar schwierig ist, die Eigensinne loszulassen, ich mich jedoch dadurch zu unbeschreiblicher Herrlichkeit hin bewege. Jetzt bin ich von Herzen dankbar und habe das Arrangement des Lehrers akzeptiert.

Im vergangenen Jahr war die Verfolgung in unserer Gegend sehr schlimm. Unser Koordinator war nicht mehr da. Ich kannte nicht viele Praktizierende, weil ich täglich vor dem Computer saß. Obwohl ich meinem Koordinator schon etwas erzählen und mit ihm sprechen konnte, wurde ich scheu, wenn ich mit Mitpraktizierenden sprach. Ich wurde sehr aufgeregt und kritisch, wenn ich mit ihnen sprach. Meine größte Angst war, dass ich angeben würde oder vielleicht für ein Projekt verantwortlich sein sollte. Mit Hilfe des Lehrers und der Ermutigungen der Praktizierenden sowie dadurch, dass ich meine Verantwortung einer Praktizierenden in der Zeit der Fa-Berichtigung erkannte, konnte ich mich erhöhen. Wenn Praktizierende darüber sprachen, was ein Koordinator machte, wurde ich unruhig. Ehrlich gesagt, sah ich mich selbst nie als Koordinator und wollte keine derartige Verantwortung haben. Ich meinte, dass es eine zu große und viel zu wichtige Aufgabe sei. Ich meinte, dass meine Xinxing und meine Fähigkeiten noch nicht genug entwickelt seien, um eine solche Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte auch die Hoffnung, dass die Praktizierenden, die unsere Gegend verlassen hatten, zurückkehren würden, wenn sie von unserer Verfolgung hörten. Als ich jedoch diesen Artikel schrieb, änderte ich meine Meinung. Ich erkannte nämlich, dass ich mich als einen gewöhnlichen Menschen angesehen hatte. Ich verstand, dass ich meine egoistischen Gedanken loslassen musste und erkannte schließlich, was ich tun musste. Ich erinnerte mich an die Worte des Lehrers vom 18. September 2005 an alle Dafa-Jünger zum Mondfest:

"Im bösen Wahn verliert nicht den Weg,

haltet die Säuberung als Wegfegen von Schmutz."

("Der Wille weicht nicht", In einer Gedichtform der Song-Dynastie, Mondfest 18.09.2005)

Endlich konnte ich aufrichtige Gedanken haben und den Egoismus loslassen. Von da an kooperierte ich mit den Mitpraktizierenden und wir ermutigten uns gegenseitig, die Menschen zu erretten. Es ist wie bei einer Wolke, die nie den gesamten Himmel bedeckt - alles kann durch die aufrichtigen Gedanken der Praktizierenden geändert werden.

Aufrichtige Gedanken führten mich aus der Depression und Einsamkeit
Anfang 2003 gab es in meiner Gegend nur wenige Praktizierende, die herausgetreten waren. Ein Praktizierender fragte mich, ob ich mich daran beteiligen wollte, die Fakten über die Verfolgung bekannt zu machen. Mir wurde aufgetragen, alles über das Internet zu lernen, wie zum Beispiel das Browsen im Internet, Drucken, das Zusammenstellen für den Druck und so weiter. Ich kooperierte vollkommen mit zwei Praktizierenden. Jetzt weiß ich noch, wie viel sie mir geholfen haben. Die große Barmherzigkeit des Lehrers und die Toleranz der Praktizierenden halfen mir, mich von einem Mädchen, das sich nur zögernd kultivierte, in eine "flügge" gewordene Praktizierende zu verwandeln.

Damals arbeiteten wir drei Praktizierende sehr gut zusammen. Wir beschlossen, lokale Magazine über die Hintergründe von Falun Gong und die Verfolgung sowie Erfahrungsberichte aus der Region zu drucken. Die beiden Magazine und die Zusammenstellung von Erfahrungsberichten aus der Region wurden von all unseren lokalen Praktizierenden nach einigen umfangreichen Diskussionen akzeptiert. In den lokalen Magazinen gab es in erster Linie Informationen von der Minghui-Webseite, damit mehr Praktizierende über die lokale Situation während der Zeit der Fa-Berichtigung erfahren konnten. Außerdem konnten wir so unsere Praktizierenden zurückholen, über die Fakten der Verfolgung aufklären und das Böse aufdecken. Insgesamt basierte unser Kommunikationsmaterial auf den Problemen in unserer Gegend. Wir wählten einige Artikel aus der Minghui-Webseite, um sie mit unseren Praktizierenden zu teilen. Beispielsweise gab es bei uns das schlechte Phänomen, dass Praktizierende nach ihrer Verhaftung die Identität anderer Praktizierender preisgaben. Um diese Situation zu ändern, hielten wir vier örtliche Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch ab. Dieses Problem war unser einziger Diskussionspunkt. Wir organisierten auch eine Fa-Konferenz, damit wir untereinander Erfahrungen austauschen konnten. Wir tauschten uns über unser Verständnis vom Fa aus. Von da an geschah es nur noch selten, dass andere Praktizierende verraten wurden.

Als schließlich mehr lokale Praktizierende heraustraten und über die Fakten der Verfolgung aufklärten, was eine großartige Neuigkeit war, wurde einer der Praktizierenden, mit denen ich zusammenarbeitete, verhaftet. Nun waren wir nur noch zu zweit. In diesem Jahr starb auch meine Mutter an einer Krankheit. Damals sollte ich den neuesten Artikel des Lehrers sofort drucken und der Drucker war kaputt. Ich eilte los, um ihn repariert zu bekommen. Als ich schließlich bei der Wohnung meiner Mutter ankam, war sie bereits tot. Ich blieb ruhig, als ich mich um die Beerdigungsangelegenheiten kümmerte. Am nächsten Tag kehrte ich zu dem Ort zurück, an dem wir unsere Materialien produzierten. Es gab so wenige Praktizierende. Der Tod meiner Mutter bereitete mir auch Kummer und so fühlte ich mich einsam. Das schlimmste war, dass niemand in meiner Familie mir vergeben konnte, weil ich zu spät zu ihr gekommen war. Doch Mitpraktizierende erklärten mir, dass alles gut ausgehen würde, weil sie bereits das Fa erhalten hatte. Es gab immer noch so viele Lebewesen, die die Fakten noch nicht kannten und darauf warteten, errettet zu werden. Dass mich die Mitpraktizierenden daran erinnerten, half mir, meine Verantwortung zu sehen.

Nach dem Tod meiner Mutter konzentrierte ich mich vollständig auf mein Projekt, über die Hintergründe der Verfolgung zu informieren. Weil Informationsmaterialien benötigt wurden, hatte ich sehr viel zu tun. Später erkannte ich, dass ich wie ein Kind war, das sich am Spaß der Erwachsenen beteiligen wollte. Weil ich die wahre Natur der Kultivierung nicht wirklich verstand, hatte ich sehr viel zu tun, während sich meine Xinxing jedoch nicht erhöhte.

Wenn ich mit anderen argumentierte, war ich immer der Meinung, dass ich Recht hatte. Ich schaute nicht nach innen. Nur wenn der Konflikt zu offensichtlich wurde, erkannte ich, dass ich nicht Recht hatte. Tatsache ist, dass ich das Fa nicht sorgfältig lernte, das Fa nicht als Lehrer betrachtete und mich nicht am Fa orientiert kultivierte. Ich glaubte, dass das, was der Koordinator sagte, immer auf dem Fa gründete, daher kooperierte ich. Wenn es Probleme gab, konnte ich sie nicht vom Fa her verstehen und verließ mich stattdessen auf den Koordinator. Ich dachte, dass er die Angelegenheit lösen sollte und ich mich darum nicht mehr kümmern müsste. Vieles, was in der Gruppe hätte gelöst werden sollen, wurde zu seiner Angelegenheit. Immer mehr war ich bei meiner Kultivierung von dem Koordinator abhängig. Schließlich erzeugte dies für diesen Praktizierenden einen zu starken Druck. Die folgende Frage kam mir nicht in den Sinn: "Erzeugte diese Abhängigkeit im Denken des Koordinators den Eindruck, dass er über den anderen stünde und resultierte es in der Einstellung, das Sagen zu haben?"

Wegen des Eigensinns, sich auf andere zu verlassen, und der Bewunderung, die sich aus der Zusammenarbeit mit anderen entwickelt hatte, kam mir überhaupt nicht in den Sinn, dass der Praktizierende, mit dem ich zwei Jahre lang gearbeitet hatte, wegziehen könnte. Nachdem der andere Praktizierenden verhaftet worden war, fanden wir schließlich einen Ort, wo wir unsere Arbeitsstätte einrichten konnten und alles lief wieder normal. Doch er schlug etwas vor, was für mich schwer zu glauben war. Ich dachte nur an mich selbst und nicht an den Druck des Koordinators nach der Verhaftung des anderen Praktizierenden. Außerdem hatten wir Konflikte wegen unseres unterschiedlichen Verständnisses vom Fa. Ich hätte nie gedacht, dass dies der Fall sein könnte und ich konnte es nicht tolerieren. Als ich in dem leeren Raum alleine war, beschlich mich zum ersten Mal Angst. Ich war nie zuvor an dieser Produktionsstätte alleine gewesen und verstand, dass dies nur der Anfang war. Tatsächlich war es eine ganz einfache Erfahrung. Ich hatte nie irgendwelche Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten erlebt, wie sie oft an Produktionsstätten für Informationsmaterialien entstehen. Ich hatte gedacht, dass es schwer wäre, mit dem Tod meiner Mutter umzugehen, doch ich hatte andere starke Eigensinne, die darauf warteten, aufzutauchen.

Ich wollte die Stadt verlassen mit der Entschuldigung, dass an vielen Orten eine Person mit technischen Kenntnissen benötigt würde. Und die Hintergründe der Verfolgung konnte ich ja überall erklären. Doch war die Errettung der Menschen in unserer Gegend nicht schwieriger, wenn der Koordinator und die Technikerin weggingen? Außerdem wurden unsere örtlichen Praktizierenden verfolgt. Der Lehrer sagte:

"Egal was du als Dafa-Jünger tust, sollst du das Fa als das Wichtigste betrachten, egal was du abwägst, du sollst zuerst an das Fa denken. Ihr könnt euch noch erinnern, ich habe euch oft eins gesagt, dass die Dafa-Jünger immer zuerst an die anderen denken, was immer sie auch tun." ("Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston", 27.04.2002)

Das Fa gab mir einen Wink. Ich saß auf dem Boden und weinte bitterlich. Ein Praktizierender fragte mich: "Was hast du vor?" Ich antwortete: "Ich fahre nach Hause und denke über meine Möglichkeiten nach." Er erwiderte: "Für wie lange, einen Monat?" Ich meinte, dass das zu lange wäre. Er fragte daraufhin: "Eine Woche?" Ich antwortete nicht, weil ich dies auch für zu lange ansah. Ich sollte nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen, um meine Schwierigkeiten zu lösen. Er fragte daraufhin: "Zwei Tage?" Ich antwortete: "Gib mir zwei Stunden." Daraufhin sagte er: "Dann kannst du eigentlich auch innerhalb von zwei Minuten klar kommen." Ich schaffte es wirklich, mit mir selbst ins Reine zu kommen. In diesem Augenblick spürte ich, dass alle Lebewesen sich für mich freuten, weil ich nicht weg rannte, wenn es Probleme gab. Ich sagte zu mir selbst, dass ich von diesem Tag an immer den Lehrer um Hilfe bitten würde, sobald ich meinen Eigensinn erkennen würde, und ihn dann so schnell wie möglich loslassen würde. Ich erkannte, dass ich sonst die Errettung von Lebewesen verzögern würde.

Es zogen noch andere Praktizierende weg, doch ich blieb. Es gab so viele Probleme, die gelöst werden mussten. Diese neue Umgebung brachte mir viele Probleme bei der Arbeit mit den Informationsmaterialien und ich wurde sehr deprimiert. Dann kontaktierte ich andere Koordinatoren, von denen ich gehört, mit denen ich jedoch nie gesprochen hatte. Sonst hatte ich immer darauf gewartet, dass mein Koordinator alles arrangierte und dann half ich mit. Jetzt musste ich alles alleine regeln. Ich kontaktierte andere Praktizierende und sammelte Informationen, auch wenn ich den Ort, wo ich hingehen sollte, nicht kannte.

Einmal verirrte ich mich auf meinem Weg zu einer Lerngruppe. Ich war sehr traurig. Ich sagte zu einer Praktizierenden, die ich ziemlich gut kannte, dass sie sich in einer stabilen Lage befände und alles gut funktionierte, so dass ich mich in ihrem Bereich nicht zu engagieren bräuchte. Dann hörte ich, dass das nicht der Fall war und ich weinte. Diese Praktizierende hatte zu Hause und außerhalb ihrer Familie Probleme. Außerdem hatte sie Konflikte mit anderen Praktizierenden. Daher benötigte diese Praktizierende Zeit, um mit sich selbst ins Reine zu kommen. Als sie gegangen war, war ich erschöpft. Nun war ich ganz alleine übrig geblieben. Es gab auf meinem Schreibtisch so viele Artikel, die von Praktizierenden bearbeitet werden mussten. Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Meine Gesundheit verschlechterte sich. Ich konnte nichts essen und erbrach Blut. Folgender Gedanke ließ mich nicht mehr los: "Wenn mir etwas zustößt, wird es niemand merken, weil ich ganz allein bin." Weil die Lage so schwierig war, rezitierte ich das Fa des Lehrers Mondfest am 18.09.2005 mit Tränen in den Augen:

Alle Dafa-Jünger auf der Welt und Dafa-Jünger auf dem Festland Chinas: Ein frohes Mondfest!

Der Wille weicht nicht (In einer Gedichtform der Song-Dynastie, Mondfest 18.09.2005)

Rasche Fa-Berichtigung über Zeiten und Räume reicht,

trotz großer Schwierigkeiten der Wille nicht weicht.

Im bösen Wahn verliert nicht den Weg,

haltet die Säuberung als Wegfegen von Schmutz.

Aufrichtig die Jünger den Weg des Dafa beschreiten,

der Menschenwelt Glanz wird euch aus den Drei Welten begleiten.

Fleißige Fa-Jünger mit nicht weichenden Herzen,

nur für heute waren all die tausendjährigen Schmerzen.


Ebenen der Gesinnung

Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.

Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.

Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.

Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.

Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.

Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind."

("Ebenen der Gesinnung", 25. 09. 1995, aus "Essentielles für weitere Fortschritte")

Während dieser schwierigen Zeit fragte ich mich selbst: "Bin ich wirklich dabei, mich zu kultivieren? Warum kann ich nicht wie ein Dafa-Praktizierender auf dem Weg zur Gottheit mit aufrichtigen Gedanken schwierige Zeiten meistern? Wann kann ich meine menschliche Natur in eine Buddha-Natur wandeln? Wann kann ich an die Schwierigkeiten und Schmerzen anderer denken anstatt an meine eigenen? Wann werden meine Gedanken bei der Errettung meiner Lebewesen sein?”

"In Wirklichkeit sind die Grundsätze der menschlichen Gesellschaft im Kosmos umgekehrt. Wenn ein Mensch Schwierigkeiten und Leiden hat, dient das dazu, Karma zu begleichen, damit man eine glückliche Zukunft haben kann. Ein Kultivierender soll sich eben nach den rechtschaffenen Grundsätzen kultivieren. Schwierigkeiten und Leiden zu ertragen, ist eine große und gute Gelegenheit, Karma zu beseitigen, Sünden zu beseitigen, den menschlichen Körper zu reinigen, den geistigen Horizont zu erhöhen und auf eine höhere Ebene zu kommen. Das ist eine sehr gute Sache und gehört zu den rechtschaffenen Grundsätzen." ("Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen", 8. Oktober 2005 [Änderung am 31.10.2005])

"Warum müssen sich die Dafa-Jünger kultivieren, warum müssen sie Pässe überwinden und starke aufrichtige Gedanken haben, warum müssen sie Leiden ertragen? Erst das gilt als Kultivierung. In Wirklichkeit dient die Kultivierung eben zum Ertragen von Leiden, sie hat nicht das Ziel, den Schutz in der Menschenwelt zu bekommen." ("Fa-Erklärung in San Francisco 2005", 5. November 2005 [Änderung am 17. April 2006])

Durch die Fa-Artikel des Lehrers verstand ich schließlich, worum es sich bei der Kultivierung handelt. Ein gewöhnlicher Mensch kümmert sich darum, dass es ihm gut geht und er sicher lebt, doch ein Kultivierender macht das nicht. In Wirklichkeit haben wir Angst, weil wir unsere Eigensinne nicht loslassen können. Sind Schwierigkeiten nicht sehr hilfreich für Praktizierende? Als ich dies erkannte, erlangten meine Gedanken die Aufrichtigkeit, mit der jede Schwierigkeit ausgelöscht werden kann.

Schließlich hörte ich auf, deprimiert zu sein, weil ich Praktizierende kannte, die keinerlei Fähigkeiten besitzen und trotzdem die Hintergründe der Verfolgung aufdecken, trotz aller Schwierigkeiten und komplizierter Situationen, denen sie begegnen. Ich erlebte, was es bedeutet, allein zu sein. Zum ersten Mal war ich auch für die Koordination von allem zuständig. Ich brachte anderen Praktizierenden bei, wie man Informationsmaterialien druckt. Es gab nur ein paar Praktizierende, die über die Hintergründe der Verfolgung aufklärten. Es gab einige Praktizierende auf dem Lande, die dort Schwierigkeiten durchlebten. Sie hatten ziemlich schäbige Behausungen. Damit die Kälte nicht hinein drang, nagelten sie Plastikmaterialien wie zum Beispiel ein Plastikverdeck überall hin. Sie hatten Angst, dass es nicht bequem genug für mich sei. So fanden sie für mich eine bessere Unterkunft. Als ich bei ihnen war, schien es, als ob ich ihnen neue Fertigkeiten beibrachte. Ich war jedoch dankbar, dass die Barmherzigkeit des Lehrers mir die schwierigen Lebensbedingungen einiger Praktizierender vor Augen führte. Als wir uns verabschiedeten, tauschten wir uns aus und machten Vorschläge. Der tiefste Eindruck, den der Besuch bei ihnen in mir hinterließ, war, dass sie nicht genug zu essen hatten. Dieser Mangel am Lebensnotwendigen ist tatsächlich Teil der Verfolgung der alten Mächte. Kann man genug Energie haben, um Menschen zu erretten, wenn man nicht einmal genug zu essen hat?

(Fortsetzung folgt)