(Minghui.de) In meinem Herzen ist sie ein Engel, aber sie verschwand.
Vor acht Jahren wurden wir aus verschiedenen Arbeitseinheiten abgestellt und mit einer Reihe von Aufgaben betraut. Wir kamen in das gleiche Team und konnten uns daher jeden Tag nach der Arbeit hinsetzen, um ein wenig zu plaudern. Noch jetzt sind mir einige ihrer Worte in Erinnerung. Sie sagte: „Man braucht einen Glauben. Die Moral ist heutzutage so schlecht, kommt das nicht daher, dass die Menschen keinen Glauben mehr haben?” Ich fand, dass das, was sie sagte, vernünftig war und stimmte ihr oft zu.
Weil sie so schön war und ihre Worte und ihr Verhalten so angenehm, wollte ich immer gern weiter mit ihr sprechen. Jedoch hatte ich nicht oft die Gelegenheit dazu. Ich hatte immer den Eindruck, dass so junge und schöne Mädchen kalt seien. Sie aber war warm und liebenswürdig.
Später fand ich die Gelegenheit, öfter mit ihr in Kontakt zu kommen. Zu jener Zeit brach die Herzkrankheit meines Vaters fünfmal aus; und die Person, die jedes Mal den Ambulanzwagen fuhr, um meinen Vater abzuholen, war sie. Das konnte doch kein Zufall sein!
Die medizinischen Kosten für meinen Vater brachten die ganze Familie in große finanzielle Schwierigkeiten. Als er zum fünften Mal ins Krankenhaus musste, wusste ich mir wirklich nicht mehr zu helfen. Meine Freundin sah mir meine Verlegenheit am Gesicht an. Sie rief mich in ihr Büro, zog 800 Yuan heraus und gab sie mir. Sie sagte: „Ich habe gerade mein Gehalt bekommen. Das ist ja nicht viel Geld, ich kann dir nicht viel geben. Ich glaube aber, es wäre besser, wenn du deinen Vater nach Hause holen würdest.” Das verstand ich nicht. Sie sagte ernsthaft: „Manche Ärzte und Schwestern in den Krankenhäusern sind Mörder.” Ich starrte sie fassungslos an. In meiner Vorstellung standen Ärzte und Krankenschwestern niemals mit Morden in Verbindung. „Eigentlich sollte ich diesen Skandal nicht an meinem eigenen Arbeitsplatz enthüllen, aber ich habe wirklich nicht das Herz, dich weiterhin in derartigen Schwierigkeiten zu sehen. Du weißt ja nicht, dass das Erste, was die Ärzte tun, wenn ein Patient ins Krankenhaus kommt, ist, herauszufinden, ob seine Familie reich ist. Wenn sie wissen, dass du Geld hast, dann werden sie dich zuerst finanziell ruinieren. Ansonsten schicken sie den Patienten fort. Manche Patienten sind gestorben, weil sie nicht bezahlen konnten. Was die Schwestern angeht, meinst du, dass sie Engel in weiß sind? Einige von ihnen stehlen Medikamente. Sie ersetzen Albumin, das einige hundert Yuan kostet, durch eine Flasche billiger Medizin. Dann verkaufen sie es an private Apotheken. Manchmal arbeiten Ärzte und Schwestern auch zusammen beim Stehlen von Medikamenten. Ich habe das zu oft gesehen. In diesem Krankenhaus warten die Patienten nur auf ihren Tod.”
Ich war in Panik versetzt. Wie kann so etwas in einem Krankenhaus der Partei geschehen? Da aber meine Freundin glaubwürdig war, so stimmte das, was sie erzählte. Also holte ich meinen Vater aus dem Krankenhaus und sie kam freiwillig zu uns nach Hause, um ihm Spritzen zu geben.
Bis zu seinem Tode wunderte sich mein Vater, wie es möglich sei, in dieser Gesellschaft eine so reizende Schwester anzutreffen. Was wir sahen, war, dass es immer weniger gute Menschen gab; aber sie war so freundlich, uns ihre Hilfe anzubieten. Später ging ich zum Training nach Peking. Nach meiner Rückkehr besuchte ich sie, um ihr ein Geschenk zu bringen, weil sie meinem Vater geholfen hatte. Ich ging in ihr Büro, aber sie war nicht da. Als ich eine Schwester fragte, sah diese mich misstrauisch an, senkte sofort den Kopf und sagte, dass es so einen Menschen dort nicht gäbe. Ich dachte mir, dass diese Schwester wohl neu sei und fragte deshalb eine andere. Aber ich bekam die gleiche Antwort. Wie war das möglich? Ich fand eine Schwester, die mir bekannt vorkam, bekam aber auch von ihr die Antwort, dass dort kein solcher Mensch arbeite. Ich sagte, das sei unmöglich, sie sei doch die diensthabende Schwester. Sie erfand eine Entschuldigung, um fortzugehen.
Danach ging ich in ein anderes Büro und fand schließlich einen Arzt, den ich kannte. Er sagte: „Weißt du das denn nicht? Sie wurde festgenommen, weil sie Falun Gong praktiziert.”
Ich war wie benommen. Ich stand da und konnte mich nicht bewegen. Endlich hatte ich eine wirkliche Antwort bekommen. Ich merkte nicht, dass mir leise die Tränen flossen. Was war mit unserer Gesellschaft los? Hat China ein Delirium erlitten? Ein Mensch wie dieser wurde festgenommen!
Danach litt ich für lange Zeit an Schlaflosigkeit.
Es vergingen wieder ein paar Jahre und ich konnte immer noch keine genauen Nachrichten über meine Freundin herausfinden. Man sagte, sie habe einen Freund und würde wohl bald heiraten. Aber die Verfolgung ging los und zerstörte alles. Man sagte auch, sie sei schon gestorben. Diese Welt achtet nicht einmal einen guten Menschen, der freundlich wie ein Engel ist! Was ist das nur für eine Gesellschaft? Wenn sie noch leben sollte, so wäre sie jetzt etwa 30 Jahre alt. Ich denke ab und zu über sie nach. Sobald ich an sie denke, muss ich weinen. Sobald ich an sie denke, schäme ich mich. Aber in dieser gefängnisgleichen Gesellschaft kann ich nichts weiter tun als weinen.
Durch die Freegate Software habe ich endlich die Antwort auf alle Fragen gefunden und so auch einen Sinn für Verantwortung entwickelt. Ich weiß, was ich tun sollte: Ich sollte mehr Menschen auf der Welt derartige Tragödien wissen lassen! Die Chinesen sind hoffnungsvoll, das ist sicher!