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Zu den Beweisen im Vorfall Sujiatun (Teil 2)

13. April 2006

(Minghui.de)

Teil 1: http://www.minghui.de/articles/200604/30767.html

c. Wo befinden sich die zahllosen vermissten Praktizierenden?

Während der mittlerweile fast sieben Jahre andauernden Verfolgung von Falun Gong durch die KPC wurden die Falun Gong-Praktizierenden fortwährend unrechtmäßig festgenommen und eingesperrt. Die Zahl der Praktizierenden, die mindestens einmal inhaftiert wurden, liegt bei mehreren Hunderttausend. Viele Praktizierende gaben nach ihrer Festnahme in Peking, wo sie sich für Falun Gong einsetzten und auf die Verfolgung aufmerksam machen wollten, ihren Namen und ihre Adresse nicht an. Sie wollten sich einerseits der Verfolgung widersetzen und andererseits verhindern, dass der Vorgesetzte ihrer Arbeitsstelle und die Behörden (z.B. das Nachbarschaftskomitee) ihres Wohnortes einer möglichen Bestrafung aufgrund ihrer „sippenhaften” Zugehörigkeit zum Praktizierenden ausgesetzt würden. [Diese Vorgehensweise bei der Verfolgung ist unter der KPC üblich; auch die Menschen in der Umgebung des Praktizierenden, selbst die Beamten des Polizeiamtes werden bestraft]. Daraufhin wurden die Praktizierenden in geheime Haftanstalten gesperrt und sind seitdem verschollen.

Der zurzeit in Kanada lebende Rechtsanwalt Guo Guoting nannte in diesem Zusammenhang Herrn Huang Xiong, der seit April 2003 vermisst wird. Guo Guoting hatte den „Fall Huang Xiong” persönlich bearbeitet. Sein letzter bekannter Verbleib ist das Gästehaus der Universität Tongji in Shanghai, wo er aufgrund der Fahndung der Polizei unter einem falschen Namen untergebracht war. Herr Guo hatte sich viel Mühe gegeben, um Huang Xiongs Verbleib zu ermitteln, konnte ihn jedoch nirgendwo finden. Daraus schlussfolgerte Herr Guo, dass es sich bei den 6 000 Falun Gong-Praktizierenden im Sujiatun KZ sehr wahrscheinlich um ähnliche Fälle wie bei Huang Xiong handelt.

Laut eines Berichtes der Minghui-Webseite kamen Ende des Jahres 2000 viele Falun Gong-Praktizierende aus ganz China zum Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen) nach Peking, um sich gegen die Verfolgung von Falun Gong auszusprechen. Damals wurden viele von ihnen verhaftet und die meisten dann zur Tiananmen-Polizeistation gebracht. Zahlreiche Praktizierende weigerten sich, der Polizei ihren Namen und die Adresse preiszugeben. Daraufhin wurden sie brutal gefoltert und in mehrere Untersuchungsgefängnisse in Peking gebracht. Nach dem 20. Dezember 2000 stieg die Zahl der Praktizierenden, die täglich in die Haftanstalten gebracht wurden, auf einige Dutzende oder sogar bis zu Hundert am Tag an. Innerhalb weniger Tage waren die Zellen voll. Die Wachen verhörten die Praktizierenden jeden Tag und wollten ihre Namen herausfinden. Sie benutzten Elektroschocker und andere Foltermethoden und ermutigten auch die Zellengenossen, die Praktizierenden zu schlagen. Doch die meisten Praktizierenden weigerten sich weiterhin, ihnen ihre Namen zu verraten. Schließlich hörten die Wachen auf und sagten: „Gut, wenn du mir deinen Namen nicht sagen willst, dann werde ich dich an einen Platz überstellen lassen, an dem du ihn verraten wirst.” Anfang 2001 wurden alle zwei Tage Gruppen von Praktizierenden in großen Bussen weggebracht. Ein 18-jähriges Mädchen aus der Provinz Shandong hatte die Nummer K28 zugewiesen bekommen. Eines Morgens wurde ihre Nummer irrtümlich ausgerufen. Sie wurde zum Bus gebracht, kam jedoch bald darauf wieder zurück und berichtete, dass all die Praktizierenden nach Nordostchina gebracht würden. Später erzählten auch die Wachen offen, dass die Praktizierenden nach Nordostchina gefahren würden. Zu jener Zeit wurden viele Praktizierende von Peking dorthin überführt. Nach der Aussage eines Augenzeugen seien allein am 1. und 2. Januar 2001 ca. 60 Busse mit jeweils über 40 inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden nach Nordostchina gefahren. Diese heimlich eingesperrten Praktizierenden wurden dann zu einem lebenden Organlager.

Mehrmals hat die Minghui-Webseite von verschwundenen Falun Gong-Praktizierende berichtet. Hier zwei Fälle als Beispiel:

Herr Zhang Wenliang aus der Stadt Zunhua, Provinz Hebei, geboren im Oktober 1945, ging Anfang November 2000 nach Peking, um sich für Falun Gong einzusetzen. Seitdem ist er nie wieder gesehen worden.

Frau Li Ruihuan aus der Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei, ca. 60 Jahre alt, ging im Januar 2002 nach Peking. Die Polizei nahm sie fest und verschleppte sie ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Fengtai in Peking. Sie erlitt Folter, über ihren Verbleib ist bislang nichts bekannt.

http://www.minghui.de/articles/200603/30549.html
http://www.minghui.de/articles/200604/30597.html
......

4. Verleugnung und Einladung der Kommunistischen Partei Chinas

a. Lange verzögerte Reaktion

Nach der Enthüllung des KZ hat die Kommunistische Partei drei Wochen gebraucht, um eine Stellungnahme abzugeben. Wer die KPC kennt, kann sich gut vorstellen, dass sie während dieser drei Wochen genug Zeit hatte, alle Beweise zu vernichten. Danach war die KPC bereit, eine von ihr arrangierte Untersuchung zuzulassen.

b. Die Beamten der KPC lügen

Das Lügen gehört zur Natur der KPC. Beispiele sind: Yuan Mu, der Sprecher der KPC beim Massaker vom 04.06.1989; Zhang Wenkang, der Ex-Gesundheitsminister beim SARS-Vorfall; Liu Zhengrong, der Vize-Leiter des Pressebüros für das Internet des Staatsrates; der Sprecher des Petitionsbüros, der am 14.06.1999 behauptete: „Falun Gong wird nicht verfolgt werden”. Gerade aber zum erschütterndsten Ereignis wie der Massenvernichtung in Sujiatun hat die KPC ihre Stellungnahme erst nach drei Wochen verkündet, wobei sie sie nicht auf allen chinesischen Webseiten veröffentlichen ließ.

c. Einladung, eine Untersuchung durchzuführen - eine weitere Lüge

Es ist bekannt, dass die KPC sich kaum an ihre Versprechen hält. Diesmal lud sie die Journalisten ein, eine Untersuchung einzuleiten. Dabei handelt es sich um nichts anders als eine weitere Lüge. Der Generalsekretär der „World Medical Association” Delon Humann, der Vorsitzende Anders Milton und der Vorsitzende T.J. Moon der „Korean Medical Association” kamen 1998 in Peking an. Sie trafen ein Übereinkommen hinsichtlich einer gemeinsamen Untersuchung zu den Organtransplantationen von zu Tode verurteilten Häftlingen. Ziel war, diese Praxis zu beenden. Im Jahr 2000 wurde die Vereinbarung jedoch von chinesischer Seite gebrochen und jede weitere Zusammenarbeit abgelehnt.

Vom Falun Dafa-Verein und der Minghui-Webseite gegründet hat das „Umfassende Komitee zur Untersuchung des geheimen Sujiatun Konzentrationslagers und der Tatsachen der Verfolgung von Falun Gong in China” erklärt, dass sie anhand von Sujiatun hinsichtlich der Verfolgung vor Ort eine eigenständige, umfassende Untersuchung beginnen werde. Der Sonderbotschafter der UNO und der Radio Sender Sound of Hope wollen sich der Ermittlung anschließen. Sollten sie letztendlich dorthin reisen, wird die Ernsthaftigkeit der Einladung der KPC auf dem Prüfstand stehen.

d. Große unterirdische Welt in der Stadt Shenyang

Qin Gang, Sprecher des Außenministeriums der KPC, stellte die Untersuchung in Frage: „Wie könnte ein Krankenhaus 6 000 Menschen einsperren?” Ein Zeuge hatte jedoch schon längst über die unterirdischen Gebäude hinter dem Gebäude gesprochen. Wie viele Menschen können darin versteckt werden? Am 29. März 2006 wurde in der Tageszeitung Shenyang Daily ein Artikel veröffentlicht mit dem Titel „Die Suche nach der unterirdischen Welt in Shenyang”. Dieser Bericht besagte, dass es in Shenyang unterirdische Gebäude von insgesamt 1 080 000 Quadratmetern und an einer Stelle Krankenhäuser gäbe. Am 1. April 2006 verschwand dieser Bericht von den von der KPC gesteuerten Webseiten.

5. Weiterer Beweis - Das Büro 610 der KPC brachte kürzlich eine dringende Mitteilung heraus

Das Büro 610 der KPC veröffentliche eine dringende Mitteilung, in der sämtliche Büros dazu aufgefordert wurden, Listen von allen toten Falun Gong-Praktizierenden vorzulegen. Warum wurde dieser Befehl genau in der Zeit erteilt, in der Sujiatun in der Öffentlichkeit bekannt wurde und wozu diese Eile?

III. Welche Beweise genau brauchst du?

1. Tatortbeweise?

Im Moment gibt es sie noch nicht. Aber weißt du...

A: Das KZ Auschwitz wurde 1940 gebaut. Obwohl man während des zweiten Weltkrieges etwas von dem Lager gehört hatte, bekam man die Tatortbeweise erst, als die sowjetischen Soldaten am 27. Januar 1945 das KZ befreiten.

B. Kurt Gerstein, als SS-Obersturmführer einer der Abteilungsleiter im Hygieneinstitut der Waffen-SS, war Zeuge von dem Massenmord in den Gaskammern. Er war so erschüttert von dem, was er gesehen hatte, dass er mehrere Versuche unternahm, die Welt zu warnen und damit zu versuchen, das große Verbrechen aufzuhalten. Im August 1942 versuchte er, dem Apostolischen Nuntius in Berlin über den Holocaust zu berichten. Er wurde zurückgewiesen. (Quelle: http://www.shoa.de/content/view/411/85/, http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Gerstein)

C. Der Pole Jan Karski informierte 1942 und 1943 die polnische Exilregierung in London sowie die britische und amerikanische Regierung von der tragischen Situation in Polen und über die systematische Ermordung der Juden. Karski berichtete als Augenzeuge, dass er in einer Uniform der ukrainischen Miliz in ein Vernichtungslager eingeschleust worden sei und sich von dem Ausmaß der Verbrechen selbst überzeugen konnte.

Er traf sich persönlich mit Präsident Franklin D. Roosevelt und sprach auch mit anderen amerikanischen Politikern wie auch Führern jüdischer Organisationen, ohne Erfolg. Seinen Schilderungen wurde kein Glauben geschenkt, und sie wurden als Übertreibungen der polnischen Exil-Regierung angesehen. Felix Frankfurter, Richter am Obersten Gericht der USA, geboren in einer jüdischen Familie, sagte zu ihm: „Mr. Karski, jemand wie ich, der zu jemandem wie Ihnen spricht, muss ganz offen sein. So sage ich, ich kann nicht glauben, was Sie mir erzählt haben.” (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Karski, http://www.shoa.de/content/view/88/85/)

Als die Alliierten die von den Nazis besetzten Regionen eroberten, konnte man nicht umhin, die Tatsache zu akzeptieren, dass bereits über 3 Millionen polnische Juden von den Nazis ermordet worden waren.

2. Beweislast (burden of proof) ist vom Gesetz bestimmt

Die Beweislast (burden of proof) bedeutet in allgemein verständlicher Sprache, dass derjenige, der eine Behauptung vorbringt, die Beweise dafür selbst vorlegen muss. Wenn einer den anderen anklagt, wird ihm die Beweislast abverlangt, seine Behauptung zu beweisen. Aber in der modernen Gesellschaft kann die Beweislast in manchen Fällen auch beim Angeklagten liegen. Wenn der Angeklagte die mittelbaren Beweise (circumstantial evidence) und Anhaltspunkte für einen Fall liefern kann, dann muss er die Beweise für seine Unschuld vorlegen; sollte er das nicht können, kann er für schuldig erklärt werden.

Eine umgekehrte Beweislast ist für den Fall angebracht, dass der Angeklagte entweder im Besitz der Beweise ist oder aber die Möglichkeit hat, sie zu manipulieren. Zum Beispiel gilt dies bei einer medizinischen Fehlbehandlung. Der Patient besitzt eventuell kein ausreichend medizinisches Wissen und verfügt über keine Beweise, kann aber dennoch die Klinik anklagen, wenn er dort behandelt und verletzt worden ist. Die Beweislast liegt dann bei der Klinik; sie muss beweisen, dass sie für die Verletzung des Patienten nicht haftbar zu machen ist. Ein anderes Beispiel ist die Kontrolle der „U.S. Securities and Exchange Commission” auf dem Börsenmarkt. Die „U.S. Securities and Exchange Commission” braucht nur mittelbare Beweise dafür, dass eine an der Börse notierte Firma gegen die Regelung verstoßen hat; sie kann die Firma daraufhin schon anklagen. Die angeklagte Firma muss Beweise vorbringen, dass sie den mittelständigen und einzelnen Börsenhändler nicht belogen hat.

In diesen Fällen entspricht die Umkehr der Beweislast der Moral und der Rechtschaffenheit, weil sie die mächtigere Gruppe in der zivilisierten Gesellschaft daran hindert, die schwächere Gruppe zu verletzen oder zu bestehlen. Gegenüber dem KP Regime, einer Gewaltherrschaft, die unzählige Menschen ermordet und alle Informationen blockiert, sind die moralischen Prinzipien der Umkehr der Beweislast umso wichtiger.

Rechtsanwalt Guo Guotin erklärte die Frage der Beweislast. Unter besonderen Umständen ist die umgekehrte Beweislast auch vom Gesetz festgelegt. Zum Beispiel bei Verwaltungsvorgängen, wenn ein Bürger eine Klage gegen einen Beamten erhebt - eine regierte Partei eine Klage gegen eine regierende Partei, ein Land oder eine Verwaltung erhebt. Dann ist die rechtliche Stellung dieser beiden Parteien unterschiedlich. Das Gesetz muss das Ungleichgewicht der Macht berücksichtigen. Bei Verwaltungsvorgängen wird in der Regel die so genannte umgekehrte Beweislast angewendet. Das heißt, dass die Beweislast bei dem Verteidiger liegt, nicht bei dem Ankläger. Die gleiche Argumentation für die Anwendung der umgekehrten Beweislast kann auch bei der von der KPC durchgeführten Verfolgung von Falun Gong übernommen werden. Wenn die KPC also keine Beweise hervorbringen kann - bis jetzt ist niemand, der in ein Konzentrationslager gekommen ist, lebend wieder herausgekommen und die KPC lässt keine unabhängige Untersuchung zu, wie kann man einen lebenden Beweis erhalten?

IV. Tue es nicht, wenn du willst, dass man nichts davon erfährt

Die KPC wird keine Möglichkeit scheuen, die Beweise zu vernichten, aber sie kann dem Ende nicht entgehen, sich am Ende vor einem Gericht verantworten zu müssen. Wagt die KPC, alle Daten offenzulegen hinsichtlich der Namen der Organspender, der Transplantationszeit und der Krankenhäuser, der Ärzte usw.? Wagt die KPC Aussagen über den Verleib der vermissten Falun Gong Praktizierenden zu machen? Das lässt sich nicht verheimlichen, auch wenn die Menschen verlegt und die Wände neu gestrichen werden. Die Toten können vielleicht keine Beweise mehr liefern, aber die lebenden Personen, die daran beteiligt sind, schon. Kann man sie alle töten? Tue es nicht, wenn du willst, dass man nichts davon erfährt!

V. Die Reaktion auf den Verdacht

1. Nur Krankenhäuser der Stufe 3 (der höchsten Stufe) dürfen Nierentransplantationen durchführen

Das Programm des Satellitenfernsehens der Provinz Guangdong hat über den Tod von Wang Nianwen nach einer Nierentransplantation berichtet. Die Operation wurde im Yanling Krankenhaus durchgeführt. Normalerweise sollen die Nierentransplantationen von Urologen durchgeführt werden, aber in diesem Fall war kein einziger Arzt der urologischen Abteilung, einschließlich des Operationsarztes, anwesend. Nach der Ambulanzliste des Zhongshan Krankenhauses ist der Operationsarzt Cheng Gang ein plastischer Chirurg und besitzt keine entsprechende Lizenz für Transplantations-Operationen. Laut der Verteidigung des Zhongshan Krankenhauses gibt es keine geschäftliche Beziehung zum Yanling Krankenhaus. Das heißt, Cheng Gangs Arbeitsgeber hatte ihn nicht dorthin geschickt. Dem Bericht nach war es nicht das erste Mal, dass im Yanling Krankenhaus solche Transplantationen vorgenommen wurden. Nur weil Wang Nianwen starb, wurde sein Fall bekannt. Würde sich die KPC an Gesetze oder Vorschriften halten, wäre sie nicht mehr die boshafte KPC.

2. Ich habe nie von einem Konzentrationslager in Sujiatun gehört

Kann das sein, dass die KPC unterirdisch Konzentrationslager baut und es die Öffentlichkeit wissen lässt? Laut der Dokumentation der WOIPFG haben Mitarbeiter von Krankenhäusern oder direkt an der Transplantation beteiligte Ärzte Ermittlern der WOIPFG, die sich als Organempfänger ausgaben, gegenüber geäußert, dass sie die Organe von Falun Gong-Praktizierenden liefern könnten. Dies geschah in den Provinzen Henan, Shandong, Liaoning, Hubei und in Städten wie Shanghai, Guangzhou, Peking und Tianjin. Fasst man die ersten Ergebnisse zusammen, so kann man Folgendes festhalten: Konzentrationslager, in denen noch lebenden Falun Gong-Praktizierenden Organe zum Zwecke eines lukrativen Organhandels entnommen wurden, existieren nicht nur in Sujiatun, sondern in ganz China. Laut Aussagen eines dritten Zeugen gibt es in China 36 vergleichbare Konzentrationslager.

Nachwort: Die Qual des Gewissens

In Washington gibt es ein „Museum zum Gedenken des Massakers im zweiten Weltkrieg”. Am Ende des Buches über die Hintergründe des Museums haben die Besucher ihre Meinung dazu geschrieben: „Sie rufen, lass keine Wiederholung zu!

Völkermord passiert nicht nur im Krieg. Als wir „Never Again” riefen, fanden da nicht ethnische Säuberungen in Ruanda statt? War nicht das Massaker durch die kambodschanischen Roten Khmer in Kampuchea passiert? Geschieht nicht das gleiche wieder in China?

Seit April 1994 findet dieses Massentöten statt. Innerhalb von 100 Tagen wurde eine Million Menschen ermordet, so dass die ganze Welt schockiert war. Aber in China verhungerten seit Herbst 1959 30 Millionen Menschen innerhalb von 1 000 Tagen. Die Anzahl übertrifft die der Opfer im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression (1937-1945), die 12,78 Millionen Menschen betrug, und sie übersteigt die Zahl der ermordeten Juden von 6 Millionen im zweiten Weltkrieg.

Im Vergleich zu den ethnischen Säuberungen in Ruanda gab es im Durchschnitt täglich mehr verhungerte Menschen, der Zeitraum war länger und der Umfang viel größer. Aber warum dauerte so ein Massaker, der solch ein gewaltiges Ausmaß hatte, noch drei Jahre an?

Solche Tragödien gab es nicht nur aufgrund der Existenz von bösen Menschen, sondern auch weil die guten Menschen nur untätig zusahen. Muss das sein, dass nur wenn ein Massaker vorbei ist und die Beweise vernichtet sind, wir ausrufen: „Never Again!”? Wie könnten wir das dann den Toten gegenüber mit unserem Gewissen vereinbaren?