(Minghui.de)Der chinesische Rechtsanwalt Gao Zhisheng, der wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte seit Monaten von Geheimagenten des chinesischen KP-Regimes auf immer heftigere Weise überwacht und eingeschüchtert wird, hat trotz seiner eigenen gefährlichen Situation dem geheimen Organ-Raub, der in chinesischen Arbeitslagern an Falun Gong-Praktizierenden verübt wird und der mit der Aufdeckung des Sujiatun-Konzentrationslagers bekannt geworden ist, große Aufmerksamkeit geschenkt.
In einem neuesten Interview mit dem Radiosender Sound of Hope sagte Herr Gao: "Ich verfolge jeden Tag die aktuellen Meldungen über den Vorfall Sujiatun. Der Fall hat ein Zeichen gesetzt. Ich denke, man würde den Fall von Sujiatun weder als ein bloßes Geschehnis noch als einen Einzelfall betrachten. Keiner würde so denken. Was uns seit Tagen Sorgen bereitet, ist, dass sich die Behörden gerade mit der Vernichtung der Beweise beeilen, eine Regel bei allen Verbrechern. Das kann einerseits verhindern, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Andererseits, wie man gelesen hat, haben [die Ermittler] bei Telefonanten mit vielen großen Krankenhäusern in Peking und Shanghai solche Informationen bekommen, ja sogar direkt gesagt bekommen, dass Organe von Falun Gong-Praktizierenden für Transplantationen vorhanden sind. Außerdem wurde [den Ermittlern] noch bei jedem Telefonat gesagt, dass man sich beeilen solle, bis Ende Mai solle man sich beeilen. Ich denke, die Menschen dürfen nicht mehr weiter schweigen."
Zu der "Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong” sagte Herr Gao: "Ich hoffe, bei dieser Untersuchungskoalition mitwirken zu können. Sie wissen, dass ich erstens den Wunsch habe, mich einer Untersuchungskoalition anzuschließen. Zweitens habe ich auch die Qualifikation, um an einer solchen Koalition mitzuwirken. Denn in den letzten Jahren habe ich vor der Aufdeckung von Sujiatun ähnliche Fakten der Verfolgung [von Falun Gong] kontinuierlich untersucht. Ich habe auch wirklich einige Beweise, insbesondere Zeugen, bekommen, die die Wahrheit und die Verbrechen ans Tageslicht bringen können. Sie sind meistens selbst Opfer und an ihren Körpern sind Spuren von Folterungen, sogar von geöffneten Adern, z.B. Frau Fang Yuhuan, ihre Ader war einmal geöffnet worden. Drittens sind wir verpflichtet, uns dieser Koalition zur Untersuchung der Verfolgung anzuschließen ..."
Gao Zhisheng ist in China inzwischen berühmt als "das Gewissen der Anwälte Chinas”. Noch 2001 zählte ihn das chinesische Justizministerium zu Chinas zehn Top-Anwälten. Seitdem hat er mehr und mehr Bürger vertreten, die sich friedlich für die grundlegenden Menschenrechte einsetzen oder ihrem Glauben nachgehen wollten, ebenso solche, die vom Staat schlichtweg betrogen wurden. Nachdem er persönlich zahlreiche Fälle recherchiert hatte, in denen Menschen wegen ihres Glaubens von Chinas KP-Regime verfolgt, auf schlimmste Art gefoltert und dadurch sogar zum Teil ermordet wurden, appellierte er Ende 2005 in drei Offenen Briefen an Präsident Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao. Damit brach er ein absolutes Tabu, denn er forderte darin auch Gerechtigkeit und Menschlichkeit für die seit dem Juli 1999 in der VR China Verfolgten der buddhistischen Meditationsschule Falun Gong.
Eine offizielle Antwort hat er bisher nicht erhalten, aber eine indirekte: Schließung seiner Kanzlei, Entzug der Anwaltslizenz, einige Dutzend Geheimagenten zu seiner Observierung und Einschüchterung rund um die Uhr, drei inszenierte Autocrashs, in denen er mit dem Leben davon kam. Ein tägliches Leben unter Terror für sich und seine Familie.
Mehr über Herrn Gao unter: http://www.dieneueepoche.com