(Minghui.de) Einst, als die Verfolgung von Falun Gong begann, gab ich meine Dafa-Bücher ab und ließ zu, dass meine Familienangehörigen sie verbrannten. Nachdem ich später las, dass andere Praktizierende ernsthafte Erklärungen veröffentlichten, in denen sie ihre Standhaftigkeit zu Dafa bestätigten, sendete ich ebenfalls eine Erklärung an Minghui. Doch obwohl die Erklärungen, die ich für andere Praktizierende verschickt hatte, veröffentlicht wurden, geschah dies mit meiner eigenen nicht. Ich versuchte es ein zweites und drittes Mal, doch sie wurde immer noch nicht veröffentlicht. Lange Zeit konnte ich nicht erkennen, warum dies geschah und legte deshalb diese Sache vorübergehend beiseite. Neulich benötigte ich eine Fähigkeit, um eine Sache zu erledigen, doch wusste ich seit langem, dass ich eigensinnig auf diese Fähigkeit war und verzichtete deshalb darauf, sie zu lernen. Jetzt bemerkte ich, dass mir diese Fähigkeit wirklich fehlte und es sehr schwierig war, bestimmte Dinge ohne diese zu erledigen.
Von daher erkannte ich plötzlich, dass die „Kultivierung”, die ich einst für richtig hielt, eigentlich ein „Vermeiden” war. Sobald ich bemerkte, dass etwas meine Eigensinne hervorrufen oder berühren könnte, vermied ich es bewusst. Es war wie bei den früheren Kultivierenden, die ihre Eigensinne ebenso einschränkten und vermieden. Dies entspricht jedoch nicht den Anforderungen an Dafa-Praktizierende, nämlich die Eigensinne wirklich zu beseitigen. Dadurch ging ich voll und ganz den Weg, der von den alten Mächten arrangiert worden war. Jetzt weiß ich, dass die Nichtveröffentlichung meiner Erklärung nicht darauf zurückzuführen war, dass ich als eine Dafa-Praktizierende einen Umweg ging, sondern darauf, dass ich im Grunde gar keine Dafa-Praktizierende war.
Der Meister sagte in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz der Betreuer in Changchun, 26. Juli 1998”:
„Er kann das gar nicht mehr bemerken, seine Gedanken sind sehr tief versteckt. Die heutigen Menschen sind sehr hinterlistig geworden. Das Herz der heutigen Menschen: Sie verbergen sich; sie können sogar mit diesem Verbergen ihr Herz verbergen. Ich sehe das und finde, dass diese Art Mensch wirklich sehr schwer zu erlösen ist. Selbst wenn du ihm einen Hinweis gibst, kann er nicht einmal das vor ihm verborgene Verdeckte und jene verborgenen Dinge bemerken. Außerdem, wenn du ihn genau auf die Sache hinweist, wenn mein Fashen ihn genau auf die Sache hinweist, betrügt er meinen Fashen, genau in der Art, wie er die gewöhnlichen Menschen behandelt; er täuscht etwas vor: Ah, ich habe was falsch gemacht. Dann verwendet er ein anderes Verhüllen, um sein Verhüllen an sich zu verschleiern, er verwendet ein anderes Verhüllen.”
Das traf genau mein Problem. Seit langer Zeit war ich mir wegen schöner Ausreden nicht bewusst, dass es bei mir einen tief versteckten Eigensinn gab. Wenn ich Schwierigkeiten begegnete, sagte ich zu mir selbst, dass es ein „Pass” sei und dass ich die Interessen der Menschenwelt „leicht nehmen” könne. Was ich jedoch in Wirklichkeit nicht losließ, war die Angst, dass ich dabei verletzt werden konnte. Dafa wurde deshalb zu einer Ausrede und einem Schutzschirm, da ich die Sachen ja „leicht nehmen konnte” und mir das Ergebnis gleichgültig erschien. Da ich nie nach etwas „strebte”, war es mir egal, ob ich es erhielt. Im Grunde genommen war ich jedoch lediglich dabei, Probleme zu vermeiden. Als ich Artikel von Mitpraktizierenden lass, in denen stand, dass sie mit aufrichtigen Gedanken und aufrichtigen Taten die Arrangements der alten Mächte verneinten, wollte ich auch so handeln. Wenn es mir aber nicht gelang, sagte ich zu mir selbst, dass ich nicht eigensinnig darauf sei und es belanglos wäre, ob ich das Ergebnis erzielen könne. Ich fürchtete, dass die Sachen, die ich nicht leicht nehmen konnte, verloren gehen könnten, deshalb sagte ich zu mir selbst, dass ich sie leicht nehmen würde. Das ist jedoch keine wirkliche Kultivierung, sondern Selbstbetrug.
Vor meiner Kultivierung trachtete ich nach „Perfektion” und habe wirklich ein paar Vorteile, worauf die normalen Menschen eigensinnig sind. Mein Aussehen ist recht hübsch und meine Leistungen in der Schule waren immer gut. Ich bin schlau und konnte deshalb den Unterricht schnell nachholen, obwohl ich die Schule oft geschwänzt hatte. Ich bin sportlich und kann schneller als andere lernen. Da ich solche Eigenschaften hatte, wollte ich noch „perfekter” sein. Früher dachte ich immer, dass ich als guter Mensch so und so handeln sollte; nur so wäre ich gut. Später dachte ich, dass ich mich als Dafa-Praktizierende so und so verhalten sollte, denn nur so würde ich zeigen, dass ich eine gute Dafa-Praktizierende sei und aufpassen müsse, es in jeder Hinsicht gut zu machen. Oberflächlich gesehen bin ich dabei, mich zu kultivieren, aber ich mache die Sachen nicht deshalb gut, um sie gut zu machen, sondern um das perfekte Image zu verwirklichen, dem ich entsprechen möchte. Deshalb glich ich mich dem Fa nicht bedingungslos an und beseitigte auch nicht die menschlichen Gesinnungen. Jedes Mal wenn Probleme auftauchten, änderte ich meine Definition von „Perfektion” und verhielt mich nach deren neuen Bedeutung. Aufgrund dieser Anschauung strebte ich ab und zu nach diesem Ruf.
Ich erkannte das Problem lange Zeit nicht, denn sobald es auftauchte, verdeckte ich es sofort. Wenn ein Eigensinn entlarvt und beseitigt werden sollte, dachte ich daran, dass ein anderer Zustand aufgetaucht wäre, wenn ich diesen Eigensinn nicht gehabt hätte und ich mich dann auch nicht so verhalten hätte. Danach verhielt ich mich nach dem so genannten „Zustand ohne Eigensinne”, den ich mir vorstellte. Anscheinend kultivierte ich mich, doch eigentlich betrieb ich Selbstbetrug und wollte mich nicht wirklich ändern. Ich erkannte immer noch nicht, dass diese Gedanken gar nicht von mir waren.
Ein anderer Eigensinn, der seit langer Zeit von mir versteckt wurde, war, dass ich nach Anerkennung trachtete. Ich verhielt mich so, als ob ich die anderen verstünde, mich um sie kümmere und ihre Bedürfnisse sah. Manchmal vermied ich so weit wie möglich Probleme und versuchte, die Auseinandersetzungen der anderen als eine Art „Friedensstifterin” zu lösen. Früher dachte ich immer, dass ich Angst vor Auseinandersetzungen hätte und ermutigte mich selbst, ihnen nicht aus dem Weg zu gehen, aber der Effekt war nie gut. Ich bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Ich besitze sehr viele Kenntnisse und Fähigkeiten, aber im Vergleich zu den Experten auf den jeweiligen Gebieten fehlte mir die Genauigkeit. Ich versteckte meine Achtlosigkeit immer mit einem bescheidenen Aussehen. Wenn ich über die Stärke der anderen redete, erwähnte ich dabei immerzu meine Kenntnisse oder Fähigkeiten, die ich selbst auf anderen Gebieten inne hatte. Ich belügte mich selbst mit dem Gedanken „Ich kann vieles andere” und wollte zugleich die Anerkennung der anderen gewinnen. Dies versuchte ich dadurch, dass ich Dinge wusste und äußerte, die andere nicht kannten, und mir gleichzeitig auch die Dinge geläufig waren, die andere wussten. Es war wirklich ein durchtriebenes Spiel. Ich bemerkte sogar, dass ich bei jedem Wort und jeder Kleinigkeit überlegte, wie es „geeigneter” wäre. Die oberflächliche Bedeutung von „geeigneter” ist für mich, wie man es schafft, die anderen nicht zu verletzen. In Wirklichkeit versuchte ich jedoch zu überlegen, wie ich die anderen direkt und sanft überzeugen konnte, meine Meinung zu akzeptieren und mich anzuerkennen. Auf jeden Fall wollte ich mich nicht selbst, sondern nur die anderen ändern. Meine Eigensinne waren abgebrüht und versteckt und ich versteckte sie wegen dieser Anschauung mit anderen Dingen. Als ich das alles erkannte, fühlte ich mich wirklich schlecht.
Obwohl ich damals glaubte, eine Kultivierende zu sein, erkenne ich jetzt durch mein Verhalten, dass ich nur ein gewöhnlicher Mensch war, der zwar an das Gute von Dafa glaubte, aber nicht einer Kultivierenden entsprach. Ich lernte Dafa 1997 durch meine Tante kennen und natürlich glaubte ich daran und dachte, dass ich eine Praktizierende sei. Eigentlich las ich noch nicht ein Mal das Buch „Zhuan Falun” ganz durch und machte nur zwei bis drei Mal die Übungen. Ich hatte kleine Kultivierungsfähigkeiten wie Gedankenlesen und das Himmelsohr. Außerdem besuchte ich gerade die Realschule und war einem Lehrer begegnet, den ich nicht mochte. Ich begann, an manche Gerüchte zu glauben, schwänzte die Schule und dachte, dass ich es deshalb machen würde, weil ich nicht eigensinnig auf gute Leistungen aus war. Da ich schon als Kind als schlau betrachtet wurde, konnten meine Eltern, die auf mich sehr große Hoffnung gesetzt hatten, mein Verhalten nicht akzeptieren. Als die Verfolgung von Falun Gong durch die böse Partei begann, überwachten sie mich sehr streng. Ich wandelte mich wieder zu einem ganz gewöhnlichen Menschen, da ich mich nicht wirklich kultiviert noch das Buch richtig gelernt hatte und mir die Umgebung mit anderen Kultivierenden fehlte. Allerdings wusste ich noch im Herzen, dass es eine Basis für Moral gibt.
Ich schreibe das alles heute auf und ordne die listigen menschlichen Eigensinne und Anschauungen, um sie herauszufinden und zu beseitigen. Ich war schlecht, doch der Meister hat mich nie aufgegeben. Später erhielt ich eine Software zum Durchbrechen der Internetblockade und konnte endlich das Video über die Wahrheit der von der KP Chinas inszenierten Selbstverbrennung anschauen. Die unklaren Dinge im Herzen wurden dadurch auf ein Mal aufgelöst. In diesem Moment konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten und entschied mich, wieder in Dafa hineinzukommen. Von da an wurde ich wirklich zu einer Praktizierenden. Ich lud Informationsmaterialien über Dafa herunter, begann erneut mit den Übungen und fing an, das Fa wirklich zu lernen. Da wusste ich endlich, was ich tun sollte und kann dieses Gefühl nicht mit Worten beschreiben. Ich begann zuerst meine besten Bekannten allmählich über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong aufzuklären und später verteilte ich die selbst gedruckten Informationen. Ich will den Weg gut gehen und ich werde es gut machen. Ich werde eine wirkliche offene und ehrliche Dafa-Praktizierende sein.