Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Unreine Geisteshaltung beim Auswendiglernen des Zhuan Falun

26. Juni 2006 |   Von einem Falun Dafa-Praktizierenden aus Taiwan

(Minghui.de) Mit nur geringem Erfolg habe ich nun die sechste Lektion nach zwei Jahren des Auswendiglernens des Fa. Im Schnitt habe ich täglich einen Absatz gelernt und es sah so aus, als ob ich den Absatz dann fehlerfrei aufsagen könnte. Daraufhin ging ich am nächsten Tag zum nächsten Absatz weiter, ohne den vorherigen nochmals zu wiederholen. Ich brauchte etwa anderthalb Stunden, um mir nur einen einzigen Absatz des Fa einzuprägen.

Während des Auswendiglernens habe ich bis zum heutigen Tag noch nie die Situation erlebt, die Mitpraktizierende auf der Clearwisdom-Webseite beschrieben haben, nämlich dass sie mit dem zunehmenden Lernen immer schneller wurden und sich beim Rezitieren wohl fühlten. Im Gegenteil, ich bekam oft Kopfschmerzen, mir wurde schwindelig und ich regte mich sogar auf, wenn ich beim Auswendiglernen auf Schwierigkeiten stieß. Das zeigte mir an, dass ich ernsthaft nach innen schauen sollte.

Es ist nicht in Ordnung, wenn man beim Fa-Rezitieren ein bestimmtes Ziel zu erreichen sucht. Der Hauptzweck des Fa-Rezitierens ist es, dass man immer mehr mit dem Fa verschmilzt, nicht aber, dass man einen höheren Status für sich selbst erreicht, um sich von anderen Praktizierenden zu unterscheiden oder gar um die Gier nach Selbstdarstellung zu befriedigen. Das entspricht alles nicht den Fa-Grundsätzen und ist Teil des Eigensinns, nach etwas zu streben. Es ist also nicht richtig, dass man das Fa-Rezitieren als tägliche Aufgabe oder als Garantie für das Aufrechterhalten eines guten Kultivierungszustandes ansieht. Es ist auch nicht richtig, wenn man absichtlich den Erfahrungen anderer Praktizierender, die sie beim Fa- Rezitieren gemacht haben, nacheifert.

Die richtige Geisteshaltung sollte den Worten des Meisters entsprechen:
„Man kann das Dafa nur richtig verstehen, wenn man es ohne Absicht lernt.” („Lernen des Fa”, 09.091995, aus Essentielles für weitere Fortschritte)

Die Geisteshaltung beim Rezitieren ist sehr wichtig. Ich rezitiere für gewöhnlich gemeinsam mit meiner Freundin, aber manchmal möchte sie dann lieber ihre Schulbücher lesen, während ich rezitiere. Dann mache ich mir Gedanken darüber, ob sie vielleicht denkt, dass ich zu viel Zeit fürs Rezitieren verwende. „Wenn sie mehr Fortschritte in ihrer Schularbeit macht und ich hinten nach hinke, dann muss ich mich beeilen, mit dem Auswendiglernen aufhören und meine Arbeit für die Schule machen”, so ist dann mein Gedanke. Und manchmal denke ich auch noch: „Wo es so viel Dafa-Arbeit gibt, dann sollte ich lieber aufhören zu rezitieren und die Menschen informieren über die wahren Umstände der Verfolgung ... Heute ist der Absatz so schwer zu behalten und das macht mich ganz benommen ... (nach einer Weile) was sollte ich anderes tun und wie ... Ups, schon mache ich einen Fehler beim Rezitieren ... ich muss von vorn anfangen und diesmal keine Fehler machen ... jetzt hör ich für heute mit dem Rezitieren auf, hinterher habe ich meistens einen guten Tag.”

Bei solchen Gedanken habe ich wirklich schon vergessen, dass der Sinn des Rezitierens des Fa der ist, vollständig an das Fa angeglichen zu werden und nicht etwa, irgendeine Aufgabe zu erfüllen und die zugewiesene Aufgabe zu erfüllen. Je mehr mein Geist wandert, umso schwieriger ist das Rezitieren und umso mehr kann man leicht für eine lange Zeit in solch einem Zustand stecken bleiben. Nur wenn ich an den wahren Zweck des Rezitierens denke, kann ich aus diesem tückischen Kreislauf ausbrechen.

Ich habe diesen Artikel geschrieben, um nach innen zu schauen, meine unreinen Gedanken beim Fa-Rezitieren zu überprüfen und um auf sie aufmerksam zu werden. Ich will mich auch selbst daran erinnern, dass ich meine Geisteshaltung beim Fa-Rezitieren prüfen muss und jeden unreinen Gedanken ergreifen soll, um ihn fort zu schicken. So wie es der Meister im Zhuan Falun lehrt:

„Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, was du noch nicht losgelassen hast.”(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, „Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen” der Lektion 6)