(Minghui.de) Der Meister sagte: „Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Wut, sich ungerecht behandelt fühlen und Nachsicht üben unter Tränen, gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält. Überhaupt keine Wut entstehen lassen, und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.” („Was bedeutet Nachsicht” aus „Essentielles für weitere Fortschritte I” vom 21.01.1996, Li Hongzhi)
Seit langem befand ich mich bei der Praxis der „Nachsicht” in so einem Zustand eines gewöhnlichen Menschen, der die Nachsicht nur gezwungenermaßen verübt. Ich litt darunter sehr, dass ich mein ungestümes Temperament nicht beherrschen konnte. Ich praktiziere Falun Gong bereits über neun Jahre. Manchmal weil ich nicht nachsichtig war, entstanden viele Konflikte und unnötige Trennungen unter Mitpraktizierenden und Familienangehörigen. Obwohl ich von den Fa-Grundsätzen her meine Fehler deutlich erkannte und auch beschloss, mein Temperament zu beherrschen, gegenüber Problemen nicht vor Zorn zu toben, sondern ruhig zu handeln und keine frechen Bemerkungen zu machen, ging es beim nächsten Mal nur ein bisschen besser. Auch wenn ich in dem Moment mit großer Mühe Nachsicht geübt hatte, hatte ich es im Herzen nicht wirklich abgelegt, auch nicht nach einer ziemlich langen Zeit. Es schien mir unmöglich zu sein, ruhig und gelassen zu handeln, keine Unzufriedenheiten zu fühlen und überhaupt keine Wut entstehen zu lassen. Ich war enttäuscht von mir selbst.
Aber dieses Mal bei der Prüfung erkannte ich wirklich, was die Nachsicht „überhaupt keine Wut entstehen lassen” bedeutete und bekam dadurch deutlichere Erkenntnisse darüber, was das ursprüngliche Ich und was die anerworbenen Anschauungen und Eigensinne sind. Der Meister sagte: „Was wir verlieren, ist dem Wesen nach etwas Schlechtes. Was ist das? Das ist Karma, es hängt eng mit dem Herzen des Menschen zusammen, und sie fördern und ergänzen sich gegenseitig.” („Zhuan Falun”, Lektion 4, „Verlust und Gewinn”, Li Hongzhi) Und ich bekam tiefere Verständnisse zu diesem Fa-Grundsatz durch meine persönlichen Erfahrungen.
Vor ein paar Tagen hatte ein Mitpraktizierender seine kritische Meinung bezüglich meiner Person geäußert. Ich meinte, dass sie den Tatsachen nicht entsprechen. Am Anfang konnte ich noch Nachsicht üben, dann fing ich aber an, mich zu rechtfertigen. Aber je mehr ich mich rechtfertigte, umso zorniger wurde ich. Zum Schluss fing ich an zu heulen, weil ich mich ungerecht behandelt fühlte. Es war so unangenehm, dass mein Herz von dem Konflikt mitgezogen wurde. In den folgenden Tagen lernte ich das Fa intensiv. Beim Fa-Lernen fühlte ich mich nicht mehr so unwohl und mein Herz wurde auch ruhig. Aber sobald ich das Buch zur Seite legte, tauchten die Gefühle von Ungerechtigkeit und Unschuld wieder auf, die mein Herz sehr störten.
An jenem Nachmittag, nachdem ich wieder geweint hatte, spürte ich auf einmal, dass mein Zustand nicht richtig war. Dann dachte ich: „Ich soll jetzt die aufrichtigen Gedanken aussenden. Ich will nicht unter diesen Schmerzen leiden, aber die Schmerzen kommen immer wieder. Ich sollte diese Schmerzen beseitigen. Hat der Meister nicht gesagt, dass es notwendig sei, unsere göttlichen Fähigkeiten zu benutzen?” Dann setzte ich mich aufrecht hin und sendete aufrichtige Gedanken aus, um die störenden schlechten Faktoren zu beseitigen. Eine halbe Stunde später fühlte ich mich sehr leicht. Ein Familienangehöriger (auch ein Praktizierender) fragte mich, ob ich noch gekränkt sei. Ich antwortete laut: „Ich bin nicht mehr gekränkt, ich habe meine Wut beseitigt.” In den folgenden Tagen war ich wirklich davon befreit, mein Herzenszustand war besser und mein Verhalten war auch sanfter geworden, was mich sehr überraschte.
Daraufhin kam die nächste Prüfung. Mein Schwager und meine Schwägerin riefen bei uns an und sagten, dass meine Schwiegermutter krank sei. In unserer Familie sind nur mein Mann, meine Schwiegermutter und ich Praktizierende. Meine Schwiegermutter erklärt ihren Kindern sehr selten die wahren Begebenheiten von Falun Gong. Auch wenn sie ab und zu erklärt, hört sie damit gleich auf, sobald sie spürt, dass sie es nicht genau erklären kann. Ihre Kinder, die nicht praktizieren, sagten auch nichts dazu, weil sie wissen, dass es ihr körperlich gut geht. Aber dieses Mal als sie sahen, dass die Mutter sehr krank war und der Blutdruck bei 180 lag, brachten sie sie zwangsweise ins Krankenhaus. Der Arzt sagte, dass sie im Krankenhaus bleiben sollte. Aber meine Schwiegermutter wollte unbedingt nach Hause, ohne ihren Kindern einen Grund dafür zu nennen. Ihre Kinder waren sehr besorgt und ärgerlich. So brachten sie meine Schwiegermutter wieder nach Hause und richteten sich verbal gegen uns.
Ich wusste natürlich, dass ihre Beschwerden eigentlich gegen mich gerichtet waren. Sie hielten mich für eine „Anstifterin”, weil sie meinten, dass es mir egal gewesen wäre, als ich meine Arbeit wegen der Verfolgung verlor, nur weil ich nicht aufgeben würde, Falun Gong weiterhin zu praktizieren; und dass ich wegen der Wahrheitserklärung im Gefängnis sitzen musste, und dass ich noch standhafter geworden war, nachdem ich aus dem Gefängnis entlassen wurde. Deswegen meinten sie, dass ich meine Schweigermutter bis zu ihrem heutigen Zustand gebracht hätte. Meine Schwägerin riet meiner Schwiegermutter mehrmals, Medikamente einzunehmen, jedoch erfolglos. Dann beschimpfte sie mich, die Schimpfworte waren fast nicht zu ertragen!
Am Ende ihrer Beschimpfung war ich gar nicht verletzt, sondern immer noch fröhlich. Ich wunderte mich auch, warum ich mich heute darüber nicht geärgert hatte. Ich hatte mich wirklich nicht darüber geärgert! Auf einmal erkannte ich, dass die Dinge, über die ich mich ärgerte, tatsächlich beseitigt worden waren. Ich erkannte, warum ich mich früher immer ärgerte, nämlich weil ich die schlechten Dinge als mich Selbst betrachtet hatte. Unbewusst hielt ich jenes schlechte Herz für mein eigenes. Deswegen war es unter dieser Voraussetzung sehr schwer, das Herz ruhig zu halten. Jetzt waren die schlechten Dinge beseitigt und das damit zusammenhängende Herz wurde natürlich auch entsprechend abgelegt. Dieses Mal erkannte ich deutlich, was Nachsicht bedeutete, wenn man überhaupt keine Wut entstehen lässt und sich gar nicht ungerecht behandelt fühlt. Es bedeutete ruhig, gelassen und großherzig zu bleiben.
Sobald ich gegenüber diesem Ärger Nachsicht übte, entschädigte der Meister den zugezogenen Hass durch die glückliche Vergeltung für mich. Sie richteten das Angriffsziel deswegen auf mich, weil ich früher bei der Erklärung der wahren Umstände keine Nachsicht geübt hatte und dadurch Konflikte mit ihnen entstanden waren. Ich hatte sie dieses Mal verstanden, barmherzig behandelt und Nachsicht geübt, so dass der Hass durch die glückliche Vergeltung abgerechnet wurde. Ich danke dem Meister sehr im Herzen! Der Meister arrangiert immer wieder Gelegenheiten für mich, damit ich Fa-Grundsätze erkennen und mich erhöhen kann. Der Meister gibt sich wirklich alle Mühe. Ich danke dem Meister für seine barmherzige Errettung.
Mit diesem Erfahrungsbericht möchte ich mich mit den Mitpraktizierenden austauschen: Wir sollten alle klar und vernünftig unterscheiden können, was das ursprüngliche natürliche Ich ist und was die erworbenen Anschauungen und das Menschenherz sind. Nur so können wir alle Pässe bei der Kultivierung besser und schneller überwinden. Hat der Meister nicht gesagt: „Es ist an sich nicht schwer, den Kultivierungsweg zu praktizieren, die Ebene zu erhöhen ist an sich nicht schwer, nur kann das Menschenherz nicht losgelassen werden, dann sagt er, das sei schwer.”? („Zhuan Falun”, 9. Kapitel, Li Hongzhi). Bei der Kultivierung wird das Menschenherz abgelegt, aber wir müssen uns zuerst im Klaren sein, was das Menschenherz ist, erst dann kann es abgelegt werden. Der Meister sagte: „Seit langem haben alle Wesen im Dafa, besonders die Schüler, immer wieder auf verschiedenen Ebenen Missverständnisse gegenüber dem Fa in dem Aspekt, wie die Xinxing zu erhöhen ist. Jedes Mal wenn dämonische Schwierigkeiten kommen, haben sie sie nicht von ihrer ursprünglichen Natur her erkannt, sondern ausschließlich mit ihrer menschlichen Seite verstanden. So nutzen böse Dämonen das aus, um endlos zu stören und zu sabotieren. Es lässt die Schüler für lange Zeit in Schwierigkeiten geraten.” („Fa erläutern” aus „Essentielles für weitere Fortschritte I” vom 05.07.1997, Li Hongzhi) Deswegen sollten wir als Dafa-Jünger, die durch die langjährige bösartige Verfolgung durchgekommen sind, die Probleme von unserer ursprünglichen Natur her, nämlich mit unserer göttlichen Seite betrachten. Wenn wir alles mit unserer göttlichen Seite betrachten, dann können wir wirklich alles ablegen. Wenn wir alles Menschliche ablegen können, dann ist es genau so wie der Meister sagte: „Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!” („Zhuan Falun”, 9. Kapitel, Li Hongzhi).
Das sind meine einfachen Erkenntnisse, bitte um eure barmherzige Korrektur.