(Minghui.de) Am 6. Juli 2006 veröffentlichte eine unabhängige Untersuchungsgruppe, die sich aus David Kilgour, dem ehemaligen Leiter der Asien-Pazifik-Sektion im Außenministerium Kanadas und Parlamentsabgeordneten, und dem Anwalt für internationale Menschenrechte David Matas zusammensetzt, einen unabhängigen Bericht, nachdem sie zwei Monate lang den Behauptungen, dass Falun Gong-Praktizierenden in China lebenswichtige Organe entnommen werden, nachgegangen waren. Bei der Pressekonferenz auf dem kanadischen Parlamentshügel bezeichnete Herr Matas den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden als ein bösartiges Vorgehen, wie es noch nie zuvor auf diesem Planeten geschehen ist.
Herr Matas und Herr Kilgour bei der Pressekonferenz |
Nach einer zweimonatigen Untersuchung mit dem Ziel, für 18 verschiedene Unterlagen Beweise oder Gegenbeweise zu finden, zogen die beiden Ermittler folgenden Schluss: „Auf der Grundlage dessen, was wir jetzt wissen, kommen wir zu der traurigen Schlussfolgerung, dass die Behauptungen wahr sind. Wir glauben, dass die Organentnahmen an unfreiwilligen Falun Gong-Praktizierenden bis heute in großem Umfang andauern.”
Pressekonferenz |
Herr Matas: Organraub an lebenden Menschen - eine Übeltat, wie sie nie zuvor auf diesem Planeten passiert ist
In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass zwischen 2000 und 2005 laut öffentlichen Berichten in China ungefähr 60.000 Organtransplantationen in China durchgeführt wurden. In den sechs Jahren vor der Verfolgung von Falun Gong gab es 18.500 Transplantationen in China. Das bedeutet, dass „die Organquelle für 41.500 Transplantationen von 2000 bis 2005 ungeklärt bleibt”. Der Bericht stellt die Frage: „Woher kamen die Organe für die 41.500 Transplantationen? Die Behauptung des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden beantwortet diese Frage.”
In der Schlussfolgerung des Berichts heißt es: „Wir kamen zu dem Schluss, dass das chinesische Regime und seine Behörden in zahlreichen Landesteilen, im besonderen in Krankenhäusern, jedoch auch in Internierungslagern und 'Volksgerichten' eine große, jedoch unbekannte Zahl an Falun Gong-Gefangenen des Gewissens tötete. Ihnen wurden praktisch gleichzeitig lebenswichtige Organe wie Herz, Nieren, Leber und Augenhornhaut entnommen, um diese mit hohen Gewinnen zu verkaufen. Manchmal gingen diese Organe an Ausländer, die normalerweise lange Wartezeiten auf Organe von freiwilligen Spendern in ihren Heimatländern in Kauf nehmen müssen."
Dem Bericht sind unter anderem folgende Unterlagen beigefügt: die Zeugenaussage der Ex-Ehefrau eines Chirurgen, der Augenhornhäute von mehr als 2.000 Falun Gong-Praktizierenden entfernte und die Abschriften von telefonischen Ermittlungen.
Bei der Pressekonferenz berichtete Herr Kilgour den Journalisten, dass er einige äußerst erstaunliche Ergebnisse habe. Er las den Reportern einen Teil der Abschrift einer telefonischen Ermittlung vor.
Diese Verfolgung unterscheidet sich von früheren Verfolgungen; die Menschenrechtsorganisationen sollten bei ihren Untersuchungen andere Methoden anwenden.
In der Schlussfolgerung der Ermittler heißt es: „Unsere Schlussfolgerung ziehen wir nicht aus irgendwelchen einzelnen Beweisstücken, sondern aus einer Zusammenstellung aller Beweise, die wir überprüft haben. Jedes Beweisstück, dem wir nachgegangen sind, ist alleine nachprüfbar und in den meisten Fällen unanfechtbar. In der Zusammenstellung ergeben sie ein fürchterliches Gesamtbild. Die Kombination aller Beweise hat uns überzeugt.”
Herr Matas sagte zu den Reportern, dass Teil ihre Motivation zur Durchführung dieser Untersuchung darin gelegen habe, mehr Menschenrechtsorganisationen zu ermutigen, diese Angelegenheit zu untersuchen. Dieses Verbrechen ist kein gängiges, daher sollten die Menschenrechtsorganisationen bei ihren Untersuchungen keine konventionellen Methoden anwenden. Herr Matas erklärte, dass der Unterschied darin liege, dass es anstelle von brutalen Fakten eine andere Art von Beweismaterial gäbe. Um eine Schlussfolgerung zu ziehen, sollten die Ermittler sich unkonventioneller Methoden bedienen, so wie sie es auch gemacht hätten. Herr Matas schlug vor, dass Menschenrechtsorganisationen so schnell wie möglich Ermittlungen anstellen sollten.
Die Glaubwürdigkeit des Berichts
Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) wies die Behauptungen, dass sie Organe von lebenden Falun Gong-Praktizierenden entnimmt, als unrichtig zurück. Herr Matas erklärte, er wolle dem chinesischen Regime mitteilen, dass es, wenn es die Behauptungen verneine, alle von ihnen gemachten Vorschläge durchführen solle und sich selbst fragen könne, ob die Schlussfolgerung des Berichts wahr oder unwahr sei. Herr Matas sagte auch, dass sie auch wahrgenommen hätten, dass in China die Gesetze nicht anerkannt werden könnten, einschließlich der chinesischen Verfassung, die Demokratie verspricht.
Herr Matas erklärte, dass die Anschuldigung dann nicht mehr existieren wird, wenn die KPC die Verfolgung von Falun Gong stoppen kann, Ermittlern erlaubt, Gefängnisse und Arbeitslager zu untersuchen und das Morden sowie der Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden gestoppt wird.
Einige Reporter waren der Meinung, dass Organraub in China nicht glaubhaft sei. Herr Kilgour erwiderte, dass es für Menschen schwierig sei, dies zu glauben. Doch die Menschen werden geschockt sein, wenn sie den Bericht zu Ende gelesen haben. Herr Matas sagte, dass dies jedoch nicht bedeute, dass der Organraub nicht existiere. Wer hätte vorher jemals geglaubt, dass so etwas wie der Nazi-Holocaust und der Terrorangriff am 11. September tatsächlich geschehen könnten.
Die Zeugenaussagen der Opfer
Ein Ingenieur aus Montreal namens Wang Xiaohua wurde im zweiten Arbeitslager in Yunnan gefoltert, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Gong abzuschwören.
Wang Xiaohua sagte Folgendes aus: „Im Januar 2002 nahm das Arbeitslager eine umfassende körperliche Untersuchung eines jeden eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden vor. Darin waren ein Elektrokardiogramm, Röntgenaufnahmen, Leberfunktions- und Bluttests enthalten. Normalerweise können Kriminelle in dem Arbeitslager eine solche Leistung nicht erhalten. Die Polizisten teilten mir mit, dass diese Untersuchung eine besondere Wohltat sei, die die KPC den Praktizierenden anbietet. Wenn ich jedoch mit dem Wissen des durch die KPC verübten Organraubs zurückblicke, packt mich das Grauen.”
Ein Polizist der nationalen Sicherheitsbrigade der Polizeibehörde von Wuhua drohte Wang Xiaohua damit, dass sie alle Praktizierenden in eine Wüste bringen und töten würden. Wang Xiaohua erklärte: „Damals dachte ich, dass sei nur eine Drohung, doch jetzt ist mir klar geworden, dass er auf die Todeskonzentrationslager anspielte.”
Gan Na, eine Bürgerin Torontos, wurde wegen des Praktizierens von Falun Gong in Internierungslagern, einem Arbeitslager und einem Nervenkrankenhaus eingesperrt. Als sie im Xin'an Arbeitslager für Frauen in Peking eingesperrt war, wurden sie und andere Falun Gong-Praktizierende eingehend körperlich untersucht. Gan Na sagte: „Ich hatte damals ein eigenartiges Gefühl. Sie zwangen uns zu mehr als 10 Stunden schwerer Arbeit täglich und das Arbeitslager behandelte uns nicht wie menschliche Wesen, warum boten sie uns dann eine umfassende körperliche Untersuchung an?”
Nachdem der Organraub bloßgestellt wurde, erinnerte sich Gan Na, dass in den Jahren 2000 und 2001 viele Falun Gong-Praktizierende aus allen Teilen des Landes nach Peking fuhren, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Viele von ihnen weigerten sich, der Polizei ihre Namen zu nennen. [Anmerkung: Wegen der Politik der KPC, Familienangehörige und Arbeitseinheiten hineinzuziehen und auf sie Druck auszuüben, weigerten sich viele Falun Gong-Praktizierende, ihre Namen zu nennen, wenn sie wegen des Appellierens verhaftet wurden.] Sie wurden weggebracht und die Menschen verloren den Kontakt zu ihnen. Gan Na sagte: „Im Jahr 2000 traf ich eine Praktizierende aus Xinjiang. Ihr Mann und ihr Sohn waren in Peking eingesperrt und sie verlor den Kontakt zu ihnen. Zwei Jahre später rief sie mich an und sagte, dass sie immer noch nicht von ihrem Mann und ihrem Sohn gehört habe.”
Organraub in großem Umfang ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit
In dem Bericht heißt es: „Organraub von unfreiwilligen Spendern, der methodisch oder weit verbreitet stattfindet, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.” „Staatliche, nicht-staatliche und zwischenstaatliche Menschenrechtsorganisationen mit einer weitaus besseren Ermittlungskapazität als die, die wir haben, sollten diese Behauptungen ernst nehmen und ihre eigenen Entscheidungen darüber treffen, ob sie wahr oder falsch sind.”
In dem Bericht heißt es weiter: „Der Artikel 3 des Protokolls der Vereinten Nationen zur Verhinderung, Unterdrückung und Bestrafung von Menschenhandel verbietet unter anderen Praktiken ... die Entnahme von Organen. Regierungen sollten die maßgebliche Anlaufstelle bei den Vereinten Nationen (wir empfehlen das UN-Komitee gegen Folter und den UN-Sonderberichterstatter zum Thema Folter) dazu auffordern, zu untersuchen, ob das chinesische Regime sich eingelassen hat oder sich gegenwärtig einlässt auf irgendwelche Verletzungen im Sinne des Artikel 3. Wenn dies der Fall ist, sollten die notwendigen Schritte, dies in Ordnung zu bringen, mit besonnener Eile eingeleitet werden.”
In dem Bericht empfehlen die Ermittler: „Bis das chinesische Gesetz zu Organtransplantationen wirksam in Kraft getreten ist, sollten ausländische Regierungen die Einreise von chinesischen Ärzten verbieten, die in Transplantationstechniken von Organen oder anderen Körperteilen ausgebildet werden möchten. Jeglichen Ärzten, von denen bekannt ist, dass sie auf dem Gebiet des Handels mit Organen von Gefangenen tätig sind, sollte die Einreise in fremde Ländern permanent untersagt sein.”
In dem Bericht heißt es: „Der Unterdrückung, Haft und schweren Misshandlung von Falun Gong-Praktizierenden muss sofort Einhalt geboten werden.”
Hintergrund:
Am 8. Mai 2006 morgens wurde auf dem „Capital Hill” in Ottawa, Kanada eine Pressekonferenz abgehalten. Der ehemalige Vorsitzende des kanadischen Unterkomitees für Menschenrechte im Komitee für auswärtige Angelegenheiten und ehemalige Direktor der Apec im Außenministerium Kanadas, Herr David Kilgour, gab zusammen mit dem renommierten Anwalt für internationale Menschenrechte, Herrn David Matas bekannt, dass sie gemeinsam die Bemühungen zur Untersuchung des Organraubs an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch die KPC leiten würden.
Rahim Jaffer, Parlamentarier der konservativen Partei sagte: „Der Standpunkt der kanadischen Regierung ist es, eine unabhängige Untersuchung zu fördern, damit die Behauptungen des Organraubs an Lebenden bestätigt werden.”
Am 2. Juni schrieben die beiden Ermittler an die chinesische Botschaft und erbaten die Erlaubnis zur Einreise nach China, um eine unabhängige Untersuchung durchführen zu können.
Am 23. Juni trafen sich Beamte der chinesischen Botschaft mit Herrn Kilgour und verweigerten den Antrag auf eine Einreise nach China zur unabhängigen Untersuchung.
Am 6. Juli veröffentlichten Herr Kilgour und Herr Matas den Bericht, Dutzende von Repräsentanten kanadischer Medien interessierten sich für den Organraub, der von der KPC an lebenden Falun Gong-Praktizierenden begangenen wird.