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Eine Praktizierende schmuggelt einen Brief an ihre Familie aus dem Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang

5. Juli 2006 |   Von einer Dafa-Praktizierenden

(Minghui.de)

Geliebte Familie,

ich grüße euch! Drei Jahre sind bereits vergangen und ihr habt verschiedenste Schwierigkeiten erlitten, weil ich rechtswidrig verfolgt und eingesperrt worden bin. Da ihr nicht verstehen konntet, warum ihr diese Schwierigkeiten erleiden musstet und ihr von den Lügen der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) irregeführt wurdet, haben sie euch dazu gebracht, Falun Gong und mich zu hassen. Aber aus Liebe zu mir konntet ihr mich nicht einfach im Gefängnis leiden lassen. Wie könnte ich eure widersprüchlichen Gefühle nicht verstehen!

Immer, wenn ihr mich besucht habt, hatte ich euch so Wichtiges zu sagen. Aber leider war da immer ein Wärter, der mich hinderte, euch von den tatsächlichen Begebenheiten zu berichten. Sie fürchteten, ihr könntet ihr unmenschliches Verhalten entdecken. Wie oft hätte ich euch und den anderen Besuchern die scheußliche Seite der Wärter zeigen mögen! Ich fürchtete nur, dass die Reaktion der Wärter euch verletzen würde. Ich fürchtete außerdem, dass ihr euch Sorgen machen würdet, wenn ihr wüsstet, in was für einer Umgebung ich lebte.

Ich hoffe, dass ihr die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong und die bösartige Natur der KPC erkennen werdet. Deshalb habe ich beschlossen, durch diesen Brief die Unehrenhaftigkeit, Grausamkeit und Unmoral der Partei herauszustellen. Ich weiß, dass der Brief durch viele Hände geht, ehe er euch erreicht. Ich bitte euch, nutzt die Gelegenheit, um die Wahrheit zu hören.

1. In der dritten Brigade fast ermordet

Am 5. Juli 2003 wurde ich in die dritte Brigade verlegt, die man auch „Wolfsgruppe” nannte. Sie ist wegen ihrer extremen Brutalität bekannt, die man dort zu erleiden hat. Ich weigerte mich, den Gefängnisregeln zu gehorchen und wurde deshalb noch mehr gequält. Ich musste acht Tage lang hocken. Obgleich ich mich weigerte, zu arbeiten, musste ich zwischen den anderen Gefangenen bleiben und ich durfte vor 4 Uhr nicht schlafen. Ich hatte mich nach ihren Regeln zu richten, wenn ich einen Brief schrieb. Als ihr einmal zu Besuch kamt, zwangen mich die Wärter, mich hinzuhocken. Ich weigerte mich und da wurde Gefangenen von den Wärtern befohlen, mich niederzuhalten und sie fesselten mich an eine Rohrleitung. Sie ließen mich euch nicht sehen und erzählen euch, dass ich euch nicht sehen wolle. Falun Gong-Praktizierenden wurde oft zu den Mahlzeiten nichts zu essen gegeben.

Am 1. Dezember 2003 richtete das Gefängnis eine sogenannte Anti-Aufruhr-Arbeitsgruppe ein. Ihre einzige Aufgabe bestand darin, standhafte Praktizierende brutal zu quälen - nämlich jene Praktizierenden, die ihren Glauben nicht aufgeben wollten. Die Wärter schleppten uns an einen kalten und windigen Platz und schlugen uns grausam mit Ruten und traten uns mit Füßen. Wenn sie selbst müde wurden, mussten Gefangene weitermachen. Dafür bekamen sie Punkte gutgeschrieben, welche ihre Haftzeit verkürzten. Sie gaben mir Elektroschocks im Gesicht, schoren mir die Haare, nahmen mir warme Kleidung und die Schuhe weg und ließen mich in der Unterwäsche im Wind stehen. Sie entzogen mir zwölf Tage lang den Schlaf und gaben mir nur ganz wenig zu essen. Wenn ich die Augen schloss, schlugen sie mich mit Stöcken, die mit kaltem Wasser durchtränkt waren. Ich musste auf einem 6 cm breiten Stuhl mit geschlossenen Beinen ganz still sitzen. Auch bei dem kaltem Winterwetter zwang man mich, dort zu sitzen oder zu stehen.

Eines Tages schlief ich im Schnee ein und war dem Tode nahe. Keiner merkte es und erst nach zwei Stunden fand mich ein Wärter. Sie trugen mich in eine nahe gelegene Garage und versuchten eine Herzmassage. Es half nichts. Puls und Blutdruck waren nicht normal, und sie bekamen es mit der Angst zu tun. Sie schrieen mich an. Schließlich erwärmte mich eine Gefangene mit ihrem Körper. Als ich aufwachte, war meine Oberlippe verletzt. Ich schmeckte auch Blut im Mund. Sie fragten mich, ob ich mich jetzt „umerziehen” lassen würde. Ich lehnte das ab. Da nahmen sie mir wieder die Kleider weg und warfen mich erneut in den Schnee.

Seit dem Tage hatte ich Herzrhythmusstörungen und manchmal stand das Herz auch ganz still. Die Wärter wendeten alle möglichen Mittel an, um mich zu quälen, aber ohne Erfolg. Schließlich konnten sie das kalte Wetter nicht mehr aushalten und befahlen Gefangenen, mich weiter zu foltern. Diese zwangen mich zum Hinhocken und banden mir Zeug um den Hals, um mich daran herumzuziehen. Ich war dem Ersticken nahe; aber sie hörten nicht auf, bis ich fast zu atmen aufhörte und mir die Zunge aus dem Mund hing. Die Wärter hatten Angst, dass sie mich umbringen würden und befahlen ihnen, damit aufzuhören. Da stopften sie mir den Kopf in den Schnee, bis ich ohnmächtig wurde.

Als ich wieder zu mir kam, sah ich den Hauptmann der 3. Brigade. Ich sagte, dass ich euch, meine Familie, sehen wollte. Ich wollte die Wärter anschuldigen, dass sie bestehende Gesetze verletzten und Gefangene dazu anhielten, Verbrechen zu begehen. Wenn sie mich nur ein wenig länger rumgeschleppt hätten, wäre ich gestorben. Die Wärter wollten nicht, dass ich euch treffe, weil sie fürchteten, dass ich euch die Wahrheit erzählen würde und dann die Welt erfahren würde, wie ich verfolgt wurde.

Die Wärter versteckten uns, wenn Besuchergruppen das Gefängnis besichtigten. Manchmal verschlossen sie uns den Mund mit Klebestreifen, weil sie fürchteten, dass ihre Verbrechen nach außen dringen könnten. Bei einem Besuch brachen sie mir ein Bein und verletzten dessen Nerven. Ich schleppte mein Bein beim Gehen wegen der Verletzung des Knochens und der Nerven vom vielen im Schnee sitzen hinter mir her. Jetzt geht es mir viel besser, weil ich die Übungen wieder öfters machen kann und meine Beinverletzung jetzt schneller heilt.

2. Neben der körperlichen Folterung füllten mir die Wärter den Mund mit Kot

Am 2. März 2004 überstellten sie mich an das Dienstteam. Im Mai gab uns das Gefängnis nicht identifizierbare Injektionen. Ich weigerte mich, da hielten mich zehn Gefangene fest und injizierten mir die Spritze. Später versuchte ich, die Droge aus meinem Fleisch herauszudrücken.

Am 23. Juni 2004 brachten sie mich in die 9. Gefängnisstation, bekannt unter dem Namen „Tigergruppe”, das ist eine sehr grausame Gruppe. Von der Minute an, als ich dort hinkam, versuchten sie, mich „umzuerziehen.”

Die Wärter ließen mich nicht schlafen und sperrten mich in ein kleines Zimmer, um mich zu schlagen. Sie schimpften mit mir und stopften mir einen Mopp und Kot in den Mund. Sie hängten mich auf und benutzten ein Messer, um mir den Mund zu öffnen. Bei der Zwangsernährung wurden meine Zähne herausgeschlagen. Nachdem sie mich geschlagen hatten, kämmten sie mir das Haar und wuschen mir das Gesicht, ehe sie mich aus dem Zimmer trugen. Sie taten so, als sei nichts geschehen. Sie wollten nicht, dass die anderen Gefangenen von den grausamen Sachen erfuhren, die sie getan hatten. Meine Beinverletzung wurde schlimmer. Als ihr mich besucht habt, sagte ich, dass ich die Verletzung in der 3. Brigade erhalten habe, weil ein Wärter der 9. Gefängnisabteilung anwesend war. Sie ließen uns der Außenwelt nicht erzählen, dass sie schuldig waren, mich geschlagen zu haben. Die Abteilung sagte der Öffentlichkeit, dass sie Falun Gong-Praktizierende nicht schlagen würden. Das war genau das Gleiche, was China der Welt versprach: „In China wurden Falun Gong-Praktizierende niemals eingesperrt.” Unsinn!

3. Liebe Familie, eure Akzeptanz ermächtigt sie, mich noch stärker zu quälen

Ich wurde ein ganzes Jahr lang gequält. Den Wärtern gelang es nicht, aufrichtige, wirkliche Praktizierende „umzuwandeln.” Trotzdem erklärte das Gefängnis öffentlich, dass alle Falun Gong-Praktizierenden umerzogen worden seien. Diese Lüge erzählten sie der Familie und der Öffentlichkeit. Wenn die Familie zu Besuch kam, wurde sie zuerst von den Wärtern daraufhin geprüft, ob sie auf ihrer Seite, d.h. gegen Falun Gong, seien.

Vater, wusstest Du, dass, nachdem unsere Familie mich kritisierte und wollte, dass ich mich umerziehen lasse, die Wärter ihre Quälereien verdoppelten? Eure Einstellung bestärkte die Wärter in ihrem Handeln. Sie denken, dass ich mich nicht bei meiner Familie beklagen würde, wenn sie mich schlagen, weil die Familie zustimmt, dass „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” schlecht sind. Eine Familie sagte zu den Wärtern: „Meine Familienangehörige in diesem Gefängnis ist ein guter Mensch und wenn irgendjemand sie auf irgendeine Art verletzt, werden wir gesetzliche Mittel gegen euch ergreifen.” Dann wagen die Wärter nicht, deren Familie zu verfolgen, weil sie sich schuldig fühlen und sich fürchten. Unterstützung durch die Familie schüchtert die Wärter sehr ein.

Da mich weder geistiger Missbrauch, noch körperliche Folterungen umerziehen konnten, beschlossen sie, es mit Gewalt zu tun. Sie verprügelten mich, bis ich bewusstlos war. Dann setzten sie meinen Fingerabdruck auf eine Umerziehungs-Erklärung. Als ich zu mir kam, weigerte ich mich, das anzuerkennen, darum entzogen sie mir den Schlaf und quälten mich geistig. Sie weigerten sich auch, mir meine Briefe auszuhändigen. Als sie mich nicht provozieren konnten, bestimmten sie fünf Gefangene, mich rund um die Uhr zu beobachten und beschränkten mir meine täglichen Betätigungen. Die Gefangenen stöberten oft in meinen Sachen herum, stahlen mir Kleidung und wuschen sich durch Lügen rein.

4. Aufzeigen der Gräueltaten verbessert die Umgebung

Ich habe versucht, die Verbrechen der 9. Brigade bekannt zu machen. Die Wärter fürchteten, dass ich ihre Umerziehungsarbeit stören würde und schickten mich ins Krankenhaus, damit sie freundlich und sorgend erschienen. Ich habe erzählt, dass sie mein Bein gebrochen haben. Um sich vor der Verantwortung zu drücken, schickten sie mich in eine besondere Krankenhausabteilung. Gewöhnliche Menschen können dort nicht hinein, es sei denn, sie haben Verbindungen oder bestechen jemanden. Die Wärter wollten Blutproben, weil meine Nase oft blutete. Ich weigerte mich, stattdessen wollte ich, dass sie mein Bein untersuchten. Sie versuchten jedes Mittel, um mich zu hintergehen und sie wollten nicht, dass mein Bein angesehen würde. Ich kam am 2. Juni 2005 in diese Abteilung. Aber sie nahmen mich nicht auf, weil ich nicht „umerzogen” war. Schließlich nahmen sie mich auf, weil es der Wärter befahl.

Nach zwei Monaten kam ich in die 3. Brigade. Dort blieb ich einen Monat lang und sprach mit der Leiterin Yang. Sie entschuldigte sich dafür, dass sie mich einmal körperlich angegriffen hatte und brachte ihre Achtung für meinen Glauben zum Ausdruck. Jetzt nimmt die 3. Brigade keine standhaften Praktizierenden mehr auf, die sich weigern, „umerzogen” zu werden. Sie wollte mich in die 9. Gefängnisabteilung zurückbringen. Eine Woche in der 9. wurde genehmigt, aber die 9. Gefängnisabteilung weigerte sich mich aufzunehmen. Sie wollten mich nicht mehr haben, weil ich standhaft blieb. Aber schließlich gaben sie nach und ich war bereit, die Unmenschlichkeit erneut zu bekämpfen.

Entlassene Gefangene zeigten die Tatsachen über die Verfolgung im Gefängnis im Internet auf. Dazu die Namen und Telefonnummern. Ausländische Praktizierende fanden also die Namen und Nummern und riefen dort an, um die Praktizierenden zu unterstützen. Sie erzählten dem Gefängnispersonal auch über die karmische Vergeltung. Diese waren erschrocken.

Durch besondere Beziehungen fand ich einen Rechtsanwalt, den ich bat, eine Klage einzureichen. Ich fand auch das Büro des Gefängnismanagements und versuchte, sie wegen Gesetzesverletzungen anzuklagen und weil sie Gefangenen befahlen, Verbrechen zu begehen. Schließlich sprach die Leiterin mit mir und entschuldigte sich. Sie bat mich, den Fall fallen zu lassen und stimmte zu, mich nicht mehr „umzuwandeln”. Sie stimmte auch zu, dass ich aus der 9. Gefängnisabteilung an einen Ort, den ich wünschte, verlegt wurde.

Ich hatte nicht die Absicht, sie zu strafen. Ich hoffte einfach, dass sie zu ihrem eigenen Nutzen keine Verbrechen mehr begehen würde. Was die Wahrheit und Schönheit Dafas angeht, so hoffe ich, dass sie die Gelegenheit nicht versäumen, ihnen zuzuhören. Leider werden manche Menschen nie eine Chance haben oder verdienen es nicht, Dafas Schönheit zu sehen, weil sie unverzeihliche Verbrechen begangen haben und sich an die Ziele der KPC gebunden haben.

Ich gehöre zu eurer Familie. Rechtswidrig gefangen und gequält, war es sehr schwer, euch diesen Brief zukommen zu lassen. Ich glaube, dass ihr meinen Brief und alles, was ich erlitten habe, versteht. Ich hoffe auch, dass meine Verfolgung euch die bösartige Natur der KPC verstehen lässt und dass ihr für euch selbst eine richtige Wahl trefft.

Ich wünsche meiner Familie, dass ihr für immer sicher und wohlauf sein werdet!

Von einer Dafa-Praktizierenden, die ohne rechtliche Grundlage im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang gefangen sitzt.

Im Mai 2006