(Minghui.de) Am 15. Juli 2006 gingen Praktizierende zum Parliament Hill in Ottawa, um mit den Menschen dort über die anhaltende Verfolgung in China zu sprechen. Der 20. Juli ist der siebte Jahrestag der Verfolgung von Falun Gong. Wir sammelten Unterschriften, die die Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime Chinas verurteilen und an die kanadische Regierung appellieren, sich gegen die Verfolgung zu stellen und das Verbrechen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden zu untersuchen.
Vor dem Parliament Hill trafen sich Tausende von Christen, von denen viele die Möglichkeit hatten, sich unsere Schautafel anzusehen. Ich möchte euch von ein paar Erlebnissen berichten, die ich hatte, als ich sie über die wahren Umstände der Verfolgung informierte.
1. „Herr, es tut mir Leid, ich habe dich nicht gut repräsentiert.”
Viele von den Christen, die ich traf, waren gutherzige Menschen. So sahen sich zum Beispiel einige Studenten einer Hochschule die Schautafel an. Sie nahmen die Flugblätter und hörten sich meine Erklärungen an. Alle unterschrieben die Petition. Eine junge Frau sah sich beim Unterschreiben die Bilder der Praktizierenden an, die gefoltert werden. Sie sagte immer wieder: „Das ist falsch.” Zwei Männer stellten gar keine Fragen zu den Hintergründen der Verfolgung, sondern unterschrieben einfach. Ein anderer sagte: „Ich war in China. Ich sah, wie eine ältere Dame auf dem Platz des Himmlischen Friedens meditierte und von der Polizei weggebracht wurde. Sie muss eine Falun Gong-Praktizierende gewesen sein.” Es gab viele solcher Beispiele.
Einige Christen hatten Missverständnisse in Bezug auf uns. Sie wollten mit uns darüber diskutieren, wer der echte Gott ist und zeigten sogar ein sehr radikales Verhalten. Einmal verteilten wir Flugblätter an Passanten. Ein junger Mann stand in der Nähe und war ziemlich aufgebracht. Als ein Christ meinen Flyer nahm, nahm er ihn ihm weg und zerriss ihn. Dann sagte er zu ihm: „Das brauchst du nicht.”
Ich musste etwas unternehmen. Ich sagte zu ihm: „Wieso hast du das gemacht? Du magst es nicht, aber das heißt nicht, dass andere es nicht wollen. Selbst wenn du es nicht wolltest, dass er es liest, hättest du mir den Flyer zurückgeben können. Das ist doch nicht, was Jesus euch beigebracht hat, oder?”
Er erschrak. Obwohl laute Musik spielte, kam meine Stimme laut und klar an. Nicht nur ein paar Christen, die bei ihm standen, hörten mich, sondern auch Passanten. Auch hinter mir hörten ein paar Leute zu.
Ich fuhr fort: „Ich habe die Bibel gelesen. Jesus sagte, dass man die Menschen lieben soll und Probleme mit Liebe lösen soll. Ich respektiere Jesus sehr. Du glaubst, dass der Glaube an Gott der einzige Weg ist, in den Himmel zu kommen. Wenn du wirklich freundlich zu anderen bist, solltest du nicht so unhöflich sein. Du solltest deine freundliche und schöne Seite zeigen. Du solltest auch selbst an deinen Gott glauben. Wenn ich Christ werden würde, würde Gott einen Weg finden, mir seine Großartigkeit zu zeigen und mich an sich glauben lassen.”
Der Mann sah so aus, als würde er sich ein wenig schämen.
„Anhand dessen, was du gemacht hast, kann ich die Liebe Gottes nicht erkennen. Ich denke, Jesus wäre traurig, wenn er das gesehen hätte, denn du zeigtest nicht die Barmherzigkeit, die ein Christ verkörpern soll. Wenn du willst, dass ich die Großartigkeit von Jesus spüren kann, zeig mir bitte deine Barmherzigkeit als Christ.”
„Sieh dir diese Tafel an. Was dort in China passiert, passiert nicht nur uns, sondern auch anderen, die einen Glauben haben. Auch deine christlichen Brüder und Schwestern könnten dies ertragen müssen. Bitte bete für sie, nicht nur für uns, sondern auch für deine Brüder und Schwestern. Bete auch für die, die sich an der Verfolgung beteiligen, damit sie ihr sündiges Verhalten aufgeben, sich ändern und erlöst werden können.
Er war sehr gerührt. Er betete für uns und sagte: „Herr, es tut mir Leid, ich habe dich nicht gut repräsentiert.”
Ich bin sehr glücklich, dass er die Wahrheit erkannt und nach innen gesehen hat.
Andere Christen, die in der Nähe waren, wurden auch berührt. Einer von ihnen ging zu seiner Gruppe, um den anderen zu berichten, was passiert war. Dann kam er zurück und sagte: „Es tut mir Leid, dass mein Bruder euch missverstanden hat. Einige sind euch gegenüber wirklich unfreundlich.”
Ich war gerührt, denn er hatte die Wahrheit erkannt. Ich sagte zu ihm: „Das macht mir nichts aus. Immerhin haben wir Sie. Ich vertraue darauf, dass Sie dabei helfen werden, dieses Missverständnis auszuräumen.” Er antwortete: „Das werde ich sicher tun.”
2. „Ich werde für euch beten.”
Eine junge Frau stand eine ganze Weile vor der Tafel, ohne etwas zu tun. Ich ging zu ihr und fragte sie, warum sie unsere Petition nicht unterschreibe. Sie sagte: „Was ihr tut, ist nutzlos. Menschen können die Verfolgung nicht beenden. Ihr solltet an Gott glauben. Gott und Jesus werden euch helfen, die Verfolgung zu beenden.” Sie fuhr fort, über das Christentum zu sprechen und dass dies der einzig rechtschaffene Glaube sei, der seit langem im Universum wurzele und dass man nicht an Falun Gong glauben sollte.
Ich tadelte sie nicht dafür, sondern trat einen Schritt zurück und sagte: „Die Menschen haben die Freiheit zu wählen, an was sie glauben wollen. Jeder kann seine eigene Entscheidung treffen. Es ist von der Kommunistischen Partei falsch, Menschen dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.”
Diesbezüglich schien sie mit mir überein zu stimmen. Aber weiterhin dachte sie, dass wir Gott bitten müssten, die Verfolgung zu beenden. Er würde über Fähigkeiten verfügen, die wir nicht hätten.