(Minghui.de) Der 19. August 2006 war für Manu wieder ein besonderer Samstag. Um neun Uhr morgens kam sie mit einem Koffer und einem Rucksack auf den Parade-Platz, der im Stadtzentrum der größten Schweizer Stadt Zürich liegt. Dort macht sie mit anderen Schweizer Falun Gong-Praktizierenden einmal im Monat einen Info-Tag.
Vor über einem Monat hatte Manu vielen Falun Gong-Praktizierenden in der Schweiz die Daten der nächsten Info-Tage mitgeteilt, die bereits bis zum Dezember geplant sind. Die anderen Falun Gong-Lernenden brachten nach ihren Möglichkeiten Transparente, Plakate, Tische, Pavillons sowie Infomaterialien in diversen Sprachen, CDs und Musikgeräte für die Vorführung der Übungen. Der Info-Stand wurde dann durch die Bemühungen aller anwesenden Praktizierenden ordentlich aufgebaut.
An einem Pavillon wurde ein dreisprachiges Transparent aufgehängt, auf dem in Chinesisch, Deutsch und Englisch stand: „Organraub an lebenden Menschen durch die Kommunistische Partei Chinas”. Auf dem Tisch lagen Flyer mit unterschiedlichen Inhalten und in verschiedenen Sprachen, beispielsweise was Falun Gong ist; Fakten der bereits sieben Jahre andauernden Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch die KP Chinas, und Untersuchungsberichte von Kanada über den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden durch die KPC. Des Weiteren wurden die „Neun Kommentare über die kommunistische Partei” ausgelegt, welche die böse Natur der KPC entlarven.
Vor dem Info-Tisch lagen große Plakate auf dem Boden. Manche zeigten das gemeinsame Üben von chinesischen Praktizierenden vor der Verfolgung; andere enthüllten die blutige Verfolgung von Falun Gong durch die KPC; wieder andere stellten die Foltermethoden an Falun Gong-Praktizierenden in chinesischen Gefängnissen und Arbeitslagern dar. Das harmonische Bild der meditierenden Menschen steht im krassen Kontrast zu der grausamen Verfolgung. Viele Passanten blieben stehen und wunderten sich, dass solche Brutalität in der heutigen Welt noch existiert. Viele schauten sich jedes Bild genau an und manche knieten sogar mit einem Bein auf dem Boden, um besser zu sehen. Zahlreiche Menschen gingen gleich zum Tisch und gaben ihre Unterschrift gegen die Verfolgung.
Die Praktizierenden, die die Flyer verteilten, holten ab und zu Infoblätter auf Türkisch, Spanisch, Koreanisch oder Japanisch hervor, weil der Parade-Platz in der Bahnhofstraße im Einkaufsparadies in Zürich liegt und viele Touristen aus der ganzen Welt, davon auch viele aus China, dorthin kommen.
Die Chinesen, die die Wahrheit wissen möchten
Manu sowie die andere Praktizierenden sagten mir, dass immer mehr Chinesen die Infomaterialien annahmen: „Früher mieden viele Chinesen unseren Infostand oder schritten mit einer verbissenen Miene an uns vorbei. Manchmal schimpften sie sogar.”
Wieder kam eine Gruppe chinesischer Touristen vorbei. Die Falun Gong-Praktizierende Xiaoyang ging mit einigen Info-Materialien auf sie zu. Diese Touristen hatten jedoch die Materialien schon bekommen. Xiaoyang fragte nach, ob sie schon die „Neun Kommentare über die kommunistische Partei” gelesen hätten. Manche antworteten, dass sie diese bereits in Paris lesen konnten. Eine kurze Unterhaltung inspirierte die Gedanken der Touristen und sie stellten viele Fragen: „Warum verteilen die Falun Gong-Praktizierenden die ,Neun Kommentare über die kommunistische Partei'?” „Schauen Sie mal”, erklärte Xiaoyang, „die Neun Kommentare machen klar, was die KP Chinas ist und enthüllen die Verfolgung der chinesischen Bevölkerung durch die KPC seit ihrer Machtergreifung. Besonders wird geklärt, warum die KPC Falun Gong verfolgt. Wer verfolgt die Falun Gong-Praktizierenden, ist das nicht die KPC? Deshalb verteilen wir die ,Neun Kommentare', damit die Chinesen die böse Natur der KPC erkennen können und nicht mehr von deren Lügen getäuscht werden. Wenn alle Menschen die Wahrheit erfahren würden, könnte die auf Lügen basierende und skrupellose Verfolgung dann noch weiter durchgeführt werden?”
Die Chinesen fragten weiter bezüglich des Gerüchtes, dass Falun Gong die Menschen keine Medikamente einnehmen lasse. Xiaoyang erklärte ihnen: „Falun Gong hat nie behauptet, dass man keine Medikamente nehmen soll. Viele kranke Menschen sind durch das Praktizieren von Falun Gong wieder gesund geworden. Auch unheilbare Krankheiten, gegen die keine Medikamente mehr halfen, sind verschwunden. Solche Menschen brauchen natürlich keine Medikamente mehr.” Als sie das erzählte, zeigte sie auf Ingeborg, eine westliche Praktizierende mit silbernen Haaren, die gerade Flyer verteilte. „Ingeborg ist schon über 60 Jahre alt. Bevor sie Falun Gong zu praktizieren begann, lag sie sieben Jahre im Krankenhaus und konnte kein normales Leben führen. Aber jetzt ist sie so energisch, dass sie sich nicht müde fühlt, selbst wenn sie den ganzen Tag Flyer verteilt. Alle Krankheiten sind verschwunden. Braucht sie noch Medikamente?”
„Aber was ist der Grund für die Selbstverbrennung?” Das ist wieder eine Frage, die bei den chinesischen Touristen häufig auftaucht. Xiaoyang fängt an, die verdächtigen Punkte der Inszenierung aufzulisten, wie beispielsweise woher die Polizisten innerhalb einer Minute so viele Feuerlöscher besorgen konnten; oder wieso das Mädchen Siying noch laut sprechen und singen konnte, nachdem ihre Luftröhre aufgeschnitten wurde. Wäre das nicht ein Wunder im medizinischen Bereich?
„Woher kommen all die Materialien, die ihr verteilt? Warum macht ihr einen Info-Stand? Warum verteilen auch die Westler hier die Infos? ...” Sie stellten Fragen über Fragen und Xiaoyang beantwortete alle. Trotzdem schien es, dass sie noch Fragen hätten, als sie gingen. Xiaoyang sagte mir: „Es macht nichts. Falun Gong ist in 80 Ländern und Regionen verbreitet. Sie werden an ihrer nächsten Station auch noch Falun Gong-Praktizierenden begegnen und Antworten bekommen.”
Passanten geben ihre Unterstützung
Oft fragen viele Passanten: „Wie kann ich Ihnen helfen?” Einige der Antworten, die Falun Gong-Praktizierenden dann geben, sind: „Geben Sie ihre Unterschrift und rufen Sie auf, um der Verfolgung Einhalt zu gebieten. Erzählen Sie Leuten die wahren Umstände, die sie gerade erfahren haben. Schreiben Sie an Regierungsbeamte, Abgeordnete, Medien und bitten Sie um deren Hilfe, gemeinsam diese Verfolgung an guten Menschen zu beenden.”
Als die Menschen erfuhren, dass die KP Chinas seit mehreren Jahren den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden durchführt, sagten sie, dass das wirklich grauenhaft sei. Mancher fragte: „Werden solche Organe auch den Schweizern transplantiert? Das ist echt furchtbar und noch grausamer als Hitler damals. Ich möchte für das Ende der Verfolgung unterschreiben.”
Der reichhaltige Urlaub
Nicht alle Teilnehmer des Info-Tages kamen aus der Schweiz. Erik ist ein deutscher Praktizierender, der von Berlin nach Zürich gekommen war, um seine Schwester zu besuchen. Er hatte in Warschau von drei Schweizer Praktizierenden erfahren, dass es am 19. August in Zürich einen Info-Tag gebe. Er meinte, dass es ein reichhaltiger Urlaub sei. Er hatte die Familie seiner Schwester besucht, mit den Schweizer Praktizierenden zusammen geübt und jetzt auch beim Info-Tag mitgemacht.
Bevor er Falun Gong praktizierte, ging er - wenn er nach Zürich kam oder Urlaub machte - auf den Berg in der Umgebung und an den See, um der Natur näher zu kommen, oder er geht ins Museum. Und seit er Falun Gong praktiziert, kann er auch in der Stadt, wo viel los ist, einen ruhigen inneren Zustand bewahren. Wenn er im Urlaub nicht die wahren Umstände erklären kann, und nicht an einem Info-Tag teilgenommen hat, fühlt er sich, als würde ihm etwas fehlen. Denn er hat von Falun Dafa profitiert und hofft, dass diese Verfolgung bald beendet wird. Er hofft, dass noch mehr Menschen sich über die Wahrheit von Falun Gong informieren und fand den Info-Tag am Samstag einen guten Abschluss seines Urlaubs in Zürich.
Warum macht man solche Info-Tage? Manu antwortete: „Der Zweck des Info-Tages ist, dass wir mehr Menschen auf die Verfolgung in China aufmerksam machen.” Das Praktizieren von Falun Gong ist vorteilhaft für Körper und Geist; insbesondere verändert sich der Charakter sehr. Manu nimmt sich nicht mehr jede Kleinigkeit zu Herzen und wird immer geduldiger; dadurch ist die Beziehung mit ihrem Mann harmonischer geworden. Deshalb kann sie nicht über die wahnsinnige Verfolgung ihrer Mitpraktizierenden in China schweigen und darüber hinwegschauen.
Manu und die anderen Falun Gong-Praktizierenden merkten, dass die Passanten durch die Aufklärung der Wahrheit bei den immer wiederkehrenden Info-Tagen nicht mehr so apathisch wie früher seien, sondern dem Ganzen mehr Aufmerksamkeit schenkten, und dass immer mehr die Informationsmaterialien annehmen und die wahren Umstände erfahren möchten. Manche sagten, dass sie beim Einkauf gründlich darüber nachdenken würden, ob sie die billigen Produkte kaufen, die in China, eventuell in Arbeitslagern hergestellt werden. Manche möchten auch die Übungen lernen.
„Solche Info-Tage werden wir immer so weiter machen, bis die Verfolgung beendet wird!”, sagte mir Manu mit Entschlossenheit, bevor wir uns verabschiedeten.