(Minghui.de) Ich weiß nicht warum, aber ich fühlte immer, dass der Meister auf mich, eine Person mit Schicksalsverbindung, wartete. Ende 2003 begab ich mich schließlich auf den Weg der Kultivierung.
1998 war mir bereits klar, „Falun Dafa ist gut”. 1999 erhielt ich mehrere Dafa-Bücher, aber aus verschiedenen Gründen begann ich noch nicht mit der Kultivierung. Nachdem die Verfolgung von Falun Dafa am 20. Juli 1999 begann, wurde meine Familie von der überwältigenden und weit verbreiteten Propaganda und Verleumdung der bösartigen Kommunistischen Partei Chinas (KPC) betrogen, deshalb zwangen sie mich, meine Dafa-Bücher abzugeben. Aber im Geheimen versteckte ich mehrere Bücher, um sie später, als ich Dafa lernte, zu benutzen.
Weil ich von klein auf schon sehr begabt war und in der Schule immer gute Noten bekam, wurde ich von den anderen ständig gelobt. Infolgedessen bildete ich die Anschauung, dass ich sehr fähig sei und andere „auf mich hören müssten”. Egal, was ich tat, ich wollte immer, dass die anderen wissen, wie gut ich etwas gemacht hatte und wie fähig ich war, wie der Meister im Zhuan Falun sagte:
„...mancher Eigensinn ist ihnen schon zur zweiten Natur geworden und sie merken ihn auch nicht. Die Geltungssucht kann sich überall zeigen, auch bei guten Taten kann sie sich zeigen. Wenn einer im Alltag ein bisschen Vorteile bekommt, bei denen es um Ruhm oder Reichtum geht, posaunt er das herum und hängt es an die große Glocke: Ich bin tüchtig, ein Starker.” (Li Hongzhi, „Geltungssucht”, Lektion 6, Zhuan Falun)
Da ich auch mit meinen Leistungen am Arbeitsplatz sehr zufrieden war, gab ich häufig absichtlich oder unabsichtlich damit an. Als ich jedoch mit der Kultivierung begann, kam es oftmals vor, dass meine Familie meine Angeberei kritisierte, worüber ich mich sehr ärgerte. Am Anfang war ich nicht einsichtig und dachte, dass ich doch tatsächlich so fähig sei. Später erkannte ich, dass mir der Meister durch meine Familie helfen wollte, meinen Eigensinn der Angeberei zu beseitigen. Nach einer gewissen Zeit nahm ich dann allmählich die Kritik meiner Familienmitglieder an und überprüfte oftmals mein Verhalten, um zu erkennen, ob ich irgendwie prahlte, wenn ich etwas sagte. Nach einer Weile war ich der Meinung, dass ich diesen Eigensinn mehr oder weniger losgelassen hatte, deshalb weigerte ich mich, die Kritik der anderen anzunehmen. Zu dieser Zeit ereignete sich Folgendes:
Eines Tages kamen meine Kollegin und eine Cousine zu Besuch. Ich bereitete ein Abendessen für uns zu. Meine Cousine nahm den Hula-Reifen meiner Tochter und ließ ihn kreisen. Meine Kollegin lobte sie: „Hui! Sie ist echt gut.” Ich drehte noch nicht einmal meinen Kopf und sagte: „Das ist überhaupt nichts. Ich kann es viel besser, denn ich bin damit groß geworden.” Das anschließende Gespräch mit meinem Besuch bestand ausschließlich daraus, dass ich mit meinen Leistungen prahlte und damit angab, wie nett, aufrichtig und so weiter ich doch sei.
In dieser Nacht hatte ich einen sehr lebhaften Traum: Meine Cousine ließ in meiner Wohnung den Hula-Reifen kreisen. Der Meister zeigte auf meine Cousine und sagte: „Wie großartig sie sich dreht!” Ich erwiderte: „Ich kann das auch und zwar noch viel besser als sie.” Der Meister antwortete: „Dann zeig mal.” Ich nahm den Hula-Reifen und begann, ihn kreisen zu lassen, aber der Reifen war auf der einen Seite leicht und auf der anderen Seite schwer und fiel prompt hinunter. Als ich es erneut versuchte, fiel es wieder zu Boden und ich brachte nicht einmal eine Drehung zustande. Ich drehte mich um, schaute den Meister an und dachte: „Dies muss der Meister verursacht haben.” Der Meister schaute mich gütig an und lächelte, sagte jedoch kein Wort. Ich verstand sofort. Der Meister sah eine bemitleidenswerte Jüngerin, die noch an diesem Eigensinn hing und wies mich in einem Traum darauf hin.
Nachdem ich aufgewacht war, musste ich bitterlich weinen. Ich war froh, den barmherzigen und hochgeachteten Meister in meinem Traum zu sehen, aber gleichzeitig sorgte ich mich, weil ich diesen Eigensinn noch aufgeben musste. (Zweifellos habe ich noch verschiedene andere Eigensinne; ich kann sie spüren.) Ich war beschämt darüber, was der Meister für mich getan hatte. Wenn man bedenkt, wie viel der Meister für jeden von uns übernommen und ertragen hat, dass er sich ständig um uns kümmert, uns auf unserem Pfad der Kultivierung erinnert und auf uns wartet, bis wir aufrichtig gehen und den Maßstab erreichen - und was habe ich gemacht? Obwohl ich mich ständig korrigiere, wenn es mir möglich ist, in entscheidenden Momenten kann ich meinen Eigensinn trotzdem nicht loslassen, wie auch die Gefühle, besonders die Gefühle zu meinen Kindern. Einmal fragte mich meine achtjährige Tochter: „Mama, wenn du die Vollendung erreicht hast und weg gehen darfst, und ich sage zu dir: 'Bitte dreh dich um und schau mich ein letztes Mal an!', wirst du zurück blicken?” Sie wollte damit sagen, dass wenn ich zurück blicke, ich herunterfallen werde. Ich war sprachlos.
Ich habe den Meister noch nie gesehen, aber jedes Mal, wenn ich an den Meister denke, kommen mir die Tränen. Ich weiß, dass diese Tränen Tränen der Dankbarkeit von den Lebewesen tief in mir sind, die Dankbarkeit für Dinge, die niemals zurückbezahlt werden können.
Mitpraktizierende, nur wenn wir unseren restlichen Weg gut und aufrichtig gehen, können wir den Kummer des Meisters vermindern, weniger Bedauern hinterlassen und mit dem Meister gehen, sobald die Zeit gekommen ist.