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Britische Zeitung Yorkshire Post: Großmutter von Chinesen gefoltert alles aufgrund ihres Glaubens (Foto)

11. September 2006 |   Chris Bond

(Minghui.de)


Text unter dem Foto: Protest: Polizisten in Zivil führen 2001 einen Unterstützer von Falun Gong vom Platz des Himmlischen Friedens in Peking ab

Falun Gong ist eine spirituelle Bewegung, welche einst fast 100 Millionen Anhänger in China hatte. Aber seitdem es durch die Regierung verboten wurde, wurden Tausende von Praktizierenden gefoltert und sogar getötet.

Zhen sitzt in der Ecke des Sofas. Wenn sie sich zurücksetzt, dann muss man befürchten, dass ihre zierliche Figur fast vollständig verschluckt wird. Wenn man der sanft sprechenden Großmutter zuhört, ist es schwer zu begreifen, wie irgendjemand es schafft, diese Frau zu verletzen - sie haben es aber getan.

Die 66-Jährige behauptet, dass sie geschlagen und zwangsernährt wurde und unter einer Elektroschocktherapie durch die chinesische Polizei gelitten hätte - alles aufgrund ihres Glaubens. Zhen ist allerdings eine der Glücklichen; sie ist noch am Leben.

Laut des Falun Dafa (Falun Gong) Informationszentrums wurden mehr als 2.300 Anhänger der Meditationspraxis während der Haft in China geschlagen und zu Tode gefoltert, obgleich Amnesty International glaubt, dass die Anzahl der Inhaftierten sich auf Zehntausende belaufen könnte.

Die chinesischen Behörden haben wiederholt alle Anschuldigungen von Brutalität und Mord abgelehnt und wiesen kürzlich beunruhigende Berichte über einen „Organraub» zurück, - aber worum handelt es sich nun eigentlich bei Falun Gong?

Die Meditationspraxis, ähnlich dem Tai Chi, basiert auf den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und bezieht dabei eine Reihe von geordneten Übungen ein. Es wurde 1992 in China eingeführt und hatte innerhalb von sieben Jahren nicht weniger als 100 Millionen Anhänger.

Unter ihnen war auch Zhen. Bevor ein Freund ihr Falun Gong vorstellte, behauptet sie, dass sie unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen gelitten hätte, einschließlich Blutarmut, einer Hautentzündung und Hepatitis, was sie dazu zwang, in Frührente zu gehen. Allerdings verschwanden, sagt sie, innerhalb weniger Monate, in denen sie Falun Gong übte ihre Leiden.

„Nach sechs Monaten wurde ich ein komplett neuer Mensch”, sagt sie. Zhen war nicht die einzige, die durch Falun Gong eine Veränderung in ihrem Leben erfuhr und andere Familienangehörige dazu ermutigte, es auch zu praktizieren. Doch als die Beliebtheit stieg, wurden die chinesischen Behörden zunehmend nervöser und glaubten, es wäre eine wachsende Kultbewegung. So verbannten sie 1999 Falun Gong aus der Öffentlichkeit.

Seitdem hat die kommunistische Regierung alles daran gesetzt, die Bewegung systematisch zu eliminieren. Sie sperrten Tausende von Falun Gong Praktizierenden in „Erziehungszentren” ein, wo die Inhaftierten „rehabilitiert” werden. Viele Leute, wie Zhen, übten weiterhin Falun Gong, und trotz der Risiken schloss sie sich Mitpraktizierenden an, um in Peking gegen das Verbot zu appellieren - nur um verhaftet zu werden.

„Sie wandten viele Foltermethoden an uns an. Sie schlugen uns zusammen und behandelten uns mit Elektroschocks, und ich wurde 22 Tage lang eingesperrt”, sagte sie. „Es wurden so viele verhaftet, dass nicht mehr genug Platz da war, sodass sie schließlich Leute, die über 60 waren, freilassen mussten, und ich durfte heraus.”

Einige Tage später wurde sie darüber informiert, dass sie insgeheim verurteilt worden war und dass die Polizei käme, um sie abzuführen.

„Ich verließ mein Zuhause zwei Stunden, bevor die Polizei ankam”, sagte sie. „Sie hinterließen die Nachricht, dass ich nach Hause kommen und mich ,umerziehen' (Falun Gong aufgeben) lassen müsse oder sie würden mich verhaften.”

Gemeinsam mit ihrem Ehemann versteckte sie sich mit ihren Verwandten für nicht weniger als ein paar Monate an einem Ort, bis ein Freund ihr von einer verlassenen Wohnung erzählte, wo sie bleiben konnten.

„Ich lernte sicher zu leben. Ich grub im Wohnzimmer hinter einem Schuhständer ein Loch in die Wand, und wir lebten im Nebenzimmer. Auf diese Weise, wenn jemand in die Wohnung kam, würde dieser nur Staubschicht sehen und nicht glauben, dass jemand hier wohnen würde”, sagte sie über einen Dolmetscher.

Für die nächsten zwei Jahre lebten sie in einem Einzelzimmer. „Ich musste auf Zeitungspapieren auf dem Boden unter einer Decke schlafen, da dort ein Fenster war. Wenn jemand reingeschaut hätte, hätte er nur das leere Bett gesehen.”

„Weil die Situation sehr gefährlich war, musste ich tröpfchenweise das Wasser auffangen, damit es keinen Lärm machte. Außerdem konnte ich die Toilette nur einmal am Tag runterspülen, während die anderen Leute schliefen.”

„Wir mussten das Fenster die ganze Zeit hindurch geschlossen halten, sogar im Sommer, als das Wetter sehr heiß war. Im Winter gab es keine Heizung und die Außentemperatur betrug -20°C.”

Weil ihre Rente nicht mehr ausgezahlt wurde, mussten sie mit ihren wenigen Ersparnissen überleben. „Wir hatten in dieser Zeit kein Gemüse und weil wir so wenig Geld hatten, hungerten wir oft. Es fühlte sich an, als ob wir zu lebenslänglich verurteilt worden wären.”

Mit der Hilfe von Freunden und Verwandten war das Ehepaar in der Lage, zwei Reisepässe für £5000 zu kaufen - Geld, das vom Verkauf der Wohnung der Familie stammte.

Im letzten Oktober kamen sie als Flüchtlinge nach Großbritannien, wo ihre beiden Söhne jetzt leben. Im Mai wurde ihnen Asyl gewährt.

Aber obwohl Zhen, die ihren Namen geändert hat, um ihre Familie zu schützen, dankbar dafür ist, ihrem Albtraum entkommen zu sein, hat sie immer noch Verwandte in China, darunter eines ihrer zwei Enkelkinder.

„Ich bin eine der Glücklichen”, sagt sie. „Die meisten meiner Mitpraktizierenden, die mit mir zusammen geübt haben, wurden zusammengeschlagen oder getötet und einige von ihnen verschwanden, und wir wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist.”

Darum reisen sie und eine Gruppe Mitpraktizierender durch das Land, um auf die Verfolgung von Falun Gong Anhängern in ihrem Heimatland aufmerksam zu machen.

Diese Verfolgung hat zu Anschuldigungen geführt, dass Falun Gong Praktizierenden die Organe entnommen werden.

Entsetzliche Fotografien, herausgeschmuggelt aus China, zeigen die verletzten und misshandelten Leichname von angeblichen Opfern ohne Augen und mit Einstichen, die zeigen, wo Organe entfernt wurden.

Letzten Monat veröffentlichten Kanadas früherer Staatssekretär David Kilgour und der internationale Menschenrechtsanwalt David Matas einen Bericht über diese Anschuldigungen und kamen zu dem Schluss, dass es den groß angelegten Organraub immer noch gibt.

Dies wird von den Chinesen geleugnet. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft sagte, dass es keine Verfolgung von Falun Gong gebe und dass Geschichten über den Organraub bloß von den Praktizierenden verbreitete Propaganda sei.

„Dies ist eine von Falun Gong gemachte große Lüge”, sagte er. „Falun Gong ist in China verboten, und um außerhalb Chinas zu überleben, müssen sie dann und wann große Lügen verbreiten.”

Edward McMillan-Scott ist Vizepräsident des Europaparlaments und einer von sechs Europaabgeordneten, die Yorkshire und Humber vertreten; er hat mit früheren Falun Gong Gefangenen gesprochen.

Er beschrieb die Behandlung ihrer Anhänger in China als „eine der grausamsten religiösen Unterdrückungen in der menschlichen Geschichte”.

Der MEP von Tory glaubt ebenfalls, dass es jetzt eine internationale Untersuchung der Anschuldigungen zu der Brutalität und dem Organraub geben muss.

Bis dies geschieht, fürchten Menschenrechtsaktivisten, dass Falun Gong Praktizierende weiterhin verfolgt werden.

Es könnte eine auftauchende Supermacht sein, aber in der Volksrepublik China scheinen noch nicht einmal Großmütter sicher zu sein.

Chris.bond@ypn.co.uk

*Für weitere Informationen besuchen Sie die Website des Falun Dafa Informationszentrums auf www.faluninfo.net


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200609/33663.html