(Minghui.de) Journey to the West ist einer der berühmtesten Werke in der klassischen chinesischen Literatur. In diesem Buch führt der Tang Mönch seine drei Jünger in das westliche Paradies und kam nach vielen Schwierigkeiten und Hindernisse zur Vollendung. Einige Leute verstehen es als eine fiktionale Geschichte. In der Vergangenheit gab es einen echten Tang Mönch, der sein Leben riskierte und tausende Meilen von China nach Indien wanderte, um die buddhistischen heiligen Schriften nach China zurückzubringen. Seine Reise war gleichzeitig der Kultivierungsprozess eines Kultivierenden, welcher schließlich Leben und Tod loslassen konnte.
1. Im Alter von 13 Jahren ein Du Mönch werden
Tang Mönch war auch bekannt unter dem Namen Tang Sanzang. Bevor er Mönch wurde, war sein Name Chen Wei. Er wurde in der Gemeinde von Houshi im Bezirk Luo, Provinz Henan, geboren. Die meisten historischen Aufzeichnungen zeigen, dass er 600 n.Chr. geboren wurde. Andere historische Aufzeichnungen sagen wiederum, dass er 602 n.Chr. oder 596 n.Chr. geboren wurde. Er starb 664 n.Chr. Sein buddhistischer Name war Xuanzang. Deshalb wurde er auch der Fa-Meister Xuezang genannt.
Chen Weis Vater war ein treuer Schüler des Konfuzianismus und hatte vier Söhne. Chen Weis zweitältester Bruder wurde Mönch, als er noch jung war. Er trug den buddhistischen Namen Changjie und kultivierte sich im Jingtu Tempel in Luoyang. Chen Wei war der jüngste in der Familie. Als kleines Kind war er sehr klug und talentiert. Sein Äußeres und seine Handlungen unterschieden sich auch von denen eines normalen Kindes. Als er acht Jahre alt war, folge er seinem Vater, um von ihm zu lernen. Er lernte fleißig und unermüdlich. Einmal erzählte ihm sein Vater eine Geschichte über Kong Rong, wie dieser sich von seinem Sitz erhob, um den Älteren Respekt zu erweisen. Sobald Chen Weis die Geschichte hörte, erhob er sich auch von seinen Stuhl. Sein Vater fragte ihn nach dem Grund. Er antwortete: „Kong Rong erhob sich von seinen Sitz, um den älteren Leuten Respekt zu erweisen. Nun gibt Vater mir eine Lektion. Wie kann ich es da wagen mich hinzusetzen?” Sein Vater lobte ihn.
Darüber hinaus hatte Chen Wei einen besonderen Charakter, als er jung war. Er spielte nicht mit ungehorsamen Kindern und interessierte sich nicht für Gerüchte oder für schmeichelhafte Wörter. Oft folgte er seinem zweitältesten Bruder Changjie, um buddhistische Literatur zu studieren.
Während der Sui und Tang Dynastie war der Buddhismus sehr beliebt. Die Regierung führte ein sehr strenges Prüfungssystem an diejenigen durch, die ihr Zuhause verließen und sich im Tempel kultivieren wollten. Jene, die Mönche werden wollten, mussten an der von der Regierung organisierten Prüfung teilnehmen. Nur diejenigen, die die Prüfung bestanden, wurden als Mönche akzeptiert und erhielten den Titel „Du Mönch” („Du” bedeutet „gerettet worden” auf chinesisch). Im 10. Jahr der Herrschaft des Kaiser Yang von der Sui Dynastie (614 n.Chr.) kündigte die Regierung an, dass sie nach zehn Du Mönchen suchten. Zu dieser Zeit war Chen Wei gerade mal 13 Jahre alt und hatte noch nicht das Alter erreicht, um ein Du Mönch zu werden. Er durfte noch nicht einmal den Prüfungsplatz betreten. Er war sehr enttäuscht und ging um den Prüfungsplatz herum und wollte nicht gehen. Der Hauptprüfer war der Minister Zheng Shanguo, der ein Laien Buddhist war. Als er von Chen Wei hörte, rief er ihn für ein Gespräch herein. Zheng Shanguo meinte, dass Chen Wei, trotz seiner Jugend, sanft und gebildet war und sich von den gewöhnlichen Menschen unterschied. Zheng Shanguo fragte ihn: „Warum willst du Mönch werden?” Chen Wei antwortete: „Mein Wunsch ist es auf langer Sicht ein Tathagata zu werden und auf kurzer Sicht dem Buddhagebot Ehre zu erweisen.” Obwohl er sehr jung war, waren seine Worte ausgezeichnet und das verschlug dem Prüfer für lange die Sprache. Zheng Shanguo machte eine Ausnahme und erlaubte Chen Wei Mönch zu werden. Später sagte Zheng zu anderen: „Es ist schwierig einen feinen Bambus zu finden. Wenn diesem Jungen erlaubt wird, ein Mönch zu werden, wird er eine berühmte Person in der Buddhaschule sein!”
2. Das eigene Leben riskieren, um die buddhistischen heiligen Schriften zurück zu bringen
Als Mönch verbrachte Fa-Meister Xuezang eine Zeitlang damit die buddhistischen heiligen Schriften zu lernen und verschiedene Tempel zu besuchen. Er hatte das Gefühl, dass die Vorträge, die er über die letzten Jahre an verschiedenen Orten hörte, nicht miteinander übereinstimmten. Der Grund dafür war, dass unterschiedliche Schulen und verschiedene Zweige, jeweils andere Antworten zu bestimmten Fragen hatten. In der Tat war der Unterschied sehr dramatisch. Er hatte das Gefühl, dass es zu schwierig war die Unterschiede auszugleichen und beschloss nach Indien zu reisen und die wahren buddhistischen heiligen Schriften zurückzubringen.
Im ersten Jahr der Zhenguan Tang Dynasty (627 n.Chr.) beschloss Xuanzang nach Indien zu reisen, um die wahren buddhistischen heiligen Schriften zurück zu bringen. Doch zu jener Zeit wurde die Tang Dynastie gerade gegründet. An der Grenzregion gab es Unruhen und die Regierung erließ strenge Ausreisebeschränkungen. Zweimal legte er einen Antrag vor, um nach Indien zu reisen und jedes Mal wurde es abgelehnt. Schließlich hatte er keine Wahl, als sich aus dem Land heraus zu schleichen.
Bald brach eine Hungersnot aus. Die Regierung erlaubte den Bürgern ihre Häuser zu verlassen und woanders Arbeit zu finden. Xuanzang nutzte die Gelegenheit aus, um die Hauptstadt von Changan zu verlassen und Richtung Westen zu reisen. Er wanderte durch die Städte Qinzhou und Lanzhou und kam schließlich an der Grenzstadt von Liangzhou an. Dort traf er den Mongolen Shi Pantuo, der ein Experte in Kampfkunst war und sein Stadtführer wurde. Sie schliefen am Tag und setzten ihre Reise in der Nacht fort, um über den Yumen Pass aus dem Land zu gelangen. Als sie außerhalb des Yumen Passes waren, sagte Shi Pantuo, dass es für ihn zu anstrengend wäre zu Fuß so eine lange Strecke zu hinter sich zubringen, deshalb wollte er ihn allein weiter gehen lassen. Er wies auf die Standorte einiger Schutzforten außerhalb der Grenze hin und bat Xuanzang darum vorsichtig zu sein.
Kurz danach wurde Xuanzang von einer Grenzwache geschnappt, eingesperrt und verhört. Auch der Wachbeamte war ein Laien Buddhist. Als er Xuanzang zuhörte und sah, wie standhaft er war, entließ er ihn. Xuanzang begann Tag und Nacht zu Fuß zu gehen und schaffte es dennoch nicht aus der Wüste, die 400 Kilometer weit war, herauszukommen.
Er war körperlich am Ende und fiel vor Durst in Ohnmacht. Eine kühle Brise weckte ihn auf, so dass er weiterging. Dann passierte ein Wunder: Ein Stück grünes Land erschien inmitten der trostlosen Wüste. Xuanzang trank Wasser von einem Brunnen und überlebte. Es ist sehr schwer seine Leiden, die er ertrug, in Worte zu fassen. Ein Absatz aus dem „Journey to the West” kann es am besten veranschaulichen: „Keine Vögel fliegen am Himmel und keine Tiere befinden sich auf dem Boden. Kein Gras und keine Bäume können wachsen und keine Menschenseele ist hier. Manchmal werden Sand und Steine in einem Tornado aufgewirbelt und manchmal regnet es in Strömen und dann wieder brüllende Hitze. Es gibt weder Wasser noch Nahrung. Man verliert das Bewusstsein und wacht auf. Vor einem ist ein Stapel Knochen von toten Körpern oder kaputten Schwertern vom Krieg. Manchmal sind dort böse und unheimliche geisterhafte Bilder.”
Nachdem Xuanzang die Wüste durchlief, kam er zum Königreich Gaochang. Qu Wentai, der König von Gaochang, war ein gläubiger Buddhist. Als er von Xuanzang hörte, schickte er einen Boten aus, um ihn zu begrüßen. Sobald er Xuanzang traf, erwies er ihm seine Achtung und Bewunderung. Er hielt für ihn eine Zeremonie und nannte ihn Bruder. Der König wollte Xuanzang dazu bringen in Gaochang zu bleiben und sagte: „Wenn du unbedingt weitergehen willst, muss ich dich nach China zurückschicken.” Xuanzang trat aus Protest in den Hungerstreik und weigerte sich bei Gaochang zu bleiben. Schließlich war der König von seiner Entschlossenheit berührt und ließ ihn gehen. Der König schickte auch 20 oder 30 Soldaten als Begleitung mit und schenkte ihn viele Pferde und wertvolle Sachen. Darüber hinaus schrieb der König einen persönlichen Brief an die Könige der Nachbarländer, in der er sie darum bat Xuanzang gut zu behandeln.
Xuanzang setzte seine Reise westwärts entlang der Südseite des Tianshan Berges fort. Er passierte das westliche Hochland, ging durch Afghanistan und kam am Königreich Jiashiminuo (das heutige Kaschmir) an. Die Straßen dahinter waren noch schwieriger zu begehen. Er musste über Berggipfeln steigen, die das ganze Jahr durch mit Schnee bedeckt waren und riesige trostlose Wüsten durchqueren. Er führte sein weißes Pferd und ging durch die engen Straßen auf den eisigen Bergspitzen. Bei jedem falschen Schritt würde er in den Abgrund fallen. Es gab noch eine Gruppe von Kaufleuten, die mit Xuanzang reisten. Gelegentlich erfroren einige Kaufleute zu Tode oder sie fielen in die Tiefe. Im „Journal of Xuanzang” schrieb er: „Ich wage es noch nicht einmal herunterzuschauen, weil dort so viele Leichen liegen, die durch die Kälte umgekommen sind.” Während dieses schwierigen Kapitels seiner Reise, traf Xuanzang auf viele Gefahren. Er benötigte sieben Tage und Nächte, um den Berggipfel zu überwinden. Schließlich erreichte er Indien.
3. Hinweise von Bodhisattva bekommen und unter einem höheren Mönch lernen
Nach zwei Jahren der beschwerlichen Reise in Richtung Indien, passierte Xuanzang 110 Länder. Schließlich kam er während des dritten Jahres von Zhen Guan, an der nordwestlichen Region von Indien an. Er reiste durch die indischen Städten Jiashimiluo und Jiantuoluo und lernte die Xiaosheng (oder Hinayana) buddhistischen heiligen Schriften von einem örtlichen Meister. Um ein besseres Verständnis der buddhistischen Theorie zu bekommen, lernte er die Feituo Philosophie von einem brahmanischen Gelehrten. Er lernte auch Sanskrit, um dessen Forschung in der alten buddhistischen Literatur auf Sanskrit betreiben zu können. Er lebte in der Region für zwei bis drei Jahre. Dann reiste er in die mittlere Region von Indien weiter.
Als Xuanzang dabei war den Gangesfluss zu überqueren, traf er auf Räuber. Als sie sahen wie gut aussehend und elegant er war, wollten sie ihn als Opfergabe für die Götter töten, damit diese sie segneten. In dem gefährlichen Moment blies plötzlich ein starker Wind begleitet von Blitz und Donner. Der Himmel verdunkelte sich, Sand flog in die Luft und Steine rollten auf den Boden. Die Räuber wurden aschfahl im Gesicht. Sie wagten es nicht mehr etwas zu sagen, weil sie dachten, dass sie die Götter erzürnt hätten. Sie fragten wer Xuanzang war. Als sie erfuhren, dass er ein Mönch aus China war, knieten sie sich nieder und baten um Vergebung. Sie versprachen ihre böse Handlung wieder gut zu machen und von nun an gut zu sein. Die Nachricht verbreitete sich schnell und machte Xuanzang sowie in der Ferne als auch in der näheren Umgebung berühmt.
Der Lalantuo Tempel war ein berühmter Buddhatempel inmitten von Indien. Es war auch eine Einrichtung, die in ganz Indien buddhistische Lehren auf höchster Ebene, anbot. 13.000 buddhistische Praktizierende lebten innerhalb des Tempels. Unter ihnen waren sehr viele buddhistische Mönche und Gelehrte auf hohen Ebenen. Als Xuanzang den Tempel betrat, kamen vier Mönche auf hohen Ebenen aus dem Lalantuo Tempel heraus und begrüßten ihn. Über 200 Mönche und tausende alltägliche Buddhisten standen auch draußen in einem Kreis, um ihn zu empfangen.
Xuanzang wurde ein Schüler von Jiexian, der Abt des Tempels. Der Abt war 100 Jahre alt und der Leiter des Buddhismus in Indien. Er wurde von dem König in Indien sehr respektiert. Obwohl er sehr weise und klug war, litt er unter einer seltsamen Krankheit, die ihn gelegentlich überfiel. Dann hatte er so viele Schmerzen, dass er lieber Sterben würde. Eines Nachts erschienen drei Bodhisattvas in seinem Traum. Eine war Wenshu Bodhisattva in der Farbe Gold, die andere war Guanyin Bodhisattva in der Farbe Silber und die dritte war Puxian Bodhisattva in einer Kristallfarbe. Puxian Bodhisattva sagte ihm: „Du warst in deinem vorherigen Leben ein König in diesem Land. Weil du so viele Wesen getötet hast, musst du den Schmerz in diesem Leben als Ausgleich erleiden. Obwohl es sehr schmerzvoll war, sollst du nicht den Wunsch haben zu sterben. Von nun an bis in drei Jahren, wird ein Mönch aus China nach Indien kommen um das Gebot zu erhalten. Du sollst ihn lehren, was du weißt, so dass er die Lehren in China verbreiten kann. Auf diese Weise wird dein Karma beseitigt und dein Schmerz wird verschwinden.” Nach diesem Traum wartete Jiexian eifrig auf die Ankunft des Tang Mönches. Als Xuanzang schließlich ankam, spürte Jiexian, dass er in seinem Traum die Wahrheit gesehen hat. Er war sehr glücklich und lehrte Xuanzang alles, was er wusste. Er arrangierte auch, dass Xuanzang außerhalb des Tempels lernen konnte und von unterschiedlichen Meistern mehrere Jahre lang lernte.
Xuanzang verbrachte insgesamt 17 Jahre in Indien, darunter fünf Jahre im Lalantuo Tempel. Zu dieser Zeit versammelten sich viele buddhistische Gelehrte dort. Er wollte nach China zurückkehren, um sein Wissen zu verbreiten. Im Januar des 19. Jahres von Zhenguan (645 n.Chr.) kehrte er schließlich nach einer langen Reise nach Changan zurück. Hunderte von Regierungsbeamten mit tausenden von Menschen hießen ihn in Changan willkommen. Sie veranstalteten ein großes Fest, das in dieser Form noch nie zu vor gesehen wurde.
Xuanzangs außergewöhnliche Reise lenkte die Aufmerksamkeit des Kaisers Taizong von der Tang Dynastie auf sich. Der Kaiser traf ihn persönlich und bat ihn darum die Dinge, die er auf seiner Reise gelernt hatte niederzuschreiben, damit auch andere von ihm lernen können. So schrieb Xuanzang das „Journey to the West” von Sanzang Mönch der Tang Dynastie. Das ganze Buch umfasste 12 Bände und beinhaltete die persönlichen Erfahrungen, die Xuanzang in 110 Länder gemacht hatte und von 28 weiteren Ländern und Regionen, von denen er gehört hatte.
Vom 19. Jahr des Zhenguan (645 n.Chr.) an, konzentrierte sich Xuanzhang auf seine Übersetzungen der buddhistischen heiligen Schriften. In den nächsten 19 Jahren übersetzte er mehr als 1.000 Bände buddhistische heilige Schriften. Zur gleichen Zeit übersetzte er auch das berühmte alte chinesische philosophische Buch „Dao De Jing” von Lao Zi in Sanskrit und machte die Verbreitung von Lao Zis Lehren in Indien möglich.
Ein Jahr nachdem er seine Übersetzungsarbeiten beendete, verschied er im Februar 664 n.Chr. im Yuhua Tempel in Tongchuan von der Welt. Seine sterblichen Überreste wurden laut Befehl des Kaisers nach Changan zurückgeschickt und dort begraben. Bei seiner Beerdigung wiesen ihm Millionen von Menschen aus den Regionen im Umkreis von 250 km der Hauptstadt Respekt. 30.000 Menschen verbrachten die Nacht neben seinem Grab, um ihn zu ehren.