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Sandiego.indymedia.org: Organraub in China

24. September 2006

(Minghui.de)

Sichtweise des Monitors (Leitartikel) 05.09.2006 07:17

Dies ist ein ausgezeichneter Leitartikel des angesehenen Christian Science Monitor.

Ein Bericht von zwei angesehenen kanadischen Menschenrechtsaktivisten, der heute im Monitor und vielerorts publiziert wird, klagt China an, dass es seit 1999 „eine große, jedoch unbekannte Anzahl von politischen Falun Gong-Gefangenen” umbringt und ihre Organe - Herzen, Nieren, Lebern, Augenhornhäute - zu hohen Preisen an Ausländer verkauft.

Schlagzeile: Organraub und die Öffnung Chinas

Nebenzeile: Sichtweise des Monitors (Leitartikel)

Datum: 3. August 2006

Christian Science Monitor

China beeilt sich, um die Welt als Gastgeber der Olympischen Spiele 2008 willkommen zu heißen. Dieses Ereignis wird Tausende von Besuchern mit Laptops und Videokameras samt Fernsehnetzwerken mit sich bringen. Was für ein Land werden diese Ausländer vorfinden? Wird es ein Land sein, dessen Regierung die Rechte der eigenen Bürger respektiert?

Zwei Wege liegen vor Präsident Hu Jintao und seinem nicht gewählten Regime. Auf dem einen Weg wird die Öffnung und Reform beschleunigt und der Welt von jetzt an für die nächsten zwei Jahre eine bewundernswerte Chronik von verbesserten Menschenrechten präsentiert. Auf dem anderen Weg wird versucht, die riesengroße Unzufriedenheit, die unter der Oberfläche rumort, zu verstecken, indem man scharf gegen Dissidenten vorgeht. Die Hu-Regierung scheint sich dem letzteren verschrieben zu haben.

Über die Versuche der Regierung, durch Zugangsblockaden von Internetseiten das einzuschränken, was das Volk über China und die Welt erfahren kann, wurde schon viel berichtet. Allein in diesem Jahr schloss China laut South China Morning Post in Hongkong mehr als 700 Online-Foren. Acht Suchmaschinen wurden angewiesen, ungefähr 1.000 verbotene Worte, darunter „Falun Gong” und „Platz des Himmlischen Friedens” zu blockieren.

Die Anschuldigungen, dass China Gefangene aus den Reihen der verbotenen spirituellen Bewegung Falun Gong exekutiert und ihre Organe für Transplantationszwecke raubt, tragen zu der Möglichkeit bei, dass sich China, sollte es sich nicht ändern, eventuell selbst in eine unbequeme Lage manövriert, wenn die Welt im Jahr 2008 anreist.

Ein Bericht von zwei angesehenen kanadischen Menschenrechtsaktivisten, der heute im Monitor und vielerorts publiziert wird, klagt China an, dass es seit 1999 „eine große, jedoch unbekannte Anzahl von politischen Falun Gong-Gefangenen” umbringt und ihre Organe - Herzen, Nieren, Lebern, Augenhornhäute - zu hohen Preisen an Ausländer verkauft. China wies die Anklage rasch zurück.

Die Beweise des Berichtes sind Indizienbeweise, jedoch überzeugend. Ein starker Anstieg von Transplantationen geht einher mit massiven Verhaftungen von Falun Gong-Mitgliedern. Webseiten, auf denen Organe zum Verkauf aufgelistet sind, Angestellte in chinesischen Krankenhäusern und Kliniken, die am Telefon zugeben, dass sie Falun Gong-Organe vorrätig haben und ein schockierender Bericht aus zweiter Hand von der Frau eines Transplantationschirurgen.

Die Kanadier, David Kilgour, ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter und Kabinettsminister, und David Matas, ein Menschenrechtsanwalt, haben ihr eigenes beträchtliches Ansehen riskiert, um hinter ihrem Bericht zu stehen.

Keiner von beiden ist ein Falun Gong-Mitglied.

China versuchte, das Thema zu wechseln, indem es Falun Gong als einen gefährlichen Kult hinstellt, dessen Mitglieder einen eigenartigen Glauben haben, der nicht mit der Weltsicht der Kommunistischen Partei übereinstimmt. Doch es sollte sich mehr darum sorgen, eine ehrliche Untersuchung der eventuell existierenden Grausamkeiten durchzuführen, ob diese nun das Ergebnis der von Peking angewiesenen Unterdrückung, lokaler Korruption oder einer Kombination von beidem ist.

Die Falun Gong-Proteste sind nur eine sichtbare Ecke der unzufriedenen chinesischen Gesellschaft, die sich nach Pluralismus sehnt, in dem die Bürger offen die eigene traditionelle chinesische Kultur sowie ausländische Einflüsse, vom westlichen Geschäftsgeist bis zu verschiedenen Formen des Christentums und anderen Religionen, erforschen können.

Um die Glaubwürdigkeit zu erlangen, die China sucht, sollte es transparente Beweise vorlegen, um der Welt zu beweisen, dass derartige verbrecherische Praktiken nicht durchgeführt werden.