(Minghui.de) Von 2000 bis 2003 gab es über zehn Mitarbeiter der FAW (First Automobile Works - Erste Automobil Werke) -VW, die aufgrund des Praktizierens von Falun Gong verfolgt und von FAW-VW entlassen wurden. Hinsichtlich der Verfolgung in China gab es von VW in Deutschland bis jetzt, bewusst oder unbewusst, immer noch keine Stellungnahme. Somit schrieb ein ehemaliger Ingenieur der FAW-VW an den Geschäftsführer Herrn Dr. Pischetsrieder einen offenen Brief:
Sehr geehrter Herr Dr. Pischetsrieder,
Das Anliegen meines Briefs liegt darin, sowohl Sie, als auch andere Vorstandsmitglieder über die jetzige Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zu informieren, mit der Hoffnung auf Ihre Hilfe in dieser Angelegenheit.
Ich war ein ehemaliger Ingenieur der FAW-VW, wurde jedoch aufgrund des Praktizierens von Falun Gong entlassen. Die FAW-VW ist eine beliebte Firma in Changchun; kaum ein Mitarbeiter würde von selbst gerne die Firma verlassen. Jedoch wurden von 2000 bis 2003 über zehn Mitarbeitern, nämlich Falun Gong-Praktizierenden, von der Firma gekündigt. Im Folgenden einige Personenbeispiele:
Herr Yueqiang Ren, Mitarbeiter der Autofabrik. Er las im Sommer 2000 in der Betriebswohnung das Buch von Falun Gong und wurde daraufhin von FAW-VW entlassen.
Frau Hong Deng, Frau Haifeng Li und Frau Yan Tian waren Mitarbeiterinnen der Produktionsabteilung. Weil sie im Oktober 2000 nach Peking fuhren, um auf dem Platz des Himmlischen Friedens über die wahren Umstände von Falun Gong zu informieren, wurden sie von der Polizei unrechtmäßig festgenommen und zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Im Dezember 2000 wurden sie von der Firma entlassen.
Herr Rongzhe Li und Frau Mingxia Li waren Mitarbeiter der Getriebefabrik. Im Oktober 2000 fuhren sie nach Peking, um sich für die Gerechtigkeit von Falun Gong einzusetzen. Sie verteilten Informationsmaterialien über Falun Gong und wurden deshalb unrechtmäßig zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Dezember 2000 wurden sie von der Firma entlassen.
Frau Wanchen Jiang war Mitarbeiterin der Abteilung für Vertriebslogistik. Während sie im Sommer 2001 Informationsmaterialien über Falun Gong verteilte, wurde sie von der Polizei gesetzwidrig verhaftet und zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt. Daraufhin wurde ihr von der Firma gekündigt.
Herr Yongqing Wang war Mitarbeiter der Verkaufabteilung. Im Herbst 2001 wurde er aufgrund des Verteilens von Informationsmaterialien über Falun Gong unrechtmäßig zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Firma kündigte ihm daraufhin sofort.
Herr Jian Wang und Herr Longsheng Jiang waren Mitarbeiter der Autofabrik. Beide wurden aufgrund des Ausstrahlens von Videos über die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong in Changchun, am Arbeitsplatz, beziehungsweise auf dem Weg nach Hause, ohne jegliche Grundlage festgenommen und zu drei Jahren Haft im Gefängnis, beziehungsweise zu eineinhalb Jahren Arbeitslager verurteilt. Sie wurden sofort von der Firma entlassen.
Die Entlassungen der Mitarbeiter wurden von FAW-VW ausschließlich mündlich mitgeteilt und es folgten auch keinerlei schriftliche Gründe. Ihnen wurde lediglich mitgeteilt, dass sie gegen die Arbeitsdisziplin verstoßen hätten und deshalb entlassen worden wären. Diese Mitarbeiter wurden ganz offensichtlich wegen des Praktizierens von Falun Gong entlassen; nur weil sie ihre Rechte wahrnahmen, die ihnen laut chinesischer Verfassung zustehen. Die Firma hat nicht den Mut zuzugeben, dass die Entlassungen aufgrund des Praktizierens von Falun Gong erfolgten. Der ehemaligen Direktor der FAW-VW Gewerkschaft Liangsheng,Lu bekannte: „Obwohl wir behaupteten, dass man euch nicht wegen des Praktizierens von Falun Gong entlassen hätten, erfolgte die Entlassung in Wirklichkeit doch deswegen. ” Die betroffenen Mitarbeiter leiden sowohl körperlich als auch psychisch sehr unter ihrer Situation, was sich auch in ungeahnter Weise auf ihre Familien und Verwandten niederschlägt; mindestens ein Mitarbeiter ist bereits geschieden.
Traurig ist, dass die VW AG Zentrale in Deutschland hinsichtlich dieser Verfolgung in China immer noch, bewusst oder unbewusst, keine Stellung bezieht. Wenn VW diese Menschenrechtsverletzungen innerhalb ihrer Firma kennt und immer noch nicht darauf reagiert, sondern dem noch Vorschub leistet, muss man VW als Günstling der Diktatur ansehen. Das hätte zur Folge, dass, wenn Chinas dunkle Geschichte vorbei ist und die Wahrheit ans Licht kommt, VW von der chinesischen Gesellschaft geächtet werden würde.
Wir glauben, dass die Leitlinien von VW Humanität beinhalten. Während des zweiten Weltkrieges produzierte VW für das Militär. Damals wurden ca. 20.000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, danach die Gefangenen in den Konzentrationslagern gezwungen, für sie zu arbeiten. Als Wiedergutmachung gründete VW im Namen der damaligen Zwangsarbeiter im September 1998 eine humanitäre Stiftung. Bis Ende 2001 hatten 2050 Menschen aus 26 Ländern humanitäre Hilfe bekommen. Außerdem entsteht in Wolfsburg zum Gedächtnis an die Zwangsarbeiter eine Gedenkhalle. Viele VW-Mitarbeiter unterstützen das in unterschiedlicher Form. Obwohl die Menschen in Anbetracht der Grausamkeit des zweiten Weltkrieges schwören, so etwas „nie wieder” geschehen zu lassen, haben sich im Laufe der Zeit die Kriterien der grundlegenden Moral offensichtlich verklärt. Das Schlimme ist, dass wir zurzeit einer gleichen Tragödie, die sich in China abspielt, gegenüberstehen. Unvollständigen statistischen Angaben zufolge wurden über 6000 Falun Gong-Praktizierende gesetzwidrig zu Gefängnis und über 100.000 Praktizierende zu Arbeitslager verurteilt. Tausende Praktizierende wurden zwangsweise in Psychiatrien eingesperrt, wo ihnen Medikamente zur Schädigung des zentralen Nervensystems injiziert wurden. Eine große Anzahl Praktizierender wurde entführt und in einheimische „Gehirnwäschezentren” gebracht, um sie dort „umzuerziehen”, indem sie von der Polizei verprügelt, gefoltert und finanziell erpresst wurden. Bis zum 17. Juni 2006 gab es 2898 Falun Gong-Praktizierende, die aufgrund der Verfolgung zu Tode kamen. Dazu leistet VW dem chinesischen kommunistischen Regime bei der Verfolgung von Falun Gong Hilfestellung und spielt dabei eine Schurkenrolle.
Unser Verständnis ist, dass sich die Firmenpolitik einer deutschen Firma in China, wie z.B. die VW AG, an der deutschen Regierungspolitik mit China orientiert. Besonders der damalige Bundeskanzler Herr Schröder trieb, während seiner siebenjährigen Regierungszeit die diplomatische Devise an „Handel ist wichtiger als Menschenrechte”. Seinerseits äußerte er in der Öffentlichkeit niemals Kritik über die existierenden Menschenrechtsverletzungen in China, weil das zukünftig einen Verlust der wirtschaftlichen Interessen bedeutet hätte, wenn man langfristig die Wertvorstellungen der westlichen Gesellschaft bewahrte.
Wir haben jedoch auch zur Kenntnis genommen, dass sich die Bundeskanzlerin Frau Merkel, während ihres China-Besuchs im Mai 2006, mit chinesischen Menschenrechtlern in der Deutschen Botschaft in Peking getroffen hat. Daher glauben wir, dass sie neben der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China, auch die demokratische Einstellung wahren wollte. Ihr Verhalten war ein ganz anderes, als das anderer früherer europäischer Führer; es verbessert sich dadurch in gewissem Maße der negative Eindruck über die westlichen Regierungen, die, um den chinesischen Markt mitbestimmen zu können, dabei helfen, die Dissidenten zu unterdrücken. Wir sind gespannt auf ihre Reaktionen, nach der Entscheidung der neuen deutschen Regierung, wie sie, basierend auf der menschlichen Moral ihre Rolle spielen werden. Die Falun Gong-Praktizierenden in Deutschland schrieben schon einen Brief an die Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe des Bundestages, um gegen die Verfolgung in China zu appellieren. Der Vorsitzende Herr Hermann Gröhe MdB, Herr Markus Lachamp, Herr Alois Karl MdB, Herr Thomas Silberhorn MdB und andere Beamte haben sehr engagiert geantwortet. Der Abgeordnete Herr Alois Karl sagte: „Aus meiner Erfahrung heraus ist es zudem wichtig, auch einzelne Schicksale von Menschenrechtsverletzungen zu thematisieren. Deshalb ist es von nicht zu unterschätzender Bedeutung, dass jegliche Verstöße möglichst präzise beschrieben werden, so dass es der Bundesregierung, meinen Kollegen oder auch mir möglich ist, auf die Vertreter des entsprechenden Landes zuzugehen, die Menschenrechtsverletzung anzusprechen und ggfs. sie für noch Betroffene zu verwenden.”
Wir glauben, dass die deutschen Firmen die Menschenrechte in China unterstützen können; bezüglich der oben geschilderten Situation bitte ich Sie:
1. Den deutschen Generalmanager der FAW-VW aufzufordern, eine genaue Untersuchung der Lebensumstände und der Gesundheit der entlassenen Mitarbeiter zu veranlassen und ihnen aus humanitären Gründen ihren ehemaligen Arbeitsplatz und ihr Gehalt wiederzugeben, sowie, als Vertreter der VW AG, gegen die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in FAW-VW zu protestieren.
2. Der Angelegenheit von Anschuldigungen zur „unrechtmäßigen Entlassung von Mitarbeitern” Ihre Aufmerksamkeit zu schenken und Ihren Einfluss gegenüber der Betriebsverwaltungsabteilung der FAW-VW geltend zu machen, um diese Angelegenheit in die richtige Bahn zu lenken.
3. Alle Vorstandsmitglieder über die oben genannten wahren Umstände zu informieren.
Ich bedanke mich sehr für Ihre Aufmerksamkeit..
Mit freundlichen Grüßen
Ihr damaliger Ingenieur der FAW-VW
5.6.2006