(Minghui.de) Mein Name ist Liu Guifu. Ich bin ein Falun Gong Praktizierender aus dem Dorf Jiqing, Gemeinde Yihantong, Bezirk Fangzheng der Provinz Heilongjiang. Ich bin 56 Jahre alt und erlitt im Daqing Gefängnis Verfolgung.
Ich hatte das Glück 1998 Falun Gong kennen zu lernen. Durch meine Kultivierungspraktik bekam ich einen gesunden Körper, einen klaren Verstand und auch meine Moral verbesserte sich. Zudem fand ich den Sinn meines Lebens und verstand mein Dasein als Mensch. Aus diesem Grund beschloss ich bis zum Ende den Pfad der Kultivierung einzuschlagen. Während der Verfolgung bin ich unter falschen Anschuldigungen vom Fangzhen Bezirksgericht zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ich wurde ins Gefängnis geworfen, wo ich gewaltsam einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Mit dem Ziel mich „umzuerziehen” (1) wurde ich verfolgt.
Am 16. Oktober 2003 war ich gerade Zuhause am Arbeiten, als der Leiter der nationalen Sicherheitsabteilung des Bezirks Fangzheng Chou, mit vier weiteren Personen zu mir kamen und mich aufforderten sie in das Bezirksbüro zu begleiten. Sie behaupteten, dass sie mit mir etwas zu besprechen hätten. Ich durchschaute jedoch ihr abgekartetes Spiel und sagte zu ihnen: „Ich habe nicht gegen das Gesetz verstoßen. Warum sollte ich mit euch gehen?” Ich ignorierte ihre Drohungen und weigerte mich. Dann kamen die lokalen Dorfbewohner und einige Verantwortliche einer nach dem anderen heraus und blockierten ihre Wagen. Sie alle verurteilten die Bezirksbeamten für meine grundlose Verhaftung. Sie sagten: „Herr Liu ist ein guter Mensch. Sie sollten ihn nicht auf diese Weise behandeln!” Der Abteilungsleiter Chou zog daraufhin seine Handwaffe und zielte auf die Dorfbewohner.
Nachdem sie mich abführten, fragen sie mich, woher die Flyer, die die Verfolgung enthüllen, stammten. Ich antwortete, dass ich sie irgendwo gefunden hätte. Wie von Sinnen prügelten sie daraufhin auf mich ein. Die Schläger waren der Abteilungsleiter Chou, der Schwiegersohn des Direktors Bai und ein Schläger, mit dem Nachnamen Chen. Mitgemacht hatten ebenso vier Polizeibeamtinnen, die mich auf dem Boden festhielten und mit Ledergürteln und fingerdicke Plastikschläuche heftig schlugen. Als ich in Ohnmacht fiel, schütteten sie kaltes Wasser auf meinen Körper, um mich aufzuwecken. Dann prügelten sie mich weiter. Da ich immer noch nicht nachgab, erhitzten sie eine Nadel mit einem Feuerzeug bis es glühte und stachen diese in meinen Arm. Als nächstes wollten sie Bambusspieße in meine Finger einhämmern, doch da sie keine finden konnten, wurde ich von dieser grausamen Folter verschont. Während der Folter drohten und schüchterten sie mich mit folgenden Worten ein: „Es gibt andere Orte, wo die Leute zu Tode geschlagen werden. Das ist bei uns im Bezirk Fangzheng noch nie passiert und nun werden wir dich als Versuchskaninchen benutzen.”
Plötzlich rief die Frau von einem der Verfolger an und rief ihn eilig nach Hause. Das Schlimmste daran ist, dass der Ehemann zu seiner Frau über das Telefon sagte: „Wir ,verhören' gerade einen Falun Gong Praktizierenden, der nicht nachgeben will. Wenn du es mir nicht glaubst, dann höre doch selbst.” Dann hielt er das Telefon so hin, dass die Ehefrau meine entsetzlichen Schmerzenschreie hören konnte. Sie begehen bösartige Verbrechen und wollen ihre Familienangehörige mit reinziehen. Sie tun so, als ob die qualvollen Schmerzensschreie der Falun Gong Praktizierenden, für sie schöne Musik wäre. Was noch schlimmer ist, ist das die Polizeibeamtinnen, die keine sympathische Ausstrahlung mehr hatten, in einem sarkastischen Ton äußerten: „Jeder sagt, dass Falun Gong Praktizierende keine Angst vor dem Tod hätten. Heute haben wir das live miterlebt. Es ist ja so wahr.”
Schließlich wurden diese Schläger müde und hungrig durch die Prügel an mir. Als sie ihre Mahlzeiten zu sich nahmen und eine Pause machten, warnte ich sie keine Verbrechen mehr zu begehen. Sie erwiderten: „Wir wissen das die Kommunistische Partei Chinas (KPC) böse ist und dass Jiang Zemin böse ist, doch die KPC bezahlt uns und nicht ihr.” Sie zeigten auf den Tisch voll mit gutem Essen und sagten: „Schau, wir kriegen jeden Tag so ein gutes Essen.” Die Person, die vorher mit seiner Frau am Telefon sprach, sagte, dass Chen und der Abteilungsleiter Chou sich auf der Liste der „Gruppe der bösartigen Personen” befinden und dass er heute auch die „Prüfung” bestanden hätte und dieselbe „besondere Ehre” wie sie, verleiht bekommt. Während er mich schlug, sagte er: „Denkst du, dass ich dafür qualifiziert bin unter den zehn Besten zu kommen?”
Die Prügel dauerte von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr; dennoch konnten sie nichts aus mir herauskriegen. Dann schickten sie mich zur Fangzheng Bezirksstrafanstalt Nr.2. Am nächsten Tag brachten sie mich zurück, um mich erneut zu verhören. Sie fesselten mich an einen Eisenstuhl und schlossen meine Arme hinter den Rücken mit Handschellen fest. Dann hoben sie meine Beine hoch und schlugen mit einem „kleinen weißen Drachen” auf meine Füße und auf die innere Seite meiner Beine. Einer von ihnen stand auf den Handschellen und versuchte sie herunterzudrücken. Es war sehr schmerzvoll!
Später schickten Polizeibeamte mich zur „Monster Nr.5” eine Station in der Strafanstalt 1 des Bezirks Fangzheng, die dafür berüchtigt ist, zwei Personen in Ohnmacht geschlagen zu haben. Die zwei Opfer wurden ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie später ihren Verletzungen erlagen. Die verantwortlichen Polizeibeamten logen die Familienangehörige an und sagten, dass die zwei Opfer an einer Herzkrankheit starben.
Unter dem Befehl der Polizeibeamten, begannen die Häftlinge sofort mich kontinuierlich zu foltern. Sie schütteten mehrere Fässer heißes Wasser auf meinen Kopf und versuchten mich zu erdrosseln. Manchmal konnte ich das lange Hocken nicht mehr aushalten und fiel auf den Boden. In der Strafanstalt hatten die Insassen Sun Defang, Zhao Xiaofei, Zhou Penglong und andere mich gedemütigt und mit allen Methoden immer wieder verfolgt. Dreimal wurde ich so heftig verprügelt, dass ich kaum noch in mein Bett kriechen konnte. In der Nacht entzogen sie mir den Schlaf. Sie schnipsten mit ihren Fingern an meine Augäpfel, so dass meine Augen so stark anschwollen, dass ich sie kaum noch öffnen konnte. Der Abteilungsleiter Liu, der für die Gefängnisverwaltung zuständig ist, schritt nicht ein. Stattdessen stellte er sich auf die Seite der Insassen und sagte: „Falun Gong (Gefangene) verdienen die Prügel.”
Gefangene und Polizeibeamte verbündeten sich gegen Praktizierende, die gerade neu ankamen. Wenn die Neuankömmlinge eine bessere Umgebung wünschten und weniger Druck und Prügel erhalten wollten, mussten sie Geld und Ware von ihren Familien schicken lassen, um diese der Polizei zu übergeben. Ansonsten drohten ihnen langzeitliche Prügel und Folter. Am 29. Januar schlug mich Sun Defang abermals, als er sah, dass meine Familie mir kein Geld schickte. Mit voller Absicht schlug er auf meine Brust, meinen Unterleib und meine Rippen und sagte: „Wenn ich deine Rippen schlage, wirst du bald deine Stimme verlieren. Wenn ich deinen Bauch schlage, wirst du nicht mehr essen können. Wenn ich deinen Brustkorb schlage, wirst du sterben und wir werden sagen, dass du an einer Herzkrankheit gestorben bist.” Danach zwang er mich den Boden und das Bett 50 bis 100 Mal zu fegen. Er quälte mich unaufhörlich.
In der Tat ist diese Folter nur ein Teil meiner Verfolgung. Es gab noch viele andere Foltermethoden, die schwierig zu beschreiben sind. Praktizierende aus Gaoleng und Shaohezi, erlitten dieselbe Folter wie ich. Eine Praktizierende konnte die Folter nicht mehr ertragen und sprang kopfüber aus dem dritten Stockwerk hinaus. Glücklicherweise landete sie auf der Terrasse des zweiten Stockwerks und überlebte diesen Sturz.
Sechs Monate später wurde ich in der Fangzhen Bezirksstrafanstalt Nr.1 eingesperrt, wo ich gewaltsam in das neu gegründete Gefängniskonzentrationsteam gesteckt wurde. Danach wurde ich zum Harbin Gefängnis, einer der berüchtigtsten Orte für die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden, gebracht. Alle dort inhaftierte Praktizierende erlitten zu unterschiedlichen Graden seelische und körperliche Misshandlungen. Ihre Methoden waren grausam und erschreckend. Über die Details der Verfolgungsmethoden hat die Webseite Minghui/Clearwisdom bereits ausführlich berichtet.
Im April2004 wurde der Praktizierende Wang Dayuan in der Station 2 des Harbin Gefängnisses verfolgt. Weil er sich weigerte die so genannten „vier Briefe” (2) zu unterschreiben wurde er von Insassen, die unter dem Befehl der Polizeibeamten standen, zu Tode geschlagen. Um die Fakten ihres Verbrechens zu vertuschen und aus Angst vor den Praktizierenden, die Augenzeugen dieses Verbrechens wurden, verteilten sie am 1. Juli 2004, 108 im Harbin Gefängnis inhaftierte Praktizierende auf die Gefängnisse Mudanjiang, Tailai und Daqing.
Ich wurde zur Station 4 im Daqing Gefängnis gebracht, wo Praktizierende verfolgt wurden. Auch dieses Gefängnis war für seine Misshandlung an Praktizierende berüchtigt. Seit die Verfolgung von Falun Gong begann, sind dort vier Praktizierende zu Tode verfolgt worden. Auch ich durchlebte die brutale Verfolgung, als ich mich in der nationalen Sicherheitsabteilung des Bezirks Fangzheng und in der Strafanstalt befand. Um mich dazu zu bringen die „vier Briefe” zu unterschreiben, die sie bereits vorher vorbereitet hatten, zwangen sie mich auf ein Stück Metall zu sitzen, entzogen mir den Schlaf, ließen mich barfuss auf kalte Ziegel stehen und schlugen mit Knüppeln auf mich ein. Jedes Mal wenn sie mein Gesäß trafen, durchtränkte das heraus fließende Blut meine Kleidung und es bildeten sich Blasen, die die Größe von Eigelben besaßen. Als einer der Kader die Zellen kontrollierte, fragte er mich, was mit mir passiert sei. Ich antwortete, dass dies durch einen Insassen verursacht wurde. Schnell meldete sich der verantwortliche Insasse mit den Worten: „Er ist Falun Gong.” Der Kader sagte daraufhin: „Wir kümmern uns nicht um Falun Gong.”
Um Widerstand gegen die Verfolgung zu leisten, traten einige Praktizierende für eine lange Zeit in den Hungerstreik. Einige schluckten Scheren, Messer, Nägel, Nadeln oder Glasscherben. Einige schnitten sich die Handgelenke auf und andere wiederum schlugen ihre Köpfe gegen die Wand. Natürlich sind solche extremen Verhaltensweisen gegen die Prinzipien von Falun Gong. Doch auf der anderen Seite spiegelt ihr verzweifeltes Verhalten die grausame Vorgehensweise der Verfolger wieder.
Anmerkungen:
(1) „Umerziehung” ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.
(2) Eine Erklärung, die das Versprechen abgibt, nicht mehr zu praktizieren, zu appellieren, keine Materialien über die Wahrheit von Falun Gong zu verteilen und keine Kontakte mit Falun Gong-Praktizierenden zu pflegen