(Minghui.de) Mehrmals war ich im Internierungslager Nr. 1 von Changchun eingesperrt, weil ich über die wahren Umstände von Falun Gong und die Verfolgung aufgeklärt hatte. Eine der offiziellen Taktiken in diesen Internierungslagern ist die „Schlaffolter" an den Häftlingen, besonders den Falun Gong-Praktizierenden.
Nach den Internierungslager-Regeln brennt eine 25 Watt-Birne in jeder Zelle 24 Stunden lang. Die Häftlinge müssen um 19:00 Uhr schlafen gehen und um 07:00 Uhr aufstehen.
Ein Schlüsselelement dieser „Schlaffolter" ist, die Häftlinge ganz eng aneinander zu packen. Sie dürfen nur kurze Hosen tragen und müssen auf der Seite liegen. Jeder muss die Knöchel der Person vor ihm halten. Das bedeutet, dass jeder die Füße eines anderen auf beiden Seiten seines Kopfes hat. Wenn die Zellenchefs nicht zufrieden sind, dann stoßen sie mit ihren Schuhen fest auf die Häftlinge ein und schreien dabei: „Bewegt euch und rückt enger zusammen!" Einmal musste ich eng an einem Häftling liegen, der eine taubeneigroße eiternde Wunde an der hinteren Seite seines Beines hatte. In den Internierungslagern Chinas ist es alltäglich, dass Häftlinge Krätze oder ansteckende Hautkrankheiten bekommen. Ein anderes Mal waren wir so eng zusammengequetscht, dass ich tagelang schlimme Schmerzen in meinen Rippen hatte. Oft kämpfen die Häftlinge miteinander um etwas Platz. Wenn jemand in der Nacht (mit der Erlaubnis der Wächter) zur Toilette gehen muss, dann ist es für ihn fast unmöglich, sich wieder in seinen ursprünglichen Platz hineinzuquetschen.
Wenn wir in unseren Positionen zusammengequetscht sind, dann müssen sich vier oder fünf eine Decke teilen und die zweite Decke wird als „Matratze" verwendet. Diese Decken werden lange Zeit nicht gewaschen. Sie sind äußerst schmutzig und die Baumwollfüllung ist an vielen Stellen abgenutzt. Läuse krabbeln überall auf den Decken.
In den Internierungslagern gibt es das ganze Jahr über Mücken. Einige Zellenchefs befehlen anderen, die Mücken zu vertreiben, während sie selbst schlafen. Wenn die Zellenchefs gebissen werden, dann schlagen sie die Menschen sehr heftig.
Wenn wir schliefen, dann waren unsere Füße und Knöchel immer unbedeckt. Oft zogen wir uns eine Erkältung und Schmerzen in der Unterleibsgegend zu. Wenn du da zum Liegen kamst, wo zwei Decken zusammenkommen sollten, dann musste man frieren. Die gewöhnlichen Häftlinge mussten eng aneinander schlafen, während die Zellenchefs jeder einen Meter Platz und je zwei vierlagige Decken hatten. Außerdem waren diese Decken warm und sauber. Es gab normalerweise fünf bis sechs solche Zellenchefs in jeder Zelle.
Wenn die Häftlinge ihre Schlafhaltung eingenommen hatten, dann konnten sie oft wegen großem Hunger nicht sofort einschlafen. Die kleinen Dampfbrötchen aus Maismehl und das bisschen Gemüsesuppe, in dem fast kein Speiseöl war, waren längst verdaut. Außerdem saßen noch fünf oder sechs Zellenchefs herum, die ein herzhaftes Mahl genossen. Sie aßen und unterhielten sich laut bis nach Mitternacht, erst dann bekam man etwas Ruhe.
Kurz vor 06:00 Uhr, wenn alle noch schliefen, schrie der Diensthabende: „Aufstehen!" Dann mussten alle schnell aufstehen, ihre Kleider nehmen, die zu einem Kissen zusammengerollt waren, hochspringen und sich dann hinhocken. Zwei Personen, die dafür eingeteilt waren, falteten dann die Decken zusammen. Die Zellenchefs schliefen noch eine Stunde länger.
Manchmal hörte man in der Nacht, wenn alle schliefen, Geräusche von Metalltüren. Wenn dies geschah, dann wurden die Zellenchefs aufgeregt, denn sie wussten, dass neue Häftlinge angekommen waren, die misshandelt werden konnten.
Im Allgemeinen erhielten die Neuen die Anweisung sich nackt auszuziehen, damit sie auf Schmuggelware überprüft werden konnten, obwohl dies schon mehrmals zuvor überprüft worden war. Dann zerrten die Zellenchefs den Neuling zur Toilette und gossen mehrere Eimer kaltes Wasser über ihn. Dies wurde immer gemacht, egal, welche Jahreszeit es war. Dann schlugen die Chefs heftig auf den Neuling ein und ordneten dann an, sich in die Mitte der eng aneinander liegenden Menschen hineinzuquetschen.
Einige Häftlinge hatten Beziehungen, die ihnen gute Behandlung einbrachte. Die Wärter sagten dann zu den Zellenchefs, dass sie diese in Ruhe lassen sollten. Die gewöhnlichen Häftlinge wurden jedoch mit Wissen der Wärter ohne Gnade zusammengeschlagen.
Manchmal versuchten die Wärter den Häftlingen Geständnisse zu entlocken. In solchen Fällen rief der Wärter die Zellenchefs in sein Büro, um ihnen Anweisungen zu geben, bevor er seine Schicht beendete. Gegen 19:00 Uhr verwandelte sich dann die Zelle in einen gewalttätigen Verhörraum. Die Opfer wurden mit den Köpfen gegen die Wand geschlagen, einige bekamen ihre Augen geschnalzt, anderen wurde gewaltsam in den Rücken gestoßen. Einige durften die ganze Nacht lang nicht schlafen und mussten sich mit dem Hinterkopf gegen die Wand beugen, wobei sie ihre Arme nach beiden Seiten ausstrecken mussten.
Weil die Falun Gong-Praktizierenden über die wahren Umstände von Falun Gong aufklärten, erfuhren die meisten Häftlinge, wie sich alles in Wirklichkeit verhält und taten den Praktizierenden keine solchen grausamen Dinge an. Sie wussten, dass die Praktizierenden keine Verbrechen begangen hatten und dass die Wärter die Praktizierenden um ein Vielfaches brutaler folterten als sie.
Als ich dort das erste Mal eingesperrt war, konspirierte die Polizei der Abteilung Nr. 1 der städtischen Polizeibehörde mit den Beamten des Internierungslagers und versuchte Kriminelle zu benutzen, um mich zum Sprechen zu bringen. Doch weil der Zellenchef über Falun Gong Bescheid wusste, tat er mir nichts an und teilte sogar sein Essen mit mir. Als wir auf einer Bank sitzen mussten, forderte er mich dazu auf, vor ihm zu sitzen und als er seine Zeitung gelesen hatte, gab er sie an mich weiter. Wenn Schlafenszeit war, ließ er mich an einem besonderen Platz schlafen. Später benahmen sich viele Häftlinge den Falun Gong-Praktizierenden gegenüber respektvoll und sagten, dass sie nach ihrer Freilassung auch mit dem Praktizieren von Falun Gong anfangen würden. Wenn ich während des Tages auf einer Bank saß, dann lernten einige neben mir die Sitzmeditation.
Als ich das zweite, dritte und vierte Mal inhaftiert war, war ich mit Verletzungen von den Folterungen bedeckt. Als ich das vierte Mal dort eingesperrt war, blutete ich aus schlimmen Wunden, was sogar die Zellenchefs schockierte. Sie sagten: „Die Wärter folterten nicht einmal die Mörder auf eine solche Weise." „Wir sind alle aus Changchun. Kümmern sie sich nicht darum, wie sie sich fühlen werden, wenn sie dir in Zukunft wieder einmal irgendwo begegnen?" „Wenn ich wieder draußen bin und große Geschäfte mache, dann werde ich Falun Gong-Praktizierende anstellen. Sie sind fähig, aufrichtig und ehrlich." Einige Häftlinge riefen einfach: „Falun Dafa ist großartig!" Jedes Mal, wenn ich eingesperrt war, gab es Häftlinge, die Gedichte des Meisters aus Hong Yin auswendig lernten.
Als ich eines Nachts hereingebracht wurde, befahl ein Zellenchef, dass ich mich in die Mitte der eng aneinander liegenden Häftlinge quetschen sollte. Er fragte mich wegen der Verletzungen an meinen Händen und Füßen und sagte auf gehässige Art und Weise, dass er sich schon am nächsten Tag „um mich kümmern" würde. Als er am nächsten Tag sah, dass ich in Hungerstreik getreten war, kam er her und schlug mich heftig zusammen. Als ich Schwierigkeiten beim Gehen hatte, sagte er, dass ich nur markierte und fing an mich zu schlagen und wegzuziehen. Er misshandelte mich einige Tage lang körperlich. Als er sah, dass er mein Denken nicht ändern konnte, veränderte er seine Taktik und befahl anderen Häftlingen, sich hinzuknien und mir Pulvermilch einzuflößen.
Später stellte die Polizei einen Spezialagenten ab. Er war knapp über 20 Jahre alt und sah sehr gutmütig aus. Als es Schlafenszeit war, arrangierte es der Zellenchef so, dass ich und noch jemand neben ihm schliefen, damit wir mehr Platz hatten. Wir durften ganz frei reden. In den nächsten Tagen benahm ich mich gut und ging ihnen nicht in die Falle. Ich konnte merken, dass er ein Polizeiagent war und er konnte nichts aus mir herausbekommen. Stattdessen ergriff ich die Gelegenheit und klärte ihn darüber auf, wie sich alles in Wirklichkeit verhält. Mehrere Tage machte ich dies, schließlich verlor er die Geduld und ging.
Während meiner zweiten Haftzeit wurde ich mit einer Mehlpaste, die mit viel Salz gemischt war, zwangsernährt. Fünf Häftlinge machten dies unter Anleitung der Wärter. Dabei wäre ich fast erstickt.
Der Missbrauch von kriminellen Häftlingen zur Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden ist nur eine der Taktiken der KPCh. Besonders in der Nacht, wenn die Wärter zu Hause sind und nur einige von ihnen Dienst haben, sind die kriminellen Häftlinge besonders bösartig bei der Ausübung von Foltermethoden an Praktizierenden.