Teil 1 siehe unter: www.minghui.de/artikel/43265.html
(Minghui.de)
Im Gefängnis
Im Untersuchungsgefängnis waren wir ein Dutzend Praktizierende. Weil wir dort unsere Übungen praktizierten, ließ man uns zur Strafe auf dem Betonboden sitzen. Unsere Hände wurden hinter dem Rücken gefesselt und die Füße ebenfalls in Fesseln gelegt. Am 28.10.1999 war die Atmosphäre dort sehr angespannt, weil in jeder Zelle ein Live-Bericht gesendet wurde, dass Falun Gong zur XX eingestuft worden sei. Danach fragte man uns einzeln, ob wir noch weiterhin Falun Gong praktizieren wollten. Am 10.11.1999 schickte man mich und drei andere Praktizierende in ein Arbeitslager.
Im Februar 2001 organisierte das Arbeitslager, dass wir uns die Farce der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), genannt „Selbstverbrennung», anschauen mussten. Deswegen verfasste ich einen Artikel „Gutherzige Menschen, bitte schaut genau hin”, um die Lüge der Selbstverbrennung aufzudecken. Im Text schrieb ich: „Ein Bericht sollte zuerst einmal aktuell und wahrhaftig sein. Aber in der ersten Sendung von der Selbstverbrennung gab es fünf Personen; warum gab es in der zweiten sieben Personen? Warum wurde die Sendung erst sieben Tage nach dem Geschehen ausgestrahlt? Was machte man in den sieben Tagen: den Film schneiden, den Ton aufnehmen samt Bearbeitung?! Bei Falun Dafa darf ein Kultivierender nicht töten, und Selbstmord ist auch Tötung. Die sich selbst angezündet haben, waren keine Kultivierende, sondern nur politische Zeugen.” Mein Artikel wurde durch viele Hände weitergeleitet, bevor er auf der Minghui-Webseite veröffentlicht werden konnte. Außerdem schrieben wir ihn noch ab und schickten ihn an viele Behörden, Arbeitslager und Polizeibüros.
Um die Umerziehungsquote bei den Praktizierenden zu erhöhen, wurde jeder standhafte Kultivierende von mehreren Gefangenen und von bereits „umerzogenen” Personen beobachtet. Man zwang die Praktizierenden, sich Verleumdungen anzuhören, anzuschauen und zu lesen; nicht zu schlafen; Medikamente einzunehmen oder man schlug sie bis zur Bewusstlosigkeit. Angesichts solcher Fälle schrieb ich an die dortigen Polizeibeamten: „Glaubensfreiheit steht im Gesetz. Zwangsumerziehung ist gesetzwidrig. Die Gefangenen und die Helfer bei der Gehirnwäsche haben kein Recht, sich in den Glauben anderer einzumischen, ganz zu schweigen davon, die Stelle der Polizeibeamten einzunehmen. Dass ihr sie im Gefängnis gegen das Gesetz verstoßen lasst, ist nicht verwunderlich, weil ihr selbst die Gesetzvollstrecker seid, aber euch gesetzwidrig verhaltet. Wenn ihr noch einen Funken menschlichen Gewissens habt und euch um die Zukunft eures Landes sorgt, dann verbreitet bitte keine Lügen mehr, um die Menschen zu betrügen. Ihr sollt den höheren Ebenen über die wahren Geschehnisse im Gefängnis berichten und mit der Gehirnwäsche aufhören!” Diesen Brief unterschrieben die Praktizierenden in meiner Zelle ... Zu jener Zeit veröffentlichte der Meister das Jingwen „Vorschlag” (Li Hongzhi, 10.04.2001). Die umerzogenen Praktizierenden kamen zur Besinnung und erklärten ihre Worte und Handlungen unter der Gehirnwäsche für nichtig. Ich schrieb einen Artikel „Wacht auf, meine ehemaligen Mitpraktizierenden” und leitete ihn an sie weiter. Danach platzte der Traum des Arbeitslagers, alle Praktizierenden „umerziehen” zu können.
Im August 2001 entließen viele Arbeitslager die Praktizierenden aufgrund etlicher SOS-Aktionen durch Mitpraktizierende der ganzen Welt und wegen der Appelle von gerechtigkeitsliebenden Persönlichkeiten. Am 13.08 2001 war ich auf freiem Fuß.
Auf der Flucht die Medien- und Redaktionsarbeit gut erledigen
Weil ich mich damals in einem egoistischen Zustand der persönlichen Kultivierung befand, wurde die Lücke vom Bösen ausgenutzt und ich war gezwungen, auf der Flucht zu sein. Am Anfang meiner Flucht verrichtete ich die Arbeiten für Dafa ziemlich passiv. Ich brachte nicht das richtige Verständnis auf, das Fa zu bestätigen und die Menschen zu erretten. Die anderen Praktizierenden erzählten mir von Verfolgungssituationen, die ich schriftlich festhielt. Dann tippten die Praktizierenden, die am Computer arbeiteten, sie in den PC. Später empfahl mir der Koordinator, die Verfolgungserfahrungen direkt bei den einzelnen Praktizierenden zu sammeln. Doch aus Angst wagte ich nicht, diesen Schritt zu tun. Eines Nachts träumte ich: Ich stand am Abhang. Nach oben zu klettern, war schwierig, aber unter mir war der bodenlose Abgrund. Es blieb mir nichts übrig, als nach oben zu klettern. Am nächsten Tag ging ich die verfolgten Praktizierenden besuchen! Ich nahm an jeder Fa-Konferenz teil, um die Situation der Fa-Berichtigung in den einzelnen Regionen zu erfahren und sie zu protokollieren. Auf diese Weise entstanden auf der Minghui-Webseite die Berichte über die Verfolgung, den Austausch und den Verlauf der Fa-Berichtigung.
Im April 2004 empfahl die Minghui-Redaktion den Praktizierenden im Festland China, über das Erlebnis der eigenen Verfolgung zu schreiben. Nachdem mein persönlicher Verfolgungsbericht auf Minghui veröffentlicht worden war, gestaltete ich den 10 000 Wörter langen Artikel zu einer Broschüre und schickte sie mit meiner Unterschrift versehen an alle staatlichen Behörden, Fernsehersender und „Büro 610”. Die Praktizierenden in meiner Heimat halfen mir, die Broschüre zu verbreiten. Diese Aktion schockte das Böse.
Durch seine Aufrichtigkeit kam ein Praktizierender, der zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden war, im August 2004 frei. Ich ging zu ihm. Er war durch die Verfolgung so dünn wie ein Skelett geworden, aber sein Gesicht strahlte Standhaftigkeit und Barmherzigkeit aus. Ich verbrachte einige Tage bei ihm und er erzählte mir das Erlebnis seiner zweijährigen Gefängnishaft. Danach schrieb ich einen Dokumentarbericht über ihn. Dieser Artikel war ein relativ reifer Bericht in meiner Kultivierung während der Zeit der Fa-Berichtigung. Auch meine Xinxing wurde durch die Medienarbeit reifer und reifer.
Einmal wurde eine hohe Anzahl von Praktizierenden entführt. Der Koordinator gab mir die Adresse einer Praktizierenden, die dem Untersuchungsgefängnis entkommen war. Um mich über ihr Erlebnis und das der anderen zu informieren, besuchte ich sie. Sie war zum Glück gerade alleine zu Hause und erzählte mir, dass ihre Familie sonst die Tür nicht öffnen würde. Während wir uns unterhielten, kam ihr Mann zurück. Als er mich sah, wollte er mich verscheuchen. Ich ging auf ihn zu, schüttelte lächelnd seine Hand und drückte mein Mitgefühl über das harte Los seiner Familie aus. Das verminderte seine Wut und er riet mir, auf meine Sicherheit zu achten.
Seitdem ging ich oft auf Bitten der Verwandten in Arbeitslager oder Gefängnisse, um die Praktizierenden zu erretten. Ich besuchte die Justizbehörden auf allen Ebenen, um dort über die Hintergründe der Verfolgung aufzuklären, machte Fotos vom Bösen und schrieb Serienberichte. In Kooperation mit den regionalen Praktizierenden erhielt das bösartige [kommunistische] System von mir jeden Tag Flyer und Briefe mit der Aufforderung zur Wiedergutmachung. Wir hängten vor vielen Justizbehörden Transparente mit dem Inhalt „Freilassung der Praktizierenden” auf.
Ich hegte seit langem den Wunsch, ein lokales Flugblatt zu entwerfen. Leider kannte ich mich in der Word-Datei meines PC nicht gut aus, aber ein Praktizierender, der Bescheid wusste, lehrte es mich. Langsam beherrschte ich die Anwendungen und so entwickelte ich sowohl eine lokale Minghui-Wochenzeitung als auch eine für meine Heimat. Später fand ich, dass die Zeitungen nicht ausreichten, um das Böse zu entlarven. Deshalb entwickelte ich Broschüren. So wurde ich nach und nach bei der Medienarbeit reifer und meine Xinxing erhöhte sich während der Redaktionsarbeit.