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Epoch Times Deutschland: Chinesischer Organhandel in Deutschland nachgewiesen (Fotos)

Frankfurter Briefkastenfirma vermittelte an Deutsche Organtransplantationen in China

25. November 2007 |   Maria Zheng

(Minghui.de)

Als V. Yohan dringend eine neue Leber brauchte, flog er in Begleitung eines Firmenvertreters nach China, ist auf der Internetseite von www.germany-medical.com zu lesen. Und weiter: „Er führt wieder ein neues glückliches Leben". So glücklich wie V. Yohan seien auch Olga F., Walter D. und die Familien Serugo gewesen. Mit Hilfe von Germany China Medical hätten auch sie in kurzer Zeit jeweils eine Leber, ein Herz und eine Niere bekommen.

Doch seit dem Bericht der Sendung „Frontal 21" im ZDF am 13. November ist die Internetseite geschlossen. Die auf der Internetseite angegebene Adresse in Frankfurt, Lyoner Strasse 26, entpuppte sich als Briefkastenfirma. Anrufe würden an ein Call-Center, E-Mails über einen Server in Kanada weitergeleitet.

Für den Experten der Weltgesundheitsorganisation Luc Noel deutete im Interview mit Frontal 21 vieles auf kriminelle Strukturen hin. Seit Dienstag ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Organhandels gegen die Firma, die Büroräume in Frankfurt wurden durchsucht und Unterlagen sichergestellt. Dabei waren nur zwei Personen im Büro, die vermutlich den Anfragenden weitere Kontakte vermittelt haben sollen und die für die Weiterleitung von Post und E-Mail zuständig waren, so die Sprecherin der Behörde, Doris Möller-Scheu, zur Epoch Times. Konkrete Hinweise auf einen Verstoß gegen das Transplantationsgesetz gebe es derzeit noch nicht.

Woher stammen die schnell verfügbaren Organe?

Von Hongkong aus sollen laut „Frontal 21", Organtransplantationen in Südamerika organisiert worden sein. Deutsche Patienten würden dabei an einen Arzt in Israel verwiesen, der sie medizinisch betreue. Wobei die Geschäfte als sehr lukrativ beschrieben werden: Ein von dem Sender eingesetzter Strohmann sollte 95.000 Euro für die Vermittlung einer Lebertransplantation in Kolumbien bezahlen - bei einer Wartezeit von nur etwas mehr als zwei Wochen. Doch in Kolumbien herrscht selbst ein Mangel an menschlichen Organen, allein im Kolumbischen Transplantationszentrum warten schon mindestens 3.000 Menschen auf eine Leber, so der Direktor des kolumbianschen Nationalen Instituts für Gesundheit. Die von Germany China Medical Co. angegebene Quelle der Organe dürfte deshalb nicht haltbar sein.

Einen Hinweis auf die tatsächliche Quelle der Organe liefert die Webseite des Unternehmens, die auf moderne medizinische Zentren in China verweist: „Die Erfahrung jedes dieser Zentren baut auf 1.000 bis 2.000 Nierentransplantationen auf. Sie unterhalten enge Beziehungen zu medizinischen Einrichtungen in allen Teilen Chinas. Dadurch erhalten diese medizinische Zentren aktuelle Informationen über jeden potenziellen hirntoten Spender". Doch tendiert die Bereitschaft zur Organspende bei Gehirntod nahezu gegen Null, sind sich Experten einig. Aus kulturellen und spirituellen Gründen - der Körper könne nur unversehrt in den Himmel kommen - stünden Chinesen nach dem Tod kaum als Organspender zur Verfügung.

Chinesischer Militärarzt warnt vor Organvermittlern außerhalb Chinas

Eine Antwort auf die Herkunft der Organe hat ein chinesischer Militärarzt, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. In seinem Brief, der unserer Redaktion vorliegt, machte der chinesische Mediziner aus der Stadt Shenyang der Provinz Liaoning darauf aufmerksam, dass viele westliche Patienten über Vermittler außerhalb Chinas zur Organtransplantation in die Volksrepublik kämen.Die Vermittler würden dabei auf unterschiedliche Weise auftreten, beispielsweise als Briefkastenfirmen, Reisebüros, Handelsfirmen und mit chinesischen Mittelsmännern - oder gleich direkt mit chinesischen Transplantationskrankenhäusern, dem chinesischen Militär, Arbeitslagern oder Gefängnissen zusammenarbeiten. Der Arzt empfiehlt solche Vermittlungsorganisationen zu bekämpfen, um den Organhandel zu verhindern. In den lukrativen Organhandel sei das chinesische Militär sei stark involviert, so der Militärarzt.

Lebenden Häftlingen werden Organe entnommen

In seinem Brief spricht der Militärarzt über eine regelrechte Industrie des Organhandels, die sich in drei Ebenen unterteile: Patienten aus der ganzen Welt, die auf Organe warten, seien auf der obersten Ebene, die Vermittelungsorganisationen im Inland und im Ausland auf der Mittleren und ganz unten die fast unerschöpfliche Organquelle China. Als Organlieferanten dienten verurteilte Häftlingen ebenso wie verfolgte Minderheiten ohne Rechte. Die Hauptbetroffenen seien verfolgte Falun Gong-Praktizierende, so der Mediziner, der 60.000 Akten gesehen haben will, in denen die Einwilligungen von Falun Gong-Praktizierenden und anderer Organlieferanten gefälscht waren. Die Akten dürften maximal 18 Monate lang aufbewahrt werden und würden dann vernichtet. Die zuständigen Behörden sind Militärbezirke der Provinzen. Scheitere die Transplantation, würden die Akte und der Leichnam innerhalb von 72 Stunden vernichtet. Sobald die Gefangenen als Organspender festgelegt und aus Gefängnissen, Arbeitslagern und Untersuchungsgefängnissen weggebracht worden seien, würden sie ihre eigentlichen Namen verlieren und Ersatznamen bekommen, unter denen sie dann als freiwillige Organspender in die Akten eingetragen würden. Den Häftlingen werde mitgeteilt, dass mit ihnen eine „Gesundheitsuntersuchung" gemacht werde. Sie würden örtlich betäubt, um ihnen daraufhin noch lebend die Organe zu entnehmen, geht aus dem Brief hervor.

2005 gab die chinesische Regierung zum ersten Mal offiziell zu, die Organe von zum Tode verurteilten oder exekutierten Häftlingen zu verwenden und erklärte diese als Hauptquelle für Transplantations-Organe. Allerdings zeigten Untersuchungen des kanadischen Rechtsanwalts David Matas und des ehemaligen kanadischen Staatsanwaltes und Staatssekretärs David Kilgour, dass die Gesamtzahl der Exekutierten und der freien Spender nicht annähernd die Gesamtzahl der Transplantationen erreicht. Ihrer Untersuchung zufolge bleibt die Herkunft von 41.500 Organen, das sind 75 Prozent aller in China transplantatierten Organe, ungeklärt. Auch für die beiden Kanadier ist die Herkunft dieser Organe nur mit Organraub an den seit 1999 verfolgten Falun Gong-Praktizierenden erklärbar.

Export von lebenden Menschen

„Es ist jedem bekannt, dass China sehr viele verschiedene Waren exportiert. Zu einer besonderen Art von Waren zählen darunter lebende Menschen. Durch die Zusammenarbeit mit ausländischen Organisationen werden die Menschen, die den Anforderungen für Organtransplantationen entsprechen, als Waren ins Ausland verkauft. Dort werden ihnen die Organe entnommen, die sofort in den zahlenden Patienten transplantiert werden. Die Leichname werden danach verbrannt. Das chinesische Regime hat im Ausland besondere Einrichtungen gebaut, die für die Behandlung der Leichname aus Transplantationen zuständig sind. Oft sind darin die diplomatischen Vertretungen Chinas beteiligt. Hinsichtlich des Exports lebender Menschen ist China weltweit die Nummer Eins. Für jeden exportierten Menschen gibt es einen erfundenen Akt mit der Einwilligung des Organspenders. Die mir bekannte Zahl für 2005 liegt bei 1.000 Fällen", schreibt der Militärarzt.

„Chinas Regime wird nie auf die lukrativen Geschäfte verzichten"

Nachdem die fragwürdige Herkunft der Organe in China im März vergangenen Jahres aufgedeckt worden war, musste die chinesische Regierung reagieren. Eine Vorschrift, die den Organhandel verbietet, wurde im Mai 2006 verabschiedet und sollte mit 1. Juli in Kraft treten. Doch existiert in China ein großer Unterschied zwischen der Einführung eines Gesetzes und dessen Umsetzung. Das untermauert nicht zuletzt die Tatsache, dass eine Vielzahl von Anwälten für den bloßen Versuch, in der chinesischen Verfassung garantierte Rechte durchzusetzen, unter Hausarrest gestellt werden oder gar in Arbeitslager verfrachtet werden. Laut Kilgour und Matas wird auch das neueste Gesetz für Organtransplantationen nicht umgesetzt. Ihrer Untersuchung zufolge hatten zwei chinesische Krankenhäuser in Peking dem belgischen Abgeordneten Patrik Vanrunkelsven sofort eine Niere für 50.000 Euro angeboten, als dieser Ende November 2006 dort anrief. Im November 2006 sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Huang Jiefu hinsichtlich des Verkaufs von Organen hingerichteter Strafgefangener: „Geschäfte unter der Hand müssen verboten werden". Experten sehen darin eine offizielle Bestätigung, dass Gesetze in China keine Wirkung haben, da der Organhandel eigentlich schon vor seit dem 1. Juli verboten war.

„Nach der internationalen Aufmerksamkeit wegen des zweifelhaften Transplantationsbooms sind in China die Geschäfte mit dem Organhandel nicht weniger geworden. Sie wurden lediglich geheimer. Die Informationen werden auf alle möglichen Arten noch stärker blockiert, wie zum Beispiel durch das Abhören der Telefongespräche der Mitarbeiter der Transplantationskrankenhäuser, durch die strenge Kontrolle bei der Veröffentlichung von Informationen bei Organtransplantationen und durch die verstärkte Gedankenerziehung. Der Organhandel ist so lukrativ, dass das chinesische Regime niemals darauf verzichten wird", schrieb dazu der Militärarzt.


Quelle: http://www.epochtimes.de/articles/2007/11/21/200687.html