(Minghui.de) Als meine Arbeitskollegin beiläufig erwähnte, dass es auf der Medica, der weltgrößten Messe für Medizinbedarf in Düsseldorf, viele Chinesen gebe, die dort ausstellen würden, wurde ich hellhörig. Ich sah es als eine gute Gelegenheit, um vor allem den durch die Parteikultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) vergifteten Chinesen die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong zu erklären. Wenn sie schon zu uns nach Deutschland kommen, sollte diese Chance, sie zu erretten, genutzt werden.
Eine Mitpraktizierende war sofort bereit mitzugehen. Allerdings kamen uns bald darauf Bedenken. Wie sollten wir das bewerkstelligen? Uns einfach hinzustellen und nur Flyer zu verteilen, das ging nicht, denn dazu wird eine Genehmigung der Messeleitung benötigt. Somit wurde uns klar, dass wir mit den Chinesen hauptsächlich Gespräche führen mussten. Was wäre, wenn sie uns dem Sicherheitsdienst der Messe melden würden? Und wenn wir dann vielleicht eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bekämen? Wir tauschten uns kurz aus und erkannten, dass diese Gedanken falsch waren. Sie waren aus unseren Ängsten entstanden, deren Ursache in unseren Anschauungen lag, etwas Unerlaubtes zu tun. Diese mussten wir überwinden. Wir dachten an unsere Mitpraktizierenden in China und den Lebensgefahren, denen sie tagtäglich ausgesetzt sind, wenn sie den Menschen die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong erklären. Was konnte uns denn hier schon passieren? Als uns das klar wurde, waren wir fest entschlossen, unser Bestes zu geben, um die Chinesen auf der Messe über die wahren Begebenheiten zu informieren.
Trotz eines Lokführer-Streiks brachte uns der Zug pünktlich zur Messe. Wir waren zunächst einmal erschlagen von der Masse an Menschen. In der ersten Halle, die wir besuchten, erblickten wir nach wenigen Metern einen chinesischen Stand mit mehreren Mitarbeitern. Die erste Frau, die wir ansprachen, wollte uns überhaupt nicht zuhören und schaute sich hilfesuchend um. Verunsichert gingen wir schnell weiter.
An der nächsten Ecke gab es eine Sitzgelegenheit. Dort tauschten wir uns aus. Wir hatten zwar abgesprochen, vor dem Messebesuch aufrichtige Gedanken auszusenden, aber dann doch nicht gemacht. Dies holten wir jetzt nach. Sofort wurden wir im Herzen ruhiger. Danach besprachen wir kurz unsere weitere Vorgehensweise. Wir kamen zu dem Schluss, dass es unfair und nicht aufrichtig sei, sich erst mit den chinesischen Ausstellern über die Produkte zu unterhalten, und dann das Gespräch auf die Verfolgung zu lenken. Es sei am besten, direkt über unser wirkliches Anliegen zu sprechen.
In dieser Halle gab es noch den Bereich „Made in China” mit einem Dutzend chinesischer Stände. Jeder Aussteller, den wir jetzt ansprachen, hörte uns aufmerksam zu. Anfangs waren die Gespräche noch etwas holprig, mit der Zeit wurden wir aber immer sicherer.
In anderen Hallen bekamen wir so gut wie keine Chinesen zu sehen. Uns war klar, dass wir nicht durch alle Ausstellungsräume gehen konnten, dafür war die Messe einfach zu groß. Durch „Zufall” erreichten wir eine weiter entfernte Halle mit Laborprodukten. In mehreren Reihen befanden sich Stände aus Asien, vor allem aus China. Ein älterer Chinese lächelte sofort, als wir ihn ansprachen, und meinte: „Oh, Falun Gong”, dazu machte er die Übungsbewegungen nach. Später war uns bewusst, dass der Meister uns dort hingeführt hatte.
An einem anderen Stand hörte uns der Aussteller geduldig zu, um uns dann zu sagen, dass sein Arbeitskollege, der sich gerade in einem Verkaufsgespräch befand, ein Mitglied der KPCh sei. Er wiederholte das mehrfach. Als sein Kollege das Gespräch beendet hatte, wurde er sofort zu uns geschickt mit der Bemerkung: „Du bist doch in der Partei, hör dir das einmal an.” Wir erklärten ihm, wie wichtig es sei, aus der Partei und ihren angegliederten Organisationen auszutreten. Er nickte nur. Eine Chinesin, die erst jetzt dazu kam, lachte freundlich zu uns herüber und fragte, ob sie ein Foto von uns machen dürfe.
Auch an den anderen Ständen hörten uns die Chinesen aufmerksam zu. Ein chinesischer Messebesucher bedankte sich bei uns dafür, dass wir uns für China und das chinesische Volk einsetzen würden. Wir spürten, dass die Menschen nur darauf gewartet hatten, von uns die Wahrheit zu erfahren. Zwischendurch konnten wir Mitarbeiter der „Ärztezeitung” und des „Ärzteblattes” über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden informieren und ihnen den Bericht „Blutige Ernte” von David Matas und David Kilgour übergeben, die sie an ihre Redaktionen weiterleiten wollten.
(http://organharvestinvestigation.net/report0701/report20070131-german.pdf)
Auf der Fahrt zum Messegelände am Morgen hatten wir einen Mann aus Indonesien kennen gelernt, dem wir von Falun Dafa und der brutalen Verfolgung erzählten und ihm einen englischen Flyer mitgaben. Er fragte uns, wie weit er mit der Eintrittskarte fahren könne. Wir gaben ihm die Information, die wir hatten. Als wir dann in der Messe angekommen waren, bemerkten wir, dass wir ihm unwissentlich eine falsche Auskunft gegeben hatten. Das tat uns sehr leid und wir hatten den Wunsch im Herzen, ihn wieder zu sehen, um ihm die richtige Auskunft zu erteilen. Aber es ist schier unmöglich, sich auf dieser größten Messe für Medizinbedarf der Welt, die sich über 17 riesige Ausstellungshallen erstreckt, noch einmal zu treffen. Dennoch geschah es wie ein Wunder, dass uns dieser Herr beim Verlassen des Messegeländes wieder begegnete - so gingen wir zu ihm und teilten ihm den richtigen Fahrbereich mit.
Uns wurde wieder einmal die Macht unserer Gedanken und die Bedeutung jedes einzelnen Gedankens bewusst. Wenn unser Herz aufrichtig ist, können Wunder geschehen.