(Minghui.de) Herr Zeng Guofan (1811 bis 1872) war ein Gelehrter in einem kleinen Bergdorf. Da er seine Tugend kultivierte und dadurch sein Familienleben verbesserte, wurde er ein berühmter Erster Klasse Hofmann in der Qing Dynastie. Er versuchte mit all seiner Macht, der absinkenden Qing Dynastie zu helfen, indem er; „Verhältnismäßigen Wohlstand” zu lehren versuchte. Das war in der Zeit Tongzhis (1856 bis 1875), dem 8. Kaiser der Qing Dynastie. Oft riet Herr Zeng seinem jüngeren Bruder in Briefen, dass man auf seine Integrität achten und hart arbeiten müsse, damit der Wohlstand der Familie wachse und man eine gute Karriere machen könne.
In einem dieser Briefe schrieb er:
„Leute wie wir, können uns nur auf Tugendansammlung und hartes Lernen verlassen. Tugend ansammeln bedeutet: Die ältere Generation achten, auf unseren älteren Bruder hören, liebenswürdig sein und Unbescholtenheit besitzen. Hart arbeiten bedeutet: Die Fähigkeit, Gedichte zu schreiben, Literatur und Kalligraphie zu beherrschen. Diese beiden Dinge können wir selbst beherrschen. Wenn wir einen Fuß weit vorankommen, so ist das unser eigener Fuß; wenn wir einen Inch vorankommen, so ist das unser eigener einer Inch. Wenn wir ein bisschen Tugend sammeln, so gleicht das dem Ansammeln von einem Pfund Getreide. Wenn wir vorankommen, indem wir morgen ein bisschen lernen, dann gleicht das dem Ansparen von einem Pfennig. Wenn wir beides erhöhen, Tugend und Lernen, dann kann unsere Familie Tag für Tag erfolgreicher und wohlhabender werden."
Was Reichtum und Ansehen angeht, so glaubte Herr Zeng: ”Gleichgültig, was du versuchst, der Himmel bestimmt das Ergebnis.”
Er lehrte seine jüngeren Brüder:
„Ansehen und Reichtum sind vorherbestimmt, sie unterstehen nicht unserem Einfluss.” Es war einmal ein Beamter, der seine beiden Enkel bei einem guten Freund studieren ließ und sie veranlasste, vor diesem Kotau zu machen. Beide Enkel wurden vor dem großen Examen krank. Ihre Eltern starben, als sie gerade dabei waren, die Examen für die Erste Klasse zu machen. Weil sie um ihre Eltern trauerten, konnten sie nicht zur Schule gehen. Beide fingen Jahre später wieder mit der Schule an. Da seht Ihr; dass selbst die Schulzeit vorherbestimmt ist. Obgleich sie sich gut für die Prüfung vorbereitet hatten, jedoch ob man zur Prüfung antreten kann oder nicht, wird vom Himmel bestimmt. Wir sollten keinerlei wilde Gedanken im Kopf haben. Der sechste jüngere Bruder, hatte bessere angeborene Grundlagen als sein Bruder; aber er bestand das Examen nicht. Man kann verstehen, dass er ärgerlich und bekümmert war. Während der Himmel das arrangiert, solltet Ihr härter arbeiten und nicht vor Ärger aufgeben.
„Gleichgültig, was du versuchst, der Himmel bestimmt das Ergebnis.” Der Mensch kann den Wunsch haben, bestimmte Ziele zu erreichen und sich anstrengen, so viel er will. Ob er aber erfolgreich sein wird, das hängt vom Willen des Himmels ab. ”Gleichgültig, was du versuchst, der Himmel bestimmt das Ergebnis”, ist ein ähnlicher Gedanke wie der Grundsatz eines Kultivierenden: ”Dem natürlichen Lauf folgen.” Die Grundlagen der Buddha- Schule, der Tao- Schule und die Lehren des Konfuzius sind Kultivierungsschulen, welche die glänzende traditionelle chinesische Kultur geschaffen haben. Darum nennt man sie auch eine „halbgöttliche” Kultur.
Gegenwärtig bewegt sich China immer weiter von seiner eigenen Kultur weg. In alten Zeiten mussten die Kinder; „Die vier Klassiker”(1) und „Die fünf Klassiker”(2) lernen. Die Rituale waren alle in die Kultivierung eingebettet. Die Kultur, sich zu kultivieren; diese Gedanken waren tief in des Menschen Geist eingeprägt und führten ihr tägliches Leben und Verhalten an.
Anmerkungen:
(1) Vier Klassiker - das sind die Texte, die von Zhu Xi während der Song Dynastie ausgewählt wurden, um als Einführung in die chinesische Philosophie und den Konfuzianismus zu dienen. Sie beinhalten: „Das große Lernen”, „Die Doktrin des Durchschnitts”, „Die gesammelten Aufsätze des Konfuzius” und „Die Mencius”.
(2) Die fünf Klassiker- Klassik der Veränderungen, Klassik der Geschichte, Klassik der Dichtkunst, Riten- Sammlung und die Frühlings- und Herbstjahrbücher.