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Fa lernen und sich nach innen kultivieren

Erfahrungsbericht auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2007

20. März 2007 |   Von einem Praktizierenden aus San Franzisko

(Minghui.de)

Sehr geehrter Meister und liebe Mitpraktizierende,

heute möchte ich dem Meister von einem kleinen Teil meiner Erfahrungen im Prozess der persönlichen Kultivierung berichten und ihn mit euch allen teilen. Bei Mängeln bitte ich um barmherzige Kritik.

Ich erhielt das Fa im April 1994. Nach jahrelanger Kultivierung fühle ich heute, dass die Beseitigung des Eigensinns am schwierigsten ist. Meine größten Eigensinne sind oberflächlich gesehen das Herz der Zurschaustellung und der Kampfgeist. Aber das sind nur Substanzen, die ich auf der Oberfläche gespürt habe. Eigensinne, die sich darunter versteckten, konnte ich nur schwer bemerken. Selbst wenn ich von ihnen wusste, machte ich dennoch häufig Fehler. Das heißt, ich beging Fehler zum Teil bewusst. Oft bereute ich es und fragte mich, warum ich mein Verhalten nicht ändern könne. Ist es denn so schwierig, die schlechten Eigensinne zu beseitigen?

Im „Essentielles für weitere Fortschritte II” schreibt der Meister in dem Artikel „Störungen beseitigen” (05.07.2000): „... Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.” Der Meister betont immer wieder, dass wir das Fa lernen und gut lernen sollen. Ich hatte das Fa wie die anderen Praktizierenden gelesen. Warum änderte sich mein Verhalten nicht, warum stritt und kämpfte ich immer noch mit meinen Mitpraktizierenden? Warum konnte ich mir ihre Meinungen und Vorschläge nicht anhören? Deshalb sagte ich mir eines Tages: „Falls ich für das nächste Mal wieder in eine Streitsituation komme, muss ich unbedingt meinen Mund halten.” Aber es nutzte nichts. Für eine Zeit lang war das Fa-Lernen fast umsonst. Das Fa floss an mir vorbei und ich verstand nichts von dem, was ich gelesen hatte. Ich las das Fa nur mechanisch. Ich fühlte, dass es nötig war, meinen Zustand zu ändern. Deshalb fing ich an, das Fa auswendig zu lernen. Obwohl ich dabei recht langsam voran kam, spürte ich erneut die Freude am Fa-Lernen. Ich empfand, dass meine Eigensinne tatsächlich schwächer wurden.

Als ich zum zweiten Mal das Fa auswendig lernte, glaubte ich, dass ich nun schneller vorankommen müsste als beim ersten Mal. Doch das Gegenteil trat ein. Ich konnte es kaum noch auswendig lernen. So fing ich an, das „Zhuan Falun” durchzulesen. Ganz entgegen meiner Erwartung verlief das Durchlesen jetzt ganz anders, nachdem ich das Fa schon einmal auswendig gelernt hatte, und ich konnte oft hohe und tiefe Fa-Grundsätze erkennen.

Nach einer gewissen Zeit verging dieser gute Zustand abermals. Ich dachte mir, dass ich das Fa wieder auswendig lernen sollte, konnte es aber nicht schaffen. Ich fragte mich, wie man denn das Fa gut lernen könne. Täglich hielt ich das Fa in der Hand, das ich recht viel Male durchgelesen hatte. Und ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.

Vor kurzem ist ein langjähriger Kultivierender von uns gegangen. Das hat mich sehr bewegt. Sobald ich mich an ihn erinnerte, kamen mir die Tränen. Ich kannte diesen Praktizierenden eigentlich nur wenig. Als er noch lebte, hatte ich selten mit ihm gesprochen und wenig mit ihm zu tun gehabt. Ich hatte ihn immer für sehr gut kultiviert gehalten. Er war an wichtigen Arbeiten zur Fa-Bestätigung beteiligt gewesen. Wie konnte denn ein solcher Praktizierender einfach von uns gehen? Es wurde gesagt, dass er noch Eigensinne gehabt hätte. Na und? Wer hat denn schon keinen Eigensinn mehr? Ich konnte seinen Tod nicht verstehen.

Ich war schlecht gelaunt und fühlte, dass ich ein großes Problem hatte. Außerdem war ich verängstigt und traute mich nicht, weiter zu denken. Beim Erfahrungsaustausch sagte ein Mitpraktizierender etwas zu mir, das mich wachrüttelte: "Egal welcher Praktizierender uns in der Zeit der Fa-Berichtigung verlässt, es ist eine Prüfung für uns." Auf einmal erkannte ich einen Grundsatz, der mich erschütterte. Ich hatte einen noch größeren Eigensinn von mir gefunden.

Warum ich seinen Tod nicht verstanden hatte, war auf eine versteckte Anschauung von mir zurückzuführen. Die Anschauung war: Praktizierende, die sich gut kultiviert haben und wichtige Arbeit zur Fa-Bestätigung verrichten, werden stärker vom Meister geschützt.

Als ein anderer Praktizierender früher von uns ging, hatte ich nur daran gedacht, dass er diesen und jenen Eigensinn gehabt hätte und nicht fleißig in der Kultivierung vorangekommen wäre. Deshalb hatte es eine Ursache gegeben, warum er uns verließ. Aber ein Praktizierender, der so fleißig war, sollte doch nicht gehen!

Das unreine Herz, das ich bei mir fand, war also Folgendes: Ich hatte mir eingebildet, wenn einer sich mehr an Arbeiten zur Fa-Bestätigung beteiligen würde, könnte er mehr Schutz vom Meister erhalten.

Als ich das unreine Herz bemerkte, verstand ich endlich den Punkt, der mich fast zur Verzweiflung gebracht hatte. Es war ein egoistisches Herz von mir, das sich unter der Oberfläche versteckte.

Der Meister sagte in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz der Betreuer in Changchun”: „Das Herz der heutigen Menschen: Sie verbergen sich; sie können sogar mit diesem Verbergen ihr Herz verbergen. Ich sehe das und finde, dass diese Art Mensch wirklich sehr schwer zu erlösen ist. Selbst wenn du ihm einen Hinweis gibst, kann er nicht einmal das vor ihm verborgene Verdeckte und jene verborgenen Dinge bemerken.” (26.07.1998)

Nun habe ich wieder ein ruhiges Herz erlangt. Ich bin endlich bis zur Wurzel des Problems vorgedrungen. Zugleich habe ich die süße Frucht des „nach innen Suchens” erhalten. Als ich nämlich verzweifelt war und die Sache nicht verstand, gab ich nicht auf, sondern ermahnte mich, dass es bestimmt mein eigenes Problem wäre. Ich sollte nach innen schauen und auf den Meister hören. Darum hat der Meister diesen Hinweis organisiert, so dass ich die Wurzel des Eigensinns finden konnte.

Aber, ich hatte ja weiterhin andere Eigensinne, die ich noch nicht ausgehöhlt hatte. Wie sollte ich weiter nach innen suchen? In dem Moment, während ich darüber nachdachte, fühlte ich mich, als ob eine Schale aufgebrochen wäre. Ich fing an zu lachen: Die Konflikte, die ich mit den anderen Praktizierenden habe, sind doch eine gute Gelegenheit für mich, nach meinen Eigensinnen zu suchen. Ich fing an, diesen Praktizierenden aus dem Herzen heraus zu danken und verlor dabei ganz und gar den Ärger, den ich sonst immer spürte.

Als es früher zu Konflikten zwischen den anderen Praktizierenden und mir kam, suchte ich immer nach dem Eigensinn der anderen. Jetzt zwinge ich mich zuerst, daran zu denken, dass es einen Eigensinn von mir geben müsste: Was für ein Eigensinn könnte das sein? Warum fühlte ich mich ungerecht behandelt? Ich hatte gelernt, bedingungslos nach innen zu schauen. Gleichzeitig begann ich wieder, das Fa zu lernen.

Im „Zhuan Falun” steht: „Sobald die Buddha-Natur erscheint, wird die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen erschüttert. Wer auch immer das sieht, wird ihm helfen, bedingungslos helfen.” (2. Übersetzung, Lektion 1, „Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten”)

Solange ich diesen Gedanken im Herzen behalte: nach innen zu schauen, sich selbst zu kultivieren und mich in Konflikten als einen Kultivierenden zu behandeln, wird der Meister mir helfen.

Als ich danach handelte, traf das Fa des Meisters beinah Satz für Satz auf meinen Eigensinn. Jedes Wort zeigte seinen Inhalt, ganz neu.

Zur Zeit lache ich oft beim Fa-Lesen und denke dabei im Herzen: „Oh Meister, dieser Satz hat noch diesen Inhalt.” Früher hatte ich ihn nicht gesehen.

Ich habe festgestellt, dass „bei sich selbst suchen” wirklich ein Schatz des Fa ist. Aber dies habe ich erst später erkannt. Früher versuchte ich zwar auch, bei mir selbst zu suchen, fand aber letztendlich nur Fehler bei den anderen. Jetzt schaue ich wirklich nach innen und suche bedingungslos bei mir selbst.

Der Meister sagte in der „Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz”: „Also jeder von euch soll bei Konflikten die Ursache bei sich in seinem eigenen Inneren suchen, ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht. Merkt euch meine Worte: Ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht, mußt du in dir selbst suchen und du wirst Probleme finden. Falls diese Sache absolut nichts mit dir zu tun hat, und du damit keinen Eigensinn zu beseitigen hast, wird sie nur ganz selten bei dir auftauchen. Hast du kein solches Herz, wird kein Konflikt verursacht. Ich muß die Verantwortung für deine Kultivierung tragen. Jedesmal, wenn dir ein Konflikt begegnet, bei dir auftaucht, oder zwischen euch vorkommt, hat es sehr wahrscheinlich mit dir zu tun und es gibt bestimmt Dinge, die du beseitigen sollst. Ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht, - wenn mein Fashen deinen Eigensinn beseitigt, beachtet er dabei jedoch nicht, ob es an ihm oder an dir liegt. Solange du ein solches Herz hast, versucht er alles Mögliche, damit du in Konflikte gerätst und das Herz erkennst, das noch nicht vollkommen ist. Also ihr sucht noch: Es liegt doch nicht an mir. Oder ihr denkt noch: Ich bewahre das Fa. Er denkt auch: Ich bewahre aber auch das Fa. In Wirklichkeit kommen Konflikte nur vor, wenn ihr beide Fehler habt.” (30 - 31. Mai 1998 in Frankfurt, Deutschland)

Während der Zusammenarbeit bei den Arbeiten zur Fa-Bestätigung können zwischen den Praktizierenden Konflikte entstehen. Denn wir alle haben einen anderen Hintergrund, befinden uns in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und leben in unterschiedlichen Familien. Deshalb haben wir alle ein unterschiedliches Verständnis des Fa. Ich habe festgestellt, dass es doch in Wirklichkeit eine gute Gelegenheit ist, sich zu erhöhen, wenn der Konflikt kommt und der schmerzvolle Zustand eintritt. Wie kann man auf eine solch gute Gelegenheit verzichten? Wir sollen sie zu schätzen wissen.

In Kalifornien gehören viele Praktizierende unter den gewöhnlichen Menschen zu den Stärkeren. Aber die Erfahrungen und Fähigkeiten, die man gesammelt hat, können auch eine Belastung und ein Hindernis bei der Kultivierung sein. Wenn verschiedene Meinungen herrschen, ist es besser, sich an den betreffenden Fa-Grundsatz zu erinnern, vernünftig zu bleiben, einen Schritt zurückzutreten und die Gelegenheit zur Xinxing-Erhöhung zu nutzen.

Der Meister hat im „Zhuan Falun” auf die Gründe hingewiesen, warum die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht wächst: „Ohne das Fa auf hohen Ebenen zu kennen, kann man sich nicht kultivieren; ohne sich nach innen zu kultivieren, ohne die Xinxing zu kultivieren, wächst die Kultivierungsenergie nicht. Es gibt nur diese zwei Gründe.” (2. Übersetzung, Lektion 1, „Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht”)

Früher betrachtete ich die beiden Ursachen getrennt voneinander. Nun erkenne ich, dass man sie gleichzeitig praktizieren sollte. Während man das Fa lernt, sollte man unbedingt nach innen suchen, ansonsten wird es keine Erhöhung geben.