(Minghui.de)
Klageschrift:
Kläger: Wang Gang, männlich, wohnhaft im Dorf Xiweituo, Stadt Tunzhou, Provinz Hebei
Beklagter: Gao Yin, männlich, Leiter des Gefängnisses der Stadt Baoding, Provinz Hebei
Beklagter: Fan Jianli, Leiter der politischen Abteilung des Gefängnisses der Stadt Baoding, Provinz Hebei
Inhalt der Anzeige:
Um mich „umzuerziehen” und mich zu zwingen, meinen Glauben an die Kultivierung in Falun Dafa aufzugeben, befahl der Beklagte Gao Yin Polizisten und Mitgefangenen, mich zu misshandeln und mich unter Verwendung verschiedener Instrumente zu foltern. Im Besonderen befahl er Fan Jianli, Folterinstrumente an mir anzuwenden, die Verletzungen verursachten, die am Ende die Amputation meines Beins zur Folge hatten. Ich wurde gezwungen, zu Fan in die Überwachungszelle zu gehen. Da ich wegen der Schmerzen in meinen Beinen nicht stehen konnte, musste ich dorthin krabbeln. Fan bestand darauf, dass ich aufstand und in die Zelle hinein ging. Daher musste ich drei Mal in die Zelle hinein und wieder hinauskriechen. Trotzdem schlug und stampfte er noch auf mich ein. Eine spätere medizinische Untersuchung zeigte, dass die Blutgefäße, Knochen und Muskeln in meinem Bein brandig geworden waren. Wenn es nicht sofort amputiert worden wäre, hätten die Giftstoffe mein Herz angegriffen und mein Leben wäre in Gefahr gewesen. Gao Yin, der Leiter des Gefängnisses, weigerte sich, meine Angehörigen über die Lage zu informieren und zwang mich zu der Amputation. Nun habe ich nur noch ein Bein und das Gefängnis weigert sich immer noch, mich freizulassen oder Besuche meiner Angehörigen zuzulassen.
Antrag
Ich beantrage bei der Staatsanwaltschaft des Volkes der Stadt Baoding die sofortige Einleitung einer Untersuchung gegen die beiden Beklagten und die Einleitung eines öffentliches Gerichtsverfahrens gegen sie. Nach den maßgeblichen Bestimmungen im Strafrecht, in der Strafprozessordnung, im Gefängnisrecht sowie im Polizeirecht und dem Gesetz für Regierungsentschädigungen der Volksrepublik von China und auf der Basis von kriminellen Handlungen der Beklagten, der körperlichen und seelischen Folter, der sie mich unter Verwendung verschiedener Instrumente unterzogen, wodurch ich permanente Behinderungen davon trug, so wie der kriminellen Handlung der fortgesetzten Einkerkerung meiner Person ohne rechtliche Grundlage, sollen die beiden Beklagten strafrechtlich und wirtschaftlich verantwortlich gemacht werden. Ich fordere eine Entschädigung durch die beiden Beklagten für den Verlust meiner Arbeitsfähigkeit, und dafür, dass ich weder ein unabhängiges Leben führen, noch für meine Kinder und alten Eltern sorgen kann, eine Summe, die sich an 1.000.000 Yuan angleicht. Ich fordere auch, dass die Staatsanwaltschaft des Volkes den relevanten Regierungsabteilungen nahelegt, die beiden Beklagten von ihren Arbeitsplätzen zu suspendieren und mich sofort freizulassen.
Die Fakten
Weil ich in der Nacht zuvor Falun Gong-Übungen gemacht hatte, banden mich Polizisten am Nachmittag des 18. Mai 2005 auf ein Bett und stellten mich die ganze Nacht in das Polizeibüro. Nachdem sie am 19. Mai ihr Abendessen beendet hatten, trugen sie mich aus dem Büro und sperrten mich in eine Zelle.
Einmal konnte ich mich aus den Fesseln lösen, die mich ans Bett banden. Weil ich mehrere Tage lang ans Bett gefesselt war, waren meine Beine und Füße taub. Ich musste mich an der Wand festhalten und langsam zur Ecke des Zimmers bewegen, wo das Waschbecken war. Ich wusch mir dreimal hintereinander mein Gesicht und benutzte meine Unterwäsche als Handtuch. Als die Polizei mich sah, banden sie mich wieder aufs Bett. Als die Abendschicht kam, meldete die Nachmittagsschicht, dass ich mich losgemacht hatte. Daraufhin banden sie mich auf einem anderen Bett mit Metallfesseln fest. An das Bett waren drei eiserne Stangen angeschweißt, meine Füße wurden angekettet, meine Hüfte wurde mit einem dicken Metallband gesichert und meine Hände wurden ans Bett gefesselt. Die nächsten zehn Tage war ich eingesperrt und sie ließen nicht einmal den Hausmeister mit mir sprechen. Sie gaben mir sehr wenig Wasser, manchmal verboten sie dem Hausmeister gänzlich, mir Wasser zu geben. Der Gefängnisleiter Gao Yin war direkt für meine Verfolgung verantwortlich. Sogar als der Bezirkshauptmann des Gefängnisses mich treffen wollte, musste er Gao um Erlaubnis bitten. Mit Hilfe dieser bösen Taktik wollten sie mich „umerziehen”. Sie sagten, wenn ich mich nicht „umerziehen lasse”, dann würde ich zwei Wochen oder sogar einen Monat lang auf dem Bett gefesselt bleiben.
Ich sagte zum Bezirkshauptmann mehrmals, dass ich mich nicht wohl fühlte, doch er hörte gar nicht hin. Später bat ich wiederholt den Hausmeister, meiner Gefängniseinheit eine Nachricht zu überbringen. Erst dann ließen sie einen Arzt holen. Der Arzt sah mich nur einmal an und ging ohne ein Wort zu sagen weg. Die einzige Veränderung war, dass sie mir die Ketten von den Füßen nahmen. Der Gefängnisrechtsberater Wang Langui kam mehrere Male heimlich, um nach mir zu sehen. Er fragte meine Aufsicht, ob sich bei mir irgendwelche Anzeichen der „Umerziehung” zeigen würden. Nachdem er keine definitive Antwort erhielt, kam er nie mehr zurück..
Von Fan Jianli geschlagen
Am 27. Mai kamen Fan Jianli und Ran Pu (Leiter der politischen Abteilung des Gefängnisses) gegen 04:00 Uhr in die Zelle. Fan fragte mich nach meinem Namen und ließ ein starkes Licht auf mein Gesicht scheinen. Er fragte: „Wer hat dir die mit Baumwolle gepolsterte Matratze gegeben?” Ich antwortete ihm nicht. Er stieß mich sieben oder acht Mal in das Bein (welches später amputiert wurde). Dann wollte er die Matratze unter mir wegziehen. Als die Matratze sich nicht bewegen ließ, rief er jemanden um Hilfe. Zhang Wei und Shao Chengjun eilten herbei, um ihm dabei zu helfen. Fan stieß wieder auf mich ein. Als sie die Matratze unter meinem Körper wegnahmen, hatte ich von dem unförmigen Bett und den Eisenstangen Blutergüsse und blieb verwundet und blutend zurück. Fan befahl mir, schlechte Dinge über Falun Gong zu sagen. Er ging zur Überwachungszelle und sagte, dass ich auch dorthin kommen müsse. Zu der Zeit hatte ich nicht einmal eine Unterhose an. Doch weil ich zu ihm gehen sollte, erlaubten sie mir, dass ich eine Unterhose anzog. Ich sagte zu ihnen, dass meine Beine schmerzten und ich nicht gehen konnte. Fan zerrte mich von der Überwachungszelle weg und sagte, dass ich wieder hineingehen müsse. Weil ich nicht gehen konnte, krabbelte ich hinein. Fan befahl mir, aufzustehen. Ich antwortete, dass ich wegen der Schmerzen in meinen Beinen nicht aufstehen könne. Er stampfte auf dem Fußboden auf mich ein und sagte, dass ich herauskommen und wieder hereinkommen solle, wenn ich aufstehen und gehen könne. Auf diese Art und Weise krabbelte ich drei Mal in die Überwachungszelle. Er erklärte, dass er mich, wenn ich weiterhin markierte, am Morgen persönlich in die Abteilung für intensive Kontrolle bringen würde. Kurz danach gingen Fan und Ran. Ich bat Shao Chengjun and Zhang Wei, meiner Gefängniseinheit mitzuteilen, dass ich von Fan verletzt wurde und dass sie mich ins Krankenhaus bringen sollten. Zhou Zhanhu setzte mich auf ein Dreirad und brachte mich in das interne Gefängniskrankenhaus Xinsheng.
Bein amputiert, behindert
Im Krankenhaus behandelten sie mich intravenös bis gegen 01:00 Uhr am nächsten Morgen. Dann wurde ich in die Zelle zurückgebracht und auf das Bett gefesselt. Am 28. Mai brachten sie mich zu einer weiteren intravenösen Behandlung in das Krankenhaus. Gegen 11:30 Uhr wurde ich in das Militärkrankenhaus Nr. 252 von Baoding zu einer vollständigen Untersuchung gebracht. Gegen 15:00 Uhr wurde ich in das Krankenhaus Nr. 301 in Jishuitan, Anzhen, Peking, verlegt. In diesem Krankenhaus kam man zu dem Schluss, dass mein Bein amputiert werden musste.
Ich kam zurück ins Xinsheng Krankenhaus im Baoding Gefängnis. Am Morgen des 29. März wurde ich in das Krankenhaus Nr. 1 der Stadt Baoding eingeliefert. An diesem Abend wurde mir ein Blutgerinnsel operativ entfernt. Am Morgen des 30. Mai setzte man mich darüber in Kenntnis, dass mein Bein so bald als möglich amputiert werden müsse. An diesem Morgen wurden auch der Leiter meiner Gefängniseinheit Shi Chaoyin, der Berater Wang Langui und Zhou Zhanhu über meinen Zustand informiert. Am Mittag kam Herr Zhang, der Leiter des Xinsheng Krankenhauses, bei mir vorbei und sagte: „Herr Zhang, ich muss mit ihnen persönlich sprechen.” Damals waren nur wir beide im Raum. Ich berichtete ihm, wie mich Fan Jianli geschlagen hatte und sagte, dass der Gefängnisleiter mir Gerechtigkeit widerfahren lassen müsse oder ich würde die Einwilligung zur Amputation zurückhalten. Er sagte, dass er meine Nachricht dem Gefängnisleiter überbringen werde. Am Nachmittag des 30. Mai informierte mich das Krankenhaus erneut, dass ich in Lebensgefahr geraten würde, wenn die Gifte in meinem Bein zu zirkulieren anfangen würden. Ich sagte zu Shi Chaoyin: „Ich muss vor der Amputation mit meiner Frau sprechen.” Shi antwortete: „Nein, was soll das bezwecken?” Sie nahmen mir sogar das Recht, meine Familie zu sehen.
Das Streben nach Gerechtigkeit und das bessere Ich der Menschen
Ich war im städtischen Krankenhaus, als der Leiter des „Büro 610” des Gefängnisses am 30. Mai zu mir kam. Ich berichtete ihm, dass ich von Fan Jianli geschlagen worden war. Er sagte: „Wang Gang, werden Sie erst wieder gesund, dann besprechen wir diese Angelegenheit.” Später kam Wang Langui zu mir ins städtische Krankenhaus. Ich fragte ihn: „Was machen Sie in meinem Fall?” Er antwortete: „Sie können über den Vorfall an das Gefängnis einen Bericht schreiben und eine Empfehlung abgeben, wie die Angelegenheit gelöst werden soll.” In meinem Bericht enthüllte ich die unerbittliche Folter, die ich im Gefängnis erlitten hatte.
Die Untersuchungsgruppe des Gefängnisses nahm sich der Untersuchung meines Falle an, jedoch auf sehr lässige Weise. Am Tag der Untersuchung bedrohte mich der Leiter der Untersuchungsgruppe, indem er sagte: „Wenn Sie weiterhin ein Gedöns machen, dann werden wir Sie nicht freilassen, auch nicht auf Kaution.” Sie sagten, dass ich von Fan Jianli nur ein oder zweimal geschlagen worden sei und sie erwähnten kein einziges Mal den Vorfall, bei dem er mich dreimal in den Überwachungsraum kriechen ließ. Als ich Shi Chaoyin davon berichtete, dass ich am 30. Mai von Fan Jianli geschlagen worden war, schrieb er es nieder, ich unterzeichnete und datierte es. Ich schickte ihm auch eine Meldung mit der Bitte, Gao Yin über den Vorfall mit den Schlägen zu informieren. Warum leitete Gao Yin keine Untersuchung ein? Warum kam er nicht, um mich zu sehen? Das Gefängnis hatte mich in die Zelle gebracht. Es war sogar für den Leiter der Gefängniseinheit schwierig, zu mir zu kommen. Ohne die Erlaubnis von Gao Yin durfte mich niemand sehen. War es dann vielleicht nicht Gao Yin selbst, der Fan Jianli in den Überwachungsraum geschickt hatte, um mich zu schlagen. Bis zu diesem Tag ist Gao Yin nicht bei mir aufgetaucht.
Später sprach Song Zhigang, der neue Gefängnisleiter, mehrmals darüber, dass er versuchen würde, meine Pläne in Bezug auf den Foltervorfall zu erfahren. Ich habe nur eine Bitte, ich möchte Gerechtigkeit. Ich kann mich immer noch nicht mit meiner Familie in Verbindung setzen. Ich weiß nicht, ob meine Familienangehörigen Kenntnis davon haben, was ich erlitten habe. Ich möchte, dass sie wissen, wie es mir geht. Ich möchte, dass viele Menschen über die wahre Natur dieser kriminellen politischen Gruppe Bescheid wissen. Ich möchte, dass die Menschen mithelfen, diese bösartige Verfolgung zu stoppen.
Dieser Brief wird im Namen des Klägers Herrn Wang Gang an die Staatsanwaltschaft des Volkes der Stadt Baoding geschickt.