(Minghui.de) Ende August 2002 traf ich Li Weiji in China. Sie erzählte mir, dass ihre Schwester Li Weixun ernsthaft verfolgt würde, weil sie Falun Gong praktizierte. Sie erfuhr mehr über Falun Gong, als sie in den USA an der Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Washington DC im Jahre 2002 teilnahm, praktiziert jedoch selber nicht. Sie weinte die ganze Zeit während des Meisters Vorlesung und beschloss, nach China zurückzukehren, um Falun Dafa-Praktizierende zu befreien, die, wie ihre Schwester, verfolgt worden sind.
Zuerst fragte sie mich nach den Foltermethoden, die in verschiedenen Zwangsarbeitslagern der Provinz Liaoning bei Falun Dafa-Praktizierenden angewendet werden. Dann bat sie mich um Hilfe, Praktizierende der Provinz, die verfolgt wurden aufzufinden. Sie erzählte mir von ihrem Plan, nach China zurückzukehren und von ihrem Wunsch, verfolgte Praktizierende zu befreien und ihnen zu helfen, China zu verlassen. Sie würden dann an einem internationalen Gerichtshof als Zeugen gegen Jiang Zemin und seine Komplizen auftreten in Bezug auf die unzähligen Verbrechen, die sie bei der Verfolgung von Dafa- Praktizierenden begangen haben.
Ich war zu Tränen gerührt. Sie war sehr bescheiden und sehr stolz auf ihre Schwester, dass sie eine Falun Dafa-Praktizierende war.
Ich weinte und erzählte ihr von den unmenschlichen Folterungen, die ich in sechs Arbeitslagern der Provinz Liaoning erlitten hatte. Als sie hörte, dass ich im Zwangsarbeitslager Masanjia als Frau in eine Zelle voller Männer geworfen worden war, sagte sie verstört: „Diese Regierung ist zu schurkisch! Aber sorge dich nicht! Ich werde es einrichten, dass du dieses Land verlassen kannst und dass dann alle Welt davon erfährt!”
Li Weiji und ich nahmen diese Pflicht auf uns. Wir prüften die Chancen, sammelten Beweise, und besuchten Zeugen, die Fälle von verfolgten Praktizierenden kannten. Li Weiji war erst kürzlich aus den USA zurückgekommen und wurde damals plötzlich ganz unbeweglich so dass sie bei ihrer jüngeren Schwester im Haus drei Tage lang im Bett bleiben musste. Sie praktizierte Falun Dafa nicht. Da erzählte ich ihr heimlich, dass das die böse Verfolgung aus anderen Räumen sei. Weil die Sache so wichtig war, zwang sie sich, aufzustehen. Als sich ihr Zustand ein wenig gebessert hatte, gingen wir nach Shenyang, Tiaopingshan und Fushun. Zuerst konnte sie den Rücken nicht bewegen und ich musste ihr beim Gehen helfen. Es wurde dann ein wenig besser und die Beweglichkeit fast ganz wiederhergestellt. Einige Praktizierende jedoch hatten sie im Verdacht, eine Spionin zu sein. Das drückte stark auf unsere Beweissammlung und alle Befreiungsbemühungen.
Li Weijin wurde trotz des Drucks von allen Seiten nicht entmutigt. Es gab da eine Praktizierende, die aus dem Arbeitslager Wujiabao in Fushun entlassen wurde, nachdem ihre unteren Gliedmaßen infolge der Folterungen gelähmt waren. Kein Praktizierender wagte es, sie zu besuchen, weil alle wussten, dass ihr Haus unter Beobachtung stand. Nach ein paar Tagen erschien diese Praktizierende, die Gehirnatrophie und Lähmung des Unterkörpers erlitten hatte, bei uns. Als ich sie zur Toilette trug, sie wog nur noch ca. 44kg. fragte ich sie: „Wie bist du denn hierher gekommen?” Sie sagte: „Li Weiji kam zu mir und erzählte mir von den verfolgten Praktizierenden im Ausland. Sie sagte, dass diese Beweise für die Verfolgung von Praktizierenden in China benötigt würden. Sie hoffte, dass ich mit ihr zusammenarbeiten und die böse Verfolgung aufzeigen würde. Darum bin ich mit ihr gekommen. Sie nahm ein Taxi und nahm mich mit. ”Wir alle bewunderten Li Weijis Mut. Später beschlagnahmten Beamte der Polizeiabteilung Yinbei in Tieling das Videoband, das wir von der Praktizierenden gemacht hatten, während sie von ihren Erlebnissen während der Verfolgung erzählte.
Ein anderes Mal wollte Li Weiji in das Zwangsarbeitslager Masanjia gehen, um dort Szenen aufzunehmen. Ich ängstigte mich sehr um sie, aber sie ließ sich in ihrer Entscheidung nicht erschüttern. Zwei Praktizierende aus Shenyang gingen mit ihr. Später wurden diese beiden, Frau Wang und Frau Cai, beide zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Mit Hilfe zweier anderer Praktizierender fuhr Li Weiji fort, Beweise für die Verfolgung zu sammeln. Sie nahm mich und noch eine andere Praktizierende, deren unteres Rückgrat durch Schläge der Polizei gebrochen war, mit ins Haus ihrer Schwägerin. Dort konnten wir in Ruhe unsere schlimmen Erlebnisse durch die Verfolgung aufschreiben. Um unserer Sicherheit willen erlaubte sie uns nicht, eine Wohnung zu mieten und richtete es so ein, dass wir dort während des ganzen Vorgangs wohnen konnten. Ich war wirklich tief bewegt, dass sie alles opferte bei der Bemühung, Falun Gong-Praktizierende zu befreien. Später wurde ihre Schwägerin und ihr Mann verfolgt, weil sie uns bei sich aufgenommen hatten.
Als wir dabei waren, Liaoning zu verlassen, nachdem wir eine Menge von Beweisen für die Verfolgung gesammelt hatten, brachen im Oktober 2002 ein Dutzend Beamte der Polizeistation Yinbei in Tieling bei uns ein, denn unser Telefon war abgehört worden. Sie nahmen alle Papiere und sichtbaren Beweise wie Videokassetten aus Beständen von Praktizierenden, fünf Pässe, Bilder von Praktizierenden und Informationen, welche die Verfolgung zeigen, mit. Die Polizei war entsetzt, was sie alles gefunden hatte.
Ich wurde zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und kam ins Zwangsarbeitslager Masanjia. Nach sieben Monaten wurde ich nach Hause getragen. Die beiden oben genannten Praktizierenden Cai und Wang Jie kamen ins Gefängnis Dabei. Ich hörte, dass Li Weiji durch Schläge verletzt und zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Mein Herz weinte bei dieser Nachricht.
Ich schreibe diesen Artikel, um alle Welt dazu aufzurufen, diese mutige Frau zu befreien, die alles aufgab, um die Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten.
Wenn auch meine Stimme schon einige Jahre alt ist, so wird Li Weijis Name und das, was sie getan hat, für immer in mir lebendig bleiben. Li Weiji, ich werde immer deinen Mut bezeugen!
Anmerkung: Unter der Verfolgung in den letzten Jahren rutschte ich für zwei Jahre in Mutlosigkeit ab infolge der Bedrängung von allen Seiten. Ich möchte bei dieser Gelegenheit einem Mitpraktizierenden danken, der mir beistand. Er half mir, mit der Weisheit eines Praktizierenden, die durch die Kultivierung in Dafa entstand, und weckte mein Gedächtnis. Ich schrieb diesen Artikel nachdem er mir einen Artikel über Li Weiji und ihre Familie gegeben hatte. Ich musste beim Lesen und beim Schreiben immerfort weinen. Ich möchte dem Praktizierenden nochmals danken, der mir seine Hilfe zukommen ließ.