(Minghui.de) Zum heutigen 20. April und vor dem Inkrafttreten einer als wirkungslos bezeichneten Verordnung gegen Organraub in China vergleicht Matas die Verfolgung der beiden Gruppen.
Am 1. Mai soll in China eine, von Experten als wirkungslos bezeichnete, neue Verordnung in Kraft treten, die dem dortigen Organraub einen Riegel vorschieben soll. Der heutige Geburtstag Adolf Hitlers am 20. April ist für Schlagzeilen über rechtsradikale Gruppen bekannt. David Matas, der angesehene kanadische Menschenrechtsanwalt, hat zusammen mit David Kilgour, dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär für Asien und den Pazifikraum den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden in China nachgewiesen. Matas, selbst Jude, vergleicht die heutige Lage der Falun Gong-Praktizierenden in China mit der Lage der Juden im dritten Reich.
Matas: Es gibt beides, Ähnlichkeiten und Unterschiede. Die Unterschiede sind ziemlich klar: Erstens die Anzahl. Die Anzahl der getöteten Juden überstieg 6 Millionen, bei Falun Gong gibt es 3000 bestätigte Todesfälle. Natürlich gibt es auch nicht bestätigte Todesfälle, weil sie wegen dem Organraub spurlos verschwunden sind, aber es sind weniger. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Chinesen nicht jeden Falun Gong-Praktizierenden töten, sie akzeptieren es auch, wenn er eine Verzichtserklärung unterschreibt oder Falun Gong aufgibt, wohingegen man in Deutschland nicht entkommen konnte, wenn man sagte man sei kein Jude, um zu vermeiden getötet zu werden. Drittens, also die Chinesen kommen überall hin um Falun Gong zu verfolgen, beispielsweise setzten sie in Russland durch, dass Falun Gong-Praktizierende nach China abgeschoben wurden, oder aber in Ungarn wo sie die Ausstellung von Reisepässen für Falun Gong-Praktizierende verweigerten. Aber sie dringen nicht nach Ungarn ein um Falun Gong-Praktizierende zu töten, oder sie dringen nicht nach Russland ein, um die dortigen Praktizierenden zu töten. Aber die Deutschen haben es gemacht. Sie haben andere Länder angegriffen um die Juden zu töten. Das ist der dritte Unterschied.
Doch es gibt auch Ähnlichkeiten, sagt Matas. Eine davon sei, die Technologie zu nutzen, um beim Auslöschen größtmögliche Wirkung zu erzielen. Beim dritten Reich sei es die Verflechtung eines modernen, industrialisierten Staates mit unbeschreiblicher Rohheit gewesen, um die Juden in einem grausamen Krieg zu töten. Diese Verflechtung bedeute, dass das Morden weit effizienter gewesen sei, denn ohne Radio sei beispielsweise eine flächendeckende Kommunikation nicht möglich gewesen. In China wiederum sei es die Verflechtung von modernen Organtransplantationen mit der brutalen Unterdrückung von Falun Gong. Wobei, laut Matas, der Unterschied zu Nazideutschland darin bestehe, dass es von Deutschland Aufzeichnungen gäbe und somit leichter nachzuvollziehen sei. Beim kommunistischen China gäbe es aber keine Aufzeichnungen über die Verfolgung der Meditationsgruppe, wodurch es schwieriger sei diesen Bezug herzustellen.
Matas: Eine gewisse Ähnlichkeit besteht auch in der Reaktion der Leute. Also, als die Leute zum ersten Mal vom Holocaust gehört haben, gab es eine Tendenz das nicht zu glauben, wegen dieser Größe und dieser Normalität des Grauens. Bis zu einem gewissen Grad erleben wir das auch beim Organraub, hier ist es nur neu. Es ist also nicht eine alte Form der Menschenrechtsverletzung oder eine alte Form des Bösen, es ist eine neue Form des Bösen. Und die Leute neigen dazu etwas zu erwarten, was sie schon kennen. Wenn aber etwas Neues kommt, speziell mit einer solchen Beschaffenheit, mit so einer Grausamkeit, gibt es eine Neigung das nicht zu glauben. Ich bin zu Zeiten des Holcausts aufgewachsen, da gab es ähnliche Reaktionen. Es war wirklich schwer die ersten Geschichten über den Holocaust zu glauben. Ich würde sagen, dass ist eine weitere Ähnlichkeit.
Ähnlichkeiten in der Propaganda lässt Matas nicht gelten, denn schließlich sei Propaganda bis zu einem gewissen Grad immer die gleiche, egal ob es sich dabei um das dritte Reich oder das heutige kommunistische China handle.
Matas: Also die Propaganda basiert, sagte Goebbels, also für Propaganda braucht es eine große Lüge, keine kleine. Man muss sie oft erzählen, nicht nur einmal. Und man muss sie in einer abgeschirmten Umgebung erzählen, wo sie nicht widerlegt werden kann. Das alles ist auch beim kommunistischen China gegeben, vergessen Sie nicht wie sie lügen. Also bei Falun Gong, da sprechen sie in China nicht einmal darüber. Sie leugnen in China den Organraub nicht, denn er ist offensichtlich. Aber sie leugnen das Massaker am Tianamen Platz, sie leugnen alles was mit Menschenrechtsverletzungen zu tun hat. Sie wiederholen die Lügen ständig. Ich sehe das immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise.
Auch ein Klient von ihm, ein Lehrer in China, könne die vom Rest der Welt abgeschnittene chinesische Sichtweise bestätigen. Dadurch, dass es in China keine freien Medien und ein blockiertes Internet gäbe, seien die Chinesen wirkungsvoll zu beeinflussen.
Matas: Es ist für die Leute in China, die ja eigentlich die Opfer der Propaganda sind, es ist wirklich schwer für sie, diese Lügen nicht zu glauben und herauszufinden was wirklich los ist. Ich würde den Falun Gong-Praktizierenden, die in China verhaftet wurden, gerne sagen, dass sie das Risiko ihrer Organe beraubt zu werden erhöhen, wenn sie ihre Identität gegenüber den Behörden nicht preisgeben. Es ist sehr schwer grundlegende Information sowohl aus China heraus, als auch hineinzubringen. Ich würde sagen, dass ist ein gängiges Problem bei allen Propagandamaschinerien.
Matas hat sich im Rahmen seines Berufes schon seit seiner Jugend mit Menschenrechten beschäftigt. Es sei teils das Ausmaß der Verfolgung von Falun Gong in China gewesen, teils die Tatsache, dass sich sonst kaum jemand gegen die Unterdrückung in China einsetzte, was ihn aktiv werden ließ. Und obwohl er sich durch die Untersuchung über den Organraub an Lebenden eigentlich viel mit der Verfolgung dieser Art der Meditation auseinander setzte, wisse er von Falun Gong selbst eigentlich nicht viel und habe noch nicht einmal ein Falun Gong Buch gelesen. Seine Einstellung dazu sei ähnlich, wie zu allen anderen spirituellen Bewegungen, dass nämlich zumindest die Glaubensfreiheit gegeben sein muss.
Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200704/37381.html