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Wiesbadener Kurier (Deutschland): "Menschenrechte sind nicht made in China"

Schwere Vorwürfe gegen Peking im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 /Organraub an Falun Gong-Anhängern beklagt

3. April 2007 |   Von Claudia Nauth, 31.03.2007

(Minghui.de)

KÖNIGSTEIN Je näher Olympia 2008 in Peking rückt, desto größer das Interesse an der gesellschaftlichen und politischen Situation in China. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erhebt schwere Anschuldigungen gegen das kommunistische Regime.

"35 Prozent aller Handys kommen aus China," sagt Man Yan Ng, Verkaufs- und Marketingexperte eines internationale Konzerns. "Freiheit und Menschenrechte sind aber nicht made in China." Doch genau darauf richteten sich zaghafte Hoffnungen, als die chinesische Hauptstadt Peking 2001 den Zuschlag für die Ausrichtung der Sommerspiele erhielt - Olympia könne China möglicherweise positiv verändern. Gut 16 Monate vor der Eröffnungsfeier am 8. August 2008 zogen Menschenrechtsexperten gestern in Königstein bei einem von der IGFM veranstalteten China-Kongress aber eine vernichtende Bilanz zu Presse- und Meinungsfreiheit sowie Rechtsstaatlichkeit.

Der eklatanteste Vorwurf: In China werden Anhänger der verbotenen Falun Gong-Bewegung nicht nur politisch verfolgt, sondern seit geraumer Zeit auch als lebende Organbanken benutzt. Die Menschen würden bei Bedarf ausgeweidet, getötet und danach eingeäschert, um Spuren zu verwischen. Der renommierte kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas und der ehemalige kanadische Staatssekretär für Asien und den pazifischen Raum, David Kilgour, präsentierten in Königstein das Ergebnis ihrer monatelangen Recherchen und gaben sich überzeugt, dass auf diese Weise in China mit Organhandel große Gewinne erzielt würden. Seit 2001 sei die Herkunft von mindestens 41 500 transplantierten Organen offiziell nicht nachvollziehbar. In den Straflagern des Laogai-Systems würden systematisch Blut- und Organuntersuchungen an Falun Gong-Häftlingen gemacht, berichtete eine mittlerweile in Norwegen lebenden Augenzeugin den Delegierten.

Das kommunistische Regime mache aus Verfolgung ein rentables Geschäft, warf Man Yan Ng den Machthabern in China vor. Im China-Geschäft tätige ausländische Unternehmen dächten zu wenig über Menschenrechte nach. China sei nicht nur der größte schnellwachsende Wirtschaftsraum der Welt, dort fänden sich auch die größten Verbrecher gegen die Menschenrechte. Das ehrenamtliche IGFM-Vorstandsmitglied wies darauf hin, dass in China viele Waren von Zwangsarbeitern des Laogai-Systems produziert würden. Nach Expertenangaben handelt es sich häufig um Billigware wie Weihnachtsdekoration, Handschuhe und Essstäbchen, aber auch um hochwertig Produkte wie Monitore, Computer und PC-Zubehör. "Jede Art von unkritischem Konsum kann das Elend vergrößern," warnte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.

Petr Kutilek von der deutsch-tschechischen Organisation "Olympic Watch" betonte, dass die olympische Idee untrennbar mit den Menschenrechten verbunden sei. Funktionäre des internationalen und der nationalen olympischen Komitees stünden deshalb in der Pflicht, sich in China für die Achtung der Menschenwürde und die Gewährung von Meinungs- und Pressefreiheit einzusetzen. Entsprechende Appelle von Olympic Watch seien aber ungehört verhallt. Die Lage in China schätzt er pessimistisch ein. "Die Olympischen Spiele werden die chinesische Regierung nicht verändern," so seine Voraussage. Auch wenn China sich nun entgegenkommender verhalte, werde es nach den Spielen zu den alten Praktiken zurückkehren.


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200703/36991.html