(Minghui.de) Die internationale China Konferenz "Menschenrechte und Wirtschaftsinteressen - China hinter den Kulissen", die am 30. März 2007 in Königstein in der Nähe von Frankfurt abgehalten wurde, stellt laut Martin Lessenthin, Vorstandsvorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM), einen Meilenstein in der Menschenrechtsarbeit dar. Denn niemals zuvor seien der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Menschenrechten sowie die Risiken und Chancen in diesem Bereich in einer Konferenz thematisiert worden. Notwendig sei dies seiner Meinung nach im Hinblick auf China jedoch sehr, denn "Wandel durch Handel", d.h. eine Verbesserung der Menschenrechtslage alleine durch wirtschaftlichen Aufschwung habe es bisher nicht gegeben und sei auch nicht zu erwarten. Vielmehr würde China die Menschenrechtsproblematik viel geschickter PR-mäßig behandeln, so dass der Eindruck entsteht, die Menschenrechtslage habe sich gebessert und China würde sich öffnen, tatsächlich fänden die Verstöße nun jedoch im Geheimen statt und seien viel grausamer als zuvor.
Stoppt den Organraub an lebenden Falun Gong-Paktizierenden
Einer der Schwerpunktthemen der China-Konferenz war der systematische Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China. David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär für Asien und den Pazifikraum, und David Matas, ein kanadischer Menschenrechtsanwalt mit internationalem Ansehen, stellten auf der Konferenz die Ergebnisse ihres Untersuchungsberichtes zum Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China vor. Sie hatten eine Untersuchung zu den Anschuldigungen unternommen und kamen zu dem Ergebnis, dass diese wahr sind. Anrufe in Krankenhäusern bestätigten, dass Organe von Falun Gong-Praktizierenden zur Verfügung gestellt werden könnten. Aus diesem Grund solle in der Menschenrechtsfrage der Beendigung der Unterdrückung der Falun Gong-Praktizierenden und dem Stopp des Organraubs in dieser Zeit die meiste Aufmerksamkeit geschenkt werden. An keiner anderen Gruppierung würden in China vergleichbare Verbrechen begangen, so David Kilgour. Ausschließlich Falun Gong-Praktizierende würden in den Arbeitslagern und Gefängnissen regelmäßig Bluttests unterzogen, mit denen der von der Kommunistischen Partei systematisch durchgeführte Organraub möglich würde; das haben Interviews mit Falun Gong-Praktizierenden, aber auch mit ihren nicht-praktizierenden Mithäftlingen bestätigt. In China wird ein organkranker Patient innerhalb weniger Wochen mit einem passenden Organ versorgt, worauf man in anderen Ländern bis zu mehrere Jahre warten muss. Ermittlungen von David Kilgour und dem Menschenrechtsanwalt David Matas ergaben in einem Fall, dass einem Mann acht Nieren zur Verfügung gestellt wurden, bis das passende Organ gefunden wurde. "Und ich bin sicher, dass diese acht Nieren von Falun Gong-Praktizierenden kamen", so Kilgour.
Kilgour und Matas sehen in der spirituellen Praxis Falun Gong für China eine große Kraft. "Sie hat deshalb so großen Einfluss in China, weil sie tief in der chinesischen Tradition und Kultur verwurzelt ist und buddhistische, taoistische und konfuzianistische Elemente aufgreift und in sich vereinigt", so Matas. "Sie ist unpolitisch und absolut friedlich. Auch wenn es für uns im Westen ungewöhnlich ist, eine asiatische Praxis zu unterstützen und man aus persönlicher Affinität eher einer anderen religiösen Gruppierung zugeneigt ist, nimmt die Verfolgung von Falun Gong das schrecklichste Ausmaß an und ist derzeit die dringendste Angelegenheit in China. Wir haben keinen einzigen Fall gefunden, in denen Christen, Tibeter oder andere Minderheiten als lebende Organspender missbraucht wurden."
Motto der Kommunistischen Partei: "Der Zweck heiligt die Mittel"
Doch wie ist es möglich, dass sich im heute wandelnden China ein solch systematischer Organraub ereignet? Man Yan Ng, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) und Verantwortlicher des Vertriebs eines multinationalen Konzerns, erklärte in seiner Rede, dass die scheinbare wirtschaftliche Öffnung tatsächlich eine Strategie der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) sei, um ihre Macht zu erhalten. Es gehe ihr keineswegs darum, eine klassenlose gerechte Gesellschaft zu etablieren, sondern ihr sei jedes Mittel recht, die absolute Alleinherrschaft und Macht zu erhalten. Dazu schrecke sie vor nichts zurück und gehe nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" vor. Während die Intellektuellen, Kaufleute und Adligen in der Kulturrevolution als Konterrevolutionäre umgebracht wurden, seien diese jetzt willkommen, die chinesische Wirtschaft voranzutreiben. Obwohl die Bevölkerung mehr Freiheiten bekommt, finden jedoch immer noch insgeheim groß angelegte Verfolgungen von Gruppierungen statt, von denen sich die KPCh bedroht fühlt. "Man lässt die Studenten etwas mehr Freiheiten haben, aber bevor sie ins Ausland reisen, macht man sie zu Patrioten. Sobald jemand im Ausland China kritisiert, denken sie sich dann: 'Ach wieder ein Ausländer, der kein starkes China will. Noch sind wir nicht so stark, aber wartet mal ab.'" Durch die erhaltene Gehirnwäsche lassen sie keine Kritik an China gelten.
Betroffen von Verfolgung sei derzeit vor allem Falun Gong. Man sollte sich jedoch keinen Illusionen hingeben, die KPCh hätte sich nicht im geringsten geändert. Laut Man Yan Ngs Ansicht sei die Moral in China noch tiefer gefallen. Die KPCh schrecke nicht einmal davor zurück, noch aus den Opfern ihrer Verfolgung Profit zu schlagen und daraus ein lukratives Geschäft zu machen, wie es beim Organraub der Fall sei.
Ingesamt betrachtet war die Konferenz in Königstein ein voller Erfolg, mehr als 150 Teilnehmer, darunter Journalisten, Wirtschaftleute, Menschenrechtsaktivisten und Falun Gong-Praktizierende wohnten der Konferenz bei, die den ganzen Tag dauerte. Neun hochkarätige Sprecher beleuchteten aus verschiedenen Blickwinkeln den Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Menschenrechten.
Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200704/37050.html