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Großbritannien/London: Meine Erfahrung, von der Kommunistischen Partei Chinas verfolgt zu werden

Rede auf einer Londoner Veranstaltung zum Gedenken an den 25. April 1999

7. Mai 2007

(Minghui.de) Folgende Rede wurde bei der Pressekonferenz am Samstag, den 28. April 2007, gegenüber der chinesischen Botschaft in London gehalten. Die Pressekonferenz stellte den Beginn von Aktivitäten dar, die zum Gedenken an den 25. April 1999 stattfanden, dem Tag, an dem Falun Gong-Praktizierende in China an die Regierung appellierten, ihre Mitpraktizierenden freizulassen, die unschuldig inhaftiert worden waren:

Mein Name ist Xinxia Jiang. Ich praktiziere seit 1994 Falun Gong. Am 21. Juli 1999 ging ich mit einigen meiner Mitpraktizierenden nach Peking, um an die Zentralregierung zu appellieren, das Verbot, Falun Gong zu praktizieren, aufzuheben. Die Polizei verhaftete uns alle. Ich wurde zurück in die Schule nach Shanghai geschickt, in der ich als Lehrer für bildende Künste arbeite. Als ich dort ankam, wurde ich in ein kleines Klassenzimmer gesperrt und durfte über einen Monat lang niemanden sehen.

Während dieser Zeit wechselten sich sechs Polizisten ab, mich jeden Tag zu befragen. Über zwei Wochen lang erlaubten sie mir nicht zu schlafen. Sie zwangen mich, Videos anzusehen, die Falun Gong verleumdeten. Das "Büro 610" übte Druck auf meine Schule aus und zwang sie, zwei Lehrer abzustellen, die mich jeden Tag beobachteten. Obgleich die Lehrer wussten, dass dies falsch war, wagten sie jedoch nicht, dieser Anweisung nicht Folge zu leisten.

Die Polizei belästigte auch meine alten Eltern. Als meine Mutter hörte, dass ich zwischen 8 und 10 Jahren Gefängnisstrafe erhalten sollte, wurde ihr Haar über Nacht grau. Sie bedrohten auch meine Schwester und meinen Bruder und zwangen sie, mich unter Druck zu setzen, damit ich mein Praktizieren aufgab. Ich gab dem enormen Druck von allen Seiten nach und unterschrieb eine Erklärung, in der ich dem Üben von Falun Gong abschwor.

Während dieser Zeit hatte mich die Gehirnwäsche bis zu dem Punkt gebracht, dass ich zweifelte, ob mein Glaube an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht wirklich richtig war. Dies war für mich eine extrem schmerzhafte Art mentaler Folter. Ich war äußerst gestresst und dachte daran, mich umzubringen, um all dem zu entfliehen. Das "Büro 610" im Shanghai Pudong New District sagte mir, dass sie aufhören würden, mich zu verfolgen, wenn ich eine weitere Erklärung unterschreiben würde, die Falun Gong verleumdete. Ich stimmte zu.

Sie sagte dann, dass ich Falun Gong im Fernsehen der Stadt Shanghai verleumden sollte. Dies lehnte ich ab. Zwei Polizisten drohten mir, dass wenn ich dies nicht täte, sie mich auf unbestimmte Zeit einsperren und von der Außenwelt isolieren würden. Ich wurde gezwungen, zum Fernsehen zu gehen und einen Zettel abzulesen, den sie für mich vorbereitet hatten.

2002 kamen die schrecklichen Nachrichten, dass 18 Falun Gong praktizierende Frauen von Wachen eines Arbeitslagers nackt ausgezogen und in eine Zelle mit männlichen Kriminellen geworfen worden waren. Sie wurden vergewaltigt.

Ich ließ die Menschen von diesem Vorfall wissen, indem ich in den Straßen Flyer verteilte. Erneut wurde ich eingesperrt. In der Haftanstalt durchsuchte mich eine Polizistin mit roher Gewalt. Sie zerriss mein Hemd und legte mir Handschellen an, deren Narben man noch immer deutlich sehen kann. Ich fühlte mich gedemütigt und weinte.

Sie wollten herausfinden, woher ich die Flyer hatte und verhörten mich darum 24 Stunden lang. Als ich mich weigerte, ihnen die Informationen zu geben, rieben sie Tigerbalsam in meine Augen, und sie zwickten mich, damit ich nicht einschlief. Der Raum, in dem ich eingesperrt war, war sehr kalt. Sie zwangen mich, über drei Tage lang 10 Stunden am Stück zu stehen. Dann taten sie Drogen in mein Essen, wodurch ich meine Blase nicht mehr kontrollieren konnte, und ich war ständig hungrig.

Am siebten Tag bekam ich Halluzinationen, und ich dachte, dass die Zigarettenpackung des Polizisten meine Computermaus sei. Ich wurde sehr schwach und begann öfter, in Ohnmacht zu fallen. Schließlich kollabierte ich auf dem Boden. Die Polizisten schütteten kaltes Wasser über mich, um mich wieder zu Bewusstsein zu bringen. Mein Körper war überall geschwollen, und ich konnte kaum gehen. Sie versuchten, mich zu überzeugen, andere Falun Gong-Praktizierende zu verraten, um dadurch eine kürzere Haftstrafe zu bekommen. Ich lehnte dies ab.

Im Arbeitslager bekam ich jeden Tag nur wenig Essen und war ständig hungrig. Sie entzogen mir auch den Schlaf. Ich wurde mental gefoltert, indem ich mir Videos anschauen musste und Bücher lesen, die Falun Gong verleumdeten. Es wurde mir nicht gestattet, mich auszuruhen, bis ich geistig völlig erschöpft war. Ich wünschte mir nur für eine einzige Sekunde Frieden. Mein Selbstwertgefühl war zerstört. Ich fühlte mich völlig zerschmettert, und wieder verriet ich mein Gewissen. Ich versprach, eine weitere Erklärung zu unterschreiben.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, bereute ich mei Tun, doch die Polizei weigerte sich, mir meine Erklärung zurückzugeben. Die Zeit verging, und die Polizei wies Drogenabhängige an, mir überallhin zu folgen und mich 24 Stunden am Tag einzuschüchtern. Nach vier Monaten hatten sie mich völlig zerstört. Voller Angst verriet ich mich wieder, und ich stimmte zu, ihr Komplize bei der Gehirnwäsche von Falun Gong-Praktizierenden zu werden.

Es war das Jahr 2004 und ich hatte zwei Jahre in der Hölle verbracht. Ich musste meine Mutter am Telefon trösten und ihr sagen, dass ich okay sei. Ich wollte ihr niemals sagen, was ich durchgemacht hatte. Als ich schließlich nach zwei Jahren heimgeschickt wurde, konnte ich kaum noch laufen. Ich litt unter schwerer Fehlernährung und lag mit verschiedenen Krankheiten im Bett. Meine Mutter war völlig verängstigt. Ich zerstörte daheim einige Materialien über Falun Gong, weil ich Angst hatte. Ich konnte ich mich einige Monate lang nicht überwinden, Falun Gong Bücher zu lesen.

Mir ging es schrecklich. Aus diesem Grund wurde mein Leben bedeutungslos. Es war so, als ob mein spiritueller Teil weggegangen und nur noch das Fleisch übrig geblieben wären. Ich fühlte mich, als ob ich getötet worden wäre, nachdem ich gezwungen worden war, meinen Glauben aufzugeben. Nach einigen Monaten war das einzige, was ich tun wollte, Falun Gong zu praktizieren. Ich begann wieder, daheim die Falun Gong Übungen zu machen. Sechs Monate später war ich wieder auf den Beinen.

Die Polizei hatte mir gesagt, dass ich ihnen immer berichten müsste, wo ich hinginge. Der Direktor der Schule überwachte mich. Sogar wenn ich einen Brief an meine Eltern schrieb, musste ein Kollege überwachen, was ich schrieb. Wegen der Belästigung durch die Polizei hatten meine Freunde und Kollegen Angst, mit mir zu sprechen. Ich war einsam und isoliert. Einmal ging ich meinen ehemaligen Tutor in der Universität besuchen. Am nächsten Tag forderte der Vorsitzende der Universität den Tutor auf, alle Beziehungen zu mir abzubrechen. Niemand wagte es, mit mir zu sprechen. Mein Leben war total ruiniert.

Obgleich ich mich wegen der Dinge, die ich im Arbeitslager getan hatte, schämte, denke ich doch immer noch, dass die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht richtig sind. Im März 2006 deckten zwei Zeugen vor der westlichen Welt auf, dass viele Falun Gong-Praktizierende ihrer inneren Organe brutal beraubt wurden, während sie noch am Leben waren. Nachdem ihre Organe entnommen waren, wurden die Leichname einfach verbrannt. Ich erinnerte mich plötzlich, dass im Gefängnis viele Falun Gong-Praktizierende und auch ich in ein Krankenhaus zur Blutentnahme gebracht worden waren. Dies geschah wahrscheinlich zu dem Zweck, meinen Namen und den der anderen Praktizierenden auf der Organtransplantationsliste hinzuzufügen.

Meine Erfahrung ist kein Einzelfall. Es ist einer von unzähligen Fällen, bei denen Falun Gong-Praktizierende durch die KPCh verfolgt wurden. Nach Aussagen von verifizierten Quellen wurden über 3.000 Praktizierende durch die KPCh ermordet. Mehr als 100.000 wurden inhaftiert, in Zwangsarbeitslager oder psychiatrischer Anstalten gesteckt. Sie haben unerträgliche mentale und körperliche Folter erlitten. Ihr Leben war unter einem Regime in Gefahr, das die grundlegenden menschlichen Werte missachtet.

Einige meiner Freunde sind immer noch im Gefängnis. Mein alter Schulfreund Yanlai Qu erhielt eine Strafe von fünf Jahren. Er trat in Hungerstreik. Ich las kürzlich im Internet, dass er kritisch erkrankt ist. Seine Schwester ist auch inhaftiert. Ich mache mir ständig Sorgen um ihre Situation.

Trotz allem möchte ich an die Angestellten der chinesischen Botschaft appellieren: Bitte seid euch klar, dass die KPCh Falun Gong brutal verfolgt hat. Seid euch über das bösartige Wesen der KPCh bewusst. Werdet auch einer von den über 20 Millionen Menschen, die aus der KPCh und ihren angeschlossenen Organisationen ausgetreten sind. Wenn ihr dies tut, werdet ihr eine leuchtende Zukunft haben.


Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200705/37526.html