(Minghui.de) Erst kürzlich erkannte ich den Grund, warum ich mit der Kultivierung im Dafa begonnen hatte: es war einfach, damit ich eine gute Person unter alltäglichen Menschen werden konnte. Wenn mich Menschen abgewiesen haben, weil ich ihnen über die wahren Umstände der Verfolgung erzählte oder ich ihnen Informationsmaterialien gab, konnte ich immer noch freundlich bleiben, anstatt mich schlecht zu fühlen, weil sie ihre Errettung abgewiesen hatten. Ich wollte nur die Bedeutung meiner Existenz bestätigen, indem ich Gutes tat und versuchte, ein guter Mensch zu sein.
Meine Gedanken hatten folgenden Ausgangspunkt: Ich war lange Zeit beunruhigt, bevor ich anfing, mich zu kultivieren, und mir war bewusst, dass jegliches Leiden durch Selbstsüchtigkeit entsteht. Ich zweifelte an dem Sinn meines Lebens und dachte, ich wäre ein schlechter Mensch. Dieses Gefühl drängte mich dazu, etwas zu verändern; jedoch konnte ich es aufgrund mehrerer Faktoren nicht.
Als ich das Fa erhielt, sprach ich oft mit dem Bild des Meisters und sagte: „Ich möchte ein gutes Lebewesen sein.” Was ist ein gutes Lebewesen? Ich glaubte, ein gutes Wesen zu sein, würde bedeuten, einfach Gutes zu tun. Dabei vergaß ich, dass Zhen, Shan, Ren der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen sind, so wie es im Buch "Zhuan Falun" angegeben ist.
Ich vollbrachte Jahre lang gute Taten und nahm an vielen Dafa-Aktivitäten teil. Ich fühlte mich glücklich dabei, sogar dann, wenn Beschwernisse auftauchten. Ich glaubte, dass ich mich gut kultiviert und auch eine gute Xinxing-Ebene erreicht hätte, aber später erkannte ich, dass das nicht der Fall war.
Sofern ich die Gedanken eines alltäglichen Menschen nicht loslassen kann, wenn ich gut handele, dann bin ich nur einer guter Mensch unter den normalen Menschen, aber kein wahrer Dafa-Kultivierender. Ich habe oft mit den normalen Menschen oder anderen Praktizierenden über die Vorstellungen dieser Menschen gestritten. Ich erinnere mich an eine Situation, als ich in New York war, um beim Verkauf der Tickets für die Gala zu helfen. Damals lebte ich mit einigen anderen Praktizierenden zusammen in einem Raum. Ich wollte, dass die Tür geschlossen blieb, da mein Bettzeug auf dem Boden neben der Tür lag und mir kalt war, wenn der Wind durch die Tür kam. Aber ein anderer Praktizierender wollte, dass die Tür aufblieb, da sich die Heizung direkt neben seinem Bettzeug befand. Letztendlich ließen wir die Tür ab und zu offen, aber weniger, als er es haben wollte und schlossen sie öfter, so wie ich es haben wollte. Allerdings arrangierten wir die Tür manchmal unbewusst so, wie wir es haben wollten, und beklagten uns dann ein wenig beim anderen. Eines Tages erkannte ich plötzlich, dass ich um Bequemlichkeit der gewöhnlichen Menschen kämpfte. Der Meister lehrte uns, dass wir in allem zuerst an andere denken sollen. Hatte ich das getan? Warum konnte ich meine Bequemlichkeit nicht aufgeben und ihm etwas mehr Bequemlichkeit zukommen lassen? Ich könnte ja einfach noch mehr Kleidung anziehen, mich an einen wärmeren Platz legen oder eine Kopfbedeckung aufziehen und dann könnte ich gut schlafen. Als ich diesen Eigensinn dann aufgegeben hatte, verschwanden diese Art von Problemen allmählich.
Dadurch habe ich erkannt, dass tatsächlich viele Konflikte nur dadurch entstehen, weil wir uns um Dinge der gewöhnlichen Menschen streiten. Sobald ich den Gedanken habe, bestimmen zu wollen, wer Recht hat und wer nicht, befinde ich mich bereits tief verstrickt in den Argumenten der gewöhnlichen Menschen. Kann ich mich in so einem Fall dann immer noch einen Kultivierenden nennen? Als Kultivierende sollten wir wissen, dass alle Konflikte nur deswegen entstehen, damit wir uns verbessern können.
”Wenn wir allein über den Zustand reden, in dem Konflikte aufgetaucht sind, so sind diese Konflikte auch anders, als die in der menschlichen Gesellschaft. Bei den Dafa-Jüngern sind die Konflikte wegen der Kultivierung aufgetaucht, sie sind wegen der Fa-Bestätigung aufgetaucht.” (Fa- Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.07.2006, Änderung am 08. August 2006)
Kultivierung ist ein Prozess, in dem wir Selbstsüchtigkeit eliminieren müssen. Umgekehrt ist das Streiten über Gedanken und Dinge der gewöhnlichen Menschen ein Prozess, in dem wir unser Selbst hervorheben und bestätigen.
Kürzlich habe ich mich selbst ermahnt, dass ich ein Kultivierender sein will, anstatt ein guter Mensch unter den gewöhnlichen Menschen.
„Jemand hat zu mir gesagt: Lehrer, es reicht schon, ein guter Mensch unter den gewöhnlichen Menschen zu sein, wer kann sich schon nach oben kultivieren? Als ich das hörte, war ich wirklich traurig! Und ich habe nichts zu ihm gesagt. Es gibt alle möglichen Xinxing. Wie hoch er es erkennen kann, so hoch erkennt er es. Wer erkennt, der bekommt.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 8, "Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie")