(Minghui.de)
Ich werde dieses Jahr 56 Jahre alt. 1995 lernte ich glücklicherweise Falun Gong kennen, als ich wegen medizinischer Behandlung meine Mutter zum Haus meiner Schwester begleitete. Durch das Lernen des Fa veränderten sich meine Einstellungen. Anstatt zu nörgeln, lebte ich ohne Groll und statt Erschöpfung und Schmerzen zu spüren, nahm ich Entbehrungen mit Freude auf mich. Ich behandelte meine Mutter mit Barmherzigkeit. Auch meine Xinxing und meine Erleuchtungsfähigkeit erhöhten sich allmählich.
Ich war schon in Rente, als ich das Fa erhielt und kümmerte mich zu Hause um meine halbseitig gelähmte Mutter. Sie hatte im Juni 1994 eine Gehirnblutung gehabt, verlor ihr Augenlicht, war halbseitig gelähmt und ans Bett gefesselt. Überraschenderweise war sie hellwach, schlief wenig und war Tag und Nacht laut und unbequem. Wenn es sie nicht hier und da juckte oder ihr etwas wehtat, dann war ihr zu kalt oder zu warm oder sie brauchte Wasser oder etwas zu trinken ... 24 Stunden ohne Pause. Manchmal sollte man auch ihre Hand halten, damit sie sich nicht fürchtete. Die Ärzte im Krankenhaus sagten: „Normalerweise sprechen Patienten wie Ihre Mutter nicht viel und sind sehr ruhig. Eine wie sie, die schreit und kreischt, habe ich noch nicht erlebt.” In dem Monat, in dem ich für meine Mutter im Krankenhaus sorgte, konnte ich keine Nacht gut schlafen. Als wir nach Hause kamen, schrie sie immer noch die ganze Zeit. Ich fühlte mich müde, verärgert und verbittert und verlor oft die Fassung.
Nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, war ich sehr aufgeregt. Ich verstand es als eine vorherbestimmte Gelegenheit, die einem nur einmal in tausend Jahren begegnet. Dieses Dafa ist einfach so gut. Ich lese das Buch so gerne, dass ich es nicht zu Seite legen kann. Ich machte alle Hausarbeiten, die meine Mutter von mir verlangte, aber nur widerwillig. Ich hatte immer das letzte Wort und war frech. Sie sagte etwas und ich erwiderte einen Satz. Nach Beendigung der Hausarbeit wollte ich das Buch lesen, aber sobald ich es zur Hand nahm, begann meine Mutter zu schreien und zu kreischen. Ihre Stimme wurde nie schwächer, egal wie lange sie schon geschrien hatte. Es war wirklich unerträglich. Schließlich sagte meine Schwester: „Das geht so nicht. Lass mich am Abend auf die Mutter aufpassen, so dass du zum Fa-Lernen zur Gruppe gehen kannst.” Auf diese Weise konnte ich schließlich an dem zwei Stunden dauernden Fa-Lernen teilnehmen. Ich war begeistert.
Das Lernen des Fa in der Gruppe berührte mich tief. Ich bemerkte, dass viele Praktizierende das Buch „Zhuan Falun” gut auswendig kannten und stellte fest, dass ich nicht genug Fa lernte. Ich beschloss, mehr Fa zu lernen und begann, das „Zhuan Falun” zu lesen, auswendig zu lernen und es abzuschreiben. Egal wie müde ich wegen der Pflege meiner Mutter war, ich nahm mir so viel Zeit als möglich, um das Fa zu lernen und zu rezitieren. Immer wenn ich Hausarbeiten machte oder kochte, legte ich das Buch in meine Nähe. Immer wenn ich etwas nicht auswendig wusste, sah ich kurz in das Buch. Ich nutzte all diese kleinen Zeitabschnitte, um das Fa zu lernen und zu rezitieren.
Während des Fa-Lernens sprachen die Praktizierenden alle über ihr eigenes Verständnis, wie sie nach innen sahen, wenn Trübsal auftrat, wie sie ihre Schwachstellen nach den Kriterien des Dafa erkannten, sich vom Dafa bei ihrer Kultivierung führen ließen und wie sie Prüfungen bestanden. Da verstand ich endlich, was Kultivierung bedeutet und wie man sich kultiviert. Obwohl ich zuvor das Buch gelesen und das Fa gelernt hatte, hatte ich meinen Zustand und das, was ich sagte, nicht mit dem Fa beurteilt und Probleme nicht nach den Richtlinien des Fa gelöst. Die Folge war, dass ich unausgeglichen und verwirrt war. Durch das Lernen des Fa erkannte ich Stück für Stück, wie wichtig es ist, mich nach dem Fa zu beurteilen und immer nach innen zu sehen, wenn es ein Problem gibt. Es war kein Zufall, dass meine Mutter mich so behandelte; es war alles durch das Karma verursacht, das ich schuldete. Einmal nahm ich ein Bad, als die Freundin meines Neffen bei uns war. Sie half meiner Mutter im Badezimmer. Meine Mutter war sehr dankbar und dankte ihr immer wieder. Sie wollte sogar, dass ich ihr 100 Yuan gab. Ich fragte meine Mutter: „Du warst zu jemandem so freundlich, der dir nur einmal geholfen hat. Warum habe ich von dir nie ein gutes Wort gehört, obwohl ich mich schon so lange um dich kümmere?” Meine Mutter antwortete: „Frage dich, nicht mich.” Ich verstand, dass der Meister mir über meine Mutter den Hinweis gab, dass ich nach innen sehen sollte. All meine Leiden und Trübsal werden von meinem eigenen Karma erzeugt, das sich über Generationen aufgebaut hat. Die Schulden mussten beglichen werden und ich musste mein eigenes Karma ertragen. Nachdem ich mein Verständnis erhöht hatte, war ich beim Warten auf meine Mutter viel geduldiger. Ich hegte keinen Groll mehr und konnte mich als eine Praktizierende betrachten.
Aber die Kultivierung verläuft nie reibungslos. Während ich meine Ebenen erhöhte, wurde die Trübsal größer und ernsthafter. Meine Mutter probierte Verschiedenes aus, um mich leiden zu lassen. Sie schrie nicht nur tagsüber, sondern auch nachts, dass sie Hunger hätte. Sie hatte immer großen Hunger, besonders mitten in der Nacht. Wie konnte sie nach einem guten Abendessen noch so hungrig sein? Aber wenn ich ihr kein Essen gemacht hätte, hätte sie noch lauter geschrien. Damit sie nicht die Nachbarn aufweckte, machte ich ihr eben etwas zu essen. Ich bereitete Fertigkuchen und Gebäck für sie zu, aber sie weigerte sich, es zu essen und bestand auf eine gekochte, warme Mahlzeit. Immer wenn ich dann gekocht und ihr das Essen gebracht hatte, lehnte sie es ab oder schlief wieder ein. Egal was ich auch versuchte, ich konnte sie nicht aufwecken. Einmal hielt sie mich den ganzen Abend auf Trab und als ich ihr dann das Essen brachte, sagte sie: „Ich habe nicht danach verlangt. Ich weiß nicht, wer das verlangt hat, ich jedenfalls nicht.” Ich hielt es nicht mehr aus und meine Stimme war nicht mehr freundlich: „Ich habe für dich gekocht. Du isst das jetzt besser, ob du magst oder nicht. Ansonsten wird es kalt und ich muss es wieder aufwärmen.” Meine Mutter antwortete widerwillig: „Nicht ich habe um das Essen gebeten, wage nicht, mir die Schuld zu geben.” Gleich nachdem ich ihre Worte gehört hatte, wusste ich plötzlich, dass der Meister für mich eine Möglichkeit geschaffen hatte, meine Xinxing zu erhöhen. Allerdings nutzte ich die Gelegenheit nicht und verlor meine Fassung. Ich bedauerte das sehr.
Während des Fa-Lernens in der Gruppe tauschte ich mich mit den Mitpraktizierenden über meine Situation aus. Jeder half mir, es auf der Grundlage des Fa her zu verstehen und ich machte Fortschritte. Im „Zhuan Falun” sagt der Meister:
„Warum stößt du auf solche Probleme? All dies wird durch das Karma verursacht, das du selbst verschuldet hast. Wir haben schon unzählige Portionen für dich beseitigt. Es bleibt nur noch das bisschen, das auf verschiedene Ebenen verteilt wird, um deine Xinxing zu erhöhen; einige Schwierigkeiten sind eingerichtet worden, damit das Menschenherz gestählt und allerlei Eigensinne beseitigt werden. All dies sind deine eigenen Schwierigkeiten; um deine Xinxing zu erhöhen, haben wir sie benutzt. Wir werden sicherstellen, dass du sie alle überwinden kannst. Solange du deine Xinxing erhöhst, kannst du sie schon überwinden; es ist nur zu befürchten, dass du selbst sie nicht überwinden willst. Wenn du willst, kannst du sie überwinden.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4, „Umwandlung des Karma”)
Außerdem sagt der Meister noch:
„Deshalb sollen wir uns in so einer komplizierten Umgebung kultivieren und Leiden im Leiden ertragen können, gleichzeitig müssen wir noch das Herz der großen Nachsicht haben.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 9, „Menschen mit großer Grundbefähigung”)
„Ob du dich kultivieren kannst, hängt vollkommen davon ab, ob du aushalten kannst, hergeben kannst und Leiden ertragen kannst. Wenn du dich dazu entschließen kannst und dich keine Schwierigkeiten daran hindern können, dann sage ich, dass es kein Problem gibt.”
(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4, „Umwandlung des Karma”)
Die Worte des Meisters ließen mich plötzlich klar sehen. Ich war ja schon im Ruhestand und hatte keine „komplizierte Arbeitsumgebung” mehr. Ich hatte nur die Umgebung zuhause und da gab es nur meine Mutter und mich, uns zwei. Wer würde mir dabei helfen, meine Xinxing zu erhöhen, wenn nicht meine Mutter? Meine Mutter und ich lebten in einer kleinen Wohneinheit mit einem Duzend Quadratmetern. Obwohl der Platz klein war, war er trotzdem eine hervorragende Kultivierungsumgebung. Alles was man für die Kultivierung brauchte, war vorhanden. Ich musste dafür arbeiten, aushalten, erkennen, meine Eigensinne loslassen und meine Xinxing erhöhen. Ich sollte jeden Vorfall als eine Gelegenheit betrachten, meine Ebene zu erhöhen, diese Umgebung wirklich als eine Kultivierungsumgebung betrachten und mich ständig motivieren, um weiter voran zu kommen.
Es gab viele solcher Tests, aber ich überwand einen nach dem anderen. Kurz nachdem ich meine Xinxing erhöht hatte, hörte meine Mutter auf, mich zu plagen und mir Schwierigkeiten zu machen. Manchmal half sie mir sogar beim Fa-Lernen und den Übungen. Das „Zhuan Falun” auswendig zu lernen, war anstrengend. Ich konnte mir die Worte nicht merken, obwohl ich sie zum wiederholten Male gelesen und mir zu merken versucht hatte. Oft war es so, dass wenn ich einen Satz gelernt hatte, ich den vorherigen vergessen hatte. Einmal versuchte ich, den folgenden Satz auswendig zu lernen: „Damit wir uns bei der Umwandlung des Karmas gut beherrschen können und die Dinge nicht wie die gewöhnlichen Menschen verderben ...” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4, „Die Umwandlung des Karma”). Ich konnte mir den nächsten Teil einfach nicht merken. Meine Mutter sagte zu mir: „Du bist so dusselig. Es heißt ,... sollen wir im Alltag ein barmherziges Herz und einen harmonischen, ruhigen Herzenszustand bewahren'”. Ich schlug die betreffende Seite des Buches auf, und sie hatte recht. Ich war sehr überrascht. Sie war immer so weit weg mit ihren Gedanken. Wenn man sie fragte, wie alt sie sei, antwortete sie, sie sei 8 Jahre alt. Wie konnte sie sich den Satz im „Zhuan Falun” merken, ohne ein falsches Wort zu sagen? Sie konnte mich sogar verbessern, wenn ich es nicht mehr wusste. Später verstand ich, dass mir der Meister half, das Fa zu lernen und es auswendig zu lernen. Nach einer Weile weckte meine Mutter mich wieder mitten in der Nacht auf. Ich fragte sie, was sie bräuchte. Sie antwortete: „Nichts.” Aber sobald ich mich wieder hinlegte, weckte sie mich wieder auf. Auf die gleiche Frage gab sie immer die gleiche Antwort: „Nichts.” Ich war verwirrt. Nach einer Weile war ich nicht mehr müde und da ich nicht mehr schlafen konnte, entschied ich mich, die Meditationsübung zu machen. Sobald ich damit begann, schlief meine Mutter ein. Ich erkannte plötzlich, dass der Meister mir zu verstehen gab, dass ich die Übungen machen sollte. Von da an machte ich die Übungen jede Nacht und meine Mutter störte mich nicht mehr. Nach einer gewissen Zeit fing meine Mutter wieder damit an, mitten in der Nacht zu schreien. Ich sagte: „Ich mache die Übungen”, aber sie schrie weiter. Schließlich wachte meine Tochter auf und sagte: „Jetzt kann ich nicht mehr schlafen. Ich könnte auch die Meditationsübung machen.” Sobald meine Tochter mit der Übung begann, schlief meine Mutter wieder fest ein. Meine Tochter schaffte damals den Lotussitz noch nicht ganz, aber so schaffte sie ihn eine ganze Stunde lang.
Während dieser Phase der Kultivierung und Erhöhung meiner Xinxing erhielt ich ein besseres Verständnis davon, was wirkliche Kultivierung bedeutet. Es ist so, wie der Meister gesagt hat:
„Nur wenn man das Fa lernt, sein Herz kultiviert und zusätzlich die Übungen als die Methode zur Vollendung macht, verändert man sich wirklich grundsätzlich, erhöht seine Xinxing und auch die Ebene. Das ist die wahre Kultivierung.” („Was ist Kultivierung”, 06.09.1996, aus Essentielles für weitere Fortschritte I)
Lerne das Fa, damit es uns anleiten kann, uns wirklich zu kultivieren. Nur wenn wir uns bei auftretenden Schwierigkeiten mit dem Fa messen und nach den Anforderungen des Fa handeln, wird dies als Kultivierung gesehen. Der Meister sagt: „Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich scheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Kapitel 9, „Menschen mit großer Grundbefähigung”).
Einmal hielt meine Mutter meine Hand und sagte: „In all den Jahren habe ich dir so viele Probleme und Kummer bereitet, du schuldest mir jetzt nichts mehr; ich bin nun in deiner Schuld. Wenn es mir besser geht, werde ich es dir begleichen. Ich höre dem Dafa gerne zu. Kannst du mir jeden Tag vom Dafa vorlesen? Wenn meine Krankheit verschwunden ist, werde ich bestimmt auch zu praktizieren anfangen.”
Der Meister spricht von zwei Faktoren bezüglich der Kultivierung. Das eine ist Leiden und der andere Erleuchtung. Ob wir Trübsal ertragen können oder nicht, hängt davon ab, wie gut unser Verständnis von dem Prozess ist. Bezüglich derjenigen, die uns Probleme bereiten, sagt der Meister: „Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, sondern du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4, „Die Umwandlung des Karma”). Wenn meine Mutter mir keinen Ärger bereiten würde, hätte ich keine Kultivierungsumgebung. Inzwischen hege ich nicht den geringsten Groll mehr gegen meine Mutter. Im Gegenteil fühle ich im Innersten meines Herzens tiefe Dankbarkeit.
Wenn ich auf den Weg zurückschaue, den ich nahm, war dann die Erfahrung, mich um meine Mutter zu kümmern, nicht mein Kultivierungsweg? Durch das Fa-Lernen während des Prozesses erhöhte ich Stück um Stück meine Xinxing und mein Verständnis und bestand eine Prüfung nach der anderen. Ich schätze dieses Fa des Kosmos, das uns der Meister gegeben hat sowie die Umgebung beim Lernen des Fa in der Gruppe. Von jetzt an will ich jede Gelegenheit nutzen, meine Ebene zu erhöhen, mich jederzeit als Praktizierende betrachten und mich stetig bis zur Vollendung mit dem Dafa weiter kultivieren.