(Minghui.de) Liu Hongji war ein Praktizierender aus Qingdao. Er starb am 2. Mai 2007 im Alter von 66 Jahren. Unmittelbar vor seinem Tod bat seine Familie die Beamten des Jinan Frauengefängnisses darum, dass seiner ältesten Tochter, Liu Xiuzhen, erlaubt würde, ihren Vater ein letztes Mal zu sehen, was jedoch in einem kühlen Ton abgelehnt wurde.
Liu Hongji |
1. Von Krebs genesen
Bevor Liu Hongji Falun Gong praktizierte, hatte er etliche Krankheiten; eine davon war Arterienverkalkung. Dies verzerrte schließlich die normale Form seines Mundes und seiner Augen und er war außerstande, normal zu gehen. Sein hoher Blutdruck blieb hoch. Im Jahr 1997 diagnostizierte man bei ihm Leberkrebs. Ein Arzt sagte ihm, dass es möglicherweise hilfreich wäre, Falun Gong zu praktizieren.
So fing Liu Hongji an, Falun Gong zu praktizieren. Er wurde gesund und brauchte seitdem keine Medikamente mehr zu nehmen. Seine frühere schlechte Gemütsverfassung veränderte sich ebenfalls und er wurde rücksichtsvoll und hilfsbereit.
Die Menschen, die ihn kannten und mit ihm arbeiteten, wurden Zeugen seiner Veränderung, was viele von ihnen zum Praktizieren von Falun Gong veranlasste. Unter ihnen befanden sich seine Frau, Han Zhenmei, seine älteste Tochter, Liu Xiuzhen, die zweitälteste Tochter, Liu Xiufang, die drittälteste Tochter, Liu Xiuzhi, sowie der Sohn seiner ältesten Tochter, Yang Naijian - sie alle wurden zu Falun Gong-Praktizierenden.
Seit dem Beginn der bösartigen Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Juli 1999 hatte Liu Hongjis Familie kein ruhiges Leben mehr. Jedes Familienmitglied litt unter den verschiedenen Arten der Verfolgung; sie wurden beispielsweise dazu gezwungen, eine „Garantieerklärung” zu schreiben, sie wurden einer Gehirnwäsche unterzogen, man erpresste Geld von ihnen, durchsuchte ihr Zuhause, verhaftete sie rechtswidrig, brachte sie in psychiatrische Anstalten und Arbeitslager und verurteilte sie rechtswidrig zu Gefängnisstrafen.
2. Wegen des Appellierens für Falun Gong in Peking und der Aufklärung der Tatsachen verfolgt werden
Am 20. Juli 1999 ging Liu Hongji nach Peking, um auf der Grundlage seines Vertrauens in die Regierung Gerechtigkeit für Falun Gong zu fordern, was jedoch vor seiner Ankunft in Peking behindert wurde. Man schickte ihn in seine Heimatstadt zurück. Seitdem wurde er von der lokalen Polizei und Regierungsbeamten fortwährend belästigt. Einmal sperrten ihn Agenten des „Büro 610” in Qingdao ein und ließen ihn erst frei, nachdem seine Familie 1.000 Yuan gezahlt hatte.
Herrn Lius zweitälteste Tochter, Liu Xiufang, hatte ihre Eltern auf der Reise nach Peking begleitet. Sie wurde von dem lokalen Stadtbeamten Qiao Cunhong sowie lokalen Beamten der Liuting Polizeistation verhaftet und in das Liuting Regierungsgebäude eingesperrt. Man unterzog sie einer Gehirnwäsche und zwang sie, eine „Garantieerklärung” zu unterschreiben. Die Beamten durchsuchten ihr Zuhause und konfiszierten persönliches Eigentum.
Am 6. Oktober 2000 versuchte Liu Xiufang, in Peking für Falun Gong zu appellieren, wurde aber auf dem Weg dorthin abgehalten. Die Verfolger sperrten sie zunächst in die lokale Polizeistation und brachten sie anschließend zur Polizeibehörde des Bezirks Chengyang. Drei Tage später überstellte man sie der Dashan Haftanstalt in der Stadt Qingdao. Die Polizei hatte versucht, sie zu drei Jahren Zwangsarbeit zu verurteilen, was jedoch scheiterte. Die Beamten des Liuting Wohnkomitees und die Mitglieder des Shuangbu Ortkomitees nutzten die Gelegenheit, um von Lius Familie 10.000 Yuan zu erpressen. Zhang Xungui, der Leiter der Shuangbu Partei-Stelle, erpresste von der Familie 3.200 Yuan.
Am 18. Dezember 2000 ging Liu Xiufang erneut nach Peking, um zu protestieren. Sie wurde von Mitarbeitern des Liuting Wohnkomitees zurückgebracht. Die Verfolger waren Qiao Cunhong, Mitarbeiter des Liuting Wohnkomitees, und Jiang Congjun, der stellvertretende Dorfleiter von Shuangbu. Sie sperrten sie in der Liuting Polizeistation ein und zwangen sie, 13 Tage lang Tag und Nacht auf einer Bank zu sitzen.
Am 17. Januar 2001 um ca. 10:00 Uhr vormittags wurde Liu Xiufang von Chen Wen, Hu Naijing und Chao von der Liuting Polizeistation heimlich aus der Dashan Haftanstalt in die Zhonghan Nervenheilanstalt im Ort Li, Bezirk Lichang, gebracht. Dort wurde sie an ein Bett gebunden und man injizierte ihr sieben Tage lang Nerven abtötende Medikamente. Mithilfe ihrer aufrichtigen Gedanken gelang ihr schließlich die Flucht aus der Anstalt. Liu beschloss, sich verborgen zu halten, um weiterer Verfolgung zu entgehen.
Die Polizei suchte nach ihr und belästigte ständig ihre Eltern. Sie klopften oft an das Fenster und stellten sich mit dem Bauch an die Wand, um dem älteren Paar Angst zu machen; dadurch war es ihren Eltern unmöglich, sich von der Anspannung zu erholen. Ihr Leben wurde ständig gestört. Als die Polizisten einmal zur Durchsuchung in ihr Haus stürmten, durchwühlten sie sämtliche Schubladen und Kisten und jagten dem Paar große Angst ein. Sie deckten sogar das Bettzeug auf und störten ihren vierjährigen Enkelsohn, der gerade schlief. Die Polizei drohte dem Paar und verlangte, ihre Tochter zu finden.
3. Die ganze Familie leidet unter der Verfolgung
Im Februar 2002 wurden Liu Xiufang, Liu Xiuzhen und ihr Neffe der Polizei gemeldet, als sie in Xianjiazai des Bezirks Chengyang Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong verteilten. An der Verhaftung beteiligt waren fünf oder sechs Sicherheitsbeamte aus Xianjiazai sowie ein Beamter der Liuting Polizeistation. Als Han Zhenmei, die Mutter der Geschwister, dies erfuhr, war sie so besorgt, dass sie sich die ganze Nacht übergeben musste.
Einige Tage später wurde Herr Liu von dem Regierungsbeamten Hou Chengjian und Polizisten getäuscht, indem sie ihm sagten, dass sie mit ihm über die Freilassung seiner beiden Töchter und seines Enkels sprechen wollten. Er wurde ergriffen und ohne das Wissen der Familie zur Gehirnwäsche in das „Büro 610” der Stadt gebracht. Seine Familie bemerkte, dass etwas nicht stimmte, als er zum Abendessen nicht nach Hause kam. Sein Sohn suchte ihn überall und eine gutherzige Person erzählte ihm schließlich, was passiert war. Der Sohn ging zum „Büro 610”, um die Freilassung seines Vaters zu erwirken. Zuerst versuchten sie, 3.000 Yuan von der Familie zu erpressen, aber schließlich akzeptierten sie 1.000 Yuan, da sie einsahen, dass die Familie wirklich arm war. Daraufhin wurde Liu Hongji freigelassen.
Am 24. Februar 2002 wurden Liu Xiufang und ihre Schwester, Liu Xiuzhen, in die Dashan Haftanstalt in Qingdao gebracht. Ihr Neffe, Yang Naijian, wurde in die Chengyang Haftanstalt des Bezirks Lichang gebracht.
Am 19. März 2002 brachten die Beamten Wang Jizhu und Wang (Vorname unbekannt) der Liuting Polizeistation die Schwestern in das Wangcun Zwangsarbeitslager. Yang Naijian brachte man am selben Tag für drei Jahre in das Qingdao Zwangsarbeitslager.
Am 12. Mai 2006 um ca. 20:00 Uhr wurden die Praktizierenden Yang Naijian, dessen Mutter Liu Xiuzhen und Yang Youfang von sieben oder acht Angestellten der Liuting Polizeistation in der Wohnung von Yang Naijian verhaftet. Sie zerrten Yang auf die Straße und traten ihm in der Öffentlichkeit brutal in den Unterleib. Als sie auf der Polizeistation ankamen, wurde er sofort von mehreren Beamten belagert und geschlagen. Sie stießen ihn zu Boden und fesselten ihn auf dem Rücken mit Handschellen. Sie schlugen Yang vor den Augen seiner Mutter, Liu Xiuzhen, und schlugen diese vor den Augen ihres Sohnes. Einer der Polizeibeamten trat Liu Xiuzhen brutal in den Unterkiefer und in ihre Brust. Am frühen Morgen des 13. Mai 2006 schlugen Yuan Xidao, Polizeibeamter aus dem Dorf Zhao, und Bai Jiahao, der Fahrer des Leiters Lu Weizhong der Liuting Polizeistation, wie wild auf Yang Naijian ein. Bai Jiahao stieß sein Knie mit aller Kraft in Yangs Unterleib, wodurch dieser inkontinent wurde. Yuan Xidao schlug mit einem Gummiknüppel auf Yangs Rücken, Brust und Beine ein. Auch schlug er ihn schonungslos mit einem Schuh ins Gesicht. Bai Jiahao benutzte eine eingerollte Zeitschrift, um ihn ebenfalls ins Gesicht zu schlagen. Glücklicherweise konnte Yang Naijian in jener Nacht flüchten.
Gegen 23:00 Uhr wurde Liu Xiuzhen von mehreren Polizeibeamten in das Haus von Liu Hongji gebracht. Sie durchsuchten es und blieben noch bis 2:00 Uhr morgens dort.
Kurz nach 7:00 Uhr am gleichen Morgen kamen sie erneut, um Liu Hongji zu belästigen und dessen Enkel, Yang Naijian, zu suchen. Großmutter Han Zhenmei versuchte, vernünftig mit ihnen zu reden. Sie beschimpften sie und drohten damit, sie zu erschießen.
Um 15:00 Uhr an diesem Nachmittag brachten sie Liu Xiuzhen in die Qingdao Haftanstalt Nr. 1. Ihr Heim wurde durchsucht. Später gingen sie zweimal zu Liu Hongji, um nach Yang Naijian Ausschau zu halten.
Nachdem Liu Xiuzhen am 12. Mai 2006 verhaftet wurde, kamen am 15. Mai 2006 um 16:00 Uhr der Leiter der Liuting Polizeistation, Lu Weizhong, und sechs Polizeibeamte, um das Haus ihrer Schwester Liu Xiufang in Shuangbu zu durchsuchen. Sie fanden nichts, aber Lu Weizhong beschlagnahmte das Motorrad der Familie. Ein paar Tage später gingen sie zu der Arbeitsstelle von Liu Xiufangs Ehemann und erkundigten sich nach Liu Xiufangs Aufenthaltsort. Liu Xiufang hatte erneut beschlossen, ihr Zuhause zu verlassen und umherzuziehen.
Am 13. Juni 2006 konspirierte der Polizeileiter Liu Weizhong mit Agenten des städtischen „Büro 610» und setzte das Qingdao Meereskundemuseum unter Druck, Liu Xiufangs Sohn zu entlassen, der dort vorübergehend beschäftigt war.
Liu Xiuzhi ist Liu Hongjis dritte Tochter und arbeitet im Qingdao Meereskundemuseum. Sie hatte ihren Eltern Liu Hongji und Han Zhenmei geholfen und war zur Liuting Polizeistation gegangen, um für die Freilassung ihrer Schwester Liu Xiuzhen und ihres Neffen Yang Naijian zu bitten. Lu Weizhong, der Leiter der Polizeistation, arbeitete, wie oben erwähnt, mit den Agenten des städtischen „Büro 610” und des Qingdao Meereskundemuseums zusammen. Sie versuchten, Liu Xiuzhi einzuschüchtern, damit sie ihren Glauben aufgab. Ihr Gehalt wurde gekürzt und sie musste eine weniger verantwortungsvolle Position annehmen. Sie drohten ihr mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und der Einbuße ihres jährlichen Bonus.
Einige Monate später wurde Liu Xiuzhen, die älteste Tochter, heimlich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und im Jinan Frauengefängnis eingesperrt.
4. Liu Hongji stirbt
Liu Hongji hatte sowohl körperlich als auch geistig viel zu leiden gehabt. Seine Verfassung verschlechterte sich drastisch. Ende Juni 2006 hatte er ein sehr großes Geschwür auf seinem Rücken, das eiterte und blutete. Manchmal musste er den ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Im Herbst begann er zu husten und erbrach sogar Blut. Schließlich wurde er geistig verwirrt und inkontinent. Sein Sohn brachte ihn in ein Krankenhaus. Sein Krebs war zurückgekehrt; drei verschiedene Krebsarten waren aufgetaucht: Leber-, Lymphdrüsen- und Hirnkrebs. Der Arzt sagte, dass er nicht mehr als zwei Monate zu leben hätte. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, war er vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen. Er konnte nicht sprechen und war außerstande, sich herumzudrehen. Liu Hongji starb am 2. Mai 2007.
Am Morgen dieses Tages hatte Liu Xiuzhen, die im Jinan Frauengefängnis eingesperrt war, ein ahnungsvolles Gefühl. Sie rief um 10:00 Uhr an und wollte ihren Vater sprechen. Die Familie wusste, dass sie sich aufgrund der Misshandlungen im Gefängnis und der zehn und mehr Stunden harter Arbeit täglich in keinem guten Gesundheitszustand befand und machte sich Sorgen, ob sie die schlechte Nachricht verkraften würde. So sagten sie ihr, dass ihr Vater noch schlafen würde. Liu Xiuzhens Cousin übernahm den Telefonhörer und wollte mit der Gefängnisleitung sprechen. Er drängte sie, Liu Xiuzhen nach Hause kommen und ihren Vater ein letztes Mal sehen zu lassen. Seine Bitte wurde jedoch abgelehnt, weil Liu Xiuzhen nicht vollständig „umerzogen” wurde. Liu Xiuzhen weiß noch nicht, dass ihr Vater gestorben ist.
22. Juni 2007