(Minghui.de) Sehr geehrter Meister, alle Mitkultivierenden, ich grüße Euch!
Ich bin eine Koordinatorin einer Übersetzungsgruppe der Minghui-Webseite. Über ein Jahr lang kümmerte ich mich sehr wenig um die Übersetzungsgruppe und fragte mich häufig, wo das Ende dieser Koordinationsarbeit ist. Ich dachte, es würde meiner Situation und meinem Können eher entsprechen, konkrete Aufgaben durchzuführen.
In letzter Zeit geschahen einige Sachen, durch die ich gezwungen war, mich mit der seit einem Jahr bestehenden Problematik der Übersetzungsgruppe auseinanderzusetzen. Vor einem Jahr befand sich die Übersetzungsgruppe meines Erachtens noch in einer ziemlich guten Situation. Viele Praktizierende nahmen samstags am gemeinsamen Fa-Lernen und Austausch teil, auch gab es positive Rückmeldungen über den wöchentlichen Austausch. Es gab mehr als zehn Praktizierende, die regelmäßig übersetzten und ich selbst gab mir auch Mühe, gut zu koordinieren.
Das gemeinsame Fa-Lernen und der Austausch liefen effizient. Die Menge der Übersetzer vermehrte sich um das Dreifache. Infolgedessen erhöhte sich meine Arbeitsmenge auch erheblich. Wenn mein Kultivierungszustand gut war, konnte ich den Aufgaben gerecht werden. Aber wenn ich mich in mancher Hinsicht nicht rechtzeitig erhöht hatte, fühlte ich mich sehr müde, sowohl körperlich als auch geistig, wobei auch ein Fehler nach dem anderen entstand. Allmählich wurde ich deprimiert und wollte die Gruppe nicht mehr koordinieren. Ich nahm nicht mehr am Fa-Lernen teil, sondern prüfte lieber die fertig übersetzten Artikel vor. Ich wollte mich lieber mit den konkreten Sachen abgeben, als zu koordinieren. Langsam kamen immer weniger Praktizierende, es fand eigentlich kein Austausch mehr statt. Die Anzahl der Übersetzer wurde immer geringer, bald waren nur noch zwei oder drei dabei. Manche wichtige Artikeln nehmen eine längere Zeit für die Übersetzung von Chinesisch ins Deutsche in Anspruch. Bei uns sind die westlichen Praktizierenden in der Mehrzahl, durch wenige Übersetzungen konnte das Verständnis für einige wichtige Dinge nicht Schritt halten. Viele sagten, alle seien beschäftigt und haben keine Zeit zum Übersetzen. Diese Behauptung fand ich akzeptabel, so hielt dieser Zustand lange an. Bis vor ein paar Tagen habe ich selber auch nicht daran gedacht, diese Lage zu ändern.
Ich berichte zuerst von meinem Verständnis über die Funktion eines Koordinators beim Fa-Lernen in der Gruppe und beim Austausch.
Beim Fa-Lernen in der Gruppe und Austausch soll jedermann gewissenhaft und offenherzig sein. Jeder hat seine Erlebnisse, Empfindungen sowie Erfahrungen. Was hat sich in der vergangenen Woche ereignet? Wie wir nach innen schauen und unsere Xinxing erhöhen, selbst wenn die Ereignisse unauffällig und normal scheinen. Darüber zu sprechen ist ein wichtiger Teil beim Austausch. Gewöhnlich machte ich mir Gedanken darüber vor dem Treffen. Ich fragte mich, was in meiner Umgebung passiert ist, was ich verstanden habe, inwiefern ich mich erhöht habe, und dann tauschte ich mich mit anderen beim Teamspeak aus. Ich fand diese Art sehr gut. Einerseits war der Rückblick auf die Woche ein Prozess für mich, nach innen zu suchen und mich vom Fa her zu erhöhen, andererseits fand ich, dass es ein würdige Schicksalsverbindung ist, dass wir zusammengekommen sind. Wenn die Rolle der Koordination zufälligerweise auf mich gefallen ist, wenn alle Minghui-Mitarbeiter trotz aller Schwierigkeiten hierher kommen, dann soll ich den Austausch möglichst gut gestalten, damit alle etwas daraus mitnehmen können. Außerdem, wenn der Zustand der Minghui-Mitarbeiter solide ist, wenn jeder gewöhnt ist, bei allen Angelegenheiten zuerst bei sich zu schauen und sein Ego aktiv durchbricht, wenn jeder bewusst ist, dass er zuerst ein Kultivierender ist, der ununterbrochen seine Xinxing verbessert, wird die Kraft der Minghui-Webseite enorm. Dadurch kann Minghui machtvoll dazu beitragen, die wahren Umstände zu erklären, das Böse zu erschüttern und das Häretische zu vernichten. So dachte und handelte ich.
Währenddessen erlebte ich einige Male, dass im Teamspeak keiner etwas sagte, nachdem ich etwas erzählt hatte. Oder die Praktizierenden redeten nur von konkreten Sachen, statt zuerst über ihre Kultivierung, wie ich es lieber wollte. Ich dachte, vielleicht brauchen alle Zeit, sich Gedanken zu machen. Aber es ist zur Angewohnheit geworden. Ich fand, Koordinatoren sind keine Eltern und keine Führer, sondern nur Kontaktpersonen. Jeder Teilnehmer soll die Funktion haben, wirklich etwas von sich zu erzählen. Ich empfand die Teilnehmer als passiv, dass sie in dieser Umgebung nur etwas gewinnen wollten oder möglicherweise irgendwelche Neuigkeiten erfahren wollten. Mir war nicht bewusst, dass meine Erwartung sie am aktiven Austausch hindern konnte.
Die Übersetzer wurden mehr, meine Arbeitsmenge stieg. Wenn ich mich manchmal sortieren wollte oder wegen anderer Angelegenheiten nicht am TS teilnehmen konnte, brauchte ich jemand, die mich für den Austausch samstags vertreten konnte. So sprach ich mit zwei Koordinatoren darüber. Einer antwortete, dass er keine Zeit hätte, während die andere meinte, es genüge, wenn wir nur zusammen Fa lernen, es gebe nicht viel auszutauschen. Schließlich musste ich jeden Samstagabend dabei bleiben. Damit Praktizierende, die keinen Internetzugang zuhause hatten, auch dabei sein konnten, verband ich sie mit meiner Telefonleitung, sodass zwei meiner Telefone von 21:00 Uhr bis 1:00 Uhr oder sogar 2:00 Uhr besetzt blieben. Wenn jemand mich erreichen wollte, hatte er gar keine Chance. Außerdem, wenn diejenigen, die durch meine Telefonleitung am Teamspeak teilnahmen, auch sprechen wollten, musste ich immer auf einen Knopf drücken, sonst konnte sie keiner hören. Wenn ich am Abend noch andere Dinge zu erledigen hatte, wurde die Zeit sehr eng. Die an diesem Tag übersetzten Artikel konnte ich dann nicht mehr bearbeiten, sondern musste sie auf Sonntag verschieben. Es gab viele einzelne Schwierigkeiten, die ich hier nicht aufzuzählen brauche. Darüber hinaus, wenn wir uns manchmal bis 2:00 oder 3:00 Uhr austauschten, musste ich wie sonst auch wieder um 4:00 Uhr oder 5:00 Uhr aufstehen zum Fa-Lernen. Am gleichen Nachmittag machte ich mich daran, die liegen gebliebene Arbeit zu erledigen. So ging es monatelang. Die Moderation des Teamspeak-Austauschs wurde mir immer mehr zur Belastung. Die oben genannten zwei Koordinatoren konnten mir auch nicht helfen. Ich fand, dass keiner mit mir zusammen diese schwerwiegende Verantwortung tragen wollte. Ich war enttäuscht, beschwerte mich und wollte aus menschlichem Stolz keine weitere Hilfe mehr suchen. Zum Schluss wollte ich die Gruppe nicht mehr koordinieren, sondern lieber konkrete Übersetzungsarbeit tätigen.
Ich fing an, einen Nachfolger zu suchen, welcher diese unangenehme Arbeit übernehmen kann, es war vergebens. Um die Übersetzungsgruppe kümmerte ich mich immer weniger, sodass die Mitarbeiter sich nicht mehr aktiv an der Übersetzungsarbeit betätigten. Unter diesen Umständen suchte ich nicht sofort nach innen, hingegen strebte ich mehr als zuvor danach, mich von dieser schweren Aufgabe zu befreien. Wir hatten einige Kandidaten, aber die anderen Koordinatoren stimmten nicht zu. Später begriff ich, dass mein Herz, mich nicht mit dieser schwierigen Sache befassen zu wollen, keine große Verantwortung tragen zu wollen, der Grund sein kann, weshalb ich keinen passenden Nachfolger finden konnte. Je stärker mein Herz ist, um so schwieriger wird es.
Vor kurzem ergab sich ein Zerwürfnis zwischen mir und meinem besten Arbeitskollegen in der Firma. Die Kollegen waren in Urlaub oder im Außendienst. Seit einigen Wochen hatten wir im Büro sehr viel zu tun; ich allein musste die Arbeit von mehreren Personen erledigen. Bei der Bearbeitung eines Projekts trat ein Fehler auf. Obwohl dieser Fehler nicht von mir verursacht wurde, erwarteten die Kollegen, dass ich dieses Problem lösen würde, sie meinten nämlich, dass ich dazu in der Lage bin. Ich wollte die Sache auf keinen Fall in die Hand nahmen. Meine Kollegin war sehr traurig, sie glaubte nicht, dass ich trotz möglicher Verluste keinen Finger rühren wollte und schrie mich weinend an: „Du willst nichts mit dieser Sache zu tun haben. Wenigstens kannst du mir sagen, wie ich diesen Fehler wieder gut machen kann. Wenn du mir nichts sagst, wie soll ich das wissen?” Ihre Reaktion überraschte mich. Sie sah so verletzt aus und das tat mir leid. Wir beide arbeiten sehr eng zusammen, finden einander auch sympathisch und verstehen uns sehr gut. Sie vertraut mir auch in vielen Sachen. Was ist denn los mit mir? Dieser Vorfall hat bestimmt etwas mit meiner Kultivierung zu tun, was soll ich dabei verstehen? Eineinhalb Stunden später rief mich eine Übersetzerin an, um sich zu erkundigen, weshalb ich so hartnäckig bin, das Gruppen-Lesen und den Austausch weder zu organisieren noch daran teilzunehmen. Ich hielt sie immer für eine Praktizierende, die nur durch die gute Umgebung etwas bekommen möchte und meinte, dass sie mich deshalb kontaktiert hat. Daher habe ich ihr irgendwas erzählt und dadurch abgespeist.
Nach einer Weile beruhigte ich mein Herz. Der aufgeregte Gesichtsausdruck meiner Kollegin ließ mich noch einmal über diese Sache nachdenken. Ich kann nicht dulden, dass jemand mich laut anspricht und halte das für ein sehr schlechtes Benehmen, wobei man zeigt, dass man die Kontrolle über sich verloren hat. Sie wusste das gut und war trotzdem so laut! Sie weinte, sie war so böse und wagte noch zu weinen! Der Satz, den sie gesprochen hatte, wiederholte sich in meinem Kopf - es ist wirklich nicht zu fassen. Wer seine Arbeit nicht gut gemacht hat, soll selber versuchen, seine Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Warum wollen sie unbedingt mich mit einbeziehen. Plötzlich fiel mir die Praktizierende ein, die mich angerufen hatte. Ja, ich habe ihr meine Meinung niemals offen gesagt. Wie soll ich mich über ihr Ego beschweren? Möglichweise ist sie bereit, sich in dieser Hinsicht zu verbessern, nur hat sie ihren Eigensinn nicht gemerkt. Ich habe ihr meine Meinung niemals offen erzählt, hoffe aber, dass sie ihr Ego selber finden kann. Ich fand, dass die Wirkung des gemeinsamen Lesens und Austausches schlecht geworden ist, nicht an mir liegt, sondern an solchen Praktizierenden wie sie, die dabei nur etwas Gutes bekommen wollen. Deshalb hatte ich sie am Telefon nur ruhig gestellt, anstatt ihr wirklich zu helfen. Das gleiche wie bei meiner Kollegin, sie will ihre Sache gut machen, wusste aber nicht wie. Ich hielt mich zurück und wies ihren Hilferuf zurück. Über meine Gleichgültigkeit wurde sie natürlich sehr ärgerlich.
Dabei bemerkte ich eine Anschauung: Wenn ich der Meinung bin, dass der Fehler einer Sache nicht an mir liegt, werde ich keinen Finger rühren, selbst wenn ich die einzige Fähige bin. Denn ich finde, jeder soll seine Fehler selber wieder gutmachen, das ist seine eigene Sache. Dabei fällt mir ein, während ich mit anderen Koordinatoren gemeinsam arbeitete, sah ich schlechte Faktoren bei manchen Praktizierenden und merkte, dass sie ihre Verantwortung nicht vollständig erfüllt hatten, wodurch sich die gute Umgebung nicht weiter aufrechterhalten ließ. Dies hielt ich für Probleme in ihrer Kultivierung und was mich anbelangt, meinte ich, als eine Kontaktperson meinen Teil getan zu haben, der Rest sei die Sache der anderen. Wenn sie ihrer Pflicht und Verantwortung nicht nachkommen, mache ich meinen Teil auch nicht weiter. Eigentlich habe ich dabei mein Verhalten auf die Änderung meiner Umgebung und die Reaktion der Mitkultivierenden begründet, statt nach der Anforderung des Fa an Koordinatoren zu handeln. Ich sah, dass es nichts gebracht hat, was ich hergegeben hatte, so hörte ich auf, mich weiter zu bemühen. Wenn ich so stark nach dem „Ich” strebe, ist es kein Wunder, dass die Übersetzungsgruppe so lange nicht funktionieren konnte.
Mir wurde sehr klar, dass solche Gleichgültigkeit und herablassende Haltung anderen Lebewesen gegenüber Faktoren des alten Kosmos sind. Viele Lebewesen auf sehr hohen Ebenen sehen nur zu, wie die niedrigen Lebewesen aufgrund ihrer begrenzten Weisheit des alten Kosmos in den Abgrund gehen, bleiben aber tatenlos. Sie halten sich für richtig, alles andere ist ihnen nicht wichtig. Selbst wenn der große Himmelskörper wegen ihres Bestehens auf ihre Richtigkeit vernichtet werden kann, wollen sie dem Meister nicht bei der Fa-Berichtigung helfen. Als mir das klar wurde, spürte ich einen stechenden Schmerz im Herzen. Ich sagte zu mir: „Ganz gleich, wie schlecht ich es gemacht habe, wie hoch die Quelle der Substanz der Gleichgültigkeit sein mag, was durch mich letztendlich verkörpert wird, ist bestimmt das Fa des Meisters und nicht der egoistische Grundsatz des alten Kosmos, auf keinen Fall!”
Am gleichen Abend setzte ich mich hin und schrieb einen Brief an alle Übersetzerinnen. In dem Brief habe ich hauptsächlich meine Xinxing-Schwäche dargestellt und drückte meinen Wunsch aus, dass ich mit allen anderen wieder wie früher zusammen Fa lernen und austauschen und meine Koordinationsarbeit wieder gut machen möchte. Die Rückmeldung kam schnell und sie war positiv. Die täglich zu bearbeitetenden Artikel vermehrten sich deutlich. Ich spürte, der Meister wartet besorgt, er wartet auf meine Xinxing-Erhöhung, sodass die Errettung von Menschen nachgeholt werden kann. Die Lebewesen warten eingeschlossen auf meine Änderung. Sobald mein Herz ein wenig berichtigt wird, strömen sie schnell heraus. Als mir das bewusst wurde, gab es in meinem Herzen nur noch unbeschreibliche Dankbarkeit für den Meister.
Mir ist klar geworden, dass meine Verantwortung für die Minghui Webseite viel größer ist, als ich erkannt habe. Jetzt strebe ich nicht mehr danach, einen Nachfolger zu suchen, nicht mehr nach Eigensinn der anderen, nicht mehr nach meinem Einsatz. Ich werde standhaft und gewissenhaft die Koordinationsarbeit wieder gut machen.