Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Herr Cui Jian, im 2. Gefängnis der Stadt Fushun inhaftiert, berichtet über brutale Verhaftung, ungesetzliche Verurteilung und Folter

12. Januar 2008 |   Von dem Praktizierenden Cui Jian

(Minghui.de) Dieser Artikel wurde von zwei Praktizierenden aus dem 2. Gefängnis der Stadt Fushun herausgeschmuggelt, die dort eingesperrt waren und unlängst die Gelegenheit hatten, andere Mitpraktizierende zu treffen. Dieser Artikel ist nun vorgelegt worden, um die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch die kommunistische Partei Chinas (KPCh) offen zu legen.

Am 20. Juni 2003 gingen meine ebenfalls praktizierende Frau Liu Cuiping und ich in einen Supermarkt zum Einkaufen, wobei die Polizei uns festnahm. Die gewalttätige Aktion zog die Aufmerksamkeit vieler sich in der Nähe befindender Menschen auf sich. Ich rief: „Falun Gong ist gut! Es ist kein Verbrechen, Falun Dafa zu praktizieren!”

Anschließend warf uns die Polizei in ein kleines Fahrzeug und fuhr vom Supermarkt weg. Wir wurden in der Tiexi Polizeizweigstelle der Stadt Shenyang in einen kleinen, abgedunkelten Raum eingesperrt. Sie schlossen die Tür, machten die Vorhänge zu und begannen mich für die nächsten vier Tage rund um die Uhr zu foltern. Die Folter bestand darin, mich zu schlagen und stoßen, mich mit Füßen zu treten, mich mit einem Dolch zu bedrohen, meine Finger mit einem Feuerzeug zu verbrennen, meine Finger- und Zehnägel mit Nadeln zu durchbohren, mich vier Tage hintereinander am Schlafen zu hindern, mich an Handschellen aufzuhängen, was bewirkte, dass die Fesseln in mein Fleisch einschnitten und meine Hände anschwollen und taub wurden. Sie verspotteten mich mit Sprüchen: „Wir sind Gangster. Wir sind Räuber. Und was kannst Du dagegen machen?”

Dann überführten sie mich in die Gefängnisanstalt, wo das Umfeld schmutzig und obszön war. Jeder Häftling hatte 200 Yuan(1) zu zahlen, um folgendes zu kaufen: eine Decke aus sehr schlechter Baumwolle, Lebensnotwendiges und Nahrungsmittel zum Preis des Mehrfachen als üblich. Sie benützten auch einige Insassen, um andere zu manipulieren. Es geschah häufig, dass die beauftragten Insassen andere verprügelten, beschimpften und misshandelten. Es war die reinste Hölle auf Erden.

Am 01. Juni setzte das Tiexi Bezirksgericht der Stadt Shenyang einen Prozess gegen uns an und bestimmte ohne unsere Zustimmung einen Anwalt für uns. Während des Verfahrens fragte der Richter den Anwalt: „Haben Sie irgendetwas im Namen des Beklagten vorzubringen?” Der Anwalt entgegnete wie in einem Reflex: „Nichts”. Dann fragte der Richter mich: „Haben Sie irgendetwas, was sie sagen möchten?” Ich sagte: „Ich bin ein Falun Gong-Praktizierender und ich muss die Wahrheit sagen.” Dann fuhr ich fort, über das gewaltsame Verhör zu erzählen, dem ich in der Tiexi Bezirkspolizeizweigstelle der Stadt Shenyang ausgesetzt war. Der Richter hörte mich einfach an, ohne irgendetwas dazu zu äußern.

Während ich mich für Gerechtigkeit aussprach und über Falun Gong und die verfälschte Propaganda durch die von der KPCh kontrollierten Medien aufklärte, äußerte der Richter kein einziges Wort. Zum Schluss wurde ich zu 10 Jahren und meine Frau zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Meine Frau wurde in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning eingewiesen.

Seit dieser Zeit musste unser 10-jähriges Kind bei seinen Großeltern leben, die bereits Mitte 70 sind. Als sie mich im Gefängnis besuchten, konnte ich bemerken, dass sie immer altersschwächer geworden sind. Der hilflose Ausdruck in den Augen meines Kindes brach mir mein Herz. Es gibt in China so viele Praktizierende, die das gleiche Schicksal haben, wie ich.

Gegenwärtig manifestieren wir im Gefängnis inhaftierten Praktizierenden die Großartigkeit von Falun Dafa. Wir bemühen uns weiterhin, die Propaganda der kommunistischen Partei über Falun Gong, den Gefängniswärtern und den Insassen zu widerlegen und die Bösartigkeit der Verfolgung aufzudecken. Die Mehrheit der Wärter und Insassen verstehen bereits, was Falun Gong ist. Verschiedene von ihnen haben öffentlich Sympathie für uns Praktizierende bekundet und die Missbilligung der Verfolgung ausgedrückt. Manche von ihnen haben sogar ihr Interesse am Lernen von Falun Gong gezeigt.

Anmerkung:
1. Yuan: Chinesische Währungseinheit; das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt 500 Yuan.