(Minghui.de) Ich heiße Li Xinyi, bin 27 Jahre alt und Studentin im Fachbereich Wärmetechnik der Hochschule für Mechanik und Elektrik, Universität Zhejiang, in der Stadt Hangzhou, Provinz Zhejiang in China. Ich bin Falun Dafa-Praktizierende.
Im April dieses Jahres konnte ich die Internetblockade Chinas durchbrechen und auf die Minghui-Webseite gelangen. Ich war so traurig, als ich sah, wie Dafa-Praktizierende in verschiedenen Teilen Chinas verfolgt werden, und dass Yu Zhou, ein Musiker und Mitpraktizierender, in Peking zu Tode gefoltert wurde. So nutzte ich Ende April die Gelegenheit, um in meinem Englischseminar über die Verfolgung von Falun Gong zu sprechen.
Daraufhin wurde ich mehrmals von der Hochschulverwaltung in deren Büros bestellt und sie brachten es sogar fertig, dass mein Vater aus meiner Heimatstadt in der Provinz Gansu kam und versuchte, mich dazu zu überreden, meinen Glauben aufzugeben. Die Hochschulverwaltung bewerkstelligte auch, dass ich aus meiner Teilzeitarbeit außerhalb der Hochschule entlassen wurde. Mitte Mai erlaubten sie meinem Vater, wieder nach Hause zu fahren.
Eines Tages Ende Mai fing ich beim Einkaufen mit einem Sicherheitswärter ein Gespräch über Falun Gong und die Verfolgung an. Ich wurde angezeigt und in der Polizeiwache Cuiyuan eingesperrt. Der Polizist Deng Jiming verhörte mich den ganzen Abend, ohne mir etwas zu essen zu geben, die Befragung endete erst gegen Mitternacht. Der Leiter der Staatssicherheitsbrigade durchsuchte das Schullabor und nahm den Computer mit, den ich vergangenen März gekauft hatte. Er konfiszierte auch meine Aufzeichnungen mit Sätzen zur Erklärung der Fakten über die Verfolgung, die darauf gespeichert waren. Nach Mitternacht brachten der Polizist Fang Junfeng und zwei andere mich in das Internierungslager Hangzhou.
Nach 38 grauenvollen Tagen in Haft wurde ich auf Kaution freigelassen. Dann stellte mich die Hochschulverwaltung unter Hausarrest in meinem Studentenwohnheim. Mein Vater wurde zum zweiten Mal gerufen, um mit mir zu wohnen und mich zu überwachen. Während dieses Hausarrests schimpften die Sicherheitswärter der Hochschule Du Yuehui, Wang Yong sowie zwei andere direkt vor einer Menge Menschen und vor mir auf den Meister und auf Dafa. Zweimal kamen Du und Wang in mein Zimmer, um den Meister und Dafa zu verfluchen. Aus Protest trat ich in einen achttägigen Hungerstreik.
Ende Juli wurde ich in das Gehirnwäschezentrum Dongmingshan, Kleinstadt Anxi, gebracht. Dort waren 11 Dafa-Praktizierende. Jeden Tag spielten die Angestellten uns einen Film von CCTV, dem Zentralfernsehen Chinas, vor, in dem Meister und Dafa verleumdet wurden. Diese Videos verletzten unsere Herzen und vergifteten diejenigen, die die Wahrheit nicht kannten.
Da ich ihren Forderungen nicht nachkam, brachten Xu Ruhong und Wang Qing vom Rechtsbüro, einen DVD-Player und zwangen mich, die CCTV-Sendungen anzusehen. Ich wollte nicht zuhören. Daher schubste mich Ge Lin, ein anwesender Angestellter, gegen die Wand und kratzte meinen Arm. Sie beleidigten mich mit Obszönitäten. Sie erlaubten mir nicht, zu den Mahlzeiten mit den anderen in die Kantine zu gehen. Aus Protest trat ich in einen zweitägigen Hungerstreik.
Im Gehirnwäschezentrum waren wir eingehüllt in Angst. Wir durften nicht mit anderen reden und auch keine Mobiltelefone benutzen. Zehn Tage bevor dieser Gehirnwäschekurs zu Ende war, hängten die Angestellten Plakate auf, auf denen Meister und Dafa beleidigt wurden. Ich zerriss eines davon. Zur Überraschung aller fingen die Sicherheitswärter auf Anweisung der Anführer des Rechtsbüros, Bilder des Meisters vor mir und vor allen zu zerreißen. Sie kritzelten beleidigende Worte auf die Bilder des Meisters und klebten sie an das Kopfende meines Bettes. Aus Trauer und Ärger weinte ich mir die Seele aus dem Leib und fastete zwei Tage aus Protest. Zwei oder drei Tage später ging ich in der Nacht aus meinem Zimmer und zerriss alle ihre Plakate.
Am nächsten Morgen kamen Ou Wensheng, ein Polizist vom Büro für öffentliche Sicherheit der Stadt Hangzhou und Zhang Junsheng, ein Polizist aus der Polizeiwache Anxi, in mein Zimmer, um mich zu verhören. Sie hielten ein Bild des Meisters und zündeten es mit einem Feuerzeug an.
Der Gehirnwäsche-„Kurs” endete Anfang September. Mir wurde eine „letzte Chance” gegeben und ich wurde zur Hochschule zurückgebracht, wo ich in einer Wohnung ohne Mobiltelefon und ohne Computer festgehalten wurde. Man warnte mich, dass ich in ein Arbeitslager gebracht werden würde, wenn ich an meinem Glauben festhalten würde. Ich konnte diese Verfolgung nicht mehr länger aushalten, rannte in dieser Nacht weg und schrieb diesen Artikel.
Ich erfuhr, dass Angestellte des Rechtsbüros als Entlohnung für ihre Arbeit während des Gehirnwäsche-„Kurses” auf Kosten der Öffentlichkeit eine Fahrt nach Wenzhou unternahmen.
12. September 2008.