(Minghui.de) Neulich hat mich etwas verblüfft. Ich konnte es einfach nicht erkennen. Gestern tauschte ich mich mit zwei älteren Praktizierenden aus. Auf dem Nachhausweg erschien mir ständig das Wort „Anschauung” in Gedanken, ich erkannte es und war letztendlich frei von Verwirrung.
Ich wuchs in einer traditionellen, gebildeten Familie auf und wurde in konfuzianischer Tradition erzogen. So formte ich eine starke Anschauung, in der es hieß, als Frau muss ich mein Ansehen aufrechterhalten. Diesem Grundsatz folgend ging ich stetig durch den Alltag. Ich studierte, heiratete, brachte ein Kind zur Welt und war glücklich einen vornehmen Ehemann zu haben. Noch glücklicher war ich, als ich das Dafa im Älter von 27 Jahren erhielt. Nachdem ich Dafa praktizierte, wurde mein Leben sogar noch besser. Im Laufe der vergangenen Jahre hielt ich mich an die Lehren unseres Meisters und den moralischen Maßstab Dafa's bei meiner Arbeit und meinen Taten. Man begegnete mir an der Universität, bei der Arbeit, in meiner Familie respektvoll. Aber in meinen Gedanken bildete sich ein Konzept, eine Frau zu sein bedeutete, so zu sein wie ich. Ich dachte niemals daran, dass etwas mit dieser Anschauung nicht stimmen könnte. Es spielt jedoch keine Rolle wie gut eine Anschauung ist, es ist immer noch etwas Menschliches und hat mit Gottheiten nichts zu tun. Für jeden unserer Eigensinne arrangiert unser Meister verschiedene Umgebungen und Konflikte, um uns zu prüfen und Gelegenheit zu geben unsere persönlichen Mängel zu beseitigen.
Vor zwei Jahren lernte ich eine junge weibliche Praktizierende kennen, die Fehler in der Beziehung zwischen Mann und Frau machte. Später heiratete sie einen Mann, der viel älter war als sie und sie lebten bereits zusammen, bevor sie verheiratet waren. Wir machten zusammen Dafa-Arbeit und kooperierten gut miteinander. Aber im meinem Herzen schaute ich herab auf sie. Dieser Gedanke war manchmal stärker, manchmal schwächer. Trotzdem schaffte ich es nicht, ihn zu beseitigen.
Kürzlich heiratete diese Praktizierende formell, jedoch feierte sie nicht. Ich war irritiert und von ihrem schlechten Benehmen enttäuscht. Dies beschäftigte mich in Gedanken und mir war es nicht möglich, mich während der Übungen und den aufrichtigen Gedanken zu beruhigen. Es verursachte auch Störungen beim Fa lernen. Ich zügelte die Gedanken, konnte sie aber nicht beseitigen. Ich lernte viel das Fa, um die Eigensinne zu lokalisieren, kam aber zu keinem klaren Verständnis. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um die Störungen aufzulösen, aber sie waren immer noch da. Ich wusste, dass ich den grundlegenden Eigensinn nicht wirklich gefunden und an der Wurzel gepackt hatte. Während ich das Fa lernte, dachte ich, es gibt hinter jedem Schriftzeichen Gottheiten und sie kennen meine Eigensinne, warum helfen sie mir nicht, den Eigensinn zu erkennen? Auf das Foto des Meisters schauend sagte ich: „Verehrter Meister, ich erkenne es nicht. Was ist mein Problem?” Ich war sehr verunsichert.
Eines Nachts sah ich im Traum das Gesicht einer wunderschönen Frau. Sie hatte zwei Krabbenklauen auf ihren Schultern. Sie erweiterte ihre Klauen und klammerte sich um meine Taille. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus. Plötzlich kam ein Mitpraktizierender hinzu, um mir zu helfen, den Krabbengeist zu beseitigen. Nur seine Außenhülle blieb noch übrig. Aber als wir einige Schritte weitergingen, erschien er wieder hinter mir als ein weinender Geist. Der Mitpraktizierende sagte: „Sende noch einmal aufrichtige Gedanken aus.” Ich stimmte zu. Wir vernichteten ihn in einer tieferen Schicht, er verschwand augenblicklich. Nachdem ich aufgewacht war, dachte nicht tiefer darüber nach, aber gestern verstand ich es blitzartig: Die Anschauung, die ich für lange Zeit behielt, ist wie dieser Krabbengeist. Es schien als wäre es ein richtiger Grundsatz in der menschlichen Gesellschaft, deshalb war es wunderschön. Jedoch, für einen wahren Kultivierenden ist dieser Grundsatz ein Stolperstein auf dem Weg der Kultivierung. Seit dem Tag, als ich es als meinen eigenen Gedanken betrachtete, kam es und verletzte mich. Ich vernichtete es mit aufrichtigen Gedanken, aber ich vernichtete nur seine äußere Schicht. So war es auch, als ich den Eigensinn fand, es war nur das äußere menschliche Herz und nicht der tiefer sitzende Faktor. Deshalb war es wie ein Geist, der mir folgte und mich störte.
Auf Grund der Arrangements des Meisters erinnerten mich die beiden Mitpraktizierenden und halfen mir, dieses anscheinend richtige Konzept zu erkennen, das mich immer hemmte. D. h., ich hing zu sehr an meinen menschlichen Grundsätzen. Als ein Kultivierender sollte ich die Fa-Grundsätze als Maßstab nehmen und mich damit betrachten. Unser Meister sagte, dass keiner besser sei als der andere; jeden von uns rettete er zur gleichen Zeit aus der Hölle. Inmitten von Ignoranz und Verwirrung leben wir in der heutigen menschlichen Gesellschaft, wo die Moral sehr schnell abrutscht, wer hat da keine Fehler gemacht? Es kann nur auf unseren Eigensinnen beruhen und der Anschauung, dass ein Eigensinn schlechter ist als der andere, während andere Fehler nicht so schlimm sind. Tatsächlich kann aber kein menschliches Konzept, kein unrichtiger Gedanke mit in den Himmel genommen werden. Warum sollte ich eigensinnig auf Fehler von Mitpraktizierenden sein? Unser Meister hat sie nicht aufgegeben, welches Recht habe ich auf sie herab zu schauen? Dieser Eigensinn des Herabschauens auf Mitpraktizierende störte meine Beziehung zu Mitpraktizierenden und störte die Erhöhung mit dem ganzen Körper. Der Eigensinn gehört nicht zu mir, es ist nicht mein wahres Selbst, er wurde nach der Geburt gebildet. Aber weil dieser Eigensinn in einer Reihe mit menschlichen Grundsätzen stand, war es schwer ihn zu erkennen. Ich hielt ihn fest und betrachtete ihn als mein Eigentum, weil er mir half, mein Gesicht zu wahren, von anderen respektiert zu werden und mich angenehm zu fühlen. Jedoch sind all dies menschliche Dinge. Danach trachtend, wie konnte ich göttliche Dinge haben? Wie konnte ich göttliche Barmherzigkeit und Nachsicht haben?
Nachdem ich die falsche Anschauung erkannte, beseitigte ich sie sofort. Mein Herz war sofort leichter. Ich dachte nicht mehr abfällig über die Praktizierende, sondern an ihre vielen guten Eigenschaften; sie ist standhaft, warmherzig, hat niemals Angst vor Schwierigkeiten, nie ist sie ungeduldig. Wenn sie Mitpraktizierenden verschiedene Techniken beibringt, stellt sie ihr Haus zur Verfügung, ebenso der Fa-Lerngruppe, sie zögert nie Dafa-Projekte zu machen. Wenn ich an ihre vielen Qualitäten denke, entsteht eine Leichtigkeit in meinem Herzen. Ich muss barmherzig sein! Ich danke unserem Meister für seine barmherzige Erlösung und den Mitpraktizierenden, für das freundliche Aufzeigen dieser Dinge. Ich muss mich selbst verbessern, Mitpraktizierende tolerieren, ihnen freundlich begegnen und den Anforderungen unseres Meisters folgen.