(Minghui.de) Als meine beiden älteren Schwestern und ich verhaftet und ins Internierungslager gebracht, schwer bestraft, geschlagen und zu harter Zwangsarbeit gezwungen wurden, färbte sich das Haar meines Vaters über Nacht grau. Als eine meiner Schwestern, die sich infolge der Verfolgung am Rande des Todes befand, erneut verhaftet wurde, weinte meine Mutter laut und schrie bitterlich. Sie versuchte, sich vor die Räder eines Autos zu werfen, um die Verfolgung ihrer Tochter zu stoppen. Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihre Fühler nach mir ausstreckten, wurde mein Mann heimgesucht.
Ich konnte nicht nach Hause gehen, um mein Geschäft weiter zu führen. Als mein 7-jähriger Sohn erfuhr, dass die Polizei kommen wollte, um mich zu verhaften, schrie er vor Entsetzen: „Mama lauf! Beeil dich! Mein Lehrer wurde von ihnen verhaftet. Lass dich nicht von ihnen fangen!” Als ich sah, dass andere Praktizierende verhaftet, geschlagen, bis zum Wahnsinn gefoltert, zu Haftstrafen verurteilt und zu Tode verfolgt wurden, fühlte ich mich erstickt und traurig. Aufgrund der brutalen Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh wurde ich um die Glaubens-, Rede- und Petitionsfreiheit - um alle grundlegenden Menschenrechte gebracht. Um der Verhaftung zu entkommen, war ich gezwungen, ein heimatloses Leben zu führen.
Ich begann 1996, Falun Gong zu praktizieren und bin seinen tiefgründigen Lehren dankbar. Ich habe dadurch viele Dinge verstanden, die ich noch niemals zuvor in Büchern gefunden hatte, obwohl ich gerade die Schule beendet hatte. Dafa hat mir einen gesunden Körper und Geist gegeben. Weil ich jedem von der Güte Dafas wissen lassen wollte, übernahm ich die Verantwortung für eine örtliche Übungsgruppe. Am 20. Juli 1999 begann die KPCh, Falun Gong zu unterdrücken. Um den Ruf von Dafa zu schützen, gingen Mitpraktizierende und ich drei Mal nach Peking, um dort zu appellieren.
Im September 1999 wurde ich von dem Polizisten Huang unter falschen Versprechungen in eine örtliche Polizeiwache gelockt. Zwei Polizisten, einer davon mit dem Nachnamen Zhang, brachten mich direkt in die Behörde für öffentliche Sicherheit des Verwaltungsbezirks zum Verhör, ohne mir den Grund dafür zu nennen. Der Chef der Abteilung für Sicherheit und Politik drohte mir: „Sag mir, warum du nach Peking gefahren bist und wie du dorthin kamst!” Ohne einen rechtmäßigen Prozess wurde ich unter die Anklage „Störung der sozialen Ordnung” gestellt und in das Internierungslager in der Stadt Liaoyang gebracht.
Man zwang mich, jeden Tag harte Arbeit zu verrichten und wenn ich meine Arbeit nicht zeitgerecht erledigte, hielten mich die Wachen vom Schlafen ab. Wir bekamen nur eine kleine Menge harter Reisnudeln, welche ohne Öl gekocht waren. Ich sah in der trüben Gemüsesuppe Insekten schwimmen. Ich wurde sowohl verbal misshandelt als auch von den Instrukteuren des Internierungslagers geschlagen. Meine beiden älteren Schwestern wurden ebenfalls in Peking verhaftet und in ein Internierungslager gebracht. Ich war 30 Tage lang eingesperrt. Nachdem die Polizei 2.000 Yuan von mir erpresst hatte, ließ sie mich frei.
Im Oktober 1999 ging ich zum ersten Mal nach meiner Freilassung wieder in meine Arbeit. Meine Vorgesetzten zwangen einen Mitpraktizierenden und mich auf Befehl des „Büro 610”, uns Fernsehprogramme anzusehen, die Dafa verleumdeten. Sie brachten auch ein „Spezialteam”, um zu versuchen, mich um zu erziehen. Sie versuchten, mich zu zwingen meinen Glauben aufzugeben. Sie schickten auch ein „Spezialteam”, um meine Worte und Taten in meinem Haus zu überwachen, damit ich nicht nach Peking ging, um dort noch einmal für Falun Gong zu appellieren. Die Wachen wären entlassen worden, wenn sie mich nicht davon hätten abhalten können. Weil ich mit der Praxis nicht aufhörte, entzog man mir das Recht zu arbeiten. Die Polizei belästigte mich wiederholt und schüchterte mich ein. Sie vermerkten meine Fingerabdrücke und persönliche Details auf einer schwarzen Liste, so dass sie mich verhaften konnten, wann immer sie wollten. Sie entzogen mir jegliche Rechte. Um einer Verhaftung durch die KPCh-Beamten zu entgehen, waren mein Verlobter und ich gezwungen, von zu Hause zu fliehen und ein heimatloses Leben zu führen.
Eines Tages im September 2000, als mein Mann und ich Schuhe in einem Einkaufszentrum in der Stadt Gongzhuling, Provinz Jilin, kauften, rief mich meine Mutter an und sagte: „Liu, die Person von deiner Arbeitsstelle und eine Gruppe von Polizisten waren hier, um dich zu verhaften. Sie zwangen mich, ihnen deinen Aufenthaltsort zu verraten. Du musst dort sofort weggehen!” Zu diesem Zeitpunkt war ich im sechsten Monat schwanger. Ich dachte bei mir, dass ich nicht wieder zulassen dürfte, dass die Polizei mich verletzte und verließ sofort das Einkaufszentrum. Mein Mann sagte mir später: „Liu und die Polizei suchten im ganzen Gebäude nach dir. Als sie dich im Einkaufszentrum nicht fanden, gingen sie zum Kosmetiksalon deines Bruders, belästigten ihn und schüchterten ihn ein.” Die KPCh-Beamten verfolgten nicht nur mich, sondern auch meine Familie. Mein Mann hatte Angst, dass sie mich verhaften würden. Später wurde mein Mann auf seiner Arbeit in die Stadt Changchun versetzt. Wegen unseres Kindes und meiner Sicherheit waren wir gezwungen, mit ihm in diese Stadt zu übersiedeln.
2006 eröffnete ich mit Hilfe der Praktizierenden Lanlan einen kleinen Imbissstand in Changchun. Weil mein Mann in einer fernen Baustelle außerhalb der Stadt arbeitete, hatte ich niemanden, der auf mein Kind aufpasste, deshalb schickte ich es mit Mitpraktizierenden zum Kindergarten Haiyan. Aufgrund der Verfolgung durch die KPCh konnten sich die Eltern der meisten der dortigen Kinder nicht um die Kinder kümmern. Ich beschäftigte in meinem Geschäft andere Praktizierende, bot ihnen Unterkunft und half ihnen, ihr eigenes Geschäft aufzubauen. Wir bildeten eine Kette von Geschäften.
Später wurde das Telefon von Frau Lanlan durch die Polizei überwacht und ihr Haus an nur einem Tag zwei Mal durchsucht. Aufgrund ihres engen Kontakts mit mir wurde auch mein Telefon überwacht. Kurz davor wurde auch der Lehrer meines Sohnes vom Kindergarten verhaftet. Als ich zum Kindergarten ging, fand ich heraus, dass die Polizei einen Überwachungsmonitor installiert hatte. Ich war ernsthaft besorgt um meine Situation und hatte keine Wahl, als mein Geschäft meinen Verwandten zu überlassen.
Ende 2007, kurz nachdem die Praktizierende, die engen Kontakt mit mir hatte, verhaftet worden war, kam die Polizei der örtlichen Polizeiwache in mein Geschäft, um mich zu verhaften. Weil sie mich nicht vorfanden, nahmen sie meine Verwandte mit zu ihrem Auto und verhörten sie: „Wo ist deine Chefin? Wie lautet ihre Telefonnummer? Wann wird sie zurückkommen?” Auch als ich ein heimatloses Leben führte, wollten die Beamten der KPCh mich nicht verschonen. Mein Mann wurde sehr ärgerlich, als er davon erfuhr. Er wusste, dass ich, wenn ich verhaftet werden würde, in ernsthaften Schwierigkeiten wäre. Er stand unter äußersten Druck und Schmerz.
Seit Beginn der Verfolgung hatte ich nie eine Pause oder Frieden. Meine Verwandten und Mitpraktizierenden wurden bis verfolgt, bis sie einen Zusammenbruch erlitten. Sie wurden zu Haftstrafen verurteilt, zu Tode geprügelt und unzählige Familien wurden auseinander gerissen und dezimiert. Durch diese blutigen Szenen war ich körperlich und geistig ausgelaugt. Ich möchte meinen Glauben behalten. Ich möchte Freiheit. Ich kann nicht sterben. Ich muss weiterleben!
In jenem Moment im Dezember 2007, als ich beschloss, mein Haus zu verlassen, wagte ich nicht, auf meinen Sohn zurück zu schauen. Ich hatte Angst, ich würde meine Meinung ändern. Ich hatte auch nicht den Mut, meinem Mann „auf Wiedersehen” zu sagen, weil ich nicht wusste, ob ich ihn wieder sehen würde oder nicht. Zum chinesischen Neujahr erfuhren meine Eltern, dass ich gegangen war. Ich rief sie am nächsten Tag an und hörte meine Mutter nur weinen. Ich vermisste meine Familie wirklich. Die Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh hat jede Menge Druck und immensen Schmerz für meine Familie verursacht. Weil ich Zielscheibe der Verfolgung bin, kann sich meine Familie nicht ausruhen und in Ruhe leben. Ihre einzige Hoffnung ist, dass ich am Leben bleibe. Ich weiß nicht, wie lange und wie weit ich den Weg gehen muss, auf dem ich ohne Verwandte bin, dem Wissen, dass er voller Gefahren ist.
Obwohl ich immer noch am Leben bin, möchte ich lieber tot sein, als den Zwang der KPCh zu fühlen, meinen Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufzugeben. Um der Verfolgung zu entkommen, hatte ich in den letzten neun Jahren keine andere Wahl, als alles, was ich in dieser materiellen Welt besitze, los zu lassen. Leider hat mich meine Flucht nicht vor einer erneuten Inhaftierung bewahrt.
Ich bin zu einem klaren Verständnis über die boshafte Natur der KPCh gelangt. Ich hoffe, dass alle Praktizierende, die immer noch in Gefängnissen eingesperrt sind, bald frei gelassen werden. Ich hoffe, dass alle Praktizierenden von der bösartigen Verfolgung durch die KPCh frei gegeben werden. Ich sehne mich wirklich nach Freiheit!