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Drei Tage nach der Hochzeit verhaftet, fünf Jahre später wieder zusammen (Foto)

5. Dezember 2008 |   Von Wang Mei

(Minghui.de) Vor dem chinesischen Konsulat in Vancouver, Kanada, nimmt eine junge Frau namens Zhou am Sit-in teil, das im März 2005 begonnen hatte, um gegen die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu protestieren und zu ihrer Beendigung aufzurufen. Frau Zhou und ihr Gatte wurden in China drei Tage nach ihrer Hochzeit verhaftet. Völlig unschuldig wurden sie von der KPCh eingesperrt und gefoltert. Nach unzähligen Härten schaffte es das Paar, nach Vancouver zu kommen. Nachfolgend wird ihre Geschichte erzählt.


Frau Zhou praktiziert die Übungen vor dem chinesischen Konsulat und ruft zu einer Beendigung der Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh auf


Angefangen Falun Gong zu praktizieren

Zu Beginn 1999 erkrankte Frau Zhous Mutter plötzlich am Herzen. Trotz Behandlungen in verschiedenen großen Krankenhäusern zeigte sich bei ihr keine Verbesserung. Ein Student im Aufbaustudium, der Falun Gong praktizierte und in der Arbeitseinheit ihrer Mutter war, führte sie in Falun Gong ein und gab ihr das Buch Zhuan Falun. Frau Zhous Mutter begann Falun Gong zu praktizieren, wurde wieder vollkommen gesund und war wieder frohen Mutes. Es war ein Wunder, das jeder in der Familie bezeugte.

Anfang Mai wurde eine lokale Falun Dafa Konferenz zum Erfahrungsaustausch abgehalten. Über 1.000 Menschen nahmen an dieser Konferenz teil, auch Frau Zhou und ihre Mutter. Sie wurde von den Erfahrungen der Praktizierenden und der friedlichen Atmosphäre der Konferenz berührt und begann im Mai Falun Gong zu praktizieren.

Zwei Monate nachdem Frau Zhou und ihre Familie begonnen hatten, Falun Gong zu praktizieren, wurden sie verfolgt.

Seitdem nahmen Frau Zhou und ihre Mutter am gemeinsamen Üben und am Lesen der Dafa Bücher am Morgen und Abend teil. Sie waren so glücklich.

Völlig unerwartet initiierte die KPCh, zwei Monate nachdem sie mit dem Praktizieren begonnen hatten, die brutale Verfolgung von Faun Gong. Frau Zhou erinnert sich: „Am 20. Juli 1999 gingen meine Mutter und ich zur Provinzregierung, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu bitten. Viele Falun Gong-Praktizierende standen auf den Bürgersteigen rund um das Regierungsgebäude. Bewaffnete Polizeikolonnen kamen eine nach der anderen an, gefolgt von vielen Bussen. Sie hielten neben den Praktizierenden. Es war 40°C warm. Die Praktizierenden verhielten sich ruhig und ordentlich. Sie hoben sogar den Müll auf dem Boden auf, wie leere Trinkbehälter, die von der bewaffneten Polizei weggeworfen worden waren. Später zog die bewaffnete Polizei die Falun Gong-Praktizierenden in die Busse.”

Frau Zhou fährt fort: „Die Busse fuhren in große Stadien in den Vororten. Jeder wurde registriert und zurück in die Stadt geschickt. Am nächsten Tag rief uns unsere Großmutter an und forderte uns auf, die Nachrichten im Fernsehen anzuschauen. In diesem Moment begannen die Fernsehsender, die Radiostationen und die Printmedien die eklatante Diffamierung und Verleumdung von Falun Gong. Ich blieb standhaft in meinem Glauben an Dafa, wenngleich ich einen enormen Druck spürte.”

„Im Oktober 2000 ging ich nach Peking, um mit Mitpraktizierenden meiner Universität zusammen zu appellieren. Es war mein zweiter Appell in Peking. Ich sah viele Praktizierende auf dem Platz des Himmlischen Friedens Banner entfalten und ,Falun Dafa ist großartig' rufen. Und ich sah, wie die Polizei auf diesem Platz Falun Gong-Praktizierende brutal schlug.”

„Während dieses Appells traf ich He, meinen Gatten. Im Juni 2003 wurden meine Mutter, mein Ehemann und ich wegen der Wahrheitserklärung über Falun Gong verhaftet. Es war der dritte Tag, nachdem wir unsere Heiratsurkunde erhalten hatten. Wir hatten noch nicht einmal die Hochzeitfeierlichkeiten abgehalten.”

„Am 1. März 2004 wurde ich zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, mein Mann zu drei Jahren und meine Mutter zu zwei Jahren. Nachdem ich freigelassen worden war, kam ich nach Vancouver, Kanada.”

Unmenschliche Verfolgung

Während den viereinhalb Jahren der Verfolgung erlebte Frau Zhou verschiedene Foltermethoden, sowohl körperlich wie auch geistig. Sie erinnert sich: „Im Juli 2000 gingen meine Mutter und ich nach Peking, um zu appellieren. Nachdem wir zurückgekommen waren, überwachten mich Beamte meiner Universität. Im Dezember 2000 wurde ich ein halbes Jahr in einem Inhaftierungszentrum und einem Gehirnwäschezentrum eingesperrt. Einmal um Mitternacht wurde ich von einem Lehrerkollegen gerufen, der mich bat, zu ihm nach draußen zu kommen. Als ich aus dem Gebäude kam, umringten mich fünf Polizeibeamte und schleppten mich in einen Polizeiwagen. Sie verhörten mich wegen des Verteilens von Faltblättern über die Tatsachen der Verfolgung und entzogen mir den Schlaf. Ich gab ihnen jedoch keine Antwort. Zwei Tage später wurden einige Praktizierende und ich erneut inhaftiert. Wieder einige Tage später kam ich in das 1. Inhaftierungszentrum für Frauen. Praktizierenden war es nicht erlaubt, miteinander zu sprechen. Die Strafgefangenen wurden dazu angestiftet, uns zu überwachen und zu schlagen. Wir wurden gezwungen, schwere Arbeit zu verrichten. Meine Hände waren im Winter geschwollen und ich konnte nicht einmal meine Kleider waschen.”

„In der Intensiven Überwachungseinheit waren in allen Räumen Kameras installiert. Am chinesischen Neujahrstag machten wir eine Gruppenübung. Die Wachen fesselten uns dann mit Handschellen aneinander. Ich sah, wie Wachen einigen Praktizierenden auf die Hände schlugen. Schlagen ist eine übliche Tat im Inhaftierungszentrum. Wir führten einen Hungerstreik durch, um zu protestieren, wodurch die Situation etwas besser wurde. Acht Praktizierende von meiner Universität wurden verhaftet und vier von ihnen wurden zu Zwangsarbeit verurteilt.”

Frau Zhou fährt fort: „Nach einem halben Jahr Inhaftierung kehrte ich an die Schule zurück. Die Schulbehörde versuchte mich einzuschüchtern, indem sie mir sagte, dass ich von der Schule verwiesen werden würde, wenn ich meinen Glauben nicht aufgäbe. Ich sagte ihnen, dass ich überhaupt nichts Falsches getan hätte. Ich war jedes Jahr als Exzellente Schülerin ausgezeichnet worden und versagte niemals bei einem Examen. Warum sollte ich die Schule aufgeben?”

Frau Zhous Ehemann erinnert sich: „Da meine ganze Familie Falun Gong praktiziert, wurden wir von der Polizei und dem örtlichen Büro 610 überwacht. Ich war auf der Uni wegen dieser Überwachung sehr bekannt. Als ich graduierte, händigte mir die Universität mein Diplom nicht aus. Ich bekam es erst später.

„Im Juni 2003 wurde ich zusammen mit meiner Frau verhaftet. Ich wurde im nächsten Jahr zu drei Jahren Haft verurteilt. Ich hatte schwere Blutungen. Durch eine Untersuchung fand man Löcher in meiner Lunge und es wurde Tuberkulose diagnostiziert. Die Wachen fürchteten sich vor dieser ansteckenden Krankheit und weigerten sich, mich anzunehmen. Deshalb wurde ich unter Hausarrest gestellt.”

Im Juni 2008 kam Herr He nach Vancouver. Nach fünf langen Jahren fand das Ehepaar schließlich wieder zueinander.

24-stündiger Protest vor dem chinesischen Konsulat

Jeden Tag, 24 Stunden lang, halten Falun Gong-Praktizierende in Vancouver einen friedlichen Protest vor dem chinesischen Konsulat ab. Sie sind nicht allein, da sich viele aufrichtige Menschen daran beteiligen.

Frau Zhou sagte: „Etwas, das am Erntedankfest 2006 geschah, beeindruckte mich sehr. Es war am Abend und es war sehr kalt und schneite. Es waren keine Fußgänger unterwegs und nur wenige Fahrzeuge. Weihnachtsdekorationen und bunte Lichter waren an den Häusern entlang der Straße zu sehen. Alle Läden waren geschlossen. Gegen 21 Uhr kam ein chinesisch-Kanadier, der in Kanada aufgewachsen war, zu unserer kleinen blauen Hütte [ein kleiner Unterstand, der von den Praktizierenden an dem Protestplatz aufgestellt worden war]. Ich kannte ihn, er war der Express-Postbote für das chinesische Konsulat und wusste durch uns von Falun Gong. Er erzählte mir, dass er gedacht hätte, dass an diesem Abend alle Läden geschlossen hätten und alle zu Hause das Erntedankmahl einnehmen würden. Und plötzlich hatte er sich gefragt, ob Falun Gong-Praktizierende trotzdem vor dem Konsulat stehen würden. Deshalb machte er sich auf den Weg zur blauen Hütte und sah schon von weitem das dämmerige Licht. Er erzählte uns, dass er Falun Gong-Praktizierende bewundern würde und bevor er ging, sagte er: ,Alle Türen sind heute Nacht geschlossen. Nur die Falun Gong-Tür ist offen.'»