(Minghui.de) Frau Zou Jiqin lebte in der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang. Sie begann im Juni 1998 Falun Gong zu praktizieren und erfuhr großen Nutzen aus dieser wundervollen Praktik. Nach dem 20. Juli 1999 setzte die Verfolgung durch die Regierung ein. Sie fuhr nach Peking, um für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong zu appellieren. Im Februar 2000 wurde sie über einen Monat in der Gefängnisanstalt der Stadt Jiamusi eingesperrt. Bei der in der Haft erlittenen Misshandlung wurde ihr sowohl geistig als auch körperlich schwer geschadet.
Am 11. Mai 2002 wurde Fr. Zou erneut verhaftet und ein weiteres Mal in der Gefängnisanstalt Jiamusi eingesperrt. Um gegen die illegale Haft zu protestieren, trat sie in einen Hungerstreik. Allein um sie bei der Zwangsernährung zu foltern, band man sie mit den auseinander gezogenen vier Gliedmaßen auf dem Fußboden fest. Bei dieser Behandlung kam sie beinahe um. Später verlegte man sie in das Arbeitslager der Stadt Jiamusi, wo sie ihre dreijährige Strafzeit absitzen sollte.
Da Fr. Zou sich im Arbeitslager von ihrem Glauben nicht lossagte, wurde sie viele Male gefoltert. Vier Mal wurden ihr die Hände hinter ihrem Rücken gefesselt und an einem Metallrahmen festgebunden. Fünf Mal wurde sie durch „Großes Rückenfesseln”(1), einer unerträglich schmerzhaften Foltermethode, gefoltert. Sie wurde auch vielen anderen Folterungen ausgesetzt, wie zwangsweises Sitzen auf einer Drahtrolle (mit sehr rauer Oberfläche); Verbot, die Toilette aufzusuchen; langzeitiger Schlafentzug; Zwang zu Schwerarbeit und Aussetzen von Frosttemperaturen.
Im Juli 2002 verprügelte Wächter He Qiang, Fr. Zou brutal. Dann band er ihre Hände an einen Metallbettrahmen und zwang sie eine Woche lang auf dem Zementfußboden zu sitzen. Sie durfte eine Woche lang weder schlafen, noch die Toilette aufsuchen oder essen. Im September 2002 kam Fr. Zou zu der Erkenntnis, dass sie sich keines Verbrechens schuldig gemacht hatte und deshalb die Bezeichnung „kriminell” zurückweisen sollte. Sie weigerte sich daher, die Arbeitslageruniform zu tragen. Wächter He Qiang stellte die Lautsprecher auf volle Lautstärke, um seine nun folgenden üblen Handlungen zu übertönen. Er und fünf oder sechs weitere Wächter begannen, Fr. Zou zu verprügeln, bis ihr Körper von Prellungen und Blutergüssen übersät war. Sie zogen ihr die Kleider aus und zogen ihr unter Zwang die Uniform an. Fr. Zou weigerte sich, zu kooperieren und zog die Uniform aus, sobald ihr das möglich war. Die Wächter banden ihr dann die Arme hinter ihrem Rücken an einen Metallbettrahmen, zwangen sie auf einer Drahtrolle mit scharfen Kanten zu sitzen. Ihr Gesäß schwoll an, blutete und sie litt unter extremen Schmerzen.
Die Wächter hielten Fr. Zou bis Oktober 2002 weiter in ihrer Zelle. Die Zelle war feucht und dunkel. Die Wächter erlaubten ihr keine warme Kleidung oder irgendetwas Warmes, um darauf zu sitzen. Sie entzogen ihr den Schlaf und sie durfte nicht zur Toilette gehen. Sie öffneten absichtlich nachts das Fenster, damit es noch kälter wurde. Als die Wächter erkannten, dass diese brutale Behandlung bei Fr. Zou immer noch nicht wirkte, sich der Gehirnwäsche zu unterwerfen, entschieden sie sich, sie einen ganzen Nachmittag lang mit dem „Großen Rückenfesseln” zu foltern. Die Arme von Fr. Zou verloren jegliches Gefühl und schwollen stark an. Ihre Füße hatten Frostbeulen und sie bekam Husten. Sie erlaubten ihr nicht, Schriften des Falun Gong zu lernen oder die Falun Gong Übungen zu machen, ihr Zustand verschlechterte sich rapide.
Vor dem 16. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas im Jahre 2002 setzte die Arbeitslagerverwaltung ein Ultimatum: Alle inhaftierten Praktizierenden hatten die Fünf Erklärungen (ähnlich wie die Drei Erklärungen) zu schreiben oder aber, sie würden gefoltert werden. Fr. Zou verweigerte jegliche Art der Kooperation mit dieser Forderung. Wächter Liu Yadong folterte sie erneut mit dem „Großen Rückenfesseln”. Fr. Zou verlor das Bewusstsein. Der Lagerarzt sagte, es bestehe keine Gefahr, dass sie sterben könnte. Liu setzte sie dann für den ganzen Nachmittag in die Position des „Großen Rückenfesselns” zurück. Er schaukelte die Handschellen an, um die Schmerzen zu erhöhen. Sie bestimmten einen Kollaborateur dazu, zu versuchen, Fr. Zou einer Gehirnwäsche auszusetzen. Am nächsten Tag folterten sie Fr. Zou wieder mit der „Großen Rückenfesselung” und setzten Elektrostäbe ein, um sie zu schocken. Wächter Yu Wenbin befestigte Papierzettel mit Falun Gong verleumdenden Worten an ihrem Körper. Nach dieser Foltersitzung war Fr. Zou lange Zeit nicht mehr fähig, sich selbst zu versorgen.
Im März 2003 weigerte sich Fr. Zou, die „Vier Erklärungen” zu schreiben. Worauf sie von der Wächterin Li Xiujin und Wächter Li Yongbo erneut mit der „Großen Rückenfesselung” gefoltert wurde. Im Sommer 2003 weigerte sich Fr. Zou wieder, den üblen Forderungen der Obrigkeiten zu folgen, so dass Wächter Liu Yadong und Wächterin Li Xiujin sie zwangen, wieder auf der Drahtrolle zu sitzen, beide Hände auf den Knien. Sie durfte sich nicht im Geringsten bewegen. Bewegte sie sich, schlugen und traten sie sie. Fr. Zou wurde gezwungen, auf diese Weise mehrere Tage von morgens 6 Uhr bis abends 20 Uhr zu sitzen. Ihr Gesäß blutete und Beine und Füße schwollen an.
Fr. Zou war zu einem Skelett abgemagert. Sie konnte nicht gut schlafen und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Auch in diesem Zustand wurde sie gezwungen, Schwerstarbeit zu verrichten. Die Produktionsmaterialien, mit denen Häftlinge arbeiten mussten, enthielten toxische Inhaltsstoffe mit sehr starkem Geruch. Dies führte dazu, dass der ohnehin gefährdete Körperzustand von Fr. Zou noch weiter geschwächt wurde.
Als Fr. Zou schließlich entlassen wurde, befand sie sich in einem extrem schwachen Zustand. Ihre familiären Lebensumstände waren aufgrund der Verfolgung sehr schwierig. Fr. Zou hatte ihren Job verloren, ihr Mann wurde gezwungen, vorzeitig aus dem Arbeitsprozess auszuscheiden. Ihr Kind musste zur Schule und seine Eltern waren gezwungen, die Wohnung aufzugeben, um einer Verhaftung zu entgehen. Um überleben zu können, nahm Fr. Zou Gelegenheitsjobs an. Sie konnte sich körperlich nicht mehr erholen. Am 29. Februar 2008 starb Fr. Zou im Alter von 46 Jahren.
Anmerkung:
(1) Die Große Rückenfesselung: Die Hände des Praktizierenden werden auf dem Rücken zusammengebunden, wobei eine Hand über die Schulter reicht und die andere Hand am unteren Rücken liegt. Die Wächter wenden dann große Kraft an, um die Hände einander anzunähern und sie zusammenzufesseln. Siehe die Illustrationen auf: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2001/11/24/16156.html