(Minghui.de) Am Morgen des 15. März 2008 hielten Falun Gong-Praktizierende in Vancouver, Kanada, eine Kundgebung und Pressekonferenz vor dem chinesischen Konsulat ab. Sie protestierten gegen die Massenverhaftungen von Falun Gong-Praktizierenden in Peking durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Vorfeld der Olympischen Spiele und riefen die internationale Gemeinschaft dringend dazu auf, diese Angelegenheit ernst zu nehmen.
Sophia Bronwen, die Sprecherin für Falun Gong in Vancouver hält eine Rede |
Der Falun Gong-Praktizierende Liu Libo hält eine Rede |
Falun Gong-Praktizierende protestieren vor der Chinesischen Botschaft |
Die Sprecherin für Falun Gong in Vancouver, Sophia Bronwen, moderierte die Kundgebung. Sie verurteilte die KPCh dafür, dass sie die Olympischen Spiele zum Vorwand nehme, um Praktizierende in Peking zu verhaften und damit die Verfolgung zu einer eklatanten Entweihung des Olympischen Geistes ausweite.
In der Pressekonferenz wurde die beunruhigende Tatsache angeprangert, dass die KPCh die Olympischen Spiele zum Vorwand nimmt, um die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden auf dem Festland China auszuweiten und ganz besonders die Verfolgung der Praktizierenden in Peking.
Laut einer Ankündigung der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (World Organization to Investigate the Persecution of Falun Gong, WOIPFG) hat sich die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden nur noch mehr verschlimmert, nachdem die KPCh das Privileg zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008 bekam. Die neue landesweite Eskalation der Verfolgung erstreckt sich auf 29 Provinzen, Städte und autonome Regionen in ganz China. Vom Ende des letzten Jahres bis zum 11. März 2008 gab es 1.878 dokumentierte Fälle von rechtswidrigen Verhaftungen von Falun Gong-Praktizierenden.
Nach Informationen vom Falun Dafa-Informationszentrum wurden alle Verhaftungen von Falun Gong-Praktizierenden in Peking auf eine geplante und systematische Art und Weise durchgeführt. Diese Verhaftungen setzen das Gesetz außer Kraft; dabei koordinieren verschiedene Arbeitseinheiten und Behörden miteinander. Das allgemeine Szenario zeigt, dass das Bezirksparteikomitee den Haftbefehl ausstellt und Agenten der Basisbüros - Gemeindezentren, Wohngebietskomitees - sowie Polizeiwachen und Internierungslager jederzeit die Wohnungen von Praktizierenden überwachen, sie festnehmen und ihre Wohnungen durchsuchen sowie ihre Schränke, Koffer und Schubläden fotografieren. Sobald sie irgendwelches Material über Falun Gong in den Wohnungen der Praktizierenden finden, verhaften sie sie.
Beispielsweise wurde der Praktizierende Xue Fuchun aus dem Pekinger Stadtbezirk Shunyi am 23. Januar 2008 nachmittags verhaftet. Die Polizei durchsuchte fünf Stunden lang seine Wohnung, konfiszierte Falun Dafa-Bücher, Informationsmaterialien über die Fakten der Verfolgung und einen PC. Während der Verhaftung ohne rechtliche Grundlage wurde der Nacken von Xue Fuchun gebrochen und er verlor sofort das Bewusstsein. Man brachte ihn in das Bezirkskrankenhaus Shunyi. Aufgrund der Schwere der Verletzung waren die Polizisten besorgt, dass sie zur Verantwortung gezogen würden. Xue Fuchun ist derzeit auf Bewährung zu Hause; ihm droht eine Untersuchung.
Am Abend des 22. Februar 2008 machte der Praktizierende Qi Wei aus dem Pekinger Stadtbezirk Chaoyang einen Spaziergang mit seiner Frau in der Nähe ihrer Wohnung, als sich ihnen mehrere Polizisten in Zivil näherten und sie zur Polizeiwache Anzhen im Stadtbezirk Chaoyang brachten. Ein halbes Dutzend Polizisten brach dann in ihre Wohnung ein, konfiszierte ein Notebook und eine tragbare Festplatte. Die Beamten schlugen Qi Wei auf gehässige Art und Weise, als sie ihn in Gewahrsam brachten. Die Polizisten der Wache Anzhen nahmen ihm sein Mobiltelefon weg, legten an seine Hände hinter seinem Rücken Handschellen an und bedrohten ihn. Nach Protesten seiner Familie ließ die Polizei seine Ehefrau am 23. Februar morgens frei. Qi Wei wurde zum Verhör in die Inlandssicherheitsabteilung des Stadtbezirks Chaoyang gebracht.
Am 24. Januar 2008 durchsuchten Polizisten die Jinkui Dekorationsfirma im Dorf Heizhuanghu im Stadtbezirk Chaoyang von Peking. Alle Praktizierenden und auch Nicht-Praktizierenden, die dort arbeiteten, wurden verhaftet. Darunter befanden sich Chen Gang, Chen Jiaolong, Yu Yajing, Wen Jiaqi, Han Ligang, Zuo Yan, Liu Yan, Su Na, Dong Tingshui, Yu Yafang, die Lehrerin Frau Qi und Frau Zhang. Einige der Verhafteten waren Verwandte und Kinder von Falun Gong-Praktizierenden.
Bei der Kundgebung sprachen mehrere Praktizierende aus Vancouver. Sie verurteilten die fast neun Jahre andauernde brutale Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden, die „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” kultivieren, durch die KPCh. Sie protestierten aufs stärkste dagegen, dass die KPCh die Olympischen Spiele als Entschuldigung nimmt, um eklatant die Menschenrechte der Bürger zu verletzen und die Verfolgung eskalieren zu lassen, die in den vergangenen acht Jahren nie gestoppt wurde. Diese Menschenrechtsverletzungen verhöhnen den Olympischen Geist und verdeutlichen wieder einmal die Lügen der KPCh über die Verbesserung der Menschenrechte durch die Ausrichtung der Olympischen Spiele.
Frau Wang, die in diesem Februar aus der Stadt Shenyang nach Kanada gekommen war, sagte, dass die Verfolgung von Falun Gong die ganze Zeit über in China stattgefunden habe. Die Nachbarschaftskomitees nutzen die Olympischen Spiele als Vorwand, um Praktizierende zu überwachen. Vier ihr bekannte Praktizierende wurden verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Polizei verhaftete die Praktizierenden in der Stille der Nacht und schickte sie dann in Zwangsarbeitslager.
Eine andere ältere Frau, die gerade erst aus Peking in Vancouver angekommen war, war bei der Pressekonferenz zu Tränen gerührt. Sie berichtete, dass vor nicht langer Zeit zwei Praktizierende verhaftet worden wären, die sie kannte. Eine davon war die Mutter von zwei Kindern. Die beiden Kinder waren nach der Verhaftung ihrer Mutter ohne Fürsorge alleine zu Hause gelassen worden. Als sie an die raue Lage der Praktizierenden auf dem Festland China dachte, war sie zu Tränen gerührt.
Die Falun Gong-Praktizierenden in Vancouver riefen die internationale Gesellschaft dazu auf, mutig genug zu sein und die Stimme zu erheben, ihre Verantwortung zu übernehmen und die Behörden der KPCh unter Druck zu setzen, um die brutale Verfolgung so bald wie möglich zu stoppen.